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Den Zwölfen zum Gruße!
(07.06.2011, 15:24)Fury schrieb: Heute gibts wieder einen Fußballabend
Aserbaidschan - Deutschland war ja streckenweise eine recht spannende Begegnung. Besonders in den ersten Minuten machten die Gastgeber erstaunlich viel Druck, angefeuert vom Publikum. Den Deutschen merkte man die Müdigkeit an. Bei Özil kam nach seinem 1:0 kein Jubel auf. Immerhin muss man der rekordjungen Mannschaft zugestehen, dass sie sich durch die erste Phase nicht hat ins Bockshorn jagen lassen und dann zur Pause 2:0 führte. Danach wurden sie allerdings ein wenig leichtsinnig: So viele sehr gute Chancen darf man nicht verschenken. Der Anschlusstreffer war wichtig für die aserbaidschanische Seele. Man merkte doch sehr, wie wichtig das Tor für das heimische Publikum war. Das Spiel wurde dadurch kurz vor Schluss noch einmal spannend. Insofern war das 3:1 in der Nachspielzeit keine Ergebniskosmetik, sondern brachte den Sieg in trockene Tücher. Die deutsche Mannschaft hat gezeigt, dass sie trotz langer Saison, vielen Ausfällen und urlaubsüberreif noch ein Pflichtspiel gewinnen kann. Man sah zum Teil noch Unsicherheiten (beim Gegentor etwa), andererseits aber grandioses Zusammenspiel wie beim Zustandekommen des zweiten Tores. Das ist noch längst nicht EM-Form, aber vielleicht eine Perspektive für die nächste WM-Qualifikation, wenn notgedrungen einige altgediente Spieler ausgemustert werden. Wenn Löw das Personal nicht zu oft durchwechselt (es waren ja unheimlich viele Kandidaten in den letzten Jahren in der Nationalmannschaft!), kann darauf wirklich etwas Größeres entstehen, das auch länger als ein Turnier hält.
Die makellose Bilanz in der Qualifikation darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch nicht geschafft ist. Außerdem hatte man sich zur EM 2004 bereits vorzeitig qualifiziert und verlor dann das letzte Spiel und damit die Gruppenführung, so dass man nicht als Gruppenkopf gesetzt wurde. Ein wichtiger Schritt zum Vorrundenaus!
Die Sensation des gestrigen Tages war natürlich der Sieg der Faröer Inseln gegen Estland in Gruppe C. Was müssen die zu Hause gefeiert haben!
In Gruppe D wird es ein Rennen zwischen Frankreich, Weißrussland und Bosnien-Herzegowina. Weißrussland hat ein Spiel mehr; Bosnien-Herzegowina ist nur drei Punkte von Frankreich entfernt. Es sind also noch alle Kombinationen möglich, was die Qualifikation betrifft.
In Gruppe E haben sich die Schweden bis auf drei Punkte an die Niederländer herangearbeitet. Auch in der Tordifferenz ist man nicht weit voneinander entfernt. Die bisher weiße Weste der Niederlander macht das Rennen also nicht weniger spannend. Eine Niederlage und die Plätze könnten getauscht werden. Hier sieht man, was wir für ein Glück mit der Türkei, Belgien und Österreich haben, die sich gegenseitig die Punkte wegschnappen. Derzeit ist übrigens Schweden zu Recht vor Montenegro der beste Zweitplatzierte, wäre also automatisch qualifiziert.
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(08.06.2011, 23:23)Kunar schrieb: Den Deutschen merkte man die Müdigkeit an. Bei Özil kam nach seinem 1:0 kein Jubel auf. Immerhin muss man der rekordjungen Mannschaft zugestehen, dass sie sich durch die erste Phase nicht hat ins Bockshorn jagen lassen und dann zur Pause 2:0 führte. Danach wurden sie allerdings ein wenig leichtsinnig: So viele sehr gute Chancen darf man nicht verschenken. Ja, die Spieler wirkten von Anfang an sehr müde, mehr noch als im Spiel gegen Österreich. Dennoch hat mir die erste Halbzeit recht gut gefallen - auf beiden Seiten. In der zweiten Halbzeit wurden auf deutscher Seite nicht nur zuviele Chancen vergeben, sondern auch zuviele zugelassen. Gegen einen stärkeren Gegner als Aserbaidschan hätte sich diese Spielweise gerächt.
