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Die Rate Ecke
(24.02.2017, 13:30)Boneman schrieb: [Gas. Da das in der Regel geruchlos ist, wird ein streng riechender Zusatzstoff beigemischt, damit eventuelle Lecks sofort auffallen.
Richtig. Erdgas ist im Gegensatz zu dem früher verwendeten Stadtgas geruchlos. Deshalb wird ein Stinkstoff beigefügt.

Boneman ist dran.
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Parfums enthalten oft Indol und Skatol, die für den typischen Geruch von Kot verantwortlich sind. Der Name Deodorant müsste also eigentlich Odorant heißen. :D

EDIT: Die anderen waren schneller. :rolleyes:
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Freirunde. :rolleyes:
Great people care.
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In Hamburg findet am 24. Februar das älteste noch begangene Festmahl der Welt statt.

Dazu Infos/Zitate aus Wiki
Zitat:Das Matthiae-Mahl, historisch als Convivium Eines Ehrbaren Rates bezeichnet, besteht schon seit 1356.

Das Mahl begründet sich auf dem Matthiae-Tag, der alljährlich am 24. Februar den mittelalterlichen Frühlingsanfang einläutete. Es war zudem der Tag des Dienstbotenwechsels und es wurden Wetterregeln aufgestellt sowie Orakelhandlungen durchgeführt. An diesem besonderen Tag wurden die Aufgaben des Senats neu verteilt und ein neuer Erster Bürgermeister gewählt.

Traditionell wurde es Brauch, Vertreter der Hamburg freundlich gesinnten Mächte einzuladen, d.h. ausländische Minister und andere hohe Gäste.

Und nun meine Fragen dazu:
1. Damals wurde den Gästen als Besonderheit ein Messer aufgedeckt. Wieso war das so besonders und welche Bedeutung hatte es?
2. Das Protokoll schreibt seit 1538 vor, dass der Bürgermeister seine Ehrengäste stets oben auf der Senatstreppe empfängt. Warum?
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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zu 1:
Eigentlich hatte im Mittelalter jeder sein eigenes Messer immer dabei. Aber seitdem ein frecher Gast dem Bürgermeister die besten Stücke von der Platte weggeschnappt hat, durften nur noch die ausgegebenen Messer benutzt werden. Und die waren alle viel kürzer, als das vom Bürgermeister.

zu 2:
Bei der Sturmflut im Jahr 1537 sind zwei Diplomaten ersoffen, weil sie unten an der Treppe warten mussten.
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zu 1.: bestimmt ein Fischmesser - vermutlich eine hamburgische Erfindung, mit der man dann schön dezent prahlen konnte, auf Nachfrage der Gäste, was es denn mit solch seltsamem Besteck auf sich hätte. :grin:

zu 2.: der damalige Bürgermeister war nur ein laufender Meter von einszweiundvierzig Körpergröße. Um Minderwertigkeitskomplexen seinerseits (bzw. Größenwahn bei den Gästen) vorzubeugen, wurde er elegant per Protokoll "gezwungen", beim Empfang oben auf der Treppe zu stehen. :pfeif:
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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Ihr liegt beide falsch; aber eure Ideen waren gut :D

zu 1: Die Leute machten sich unter normalen Umständen beim Essen noch die Finger richtig schmutzig.
Es handelte sich um ein ganz normales Messer.

zu 2: Es hatte nichts mit der Größe des Bürgermeisters zu tun und auch nicht mit einer Sturmflut.
Es hatte eher etwas damit zu tun, wie die Gäste ankamen.
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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zu 1: Wegen Fachkräftemangel. Die Küchenhelfer, die früher den Braten in mundgerechte Stücke geschnippelt haben, wurden dem Senat zu teuer.

zu 2: Die Anreisenden mussten durch halb Hamburg durch, da das Rathaus in der Mitte lieg. Und da haben sie sich auf den Straßen die Schuhe so versaut, dass man sie nicht direkt in die feine Stube lassen konnte. Auf jeder Treppenstufe war ein Schuhabtreter, und bis sie oben waren, war die Schuhsohle sauber.
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zu 1: Vielleicht war das mitbringen von Waffen verboten. Damals benutzte man seinen eigenen Dolch beim Essen, so dass die Hamburger das Essmesser erfanden.
zu 2: Hätte ich mal letztens beim Besuch des schwedischen Königspaars besser aufgepasst. Da sagte Olaf Scholz, warum er seinen Gästen nicht entgegenging, sondern oben stehenblieb.
Damit er sich nicht durch einen Sturz verletzt oder einen Koffer in die Hand gedrückt bekommt? Oder war die halbe Treppe matschig, weil 1538 die Straßen noch nicht gepflastert waren?
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Ihr liegt beide falsch.

