(02.04.2011, 17:38)Rabenaas schrieb: Im Fall der USA ging es aber vielleicht doch eher um Öl und Einfluss in der Region.Die USA haben gar kein ausgewiesenes Eigeninteresse dort, deshalb sind sie ja so zögerlich an die Sache herangegangen und wollen sich lieber jetzt als gleich wieder zurückziehen. Deren (ausgesprochen dünne) Motivlage ist wohl eine Mischung aus dem politischen Nicht-im-Stich-Lassen der europäischen Verbündeten und dem Selbstverständnis, für Freiheitlichkeit einzustehen. Da kann man schlecht vertreten, im Irak einmarschiert zu sein und in Libyen ein Massaker zuzulassen.
(02.04.2011, 17:38)Rabenaas schrieb: Ist das Leben der Iraker jetzt besser oder schlechter?Das der Sunniten ist eher schlechter, das der Schiiten und erst recht das der Kurden dürfte sich im Saldo verbessert haben. Allerdings ist der Irak auch ein anderer Fall. Dort sind die USA ohne echten Anlaß eingefallen und haben einen Diktator gestürzt und seine Administration aus der Verankerung gerissen. Damit haben sie das Land und die ganze Region gegen sich aufgebracht und viele Dschihadisten geradezu ins Land gelockt. In Lybien geht es um die Unterstützung einer von selbst entstandenen Freiheitsbewegung mit zumindest teilweiser Unterstützung der Arabischen Liga. Die Gefahr einer völligen Destabiliserung scheint mir da etwas geringer, weil die Leute die Freiheit von Gaddafi ja mehrheitlich wollen, also auch hinterher für Hilfe von außen offener sein werden. Eine Besatzung wird es dort nicht geben, also auch weniger Anlaß für Terroristen, sich dort zu betätigen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."