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Klüsen ist irgend ein Begriff von Schiffen, mir fällt aber nicht ein welcher. Wenn das zu "geschwollen Auge" verballhornd wurde, sind das vielleicht die Bull-Augen.
Keine geschwollenen Augen.

Die Bullaugen sind nicht die Klüsen, Schiff ist aber schon mal gut.
Mach die Klüsen auf, kenne ich, wenn man unaufmerksam ist. Klüsen hätte ich dann auch für Augen gehalten.

Sind Klüsen die Geschützluken? Die gehen ja auch alle auf, wenn es drauf ankommt.
Wir Landratten bezeichnen beim Knoten binden eine Schlaufe als Auge. Sagt der Seemann dazu etwa Klüse?
(25.06.2015, 16:01)Pyromaniac schrieb: [ -> ]Mach die Klüsen auf, kenne ich, wenn man unaufmerksam ist. Klüsen hätte ich dann auch für Augen gehalten.
Augen ist richtig - nur nicht geschwollene Augen :) Es sind nämlich tatsächlich die Augen allgemein damit gemeint.

(25.06.2015, 16:01)Pyromaniac schrieb: [ -> ]Sind Klüsen die Geschützluken? Die gehen ja auch alle auf, wenn es drauf ankommt.
Wir Landratten bezeichnen beim Knoten binden eine Schlaufe als Auge. Sagt der Seemann dazu etwa Klüse?
Das ist beides falsch. Überlegt einmal, was an einem Schiff optisch wie Augen wirken könnte.
Irgend welche Löcher für Ankerkette oder Taue?
Richtig Dablau, die Löcher für die Ankerkette sind es.

Ich zitiere hier mal einen kurzen Welt-Artikel, in dem alles erklärt wird:

"An'n Morgen krieg ik eenfach mien Klüsen nich op - wer gegenüber seinem Arbeitgeber ein Recht auf allgemeine Morgenmüdigkeit einfordert, darf sich über deutliche Reaktionen nicht wundern. Auch in der norddeutschen Umgangssprache kennt man Klüsen für die Augen, und sollte die Auseinandersetzung eskalieren, kann der Morgenmuffel sich auf die eine oder andere handfeste Drohung einstellen: Pass op, ik hau di glieks en poor in de Klüsen! Ursprünglich gehört die plattdeutsche Klüüs der Sprache der Seeleute und Schiffbauer an; dort steht es für Öffnungen am Vordersteven eines Schiffes, vor allem für die Ankerketten. Klüüs ist über die niederländische Seemannssprache ins Plattdeutsche gelangt, was auch die Aussprache des alten u als ü erklärt. Das Wort geht auf das mittellateinische clusa zurück, mit dem man einen Engpass oder eine Enge bezeichnete. Hieraus hat sich im Hochdeutschen die Klause entwickelt, die für engen Wohnraum steht. Und eng müssen auch die Aussparungen in der Bordwand gearbeitet sein, weil sonst durch die Klüsen zu viel Wasser auf das Deck gelangen könnte. Dieses Bild nimmt das zugehörige Tätigkeitswort auf: Wer klüüst, der segelt so scharf, dass Bugwasser durch die Klüsen kommt. Die bildhafte Übertragung der Ankerklüsen auf die menschlichen Augen erschließt sich jedem rasch, der ein Schiff von vorn betrachtet. Übrigens: Bei voller Fahrt hieß es früher von einem Frachtensegler: de Dalers rullt in de Klüsen, wenn nämlich das Wasser durch die Öffnungen schäumte und man dem Ziel schnell näher kam. Reinhard Goltz (INS)"

Für den Lateiner dürfte die Erklärung besonders interessant sein, wenn er sie noch nicht kannte :)


Dablau ist dran.
Nächste Frage:


Was ist eine "Jericho Trompete" ?
Jericho ist doch eine Stadt im Westjordanland. Und da ist dauernd Krieg (oder sowas Ähnliches). Vielleicht ist es also eine Waffe, entsprechend der "Stalin-Orgel"? - Vielleicht eine Bazooka, die einen ordentlichen Lärm beim Abschießen macht?
Eine giftige Pflanze mit trichterförmiger Blüte.
Trompeten von Jericho kenn ich aus der Historie (oder zumindest als Mythos). Was genau, weiß ich allerdings nicht. Signalhörner oder eben eine Art Waffe, um Feinde mit lautem Getröte zu vertreiben. :think:
In der Bibel müsste stehen, dass die Posaunen von Jericho die Mauern der Stadt zum Einsturz brachten.

Vielleicht ist das die Klassifizierung eines Blechblasinstruments?
(25.06.2015, 19:49)Alpha Zen schrieb: [ -> ]Trompeten von Jericho kenn ich aus der Historie (oder zumindest als Mythos).
Die Geschichte aus dem alten Testament ist der Namensgeber.

(25.06.2015, 19:49)Alpha Zen schrieb: [ -> ]... oder eben eine Art Waffe, um Feinde mit lautem Getröte zu vertreiben. :think:
Stimmt rein formal. Kann man sich aber auch was Falsches darunter vorstellen.

Tip: Das gesuchte Teil wurde bei einem für den WK II sehr bekannten Waffensystem eingesetzt. Das Geräusch sollte wegen der häufigen Verwendung in Hollywood bekannt sein.
Die Stalinorgel oder der Sturzkampfbomber Ju-87? Die haben legendere Geräusche verursacht.
Ah, ich meinte die Engelstrompete. Jetzt habe ich die Lösung aus Versehen beim googeln gesehen.
Richtig, die Jericho Trompeten waren Sirenen, die an den deutschen Sturzkampfbomber angebracht wurden. Bei Sturzflug wurden sie aktiviert und durch den Fahrtwind angetrieben, um den Feind möglichst in Panik zu versetzen. In Hollywood hat man mit dem Geräusch dann häufig Flugzeugabstürze hinterlegt.

Pyromaniac darf die nächste Frage stellen.
Oh, das war es wohl schon? Bisher wusste ich gar nicht, dass diese Sirenen einen Namen haben.

Dann bin ich mal auf die Antworten gespannt, wenn ich nach der Bedeutung des Begriffs Röstigraben frage. ;)
Irgendein Urlaubsparadies, wo sich die Urlauber am Strand rösten lassen?
Bestimmt eine kulinarische Grenze wie der "Weißwurstäquator". Auf der einen Seite gibt es Rösti, auf der anderen nur Bratkartoffeln.

Aber keine Ahnung was das sein könnte. Ich tippe mal auf den Rhein (was anderes kenn ich als Geographie-Stoffel eh nicht).
Das sind vielleicht so rostbraun-rötlich schimmernd gefiederte Raben?

:shy:
(27.06.2015, 12:36)Dablau schrieb: [ -> ]Bestimmt eine kulinarische Grenze wie der "Weißwurstäquator". Auf der einen Seite gibt es Rösti, auf der anderen
... eher nicht.

Ein guter Ansatz. Der Sinn ist aber ein tieferer, da er etwas trennt.
Die Rösti dienen dabei neben vielem anderen der Unterscheidung beider Lager.
So ein kurzes Wort findet eher Verwendung als eine ausführlichere Beschreibung in langen Worten.