31.07.2024, 17:03
Damit war es nun an der Zeit, endlich das letzte noch unerkundete Stadtviertel, das Brückenviertel aufzusuchen.
Rekapitulieren wir hierfür zunächst, welche Aufgaben die Helden bislang in dieses Stadtviertel leiten:
- Die Gruppe soll hier im Auftrag Quayles dessen alte Freundin Raelis Shai in dem Theater unter dem Wirtshaus "Die Fünf Krüge" treffen und ihr bei einem bislang noch nicht näher bekannten Problem helfen,
- Der Illithium-Dieb Neb soll sich laut Unger Dunkelhügel in einer vernachlässigten Hütte im Brückenviertel aufhalten. Ihm gilt es nach Möglichkeit das Illithium abzujagen, um es Sir Sarles zu bringen, damit er für den Tempel des Helm ein Kunstwerk erschafft.
- Sir Ryan Trawl vom Höchst Ehrenwerten Orden des Strahlenden Herzens hat die Helden beauftragt, Erkundigungen über die gefallenen Paladine um Arnarg einzuholen, welche im Sklavenhandel aktiv seien, wozu sie diese, welche im Brückenviertel aktiv seien, infiltrieren sollen.
- Der "Mann in Rot", der an der lebendigen Begrabung Tirdirs im Friedhofsviertel beteiligt war und dem dieser einen roten Stoffetzen aus dem Gewand reißen konnte, soll sich laut Sethle, dem Totengräber, manchmal im Brückenviertel aufhalten. Ihn gilt es zu finden, um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Brückenviertel - Außenbereich
Das Brückenviertel hat, wenn man es betritt, bereits eine komplett aufgedeckte und mit Hinweisen versehene Karte. Zu erkunden gibt es hier insofern nichts.
Die Brücke erstreckt sich in Süwest-Nordost-Richtung und ist komplett bebaut. Nach Nordwesten hin grenzt sie an eine schwere Mauer, hinter der alles schwarz ist, was etwas seltsam ist, denn eigentlich sollte hier nach der Stadtkarte auch Wasser sein. Zur Südostseite hin ist Wasser. Hier gibt es mehrere Überbauten und zu zwei der Brückenpfeiler hin Treppen nach unten, die auch zu hölzernen Anbauten führen.
Die Brücke selbst wird durch zwei Tordurchgänge grob in drei Abschnitte gegliedert. Der nordöstliche Teil ist der am schüttersten bebaute mit drei Gebäudekomplexen. Hier gibt es nur zwei Textmarken: Den nordöstlichen "Ausgang aus dem Viertel" und das "Anwesen der Balthis".
Der mittlere Teil wird größtenteils von dem dominanten Gebäude des Brückenviertels eingenommen, dem palastartigen "Anwesen von Saerk Farrahd". Das ist, wie wir bereits erfahren haben, der Erzfeind von Anomens Vater, welchen er für den Tod an seiner Tochter verantwortlich macht, wofür es aber keine Beweise gab.
Ebenfalls im mittleren Abschnitt, an der Ostecke des Saerk-Anwesens, befindet sich der "Platz der Händler". An diesen schließt gleich östlich das Gasthaus "Zu den Fünf Krügen" an. Dass sich unter diesem ein Theater befindet, wissen wir von Quayle, da wir dort Raselis Shai treffen sollen.
Genau gegenüber des Saerk-Anwesens weist eine Textmarke auf ein "Geschäft des Gerbers" hin. Ebenfalls in der südlchen Häuderzeile, aber auf der Höhe des südwestlichen Torbogens, liegt mit "Delosars Schänke" ein weiteres Gasthaus.
Im südwestlichen Teil befindet sich ein Tempel des Helm, der vom architektonischen Stil her durchaus zu dem Anwesen von Saerk Farrahd passt, jedoch deutlich kleiner ist. Dass es innerhalb der Stadtmauern Atkatlas zwei Tempel des Helm gibt, ist schon erstaunlich. Nordwestlich davon, zwischen Tempel und dicker Mauer, liegt eher unscheinbar, aber auf der Karte entsprechend gekennzeichnet ein "verfallenes Haus" - es besteht kein Zweifel, dass es sich hierbei um den Unterschlupf von Neb handelt. Ganz in der Südwestecke befindet sich der zweite "Ausgang aus dem Viertel".
