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Albernia: Land der Seen und Flüsse, Land der Feen und Kobolde, Land der Freiheit!

Oder wie die Barden singen:
Zum ersten Mal betrat ich heut' die Auen
Und sah dies weite freie grüne Land!
Dem wachen Auge wagt' ich kaum zu trauen,
So schön lag's vor mir im Smaragdgewand:

Albernia! die Braut des Herrn der Ströme,
Der aus dem fernen Ost als Freier naht
Und hier mit ihrer stillen Erdenschöne
Die Kraft und Urgewalt des Wassers paart.

Am Ufer hielt ich inne, um zu lauschen,
Und fühlte, wie sein Lied ihr Herz bezwang.
Das Menschenohr vernimmt wohl nur ein Rauschen -
Die Seele ahnt den wundersamen Klang.

Und weiter ging der Weg entlang dem Flusse,
Die Gräser beugten sich vor meinem Tritt,
Die Steine hallten unter meinem Fuße,
Und Wasser, Wind und Wolken zogen mit.

Bald krönte mich die gold'ne Praiosscheibe,
Bald spürte ich, wie sanfter Regen fällt,
Ein reicher Perlenschmuck auf meinem Leibe.
Und unter meinen Schritten wuchs die Welt.

So zog ich hin, wie es der Tag erlaubte
Und noch bei Nacht im klaren Sternenschein,
Bis mir der Schlaf die grünen Lande raubte -
Im Traum durft' ich noch länger Wand'rer sein.


Und wahrhaftig, sie haben damit ein rechtes Bild von dem abgegebn, was du bisher auf deiner Wanderschaft erblickt hast. Seit du hier angekommen bist, bereust du nicht einen Moment deiner Reise.

Dich auch hier ist das Idyll nicht ungetrübt: der Krieg gegen die Nordmarken fordert seinen Tribut und so siehst du nicht nur vermehrt Patrouillen, sondern auch Flüchtlinge, die meist auf dem Weg zu Verwandten sind, um so der Geißel zu entfliehen.

Nichtsdestotrotz lässt du dir deine Laune davon nicht vermiesen, schließlich hat es seit Monaten keine größeren Gefechte zwischen den beiden Parteien gegeben und es gibt auch keine Anzeichen dafür, und so hast du beschlossen, den Hinweis eines Reisenden nachzugehen, der dich auf das Ritterturnier bei Yantibair aufmerksam gemacht hat. Weniger ein Ritterturnier, als vielmehr ein Fest für alle Menschen - natürlich auch Zwerge und vielleicht sogar für Elfen, egal ob jung oder alt, egal ob von Stand oder nicht.
Und so machst du dich auf dem Weg, um dieses Spektakel zu besuchen. Und du bist nicht der einzige, der diese Ideee hatte. Immer wieder kannst in der Ferne Reisende ausmachen, die den gleichen Weg gehen oder offensichtlich für ein Fest ausgestattet sind.

Dein Weg führt dich ins Seenland, ein unwirtliches leicht hügeliges Land, das von Seen und Bächen regelrecht zerstückelt wird.
Es dauert nicht keinen Tag, nachdem du die große Reichsstraße verlassen hast, bis du das erste Mal den Ort Yantibair mit seiner gleichnamigen Wasserburg erblickst. Die Burg erscheint zwar nicht so imposant wie viel andere, erlaubt die Lage doch nur gedrungene Gebäude und keine mächtigen Türme oder gar Bergfriede, ist aber dank ihrer weiß gekachelten Wände eine Augenweide. Sie wirkt wie ein Edelstein auf der Wasseroberfläche, zumal rings um die Burg der allanwesende Schilfgürtel geschnitten wurde.
Und du zweifelst auch keinen Moment an ihrer Wehrhaftigkeit.

Der Ort selbst steht etwa 500 Schritt von der Burg entfernt auf einem aufgeschüttetem Hügel, die sogenannte Terpe. Die Häuser formieren sich um den Dorfplatz an dem auch die Tempel des Efferd und des Praios liegen und sind bis auf ganz wenige Ausnahmen ein- oder
zweistöckig und eher schlicht gehalten. Außerhalb siehst du karge Wiesen, auf denen Schafe, Ziegen und die ein oder ander Kuh weidet, streng bewacht von den Hirten mit ihren bellenden Hunden. Außerdem erblickst du einen Boronsacker mit einem kleinen Schrein.
Und natürlich den Festplatz, der sich hinter dem Ort erstreckt.