Bei einer Mannschaft, die wie die Deutsche nur 3 Gegentore in 7 Qualifikationsspielen erlitten hat, mag das etwas zu hart klingen, aber m.E. haben sie es seit der WM nicht wirklich geschafft, eine sicher stehende, gut organisierte Abwehr zu errichten. Da hinten passieren immer wieder viele Fehler und man hat einiges den beinahe fehlerlosen Leistungen von Neuer zu verdanken. Verteidigt wird oft erst kurz vor der eigenen Strafraumgrenze. Da sieht man bei anderen Mannschaften deutlich besseres Spiel.
Den ersten Platz in der Qualifikationsgruppe werden sie wohl schaffen. Es fehlt nur noch ein Punkt dazu, da die Türken die deutsche Tordifferenz nicht mehr werden ausgleichen können. Und gegen Österreich oder Belgien wird man wohl irgendwann ein Unentschieden zustandebringen. - Allerdings sollte es am besten schon nach dem Österreich-Spiel klar sein, damit es nicht mehr auf den "Hexenkessel von Istanbul" ankommt.
Als nächstes steht im August erstmal das Freundschaftsspiel gegen Brasilien an. Diese Begegnung ist selbst als Feundschaftsspiel spannend, noch dazu, da es wohl das Abschiedsspiel von Ballack werden könnte. - Es ist schon sehr bitter für ihn: 2 schwere Verletzungen in Folge, die ihn aus dem Team katapultieren, so kurz vor seinem 100. Länderspiel, trotz zeitweise überragender Leistungen nie einen internationalen Titel geholt... Wenn man bedenkt, daß es vor der WM 2010 noch einen ARD-Brennpunkt zu seinem Ausfall gab, weil es fast wie das vorprogrammierte WM-Aus für die deutsche Mannschaft anmutete und daß nun kaum jemand an eine Rückkehr für mehr als ein letztees Spiel glaubt, dann hat sich da wirklich unheimlich viel entwickelt.
Und ja, die Esten werden sich ziemlich blamiert vorkommen. Man darf aber auch nicht vergessen, daß auch die Deutschen unter Rudi Völler sich bei der EM Qualifikation sehr schwer mit den Insulanern getan haben. Die sind sicherlich ein härterer Brocken, als Andorra oder San Marino.
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Deutschland wird schon Gruppenerster werden, alles andere wäre für die gesamte Fußballwelt eine Überraschung. Es fehlt nur ein einziger Punkt aus 3 Spielen.
Die Mannschaft ist auf fast jeder Position doppelt gut besetzt. Nur 4 bis 5 Spieler haben einen Stammplatz. Der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft ist groß.
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Ich hab was langweiligeres gefunden, als Gras beim Wachsen zuzugucken: Ein "Jahrhundert"-Boxkampf. *gähn*
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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Ich hab was langweiligeres gefunden, als beim Angeln zuzugucken: Ja, der Boxkampf war schlecht, nur die Vorberichte (über eine Stunde!) waren gut.
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Sagt, was ihr wollt. Dieses milde, wohlmeinende, politisch korrekte Interesse für die WM ist schlimmer als gar keins.
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09.07.2011, 23:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2011, 23:42 von Boneman.)
Ich finde Frauenfußball viel interessanter anzuschauen als den der Herren. (Vielleicht liegt's an den Gehältern? )
Ich hoffe, dass Schweden morgen heute gewinnt oder zumindest viele Tore schießt. Die tanzen immer so schön!
Edit: Die Imagekampagne finde ich eigentlich ganz gut. Ich hoffe nur, dass sie den Fußball nicht kaputt macht. Bei männlichen Fußballern auf vergleichbarem Niveau ist die Aussage "Hauptsache, es macht Spaß!" in Interviews eher selten zu hören. Wäre schade, wenn der Frauenfußball sich da ein schlechtes Vorbild nähme.