Die Gruppe beginnt, wenn sie das Stadtviertel betritt, stets am Nordosteingang, also auch wenn sie von südlichen Stadtvierteln aus eintrifft. Dass es einen festen Zugangspunkt gibt, kennen wir aber bereits von allen anderen Stadtvierteln.
Es gibt im Brückenviertel ein paar durchsuchbare Container, die aber teilweise leer sind. Besondere Gegenstände hat die Gruppe in keinem davon gefunden. Es handelte sich um sehr geringe Goldmünzenbeträge oder geringwertige Edelsteine und Halsketten.
Bei meiner Ersterkundung des Brückenviertels war es Nacht - Ankunft 19. Stunde, fertig 5. Stunde. Ob es tagsüber noch weitere Ereignisse gibt, muss einer weiteren Erkundung vorbehalten bleiben.
1. Der Häuter vom Brückenviertel
a) Leutnant Aegisfeld
Sofort nach Betreten des Stadtviertels spricht Leutnant Aegisfeld die Gruppe an. Er äußert fragend, dass er darauf vertraue, dass die Waffen der Helden an ihrem Platz bleiben. Er würde diese ungern einsperren, aber wenn etwas passieren sollte ...
Man kann ihm nun versichern, dass es dafür keinen Grund gibt, weil man keinen Ärger machen wolle, ihm sagen, dass es sicher Dinge gibt, die größerer Aufmerksamkeit bedürfen als man selbst oder ihn fragen, was er damit sagen will und ihn zugleich wissen lassen, das man kein Freund von Einschüchterungsversuchen sei. Der Säbelrassler hat ob der grundlos drohenden Ansprache des Leutnants mal die letztere Option gewählt. Als Schattendieb darf man den Wachen gegenüber ja auch mal etwas kritisch eingestellt sein.
Leutnant Aegisfeld fordert den Gesprächspartner daraufhin barsch auf, sein Temperament zu zügeln, sonst werde er ihn einlochen. Er gehe zur Zeit kein Risiko ein, zur Zeit herrsche hier allzusehr der Tod. Er warne jedermann, so dass man überall davon höre, dass Wachen auf den Straßen sind. Es habe eine Reihe von Morden gegeben und er wolle keine weiteren erleben.
Fragt man nach - was hier in der einen oder anderen Formulierung zwingend ist -, erklärt Leutnant Aegisfeld, es handele sich um Morde an Unschuldigen, wie er sie noch nie gesehen habe. Da draußen sei eine "widerliche, kranke Person" und er habe einfach nicht genügend Leute, um alle zu beschützen. Diese Person töte Arme, manchmal sogar in den Gassen, in denen sie schliefen.
Zeigt man sich verwundert, weshalb jemand so etwas tun könne und was man Armen wegnehmen könne, entgegnet Leutnant Aegisfeld, dass man ihnen nichts nehmen könne außer dem Leben. Der Täter töte sie und es sei nicht nur so, dass es sinnlos sei, sondern er tue es auch auf eine möglichst schmerzhafte Weise. Es sei einfach krank. Eher stammelnd bringt Leutnant Aegisfeld hervor, dass der Täter seine Opfer lebend häute. Überall sei Blut. Der kleine Faraji, ein Straßenjunge, habe das letzte Opfer gefunden.
Aerie wirft ein, dass dies so furchtbar sei, dass sie es sich gar nicht vorstellen könne. Sie fragt fassungslos, weshalb jemand soetwas tun könne. Nalia stellt fest, dass dies wie das Werk einer sehr sadistischen Person klinge. Sie schlägt vor, dass die Gruppe sich darum kümmere. Vielleicht finde sie Hinweise, die andere übersehen hätten.
Leutnant Aegisfeld aber bricht das Gespräch an dieser Stelle ab. Er meint, er müsse weiter seine Runden drehen (bleibt aber auch nach dem Gespräch stets am selben Ort stehen). Die Helden sollten ihn wissen lassen, wenn sie irgendetwas über diesen Mörder herausbekämen. Aber sie sollten sich möglichst aus Schwierigkeiten heraushalten. - Wie wahrscheinlich wird es wohl sein, dass diese beiden Ansinnen zusammenpassen?