Der Herr über dieses Stückchen Land ist Baron Alvan von Elengart, ein aufgeweckter Bursche, der sich jedoch seit Kriegsbeginn in seiner Burg "vergraben" hat.

Der Ort selbst wirkt gerade erstaunlich freundlich und fröhlich, ganz im Kontrast zu dem was du dir nach diversen Erzählungen erwartet hast, gelten die Seenländer doch als verschlossene Griesgrame, die einem Firungeweihten leicht Konkurrenz machen könnten.
Doch du kannst nichts davon bemerken. Ob es an den festlich geschmückten Häusern liegt oder den Kindern, die gerade einen Barden umringen, da er ihnen eine Heldensage erzählt, magst du nicht zu sagen.
...förmlich einen Sprung, die Tränen der Erschöpfung wichen Tränen des Glücks, sie sang, sang nur für ihn.
Er stand auf, schwankte einen Moment unter den Schmerzen seiner Wunde, dann beugte er sich über den Rand des Brunnens und blickte hinab.
In der schimmernden Tiefe lächelte sie ihm entgegen, in seiner Seele hörte er eine körperlose Stimme, ein Singen, so betörend wie nie zuvor: „Sprich meinen Namen aus Nathaií­r“ Schon seit Jahren ahnte der Recke wer sein Herz erobert hatte, mit fester Stimme sprach er : „Sh ´eilean Shélefey“, er stockte, dann fügte er hinzu : „Ich liebe dich Sh ´eilean, habe dich immer geliebt.“
Mit einem mal verschwand das Spiegelbild. Nathaií­r blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen, doch dann spürte er eine Berührung, zart wie ein Windhauch und kalt wie der Tod streichelte jemand über seine Wange.
Sie stand hinter ihm, er drehte sich um und erblickte sie.
Schöner als in seinen Träumen. Geboren aus Begierde, Sternenlicht und den tiefsten Tiefen der Seen, erschien sie betörend und herrlich. Lächelnd breitete sie ihre Arme aus und trat auf ihn zu...
Und das war die Legende von Nathaií­r Teine ´shir und Sh ´eilean Shélefey. Und bevor ich euch noch eine erzähle, will ich erstmal alles über die Heldentat von eurem Baron hören...


Beim ersten Schlendern durch den Festplatz, siehst du so manches, was deine Aufmerksamkeit erweckt: Gaukler, Wahrsager, Scharlatane, Spielbuden und natürlich auch Ritter mit ihrem Gefolge.
Du siehst mehrere Tribünen, verschiedenste Zelte, von bunt-getreiften Ritterzelten bis zum Küchenzelt, mehrere kleine Kampfplätze und auch Zielscheiben für Fernkampfwaffen. Momentan herrscht noch reger Trubel, da jeder noch letzte Hand anlegen muss. Schließlich soll das Turnier heute abend beginnen.
Ein einzelner Wanderer kommt des Wegs. Seine Kleidung steht mit ihrem verwaschene schilfgrün in merkwürdigem Kontrast zum festlich bunten Putz um ihn herum. Wer ihn beachtet, bemerkt seine große aber hagere Gestalt. Das Gesicht wird von der Kapuze eines Umhangs vollständig verdeckt. Insgesamt versprechen die anderen Zugereisten mehr Unterhaltung. Das Interesse am Wanderer erlischt zumeist sofort wieder.

Einem aufmerksameren Beobachter fiele vielleicht auf, dass der Wanderer sich gar nicht auf einen Stab, sondern auf einen entspannten und in Stoff eingeschlagenen Bogen stützt. Zudem humpelt er leicht.

Langsam nähert er sich nun dem Festplatz. Das Gedränge meidet er zunächst. Dann scheint er aber seine Meinung zu ändern, und reiht sich in die Menschentrauben um die Spaßmacher und Illusionisten ein. Sobald der Wanderer die Weise des Barden vernimmt, lässt er sich auf einem freien Stück Wiese nieder, und lauscht. Nachdem er sich eine Weile nicht mehr geregt hat, kann wohl niemand mehr außer ihm selbst entscheiden, ob er aufmerksam die Umgebung beobachtet, oder ob er einfach eingenickt ist.
Da steht sie nun also, in ihrer schillernden, offenbar frisch polierten Rüstung. Die linke Hand auf dem Knauf ihres Schwertes ruhend wirft sie einen Blick in - oder besser gesagt über die Menge.

