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Die Gebiete zwischen dem Freundlichen Arm und Baldur's Tor
#3
Begibt man sich nach dem ersten Treffen mit Tenya im Brücken-Gebiet zurück in das Ankheg-Areal und Spricht Sonner, Jebadoh oder Telmen an, fragen diese sogleich, ob man sie getötet habe. Man kann nun sagen, dass sie "viel über Eure Gruppe zu erzählen" gehabt habe. Telmen schließt daraus, dass sie weiß, dass sie die Helden geschickt haben sogleich, dass sie sie nun alle töten werde. Dann übernimmt Sonner das Gespräch und bezichtigt die Helden auf die Lügen der Priesterin hereingefallen zu sein. Er mutmaßt, dass sie den Helden erzählt habe, dass sie eine Schale gestohlen hätten. dies sei jedoch keine Rechtfertigung dafür, sie zu töten. Sie seien, obgleich arme Fischersleute, bereit, nochmals 100 GM draufzulegen.

Man kann nun das Angebot annehmen (AW1). Alternativ kann man den Fischern vorhalten, dass die Priesterin ein Kind sei, dass sie berichtet habe, dass die Fischer ihre Mutter getötet hätten und zuviel aus dem Meer genommen hätten und sich wütend zeigen, dass sie die Helden benutzen wollten (AW2). Oder man kann erklären, dass man beide Seiten für unehrlich halte und damit fertig sei (AW3).

In ersterem Falle (AW1) drängt Sonner zur Eile, weil es um ihr Leben gehe. Ein Tagebucheintrag lässt durchblicken, dass der Hauptcharakter Zweifel an der Geschichte der Fischer hat, weil sie sich als arme Leute geben, das Angebot   aber unverzüglich verbessern konnten, und er, der Hauptcharakter, nur des Profits wegen den Auftrag ausführen will.

In letzterem Falle (Aw3) beschweren sich die Fischer, dass man die Abmachung nicht einhalte und werden feindlich (rote Kreise), ohne allerdings selbst Angriffsaktionen vorzunehmen.

Gibt man die mittlere Antwort (AW2), bemerkt Telmen: "Das wär's dann! Das Spiel ist aus, stimmt's?" Jebadoh erläutert, dass die "Priesterin der königlichen Schlampe" seit Jahren ihren Tribut kassiert habe. Sie habe immer höhere Preise verlangt und sie hätten keine andere Wahl gehabt, als "zu blechen", weil man Umberlee friedlich stimmen müsse, um segeln zu können. Der Talospriester in Baldur's Tor habe gesagt ...

An dieser Stelle wird er von Sonner unterbrochen, der sagt, sie hätten "eine andere Möglichkeit gefunden, uns Sicherheit auf See zu verschaffen". Sie seien nur "kleine Bauern auf dem großen Schachbrett der Götter". Man solle aufpassen, wo man hintrete, sonst lande man noch "in einem gewaltigen Fettnäpfchen". - An dieser Stelle wird ein Tagebucheintrag geschrieben, den man aber erst nach dem Ende des Dialogs einsehen kann. Er führt aus, dass die Bauern Talos folgen, der ein Gott der sinnlosen Zerstörung sei. Dadurch erhielten die Worte von Tenya zusätzliches Gewicht. Sie ("das Kind") habe hier eindeutig Vorrang.

Man kann nun unter einer Drohung ("ein zweites Mal werde ich nicht so freundlich fragen!") die Schale herausverlangen, sich zum Töten von Tenya bereit erklären oder die ganze Sache hinschmeißen. Die letzten beiden Optionen haben wieder die schon beschriebenen Folgen.

Verlangt man die Schale heraus, übergibt Sonner sie, da er keine andere Wahl sieht. Er warnt jedoch, dass der "Gott der Stürme" wisse, wer sich ihm entgegenstellt. Man solle besser keinem Talosschrein zu nahe treten. Die Götter seien ziemlich rachsüchtig.

Sonner, Telmen und Jebadoh werden daraufhin feindlich, greifen aber nicht an, sondern laufen nach Südwesten. Wenn man einen beliebigen von ihnen bezaubert und ihn dann anspricht, erzählt er, sein Name sei Sonner (ja, auch wenn man Telmen oder Jebadoh bezaubert hat - dicker Bug) und neulich habe eine junge Priesterin von Umberlee ihm und seinen Freunden viel Ärger bereitet. Sie habe sich wahrscheinlich dafür rächen wollen, dass sie ihre Mutter umgebracht haben. Das hätten sie aber tun müssen, weil ein Talos-Priester ihnen versprochen habe, es werde ihnen von Nutzen sein, wenn sie es täten. Sie seien zwischen den Göttern gefangen, die Helden ebenso.