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(09.07.2011, 23:01)Rabenaas schrieb: Sagt, was ihr wollt. Dieses milde, wohlmeinende, politisch korrekte Interesse für die WM ist schlimmer als gar keins. Da ist schon was Wahres dran, es ist aber - finde ich - nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sehe ich kaum Menschen mit Deutschlandfahnen, mit Deutschlandtrikots, mit Deutschlandflaggen auf die Backen geschminkt etc., wie dies bei der Herren-WM häufig zu sehen war. Insofern denke auch ich, daß das Interesse in der Bevölkerung deutlich geringer ist, als die Medien uns Glauben machen wollen.
Ich finde es auch armselig, was die letzte "Hart aber fair"-Runde zustande gebracht hat. Da hatte Herr Plasberg neben 4 "Befürwortern" 2 "Kritiker" des Frauenfußball-Hypes da sitzen... die beiden letzteren haben sich aber sofort darauf zurückgezogen, daß sie Frauenfußball auch gut finden, sogar fast alle Spiele schauen und nur nicht finden, daß man es mit dem Herrenfußball vergleichen sollte. Das ist natürlich keine Grundlage für eine kontroverse Diskussion. Es hätte bestimmt genügend desinteressierte Leute gegeben.
Nur ist das demonstrative Desinteresse genauso geheuchelt. Die Frauenfußball-WM findet nunmal statt, nicht nur tatsächlich, sondern auch in den Medien. Und wer sich ein wenig für das Tagesgeschehen interessiert, der bekommt den Stand der Dinge ständig mit. Und wer einen Hauch von Patriotismus in sich hat, ist dann natürlich froh, wenn die eigene Landesfrauschaft gewinnt und ein wenig betrübt, wenn sie verliert. Das hat nichts mit Hype zu tun, sondern mit Teilnahme am Tagesgeschehen. Und das sollte man auch nicht verleugnen.
Ich selbst habe kein einziges Spiel von der ersten bis zur letzten Minute geschaut. Ich habe aber in verschiedene Spiele schon mal für 10 bis 20 Minuten reingeschaut, bei den Spielen der deutschen Frauen eigentlich fast immer. - Und ich denke, das ist bei vielen so, weshalb auch die Einschaltquoten so enorm hoch sind.
Insofern finde ich auch, daß man sich und den Menschen nicht vormachen sollte, Frauenfußball sei in der gesellschaftlichen Bedeutung gleichrangig mit dem Herren-Fußball oder kurz davor. Aber man sollte ebensowenig so tun, als würde es einen gar nicht interessieren und man das alles ignorieren. Das tun und können die Allerwenigsten, denke ich. Fernsehwerbung schaut auch fast niemand und läßt sich schon gar nicht davon beeinflussen und doch kennt fast jeder mehrere Dutzend Werbesprüche und -lieder. Wir alle konsumieren, was die Medien uns vorsetzen.
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Frauenfußball schaue ich schon seit den Zeiten, als noch Siegen und Brauweiler in der Bundesliga den Ton angaben und Heidi Mohr für Deutschland stürmte. Da war es noch ein "Gebolze", wie es ihnen jetzt noch von vielen nachgesagt wird.
Aber seit ungefähr zehn, zwölf Jahren sieht das richtig gut aus, wie sie Fußball spielen. Da wird sich nach einer 2:0-Führung nicht wie bei den Männern hinten reingestellt, sondern weiter Druck gemacht. Vielleicht waren die Klassenunterschiede zwischen den damaligen vier "Großen Nationen" und dem Rest der Welt einfach zu groß, deswegen die hohen Ergebnisse. Auch hat man mehr Lust beim Spiel als bei den Männern gesehen.
Diese WM wurde nicht mehr so locker angegangen, sondern hart für die Titelverteidigung gearbeitet, deshalb wirkte alles ein wenig verkrampfter. Das hat man gestern wieder gesehen, entweder 3:0 oder 0:1 war mein Eindruck nach 15 Minuten und dann war so ein Tag, wo man machen kann, was man will, der Ball geht einfach nicht rein.