Man sieht ihr sofort an, dass sie nicht zufällig hier ist. Als sie entdeckt, was sie gesucht hat, bahnt sie sich zielstrebig ihren Weg durch die Menge, immer weiter Richtung Turnierplatz und gelangt schließlich zu einem Zelt, vor dem sich bereits eine längere Schlange von Wartenden gebildet hat. Nachdem sie sich mit einem Blick auf das Schild am Zelteingang vergewissert hat, dass sie hier richtig ist, reiht sie sich in die Schlange der ihr Gleichgesinnten ein und gewinnt erst jetzt langsam einen Blick für das Treiben, das um sie herum stattfindet.
Schon von weitem konnte man den Neuankömmling erkennen: langes rotes Haar und Bart, blanker Oberkörper verziert mit vielen Hautbildern in Form der typischen Ornamente der Thorwaler. Das dieser junge Mann die meisten Anwesenden weit überragte war für die Einheimischen genauso wenig überraschend wie die vielen Zöpfe in Haar und Bart. Ein Hemd hatte er an den Ärmeln um seine Hüften geknotet und seine Lederstiefel waren beinahe neu, bei seinen dunkeln Hosen müsste man allerdings schon Wahrsager sein um zu erahnen das sie einmal blau gewesen sind. Eigentlich hätte man ihn zu den Schaustellern zählen können, wären da nicht der Rundschild auf seinem Rücken und die größe Axt die er hinter seinen breiten Gürtel geschoben hatte.

Als ob er sich einen Überblick verschaffen wolle, schreitet er erst einmal quer über den gesamten Festplatz.
Ein weiterer Gast betritt die Festwiese. Der stämmige, mittelgroße Mann mag wohl um die dreißig Götterläufe hinter sich haben. Er könnte aber auch deutlich jünger sein, denn im Moment macht er einen recht matten Eindruck: Seine Kleidung ist an verschiedenen Stellen eingerissen, notdürftig ausgebessert, und im Gesicht sprießt ein ungepflegter Bart, der wohl ein, zwei Wochen alt sein mag. Sein Gesicht wirkt blass und eingefallen, als habe er die letzte Zeit unter ungewohnten Strapazen verbracht. Einzig der Lederharnisch, den er über seinem eingerissenen Hemd trägt, und der Streitkolben an seiner Seite scheinen noch in besserem Zustand zu sein.
Lustlos schlendert der Mann über die Festwiese, hält dann plötzlich inne, als er den Barden vernimmt, schaut sich um und beschließt, vorerst hier zu bleiben und sich ein wenig auszuruhen. Müde lässt er seinen Lederranzen von der Schulter gleiten, über den Arm und die linke Hand auf die Wiese plumpsen. Mit einem leisen Seufzer setzt er sich in das Gras, um, die Hände um die Knie verschränkt, den Worten des Barden zu lauschen.
Ein Fest, ein Ritterturnier ... vielleicht kann man hier ja gar eine Anstellung finden, ein wenig die langsam schwindende Reisekasse aufbessern ... ja, hier wird er wohl eine Weile bleiben, ganz zerlumpt sieht er ja schon aus, mitten unter den festlich gekleideten Leuten, und die Wanderschaft zehrt auch langsam an seiner Kondition.
Langsam wird eine mittelgroße Gestalt auf den Festplatz geschoben. Das augenscheinlich zierliche Geschöpf kann scheinbar nicht gegen die große Masse ankämpfen. Immer wieder bewegt sich der Kopf panisch hin und her und versucht einen sicheren Platz zu finden. Der grünliche Kapuzenumhang, der den Anschein der völligen Deplazierung noch verstärkt, verdeckt den Kopf vollständig und viel mehr ist in dem dichten Treiben von dem armen Geschöpf nicht zu erkennen. Immer weiter fließt der mächtige Strom der Schaulustigen, und immer größer wird deren Anzahl, immer dichter das Gedränge. Schließlich bleibt der grünliche Kapuzenumhang in einer kleinen Nische einer Taverne hängen. Die Seitenwand des Gebäudes reicht etwas über die Stirnseite hinaus und so hat sich eine kleine Insel gebildet. Eine kleine zarte Hand klammern sich krampfhaft an das Holz des Gebäudes, an den rettenden Fels in der Brandung. Die andere hält, nicht weniger verkrampf, einen großen Spazierstock oder etwas ähnliches dicht an den Körper gedrückt. Das Gesicht ist fest an die Wand gepreßt, und die Schultern zucken in einem unbekannten Rhythmus.
Ein Barde erstürmt, die noch nicht ganz fertige Bühne und spricht mit lauter, deutlicher und wohlkingender Stimme:
Nun denn liebe Leute, lasst meinen Freunden und mich *deutet auf ein Ensamble von 2 Frauen und 2 Männern, die Flöte, Harfe, Trommel und Laute in den Händen halten und sich ebenfalls auf die Bühne stellen* ein Lied vortragen, dass eure Warte- und Arbeitszeit versüßen soll. Denn nichts ist so angenehm wie Musik!