Zum Abschied weist Leutnant Aegisfeld noch darauf hin, dass der alte Rampah beinahe getötet worden sei. Und auch ein Straßenmädchen der Gegend, Rose habe ein Riesenglück gehabt. Die Helden sollten zusehen, dass es ihnen besser gehe.
Es gibt dazu einen Tagebucheintrag mit dem Titel "Der Häuter vom Brückenviertel". In dem heißt es unter anderem, Leutnant Aegisfeld habe auf den Bettler Rampah und die Kurtisane Rose als Informanten hingewiesen. Dass Rampah ein Bettler sei, hatte er indessen nicht erwähnt, ist aber für die Suche nach ihm eine nützliche Zusatzinformation.
Man kann Leutnant Aegisfeld sogleich erneut ansprechen. Er fragt dann, ob man schon etwas herausgefunden habe. Das kann man zu diesem Zeitpunkt natürlich nur verneinen. Weitere Informationen zu dieser Queste hat er einstweilen nicht. Aber man kann ihn nach Imoen und dem Gefängnis der Verhüllten Magier und nach dem Krieg der Diebesgilden befragen. Bei ersterem Thema erklärt Leutnant Aegisfeld, dass die Verhüllten Magier in dieser Sache bei ihren eigenen Methoden blieben. Sie hätten ihr eigenes Gefängnis und es sei ein Geheimnis, wo es sich befindet. Der Gebrauch von Magie in der Stadt durch die Freundin der Helden sei ein klares Vergehen, wenn auch keines, das eine x-belibige Arrestierung rechtfertige. Die Verhüllten Magier hätten aber auch darüber ihre eigene Meinung. Sein einziger Rat sei es, mit seinen Vorgesetzten im Ratsgebäude im Regierungsviertel zu sprechen. Hochkommissar Brega und Magistrat Bylanna Ianulin könnten helfen, hätten aber auch nur begrenzten Einfluss auf die Verhüllten Magier. So sei das eben. - Dass Bylanna Ianulin nicht helfen kann, wissen wir bereits. Sicherlich wird das auch für Hochkommissar Brega zutreffen. Eine solche Person war aber in dem Ratsgebäude bei dem letzten Besuch der Helden nicht anwesend (oder wurde von mir übersehen). Das sollte ich später nochmal abklären. Man weiß ja nie, ob das Gespräch mit ihm nicht doch noch etwas Interessantes erbringt.
Zum Krieg der Gilden weiß Leutnant Aegisfeld nicht viel zu sagen. Er grummelt, dass er sich mehr um getötete Unschuldige als um Gauner und Ganoven sorge, die sich gegenseitig töten, obgleich das auch nicht weniger ungesetzlich sei. Er könne den Helden nur sagen, dass sie besser aufpassen sollten, vor allem im Hafenviertel. Diese rivalisierende Gilde liege mit den Schattendieben im Krieg. Und dieser würde sicherlich eher noch blutiger werden, ehe er zuende ginge. - Tja, das Meiden des Hafenviertels kommt für den Säbelrassler wohl nicht in Betracht.
Die Queste "Der Häuter vom Brückenviertel" ist größer und mehrstufig angelegt. Die Ermittlungen finden peu à peu beim Erkunden des Areals statt, erfordern aber auch das Betreten eines Gebäudes. Gleichwohl werde ich sie hier geschlossen darstellen und nicht in der Reihenfolge, in der meine Gruppe sie erlebt hat, weil das natürlich durch viele andere Begegnungen unterbrochen wurde.
Wenn man an dieser Stelle einmal die Indizien betrachtet, ist eigentlich schon relativ naheliegend, worauf alles hinauslaufen wird (und das waren tatsächlich meine Gedanken an dieser Stelle, ohne dass ich von früher dazu etwas erinnerte): Es gibt Morde von einer Person, die ihre Opfer häutet. Dieser wird auch als "Häuter vom Brückenviertel" bezeichnet. Und auf der Übersichtskarte ist ausgerechnet das Geschäft eines Gerbers markiert. Was läge da näher, als wenn der Gerber nicht nur mit Tier-, sondern auch mit Humanoidenhäuten arbeitet.
b) Rampah
An dem nördlichen Pfosten des nördlichen Torbogens steht der Bettler Rampah (dessen Name auf der Karte als "Rampa" angezeigt wird, aber nicht in den Dialogen mit ihm).
