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[Alpha Zen]

Gestern hab ichs dann auch endlich mal in den neuen Star Trek geschafft. Ich hab den Film auf englisch gesehen.
Nach den obligatorischen 10 Minuten Eingewöhnung aufs englische kam dann auch der tolle Punkt, an dem man das Gesprochene nicht mehr im Kopf übersetzt, sondern einfach wahr nimmt und versteht. Das belässt zwar alle Gags so, wie sie sein sollen, jedoch hatte ich enorme Probleme mit Peggs Dialekt. Den hab ich kaum verstanden.

Wie dem auch sei, jetzt im Nachhinein betrachtet hinterlässt der Film bei mir einen gespaltenen Eindruck. Er war aus meiner Sicht auf jeden Fall der actionreichste und lustigste Trek-Film bisher. Die Gags kann man teilweise schon als genial beschreiben - super platziert, ohne lächerlich zu wirken oder zu sein. Spocks Auftritt - sowohl der alte als auch der junge - war wirklich spitze. Bei Nimoy hab ich das erwartet, aber auch der Heroes-Cylar hat mich positiv überrascht, womit ich vorher nicht unbedingt gerechnet hatte.
Action war wie gesagt grandios und technisch hab ich auch nichts zu meckern.

Das Homage-Gefühl an Star Trek, das den ganzen Film über mitschwingt, bricht die letzten Minuten nochmal richtig aus. Der Einstieg vom Abspann ist einfach nur eine Huldigung wie sie im Buche steht.

Tja, aber etwas wesentliches fehlt doch da noch? Richtig, die Story. Die ist leider nicht so gut, wie erhofft. Vor allem ist sie alles andere als Trek-like - aus meiner Sicht. Das muss nicht schlecht sein. Bisher wurde in dieser Form ja noch nie die Entwicklung eines Charakters in einem Trek-Film so gezeigt. Nur mit Data wurden ähnliche Wege gegangen. Das Problem an der Sache: Leider wird nur wenigen Charakteren auch der Platz gelassen, sich zu entwickeln. Allen voran natürlich Kirk und Spock, aber das wars dann eigentlich auch schon. Zulu und Chekov (sorry, falls falsch geschrieben ^^) wachsen noch durch ihre Aufgaben, aber der Rest bleibt leider mehr oder weniger auf der Strecke.
Da wäre mir jetzt direkt eine neue Serie mit den Filmschauspielern recht, in der das alles nachgeholt wird.

Aber zurück zur Story an sich: Die hätte so auch in jedem anderen Sci-Fi-Streifen stattfinden können. Da gehts mir wie beim letzten Bond. Guter Genrevertreter, aber das gewisse etwas, das die Identität des Universums ausmacht, hat größtenteils gefehlt. Denn das Verwenden der bekannten Namen ist meiner Meinung nach nicht genug. Mir ging besonders das "unendliche Weiten" ab, das Unbekannte, das in den restlichen ST-Filmen vorhanden ist und das dem ganzen das Besondere verleiht.

Diese Erkenntnis mag daran liegen, dass ich kein Hardcore-Trekkie bin. Die Original-Serie hat mir nie zugesagt wegen den billigen Kulissen, TNG war mir meist zu langweilig, wenn ich mal reingeschalten hab, oder mir haben die Zusammenhänge gefehlt. Das gleiche trifft auf DS9 zu. Nur Voyager hab ich gespannt verfolgt. Und die Filme, die ich auch allesamt gesehen hab. Die Enterprise-Serie hat mir auch ganz gut gefallen, obwohl die Star Trek-Bezüge da nicht so deutlich waren. Das hat sich ja alles erst entwickeln müssen zu der Zeit.

Ich kann mir vorstellen, dass die "richtigen" Trekkies den Film entweder vergöttern, da blind vor Fanheit, oder sie ihn strikt ablehnen bzw. niederreden, weil er gegen ihre Dogmen verstößt.

Als Sci-Fi-Streifen hat er mir jedenfalls sehr gut gefallen, als Trek-Film war er nicht ganz so toll, aber auf jeden Fall noch gut.
Eine Empfehlung, ihn sich anzusehen, gibt es zumindest.