Das Fest in Bredenhag
Wer's kennt ist herzlich dazu eingeladen mitzusingen!

Graf Adebor von Bredenhag,
der hatte jüngst ein großes Fest.
Der Adel ging auf Bärenjagd,
fürs Volk gab's Bier und Bratenrest.

Und als man den Bär nach Hause trug,
da hörte man das Lachen schon,
und Fiedeln und Gesang genug
mit Trommelschlag und Harfenton.

Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.

Der Graf rief: "Was ist hier nun los?"
und schüttelte besorgt das Haupt.
"Das Volk verhält sich sehr kurios.
Hat man ihm den Verstand geraubt?"

Ein Mädchen kommt gleich auf ihn zu
und nimmt ihn bei der Hand und lacht.
Da tanzten sie davon im Nu
und tanzten wohl die ganze Nacht.

Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.

Und der Baron von Niriansee,
der war ein rechter Griesegram,
zog ein Gesicht wie Ohrenweh,
dass man es mit der Angst bekam.

Doch als er schon sein Pferd bestieg,
fuhr die Musik ihm ins Gebein.
Er stampfte bis kein Gras mehr blieb
und schlief dann in der Scheuer ein.

Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.

Die hohe Frau von Hohelucht,
war scheu wie's nur 'ne Dame kann.
Sie hatte wohl 'nen Mann gesucht
und schaute doch nicht einen an.

Da ging der Jendar zu ihr hin
und als die Nacht kaum älter war,
da seufzte froh die Ritterin
und zupfte Stroh sich aus dem Haar.

Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.

Und als das Feuer abgebrannt
und Praios schon am Firmament,
saß nur ein letzter Musikant
und zupft auf seinem Instrument.

Und Praios lachte, als er sah,
wer da in wessen Armen lag.
Nie war'n die Stände sich so nah,
wie bei dem Fest in Bredenhag.

Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.
Tandaradei, komm, tanz Gevatter,
so was gibt's nicht jeden Tag!
Nie gab's ein Fest wie dieses Fest,
das Rahjafest in Bredenhag.


Erst versuchen die Arbeiter die Musiker von der Bühne zu vertreiben, doch als der Barde zu singen beginnt, sind alle Anwesenden sofort in seinem Bann gezogen. Und so ruhen die Arbeiten 5 Minuten lang, während man andächtig der Musik lauscht oder zum Takt tanzt und zum Refrain mitsingt.

Nach der Vorstellung finden sich alle langsam wieder bei ihrer Arbeit ein.

Ein äußerst geplegt aussehender Horasier mit schwarzen Schnurrbart, Zigarre im Mund und mit einem schön gearbeitetem Rapier verlässt gerade das Zelt, in dem man sich für die Wettbewerbe anmelden kann. Gefolgt von einer wunderschönen und sehr knapp bekleideten Mohin, die einen beeindruckenden Speer lässig geschultert hat. (Bei näherem Betrachten kann man 3 Schrumpfköpfe baumeln sehen.)
Aus dem Inneren ertönt gleichzeitig eine keifende Stimme: Der Nächste!

Außerdem trifft gerade eine Kutsche ein, die von 2 wahren Hünen - der Thorwaler muss erschreckt feststellen, dass er nicht mehr der einzige ist, der so groß ist - gefahren werden. Es steigt eine zierliche Frau aus, ihrer Kleidung nach zu urteilen eine Magierin, die den beiden Hünen sofort Befehle erteilt.