Spricht man ihn an, fragt er sogleich, wer da ist und den "alten Rampah" - womit er natürlich sich selbst meint - ärgert. Er fährt fort mit: "Haut ab! Hat Euch Aegisfeld geschickt?". Dies deutet bereits an, dass Rampah nicht gut auf den Leutnant zu sprechen ist.
Man kann ihn nun als "Alterchen" ansprechen und äußern, dass man ihn über die Morde befragen will, von ihm mit der Einleitung "Schnauze halten und zuhören" Informationen über die Morde verlangen oder ihn fragen, ob er bereit ist, dem Gesprächsführer für ein paar Münzen sein Ohr zu leihen. Da er ein Bettler ist, scheint letztere Option die erfolgversprechendste.
Die Gruppe verliert hierdurch 3 GM, aber Rampah ist sofort bereit, für Gold zu reden. Er bleibt zwar misstrauisch, indem er meint, die Helden sollten keine Tricks versuchen, sagt aber zu, ihnen sein Ohr zu leihen. Fordert man ihn nun auf zu erzählen, was er über die Morde weiß, sagt Rampah zunächst: "Nichts. Gar nichts.". Insistiert man jedoch, dass die Wache meinte, er wisse etwas, äußert er zwar zuerst weiterhin, er wisse nichts, die Wachen hätten sie ferngehalten, sie wüssten alles, was auch er wisse. Dann jedoch stockt er und offenbart, dass er noch etwas mehr wisse. Die Wachen seien "blind". Aber er habe "es" gesehen und jetzt wisse er "es".
Auf Nachfrage, worum es sich handelt, verweigert Rampah, dies zu offenbaren. Er sagt nur, er habe "es" gleich neben einem Toten gefunden. "Es" gehöre ihm. Wenn die Helden "es" hören wollten, müssten sie ihm 100 Goldstücke zahlen.
Sagt man zu, verliert die Gruppe weitere 100 GM. Dafür erhält sie einen Gegenstand. Rampah schreit heraus, dass das keine Menschenhaut sei. Es sei Leder, aber keine Menschenhaut. "Er" habe die Leichen gehäutet, aber das sei nicht von denen.
Zum Abschied meint Rampah, die Helden sollten zu dem Händler gehen, der dieses Zeug kauft. Betrachtet man den Gegenstand im Inventar, erkennt man es als Exotische Fellrüstung. Aus der Beschreibung geht hervor, dass es sich um sehr dickes Leder handele:
Komischerweise ist nicht die Rede davon, dass Rampah - wie Leutnant Aegisfeld gesagt hat - beinahe Opfer des Mörders geworden wäre. Er berichtet nur darüber, ein Opfer gesehen und die exotische Fellrüstung in der Nähe gefunden zu haben. Auch sagt er, der Täter habe die Leichen gehäutet, während Leutnant Aegisfeld von einer lebendigen Häutung sprach. Letztere scheint allerdings auch unwahrscheinlich, da jedenfalls ein Opfer, das bei Bewusstsein ist, im Falle einer lebendigen Häutung vor Schmerzen wohl das ganze Viertel zusammenschreien würde. Insofern mag es sein, dass Leutnant Aegisfeld in diesem Punkt übertrieben hat.
Dass diese Angelegenheit Rampah ziemlich zugesetzt hat, kann man erahnen, wenn man ihn erneut anspricht. Dann sagt oder singt er nämlich wirres Zeug, was zudem nahelegt, dass er dazu auch tanzt.
c) Rose Bouquet und Bel Dalemark
Nur wenig südlich des Torbogens, an der Westecke des Gasthauses "Zu den Fünf Krügen", steht die Kurtisane Rose Bouquet. Sie begrüßt den Haupthelden bei Ansprache gleich als "Schätzchen" und bietet ihre Dienste an. Sagt man, dass man mehr an ein paar Informationen interessiert wäre, verlangt Rose Bouquet 20 GM für ein "schönes, langes Gespräch". Zahlt man diese, fragt sie, was man auf dem Herzen habe.
