08.10.2014, 17:44
(08.10.2014, 08:53)Alpha Zen schrieb: @Zurgrimm: Hattest du die erste Folge von Defiance gesehen? Ich habs leider wieder verpeilt, wurde gestern aber Dank Werbung im Kino wieder daran erinnert.Ja, ich habe die erste Doppelfolge letzten Donnerstag gesehen. Es fällt mir aber noch schwer, ein Urteil darüber abzugeben. Ob die Charaktere interessant sind, muß sich erst zeigen. Als Manko habe ich es empfunden, daß in diesen ersten beiden Folgen sehr wenig auf die "Welt" eingegangen wird, in der die Geschichte spielt. Man wird in eine Handlung geworfen, ohne überhaupt mitzubekommen, in welchem Kontext (oder Jahr) sie spielt.
Es scheint so zu sein, daß es einen Eroberungskrieg offenbar mehrerer Alien-Rassen gegen die Erde gegeben hat. Grund war wohl, daß die Außerirdischen auf ihrem (oder ihren) Heimatpalneten nicht mehr leben konnten. Rund um die Erde befindet sich ein breiter Gürtel von Weltraumschrott aus kaputten Raumschiffen. Offenbar sind die Menschen also technologisch auch schon recht weit entwickelt.
Die Erde selbst ist ziemlich Wüst, die Antarktis soll gerüchteweise ein Paradies sein. In den Wäldern leben Tiere, die wie Monster aussehen. Ob das Mutanten sind oder ob sie mit den Raumschiffen von fremden Planeten gekommen sind, wurde nicht gesagt. Es fiel einmal das Wort "Terraformer", aber ob der Zustand der Erde auf begonnenes Terraformig (evtl. um sie als Lebensraum für die Alien-Eroberer attraktiver zu machen) oder auf den Einsatz irgendwelcher zerstörerischer Waffen zurückzuführen ist, bleibt ebenfalls unklar.
Jedenfalls gab es in der Vergangenheit einen Krieg zwischen Menschen und verschiedenen (teils sehr menschenähnlich aussehenden) Außerirdischen. In einer amerikanischen Stadt haben irgendwann die Soldaten der Kriegsparteien aufgehört zu kämpfen und gemeinsam den Verwundeten bzw. Zivilisten geholfen. An dieser Stelle steht nun die Stadt Defiance, in der Menschen und verschiedene Alien-Rassen gemeinsam in Frieden leben ... was natürlich nicht bedeutet, daß man sich immer ganz grün wäre.
Vom Grundsetting der Handlung her hat mich das Ganze ziemlich an "Terra Nova" erinnert: Es gibt eine Stadt, die eine Art friedliches "Paradies" in einer feindlichen Welt (mit militanten Gangs, monsterhaften Tieren und maraudierenden Kampfverbänden) ist. Sie wird abgeschirmt (nur) durch einen Energiezaun. Der wird im Laufe der ersten beiden Folgen allerdings sabotiert und bricht zusammen (ob von Dauer oder vorübergehend ist mir nicht klar geworden). Der Held der Serie ist Nolan, ein Ex-Militär und in gewissem Sinne Outlaw mit einer Alien-Adoptivtochter. Sie werden auf der Flucht vor einer Gang von einer Patrouille aus Defiance vor den Wald-Monstern gerettet und zur medizinischen Versorgung in die Stadt gebracht. Nach dem Tod des Gesetzeshüters wird Nolan am Ende der zweiten Folge Polizeichef in Defiance.
Wie sich das Ganze entwickelt, muß sich erst zeigen. Es scheint eine Art Rivalität zwischen verschiedenen Gruppierungen (Minenbetreiber) zu geben. Aber wie gesagt, vieles wird davon abhängen, wieviel Tiefgang die Charaktere noch bekommen. Das läßt sich nach zwei Folgen noch nicht sagen. - Die Serie scheint tendenziell eher düster und (möglicherweise gewollt) verworren gehalten zu sein. Ein gewisser Anstrich von moralischem Zeigefinger ist aber auch nicht zu verkennen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."