Mittlerweile werden die letzten Vorbereitungen für den Festschmaus heut abend getätigt. Man "zimmert" aus langen, groben Brettern und Rundlingen Tische und Bänke. Und aus dem Küchenzelt werden schon die ersten Gerüche zu euch getragen. Es gibt wohl Braten.
Außerdem werden hinter dem Küchenzelt die ersten Bierfässer aufgestellt.
Mitten im größten Gestöber, zwischen all den Menschen, steht eine junge Frau, die sich abschätzend umschaut. Ihre langen, schwarzen Haare sind mit Hilfe einiger Spangen und Kämme nach hinten zusammengebunden und ihre ebenso schwarzen Augen kommen nicht zur Ruhe. Bekleidet ist sie mit einem einfachen, aber nicht unhübschen roten Kleid und leichten Lederstiefeln. Dem aufmerksamen Beobachter fällt der längliche Gegenstand an ihrer Seite auf, der momentan in Stofflacken eingewickelt ist. Sie macht nicht den Anschein, als würde sie sich unwohl fühlen, aber sie lässt immer genug Platz zwischen sich und den anderen Besuchern. Ihre Bewegungen sind fließend, fast tänzelnd, als sie sich in Bewegung setzt, um den Platz und vorallem die Menschen um sich herum weiter zu erkunden. Ab und an stiehlt sich ein Lächeln in ihr Gesicht, wenn ein gutgebauter, junger Mann an ihr vorbeischlendert, den sie von oben bis unten mustert.

Als der Barde sein Lied beginnt, schaut sie in seine Richtung und hält inne, während sich ihr Lächeln in einen nachdenklichen und konzentrierten Blick ändert.
Nein, heute würde sie nicht ihrer üblichen Arbeit nachgehen - ihre Füsse schmerzten noch vom gestrigen Auftritt.
Kurz geht ihr Blick auch in Richtung des Zeltes, in dem sie sich für den Wettbewerb anmelden könnte, aber auch dazu stand ihr heute nicht die Muse. Aus den Augenwinkeln folgten ihre Augen einem jungen Mann, nicht älter als sie selbst und sie presste die Lippen aufeinander, als sie der Frau neben ihm gewahr wurde.
Sie zwang sich, ihren Blick von ihm zu nehmen und ging weiter leichten Fusses über den Festplatz, weiterhin ihre Umgebung beobachtend und den ein oder anderen Mann anlächelnd, von den Flüchen der dazugehörenden Ehefrauen verfolgt, die ihr Lächeln allerdings nur verstärkten.
Als sie sich ihrem Zielort nähern, sind sie von den vielen Besuchern, sie bereits aus einiger Entfernung wahrzunehmen waren, ein wenig überrascht. Das Turnier ist zwar weithin bekannt, jedoch hatte besonders er es sich nicht so belebt vorgestellt. Sein Begleiter blickt mit einem Schmunzeln zu ihm auf. Ein letztes Mal, bevor sie in die Menschenmenge eintauchen, lässt der schlicht gekleidete Mann seinen Blick über das Land schweifen. Der Anblick der trotz der Feierlichkeiten an ihre Herde gebundenen Schäfer lässt Erinnerungen in ihm aufkommen, die er schon lange beiseite geschoben hatte.

Eigentlich würden sie unter den anderen Reisenden kaum auffallen. Überall sieht man blitzende Rüstungen und Waffen, hochgewachsene Recken und stämmige Gesellen, angeberische Jünglinge und staunende Knirpse. Jedoch gibt es kaum Gespanne, bei denen der eine den anderen mindestens um das Doppelte überragt. Als sie dem Gedränge auf dem Festplatz immer näher kommen, will der größere der beiden kurz stehenbleiben, um einer Musikergruppe zuzuhören, die auf einer augenscheinlich noch im Bau befindlichen Bühne ein Stück zum Besten geben. Jedoch packt ihn sein zwergischer Begleiter am Arm und zieht ihn weiter. Auf den fragenden Blick des Mannes hin setzt der Zwerg zu einer knappen Erklärung an, die jedoch im Beifall der Umstehenden untergeht, da die Musiker just in diesem Moment mit ihrer Darbietung fertig sind. Da er jedoch weiß, dass sein Freund nie ohne Grund energisch ist, folgt er ihm ohne Widerwillen.
Bald schon wird ihm klar, warum er so gedrängt wurde. Die beiden kommen am Ende einer von mehreren Menschenschlangen an, die alle jeweils in einem Zelt zu enden scheinen. Wenn die Massen einen Blick bis vorne freigeben, kann man erkennen, wie eine Person nach der anderen das Zelt vor ihr betritt, um es kurz darauf wieder zu verlassen. Entweder gibt es dort etwas umsonst oder es war die Meldestelle für die Turniere, von denen sein Freund ihm bei ihrem Treffen vor einigen Tagen berichtet hatte. Während die beiden warten, bis sie an der Reihe sind, lässt der größere seinen Blick erneut schweifen.
Der Fremde im Umhang ist, als das Lied des Barden verklingt, von seinem Platz verschwunden. Geschlafen hat er jedenfalls nicht. Dafür kann man ihn nun sehen, wie er sich vorsichtig, den Grüppchen vor dem Anmeldungszelt nähert. Er nutzt dabei jede Deckung, die ihm das das Fest bietet.

