Ich sehe es nicht so skeptisch bezüglich des inzwischen nicht mehr so neuen Teams. Ich sehe auch eine Entwicklung bezüglich der Erzählweise, Dichte und Atmosphäre. Ich will Ferri und Conrad nicht mit Goscinny und Uderzo vergleichen, weil das selbstverständlich nicht gut für die beiden ausgehen würde. Den heiligen Gral der Asterix Literatur muß man nun mal unantastbar stehen lassen, weil es nun mal so wichtig für die meisten alteingesessenen Leser ist
Fand ich die ersten drei Bände von der Ferris Erzählweise noch sehr holprig und sprunghaft (vor allem Italien und Pikten), und Conrad schien sich noch nicht aus dem Schatten Uderzos hervor zu wagen, so finde ich das die beiden sich doch kontinuierlich steigern. Der neue Band wirkt auf jeden Fall nicht mehr so gehetzt und zeigt eine gewissen Ruhe, die den Erzählfluss gut tut. Man sollte bedenken, das die ersten Bände von Goscinny und Uderzo (ich erwähne mal Gallier und Sichel) gewiss nicht zum Tafelsilber der beiden zählen und sie sich auch erst mal zusammenfinden und entwickeln mussten.
Ich finde auch , das es mehr Anleihen aus Tim in Tibet gibt, als nur die grobe Richtung. Der Osten war zur Römerzeit noch noch ein weißes Blatt und dies hat dem Team natürlich große Freiheiten gelassen. Von Ukraine bis Mongolei ist als Ziel alles möglich.
Am Ende entpuppt sich der Greif ja als ein Vertreter der Centrosaurinae, wovon ein Vertreter, der Sinoceratops, im heutigen China entdeckt worden ist. Im Vorfeld wurde von ja gesagt, das man sich nicht zu 100% an historischen Ereignissen halten wird, aber das erwarte ich bei einem Asterix Comic eh nicht, sonst müsste ganz Gallien ohne Ausnahme erobert sein. Auch das es Erdzeitgeschichtlich nicht möglich ist, das ein Dinosaurier aus der Kreidezeit komplett im Eis konserviert wurde, will ich hier ignorieren
Auch das ewige Weiß, was einen Großteil von Tim in Tibet ausmacht, wird hier ebenfalls aufgegriffen, selbst in der Bekleidung der Sarmaten, die mit vielen hellen Farben daher kommt. Und einfach herrlich, die weißen Hemdchen der Römer bei der Opferzeremonie an die Göttin Diana.
Dann sind da noch natürlich die mystischen Elemente, die ebenfalls in beiden Alben eine Rolle spielen: Gedankenübertragung und Visionen.
Den Erzählfluss finde ich diesmal, im Gegensatz zu den anderen beiden Reiseabenteuern der beiden, deutlich gelungener. Es wird meiner Meinung nach mehr auf Kleinigkeiten geachtet, ohne das eigentliche Ziel (die Suche nach dem Greif) aus den Augen verloren geht. Ich finde schon, das die Serie sich unter den beiden in eine interessante Richtung entwickelt.