Führt man den Auftrag der Fischer aus und kehrt zu Sonner und den anderen zurück, nachdem man Tenya getötet hat, erhält man:
1.000 XP
1 magischen Dreschflegel +1
100 GM.

Es gibt auch noch eine andere Lösung: Man kann Sonner den Dreschflegel +1 und die Schale (nur in dieser Reihenfolge!) per Taschendiebstahl entwenden. Dann kann man Tenya die Schale ebenso wiederbringen (dazu siehe den vorigen Beitrag). Sonner und seine Kollegen sind dann beim nächsten Betreten des Ankheg-Gebietes verschwunden. Man vermeidet damit die Konfrontation mit den Dreien, bekommt aber auch den entsprechenden Tagebucheintrag nicht.


Betrachtet man die Queste im Ganzen, ist - vor allem nach der Aussage Sonner's unter Bezauberung - klar, dass Tenya im Grunde die Wahrheit sagt. Dennoch gibt es in dieser Geschichte keinen rein Guten und keinen rein Bösen. Beide Parteien dienen bösen Göttern und haben Böses getan, keiner jedoch ganz ohne Anlass. Die alte Priesterin von Umberlee (Tenya's Mutter) wird sicherlich von den Fischern hohe Opfergaben eingefordert, sie ihnen vielleicht sogar abgepresst haben, was die Fischer in Bedrängnis gebracht haben mag. Einen Mord an ihr wird das nicht gerechtfertigt haben, zumal wohl alle Seefahrer Umberlee opfern müssen. Ebensowenig ist die übermäßige Plünderung des Meeres mit Hilfe der Schale legitim, zumal die Mittel zu deren Benutzung wohl durch Folter der alten Priesterin erlangt worden sind. Tenya hat aber bereits zwei Fischer getötet und letztlich geht es ihr bzw. Umberlee wohl mindestens soviel um Rache wie um die bloße Wiedererlangung der Schale und ein Ende des Streites mit den Fischern. Einen Ausgleich zwischen den Parteien kann man nicht schaffen. Entweder man tötet Tenya oder man entzieht den Fischern endgültig ihre Lebensgrundlage - und weiht sie vielleicht sogar dem Tode. Im Grunde wäre die Lösung zu sagen, dass man keinem traut, wohl die konsequenteste. Aber das scheint mir keine wirkliche "Erledigung" der Queste zu sein und es bringt auch keine XP und keine Belohnung. Eine leichte Sympathie mag man hier für Tenya haben, weil die Fischer den ersten Mord (nach Folter) begangen haben und weil sie von Anfang an unehrlich zu den Helden waren. Auch der Tenor der Tagebucheinträge geht in die Richtung, dass eine Hilfe für die Fischer nur einer rücksichtslosen Gewinnsucht bzw. einem Söldnertum entspringen kann, während Tenya eher in der Opferrolle erscheint. Dabei scheint sich der Hauptcharakter allerdings von dem geringen Alter der Priesterin stark beeinflussen zu lassen - jedenfalls bis zu dem abschließenden Tagebucheintrag, in dem er erkennt, nur als Schachfigur einer Rachegöttin gehandelt zu haben (das freilich konnte man schon vorher erkennen).

Schaut man sich an, was für die Gruppe lohnender ist, zeigt sich, dass eine Hilfe für die Fischer 1.000 Quest-XP einbringt, eine Hilfe für Tenya 2.500 Quest-XP. Von den Fischern erhält man eine relativ wenig nutzbringende magische +1-Waffe (die man sich zudem auch durch Taschendiebstahl aneigenen kann) und als Beute von Tenya's Leiche magische Armbänder RK 7. Von Tenya erhält man direkt nichts. Allerdings klingt ihr Versprechen, die Belohnung werde man zu gegebener Zeit erhalten so, als gebe es noch ein Wiedertreffen mit ihr oder Umberlee's Dienern. Hier könnte noch eine Folgequeste winken. - Diese Aspekte sprechen dafür, sich für Tenya's Seite zu entscheiden und auch dafür, dass das von den Spieleautoren als die vorzugswürdige Lösung angesehen wird.

Insofern hat meine Gruppe letztlich von Sonner die Schale herausverlangt und sie Tenya gebracht. Ob dies möglicherweise nachteilige Folgen in einem Talos-Tempel haben wird, bleibt abzuwarten.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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RE: Die Gebiete zwischen dem Freundlichen Arm und Baldur's Tor - von Zurgrimm - 12.01.2018, 11:00



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