Dazu kommt vielleicht noch, dass jetzt einige der Damen auf ihre "Darstellung außerhalb des Spieles" wert legen und nicht mehr ganz bei der Sache sind. Das kennt man ja schon aus dem Herren-Bereich.
Ich glaube, die Zeiten des "Titelsammelns" sind nun vorbei und das Interesse am Frauenfußball hat, zumindst in meinem Bekanntenkreis, gegenüber der letzten WM abgenommen. Als wenn sie es geahnt hätten.
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Auch ich habe alle Spiele der deutschen Frauen komplett gesehen bei diesem Turnier und gestern gegen Japan war so ein Tag,
da hätten sie auch 240 Minuten spielen können und hätten kein Tor erzielt. So was kommt vor. Die Freude und Begeisterung
mit der sie spielen war schön zu beobachten. Die Trauer auch. Auch Duisburg ist seit 1996 eine gute Adresse im Frauenfußball.
Mein drittes Live-Spiel im Stadion von Frauenfußball habe ich 1998 in Berlin gesehen. Im DFB Finale war sowohl KBC Duisburg
(3:0 gewonnen) als auch der MSV (1:2 verloren). Zur Qualität: Ich habe mal gehört das die Nationalmannschft der Frauen öfter
Freundschaftsspiele gegen Vereinsmannschaften der Männer aus der dritten Liga macht mit dem Ergebnis von 1 Sieg,
4 Unentschieden und 5 Niederlagen. Wisst ihr darüber irgend etwas etwas ?
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Schweden hat gewonnen und dadurch sind wir nur Zuschauer bei London 2012.
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10.07.2011, 16:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2011, 16:19 von Boneman.)
Aber sie wollten ja unbedingt gegen Japan spielen...
(10.07.2011, 09:21)Zurgrimm schrieb: Nur ist das demonstrative Desinteresse genauso geheuchelt. [...] Kann mir jemand diese Diskrepanz erklären? Die gleichen Leute, die bei der WM 2006 kein Spiel der deutschen Mannschaft verpassten und diese typische(?) "Ich nehms persönlich wenn du ein Tor der Gegenmannschaft anerkennend kommentierst"-Haltung zeigten (kurz: der stereotype Fußballfan*), quittieren die WM 2011 höchstens mit einem Schulterzucken.
Ich dachte immer, Fußballfans wollen Fußball sehen? Oder geht es etwa gar nicht um den Sport oder das Spiel, sondern um die verschwitzten Männer...?
(* den ich nicht leiden kann... merkt man vielleicht )
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Am Ende hat nicht die Qualität und Leistung entschieden, sondern der Umgang mit dem Druck, der hier in Deutschland alberne Dimensionen erreicht und die Spieler (männlich wie weiblich) darunter leiden.
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In der Hinsicht haben die Amerikanerinnen mich gestern echt beeindruckt
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(10.07.2011, 15:16)Pyromaniac schrieb: Schweden hat gewonnen und dadurch sind wir nur Zuschauer bei London 2012.
Ja, leider. Olympiade ade mit genauso hohem Stellenwert. Frankreich, Schweden und England (Gastgeber) sind dabei als die 3 Europäer.
Das nennt man doppelte Bestrafung mit Langzeitwirkung für Deutschland im Frauenfußball. Oh je, Aua, schluchz
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Heute Abend (in Frankfurt, Anstoß: 20.45 Uhr, live in der ARD) das große Finale der Frauen-WM: Japan gegen USA mit deutscher Schiedsrichterin. Ich halte zum Außenseiter
Japan (Tipp 2:1) - sind alle im Durchschnitt einen Kopf kleiner und 12 Kg leichter, wie die US-Damen. Dafür ist Japan technisch und konditionell besser und sehr diszipliniert.
Dann können wir später wenigstens sagen: " Wir sind gegen den Weltmeister ausgeschieden".
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17.07.2011, 15:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2011, 15:05 von Boneman.)
Und die Schwedinnen haben gestern wieder getanzt!
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