Will er etwa die Wartenden um ihre Börsen erleichtern? Nein, er scheint sie zu belauschen, oder wenigstens ausgiebig zu betrachten. Mal schlendert absichtlich langsam vorbei, mal setzt er sich auf ein herumstehendes Fass, wie um auszuruhen. Dabei starrt er der Moha und dem Stutzer hinterher.

Langsam wird sein Verhalten aber auffällig, trotz der beiläufigen Gesten, und es erschallt von weiter hinten der Ruf:
Heda, stell dich gefälligst hinten an.

Mit einer fließenden Bewegung dreht sich der so angesprochene, und mustert den Rufer für einen Augenblick aus dem Dunkel seiner Kapuze. Dann reiht er sich allerdings ungerührt ans Ende der Schlange.
Das Lied des Barden schallt über den Platz und auch die Gestalt an der Tavernenwand scheint es nach einer Weile zu vernehmen. Der Kopf dreht sich etwas, um Musik und Text besser hören zu können und auch die Schultern zucken nicht mehr so oft. Die Hand, die sich gerade noch in das Holz gekrallt hatte, entspannt sich nun zunehmends und läßt schließlich los. Vorsichtig und sehr langsam, dreht sich die Person um, um dem Lied zu lauschen. Als dieses schließlich endet, bringt der Applaus des Puplikums sie jäh in die Wirklichkeit zurück. Überall rennen Leute hin und her und quer durcheinander. So viele Menschen, auf so engem Raum, wie geht das nur? Der Blick folgt mal diesem Mann mal jener Frau. Das Wesem im Kapuzenumhang zieht sich nun so gut es geht in die Nische an der Hauswand zurück. Nur etwas Abstand zu diesen vielen Menschen, nur ein ganz kleiner Abstand, nur um etwas Luft zu bekommen, um endlich nachdenken zu können, nur ein bißchen mehr Platz ...
Langsam wandert die Schlange weiter.
Aus dem Zelt kann man bei jedem neuen Bewerber die gleichen Worte hören und auch als du dran bist, spricht der Zwerg, denn um einen solchen handelt es sich hier mit keifender Stimme:
Name? ... Wo soll ich euch eintragen? Dort *deutet auf einen Anschlag neben dem Eingang* hängt eine Liste! Das Geld ist im Vorraus zu entrichten. *Hält die Hand auf* ... Der Nächste!

Auf dem Anschlag steht folgendes:

Beim alljährlichen Turnier zu Ehren der Göttin Rondra und ausgetragen vom ehrenwerten Baron Alvan von Elengart wird angeboten:

Wettkämpfe für den Adel(Teilnahmegebühr 15 D)
- Tjoste
- Zweihandwaffen
- Buhurt

Wettkämpfe für das gemeine Volk(Teilnahmegebühr 5 S)
- Waffe und Schild
*mit frischer Tinte gerade dazugeschrieben* oder Parierwaffen
- Einhandwaffe ohne Schild
- Zweihandwaffe
- Bogen
- Armbrust
- Massenschlacht

Die Sieger bekommen den 5fachen Einsatz zurück, die Zweiten den doppelten. Die Siegermannschaft des Buhurt erhält je ein von Efferd gesegnetes Amulett, hergestellt aus den Schuppen der Schlange. Der Sieger der Massenschlacht wird mit 2 D extra entlohnt.

