25.06.2016, 08:50
(24.06.2016, 21:51)Mazana schrieb: Und wenn es dann noch zu einem vereinigten Irland kommt, hätte der Austritt noch einen positiven Effekt.Darum wurde bereits ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg (oder jedenfalls etwas, das nicht weit davon entfernt ist) geführt. Die Loslösung Nordirlands vom Vereinigten Königreich würden die Engländer niemals akzeptieren. In Nordirland war das Votum auch nicht so eindeutig wie in Schottland. Zwar gab es eine Mehrheit gegen den Brexit, aber das war auch innerhalb der Wahlbezirke in Nordirland unterschiedlich. Manche haben auch dafür gestimmt.
(24.06.2016, 23:06)Pergor schrieb: Mir fehlt die Kompetenz, die langfristigen wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen wirklich detailliert abzuschätzenDie fehlt mir natürlich auch. Aber nach allem, was ich von Wirtschaftsexperten dazu gehört habe, streitet man sich über ein paar Prozent BIP rauf oder runter. Das mag zwar kurzfristig für die Arbeitsmarktsituation Bedeutung haben, dürfte aber letztlich auch nichts sein, was ein modernes, bevölkerungsreiches Land in den Ruin treibt. Alles weitere, wie befürchtete Zölle, Visums-Pflicht etc. wird früher oder später ohnehin per multi- oder bilateralen Abkommen geregelt werden.
(25.06.2016, 06:46)Dablau schrieb: Das ist aber eben das Problem. Die EU handelt für die Lobbyisten, nicht für die Bürger.Es ist richtig, daß es in Brüssel zuviel Lobbyismus gibt. Und allein die ständige Umzieherei des EU-Parlaments von Brüssel nach Straßburg und zurück, um französische Nationalgefühle zu bedienen, sorgt immer wieder für den Eindruck, daß die EU nicht mit Geld umgehen könne. Es besteht an vielen Stellen Handlungsbedarf. Gleichwohl sind mir solche Aussagen wie Deine deutlich zu pauschal. Die EU handelt mitnichten nur für Lobbyisten, sie hat auch viel für die Bürger getan. Die hohen Mindeststandards beim Verbraucherschutz, die wir heute haben, kommen z.B. von der EU. Und auch im Bereich des Arbeitnehmerschutzes hat die EU vieles bewirkt - so etwa durch die bei den britischen Unternehmern verhaßte Arbeitszeitrichtlinie. Es ist eben gerade so, daß die EU auch soziale Aspekte geregelt hat - für die EU-Bürger! - und gerade diese Aspekte in GB eher kritisch gesehen werden, weil man dahingehend doch einen ausgeprägteren Kapitalismus nach US-amerikanischem Vorbild vertritt.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."