zu 1: Seid ihr euch da so sicher, dass im 14. Jahrhundert gewöhnlich mit dem Messer gegessen wurde?
zu 2: Die Gäste hatten keine schietigen Schuhe und die Treppe wurde deshalb auch nicht schmutzig. :think: Gab es zu der Zeit bereits Koffer, die man dem Bürgermeister hätte in die Hand drücken können?
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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zu 1: ok, wenn es nicht - weder vorher, noch nachher - als Essbesteck fungierte, dann als Jagdbesteck? Mußte das Essen erst noch erlegt werden? :think: Oder ein Tischspiel vielleicht: laßt die Krabbe nicht entkommen... :evil:

zu 2: wenn die Gäste mit einer Kutsche anreisten, hielten die vlt. direkt vor dieser Treppe - aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen blieb der Bürgermeister da halt lieber oben stehen.
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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Die Gabel kam wesentlich später. Also gabe es Löffel und Finger. Hm, was schneidet man mit dem Messer? Hanse-Stockfisch. Schwanenfleisch soll auch ziemlich zäh sein. :D
Der Bürgermeister musste natürlich oben stehen, damit er den Damen nicht unter den Rock gucken konnte.
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(28.02.2017, 22:11)Rabenaas schrieb: Schwanenfleisch soll auch ziemlich zäh sein. :D
Im Jahre 1164 wurden die Schwäne vom Hamburger Rat unter einen besonderen Schutz gestellt. Es war seither verboten sie zu beleidigen, zu verletzen oder gar zu töten. Also nix mit "Schwäne futtern".

zu 1: Ich zitiere mal PlanetWissen
Zitat:Die teilweise hochkultivierten Tischsitten der Antike waren in Vergessenheit geraten. Flache, aufgeschnittene Brotleibe dienten als Teller, gegessen wurde mit den Fingern, selten gab es Löffel oder Messer. Die eigene Kleidung diente nach dem Essen dem Säubern der Finger.
Bei der Beantwortung der Frage 1 wird davon ausgegangen, dass die Leute normalerweise mit den Fingern futterten (damit beantworte ich auch leider selber, warum es etwas besonderes war, Messer aufzudecken) *seufz*. Bleibt noch zu beantworten, was es bedeuten sollte, ein Messer aufzudecken. Das hat übrigens nichts mit Hamburg oder so zu tun.
:think: Ob die Frage wohl doch zu schwer ist? :think:

zu 2: Anreise per Kutsche trifft es nicht (obwohl die Idee nicht falsch ist, dass die Gäste nicht zu Fuß anreisten); der Bürgermeister konnte auch nicht unter die langen Röcke der Frauen schauen, da diese erst ab 1622 zugelassen waren.
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(28.02.2017, 22:40)Mazana schrieb: der Bürgermeister konnte auch nicht unter die langen Röcke der Frauen schauen, da diese erst ab 1622 zugelassen waren.
Ok, dann eben kurze Röcke. :D
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(28.02.2017, 23:01)Rabenaas schrieb:
(28.02.2017, 22:40)Mazana schrieb: der Bürgermeister konnte auch nicht unter die langen Röcke der Frauen schauen, da diese erst ab 1622 zugelassen waren.
Ok, dann eben kurze Röcke. :D
:lol: Das musste ja so kommen - ich meinte die Frauen und nicht die Röcke Du Dösbaddel Du :D :lol:
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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Dann war das Messer eine besondere Ehrung? Möglicherweise eine Geste, die Sicherheit versprechen sollte. Nach dem Motto: hier, jeder hat ein Messer, keiner ist wehrlos bei Tisch - heimtückische Festgastmeuchler und Friedensstörer gehen ein hohes Risiko.

Lag die Treppe damals an einem Gewässerufer (Elbe oder Kanal oder was auch immer) und die Gäste kamen per Boot an? Dann mußte der Bürgermeister vermutlich oben stehen, um im Falle eines (Wasser-)Falles eines Gastes beim Anlanden nicht in den Verdacht zu geraten, nachgeholfen zu haben.
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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(01.03.2017, 07:37)Tobi schrieb: Dann war das Messer eine besondere Ehrung?
Das lasse ich mal gelten; weil ich denke, die perfekte Antworte wäre zu schwer.
Den Gästen wurde ein Messer als Zeichen der Courtoisie (ritterliches Benehmen) aufgedeckt.

(01.03.2017, 07:37)Tobi schrieb: Lag die Treppe damals an einem Gewässerufer (Elbe oder Kanal oder was auch immer) und die Gäste kamen per Boot an?
Das ist ganz falsch. Hättest Du bei der Kutsche den hinteren Teil weggelassen, wärest Du bei dem Reisemittel schon richtig gelegen :) Es ging dem Bürgermeister übrigens darum, etwas nicht tun zu müssen.
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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Die Gäste kamen zu Pferde. Und die Frau Bürgermeister, die aus Gründen des Protokolls neben dem Gatten zu stehen hatte, trug gerne einen Hut mit Blumenschmuck. Nachdem die Gäule den immer abgegrast haben, wurde der Empfang nach oben verlegt.
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Pferd ist schon mal richtig; der Hut der Frau Bürgermeister war allerdings nicht der Grund, warum der Bürgermeister oben auf der Treppe die Gäste empfängt. Es ging damals darum, dass er etwas nicht tun mußte.
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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Die Antwort steckt noch in Pyros Hirnwindungen. Ist hier nicht jemand des Hypnotisierens mächtig? :D

Also oben braucht er etwas nicht tun, was er unten tuen würde... :think:
die Zügel festhalten? Und/oder den Steigbügel, beim Absitzen der Gäste von ihren Gäulen?
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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