Gekämpft wird mit stumpfen Turnierwaffen.

Jedwede Missachtung des Burgfriedens führt zu schweren Bestrafungen!

Für Anfragen jedweder anderer Art bin ich NICHT zuständig!

Gez. Rugmanrosch, Sohn des Xalgrorog



Währenddessen reiht sich einer der beiden Hünen, der übrigens kein Thorwaler zu sein scheint, in die Schlange ein.
Nachdem der Thorwaler Anschlag gelesen hat überprüft er ernst seinen Geldbeutel, ein Lächeln huscht in seine Züge, zur Überraschung einiger Umstehender begibt er sich nicht zum Ende der Schlange sondern zur Theke vor der Taverne.

"Bier", antwortet er auf den fragenden Blick der Schankmagd.

Erst nachdem er in aller Ruhe das hiesige Gebräu probiert hat, begibt er sich zum Ende der Schlange und stellt sich an.
Unter den Wartenden fällt ihm ein Mann auf den er nicht herabschauen muss, diesen Hünen mustert er genau.

Was erkennt Tore?
Der Fremde ist sehr muskolös, seine freien Oberarme zieren etliche Narben. Du würdest ihn auf Mitte 30 schätzen, aber aufgrund seines ausuferndes Bart- und Haarwuchses lässt sich das nicht so genau feststellen. Er ist auf jeden Fall kein Nordmann, denn er hat schwarze Haare und sieht allgemein zu "dunkel" aus. Während er wartet, dass er an der Reihe ist, lässt er seinen Blick über den Ort schweifen.
Er blickt sogar dich einmal kurz an und nickt dir mit einem grimmigen Lächeln zu und du bemerkst, dass sein Gesicht ebenfalls vernarbt ist.
Schon von Weitem hört man es rasseln und schnaufen. Mehrere Blicke wenden sich interessiert in Richtung der Lärmquelle. Sie sehen einen Zwerg in voller Rüstung die Straße in Richtung Anmeldungszelt hasten. Sein Kettenhemd und Helm scheppern laut, was ihn selbst allerdings nicht zu stören scheint. Er hat kaum einen Blick für den Barden oder jegliche andere Musik über, ja im Gegenteil, man kann sogar ein verächtliches Grinsen auf seinem Gesicht erkennen.

Schnaufend kommt er am Ende der Schlange zu stehen. Und fragt den Nächsten in der Schlange:

*keuch* Kumpel, sag mal, bin ich noch rechtzeitig für die Anmeldung zum Turnier da?

Wen fragt Lagorasch?
Der Letzte in der Reihe ist ein typischer Thorwaler. Genauso, wie du sie dir immer vorgestellt hast: groß, rothaarig, kräftig und mit Axt und Schild bewaffnet.
Nachdem du deine Worte geäußert hast, bemerkst du, dass du offensichtlich nicht der einzige bist, der sich noch anmelden muss, auch wenn die Schlange nicht mehr allzulang ist.
Lagorasch lässt sich erleichtert auf die Erde fallen und kramt erst mal in seinem Rucksack und holt einen Wasserschlauch hervor und trinkt mit großen Zügen. Sehnsüchtig blickt er Richtung Taverne, doch scheinbar will er seinen hart erlaufenen Platz in der Schlange nicht aufgeben.
Bei Swafnir, das will ich doch mal hoffen! antwortet der junge Thorwaler und fügt nach einer Weile hinzu: Für welchen Wettbewerb meldest du dich an?
Sie überfliegt mit den Augen die Liste und hat sich schnell entschieden.

"Larona Darben. Tragt mich bei den Wettkämpfen an der Zweihandwaffe und Einhandwaffe ohne Schild ein."

Dabei fischt sie in ihrer Umhängetasche nach ihrem Geldbeutel, sucht einen Dukaten heraus und lässt ihn in die ausgestreckte Hand des Zwergen fallen.

"Wann beginnen die Kämpfe?"
Der Zwerg schreibt deinen Namen fein säuberlich in ein Buch.
Der genaue Ablauf der Wettbewerbe wird morgen bekannt gegeben, nachdem ich mir einen Überblick über die Teilnehmer verschafft habe.
Morgen findet auf jeden Fall nur der Wettbewerb mit den Zweihandwaffen für den Adel statt!

Der Nächste!
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