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Bedingungsloses Grundeinkommen
(26.02.2009, 16:18)Wolverine schrieb: Das ist nicht nur ein Totschlagargument, sondern vor allem auch ein Glaubenssatz, da es per Definition nicht falsifizierbar ist.
Es ist nun mal nicht alles einfach nur wahr oder falsch. Es ist auch nicht alles, was nicht direkt wahr oder falsch ist, Glaubenssache.
Zitat:Aber hier wirkt es vor allem so, als ob Dir die Argumente ausgehen, und Du Dich auf die letzte Verteidigungsposition zurückziehen musst.
Nein. Ganz und gar nicht. Es wäre auch falsch, zu sagen, dass ich mich der Diskussion oder deinen Argumenten entziehen will. Vielmehr gelange ich so langsam zum Kern des Grundeinkommens. Der befindet sich nämlich auf dieser Ebene! Solange man das nicht sieht, hat man es noch nicht in seinem vollen Ausmaß verstanden. ;)

Zitat:Das was Du von Dir beschreibst, nennt man auch einen Phantasten (nicht im negativen Sinn) oder Visionär, leider musst Du irgendwann wieder in die Realität zurück, spätestens wenn die Blase drückt :)
(26.02.2009, 07:43)Boneman schrieb: Ich weiß natürlich, dass es ohne Kompromisse nicht geht, und akzeptiere das auch. Ideen-Menschen wirken oft naiv
qed. :D

Aber im Ernst: Ich würde dir hier vielleicht zustimmen, wenn es um ein anderes Thema gehen würde. Aber hier zieht dieses "total realitätsfern" nicht. Denn das Grundeinkommen soll ja gerade die Realität verändern!

Das gilt übrigens prinzipiell für alles Idealistische mit diesem Anspruch. Deshalb müsste man es auch eine Stufe höher diskutieren und von dort aus, unter der Prämisse, dass damit alles anders wäre, die Mittel und Wege suchen, aus der jetzigen Realität dorthin zu kommen. (Dass man das nicht konsequent machen kann, liegt daran, dass die Mehrheit (das sind die Modell- und System-Menschen) es aus der jetzigen Situation heraus ablehnt (System) oder sofort Zahlen hören will (Modell). Darauf gehe ich natürlich ein, ich will ja - wie bereits erwähnt - ein Bewusstsein schaffen. Aber ich habe auch immer wieder betont, dass die Essenz woanders liegt.)

Vielleicht sollten wir uns mal darauf einigen, was - in diesem Zusammenhang - Realität ist. Es ist jedenfalls kein objektives Wie-die-Welt-halt-funktioniert. Ich versuch's mal und knüpfe dabei auch an meine Idee-Modell-System-Erklärung an:

Was man sehen muss, ist, dass dieser Idealismus-Vorwurf immer von jemandem kommt, der im System lebt. Ob er es gut findet oder nicht, Mitläufer oder erbitterter Gegner ist, ist dabei völlig irrelevant! Es wird auch hier aus dem System heraus und anhand der Situation des Systems argumentiert. Die Menschen im System kennen ja nichts anderes! (Das schließt auch die meisten Idealisten mit ein - insbesondere ursprünglich auch mich (für den Fall, dass du jetzt glaubst, ich hielte mich für etwas Besseres); ich habe nur mittlerweile gelernt, dass es noch etwas anderes gibt und man die Dinge durchaus auch von außerhalb betrachten kann und selbst die verquertesten Sichtweisen völlig legitim sind.)
Das liegt daran, dass das System (siehe meine Ausführungen oben) immer einen totalitären Anspruch hat. Es gibt sonst nichts! (Und es hat nichts anderes zu geben, deshalb die Aggressivität den Idealisten gegenüber.) Beispiele schenk ich mir. Und ich wiederhole: Das liegt in der Natur eines Systems. Deshalb sind Ideen, Visionen, Spinnereien, etc. nicht umsetzbar und realitätsfern - aus dem einfachen Grund, da die vorherrschende Realität und "Bodenhaftung" in einem System von diesem System definiert (vorgegeben) sind!
Für die Menschen wäre es (nach meiner bisherigen Kenntnis) am besten, sie würden ganz ohne System auskommen. (Unmöglich? Auch nur innerhalb des Systems! Es war halt schon sehr, sehr, sehr lange Zeit nicht mehr anders.)

So. Jetzt sind wir mittlerweile bei grundlegendster Philosophie angekommen. Wenn es dich interessiert, kann ich dir einen Buchtipp (eigentlich drei) zu diesem Thema geben. Darauf beruht auch meine Ansicht. Ist nur ein Angebot. Die Bücher wurden übrigens ausgerechnet(!) von einem Mathematiker geschrieben... :D


Du hast insofern absolut Recht, dass du sagst, im jetzigen System habe ein Grundeinkommen keine Chance. Aber, ich wiederhole es noch einmal: Mit dem Grundeinkommen wird ein neues System angestrebt! Das Grundeinkommen ist der erste große Schritt zu einer neuen Realität und die Diskussion darum bringt den Stein ins Rollen. Das ist das "Revolutionäre" am Grundeinkommen. (In Anführungszeichen, weil ich diesen Begriff selbst für etwas polemisch halte... ob etwas revolutionär ist, kann man erst danach sehen. Ich benutze das Wort trotzdem, weil es anderswo häufiger benutzt wird.)

Um einen Schritt auf die allseits geschätzte, tatsächliche Realität zuzumachen (und um deinen nächsten Einwand vorwegzunehmen :D): Das ist nicht leicht, ganz und gar nicht! Aber auch nicht unmöglich. Schon zigfach geschehen in der menschlichen Geschichte. Es geht nicht von heute auf morgen. Es dauert. Ja! Aber deshalb führen wir diese Diskussion! Deshalb ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen die Idee verstehen (realistischer*: ausreichend viele, so dass das neue System/die neue Gesellschaft auf eigenen Beinen stehen kann), bevor an der Umsetzung des Modells gearbeitet wird!
(* Das könnte jetzt auch objektiv sein, wobei objektiv "für die meisten Realitäten zutreffend" bedeutet. ;))

Ich glaube, ich bin jetzt am Punkt angekommen, um den ich die ganze Zeit kreiste. ;) (Ich hoffe, diese Diskussion verfolgt noch jemand anderes außer uns beiden, sonst kriegt das jetzt ja keiner mit. Tragisch! :D)
Wenn dir jetzt immer noch die Motivation, aus der heraus ich mit dir diese Diskussion führe, nicht verstehst (ich ahne es leider schon...), dann kann ich hier nichts mehr tun. Ich könnte dir höchstens anbieten, in ein paar Tagen oder Wochen, wenn du genügend Zeit hast, diese Diskussion mit etwas mehr Abstand noch einmal zu lesen. Aber ich wüsste nicht, wie ich dir noch anders erklären könnte, dass auch meine Ansichten durch gemachte Erfahrungen wohlbegründet sind und keine "Spinnerei", also auch meine Realität ihre Existenzberechtigung hat und es auch dort ein Klo gibt (um deine Metapher wieder aufzunehmen :D).
Great people care.
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