Welche Spiele spielt ihr noch?

[Hendrik]

[quote='Mazana' pid='145515' dateline='1457461816']Ich weiß gar nicht, warum ich Divine Divinity nie zu Ende gespielt habe;

Vielleicht, weil es gegen Ende hin so schlecht wird? Im Grunde ist das ja kein schlechtes Spiel, aber zum einen wurde es in meinen Augen irgendwann doch etwas eintönig (einfach nur stures Gegner metzeln) und speziell gegen Ende hin die Gebiete auch ziemlich langweilig. Zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, der Spielspaß hat irgendwann einfach nachgelassen. Aber durchgespielt habe ich es immerhin doch noch.

Ich habe DivDiv damals durchgespielt und kann mich noch erinnern, dass ich es ziemlich genau ab den Ödlanden öde fand. Davor war es eigentlich ganz nett, es ging storytechnisch weiter oder man hatte eine große Stadt mit einigermaßen abwechslungsreichen Aufgaben. Wie bei fast allen Rollenspielen wurden im letzten Drittel die Kämpfe öde.

Und wo wir gerade beim Thema sind:
Ich habe vor kurzem Inquisitor durchgespielt. Man könnte es "Baldur's Gate im Mittelalter mit katholischen Detektivquesten" nennen. Die Spielwelt ist zwar ein Eigenentwurf, fühlt sich aber sehr nach Katholischer Kirche im Mittelalter an. Man spielt einen Inquisitor und muss in 3 Akten zunehmend größere Fälle von ketzerisch motivierten Morden, Ritualen, Hexereien und Verrat aufdecken. Die meisten Menschen sind verzweifelt und glauben an den baldigen Weltuntergang. Fast jeder hat Angst vor der Macht der Inquisition, und vom Gärtner bis zum Kardinal haben die meisten auch einen guten Grund dafür.

Die Spielwelt ist toll, die Story auch, die Grafik ist schick und unterstützt das Gefühl der Beklemmung und Verzweiflung, das das Spiel vermitteln will ... und dann ist da das Gameplay. Jeder Akt nervt mit mindestens einem riesigen Dungeon voller Gegner, die es stumpf totzuprügeln gilt. Der Held bzw. seine Mitstreiter müssen literweise Heiltränke schlucken; im späteren Verlauf werden die meisten Kämpfe einfach und langweilig (wenn man die richtigen Zauber kann). Einige Gegner respawnen, insbesondere an Stellen, wo man häufiger vorbei kommt. Im Internet gibt es viele Kommentare von Leuten, die im Verlauf des Orkdungeons im 1. Akt aufgegeben haben.

Was wirklich schade ist, denn wie gesagt, ansonsten kann das Spiel überzeugen. Man kann einen aufrechten, wenn auch nach modernen Gesichtspunkten sehr fragwürdigen (Stichwort Folter/Scheiterhaufen) Streiter für das Gute spielen oder als korrupten Kleriker, der seine Macht als Inquisitor zur persönlichen Bereicherung nutzt. Das Verwirrspiel, wer nun gut und wer böse ist, funktioniert zumindest am Anfang ganz gut. Und dann kommen die viel zu umfangreichen Dungeons und die uninteressanten Kämpfe und machen das Spiel kaputt. Seufz.

EDIT: Siehe auch hier meinen damaligen Eindruck zum 1. Akt. Ich hatte später übrigens den Button zum "Schnell(ver-)kauf" von Heiltränken u.ä. gefunden, das hat es deutlich vereinfacht.