Fragt man nach ihren Beobachtungen, als die letzte Person umgebracht wurde, sagt sie, sie habe so gut wie nichts gesehen. Ein Mann in einem Umhang sei an ihr vorbeigerannt. Sie habe weder ihn noch "das arme Schwein, das sterben musste" gekannt. Da sei jedoch noch etwas gewesen, nämlich ein Geruch, abgesehen von dem Blut. Sie meine, sie habe Guril-Beeren gerochen oder etwas ganz Ähnliches.
Fragt man, wofür Guril-Beeren gut sind, meint Rose Bouquet, sie könne sich nicht erinnern. Die Wachen hätten dies nicht für wichtig gehalten, doch sie würde es vielleicht wiedererkennen, wenn sie es nochmals riechen könnte. Sie trägt den Helden auf, mit "diesem Händler" zu sprechen. Er würde wissen können, was so riecht und sie würde dann sehen, ob sie sich für etwas entscheiden könne, was er vorschlägt.
Im Tagebucheintrag hierzu heißt es, Rose habe gesagt, die Helden sollten einen Händler namens Bel aufsuchen. Das hat sie zwar im Dialog nicht gesagt, aber vielleicht hat sie ja auf ihn gezeigt. Denn Bel Dalemark steht ihr direkt gegenüber in Sichtweite.
Spricht man ihn an, fragt er, was er für die Helden tun könne. Man kann ihn allgemein zu den Morden befragen, die üblichen Themen der Verhüllten Magier und des Krieges der Diebesgilden ansprechen, sich sein Sortiment zeigen lassen, ihn um die Identifizierung des Lederstücks von Rampah bitten - womit klar ist, dass er der Händler ist, den Rampah meinte - oder ihn fragen, was nach Guril-Beeren riecht.
Um es vorwegzunehmen: Sein Sortiment ist völlig unspektakulär. Außer Kugeln +1 und Tränken der Stärke hat er nichts Magisches im Sortiment, sondern nur gewöhnliche Ausrüstung. Seine Qualitäten liegen also ganz offensichtlich im Bereich eines Informanten, nicht denen eines Ausrüsters. Als Informant hat er aber zu fast allen Themen etwas Interessantes zu sagen.
Fragt man nach den Verhüllten Magiern, meint er zwar, er wisse wenig über das Geschäft der Magie, erklärt dann jedoch, dass die Verhüllten Magier ein spezielles Gefängnis für die von ihnen Gefangenen hätten. Es befinde sich draußen auf dem Meer, so sage man. Es sei bedauerlich, dass solche Gerüchte nie etwas Spezielles wie Namen oder Koordinaten beinhalten würden. Aber er wünsche den Helden viel Glück bei der Suche nach ihrer Freundin; sie würden es brauchen. - Natürlich führt dies in der Sache nicht weiter; das war auch nicht zu erwarten. Aber es ist das erste Mal, dass jemand überhaupt irgendetwas über die Lokalisation des Geheimgefängnisses sagt. Dass es ein Geföngnis draußen auf dem Meer sei, ist bislang noch in keiner Antwort vorgekommen.
Zu dem Krieg der Diebesgilden meint Bel, wohl scherzhaft, dass nur Diebe am hellichten Tage einen Krieg führen könnten, ohne Leichen zurückzulassen. Es gebe zwei Seiten, die Schattendiebe und eine neue, aufstrebende Gilde, welche den Vorteil habe, dass niemand wisse, wer sie ist. Man könne sich nicht bei ihnen melden, sie meldeten sich bei einem oder gar nicht. Ihre Rekrutierer tauchten aus dem Nichts auf. Es heiße, ihnen stünde mächtige dunkle Magie zur Verfügung. Und das sei auch sinnvoll. Denn einfache rivalisierende Diebe würden von den Schattendieben einfach plattgedrückt werden. Aber er wolle die Schattendiebe nicht gering einschätzen. Sie hätten genug Macht in Atkatla, um jeden zu besiegen einschließlich der Verhüllten Magier. Er - Bel - werde einfach abwearten.
Fragt man ihn zunächst allgemein zu den Morden, teilt Bel mit, dass er außer der grausigen Natur der Morde nicht viel darüber wisse. Seine Quellen hätten ihm gesagt, dass die Häutung entschieden zu präzise vorgenommen sei, als dass es irgendein Tier gewesen sein könne. Er hoffe, Leutnant Aegisfeld könne den schuldigen finden. Hier im Brückenviertel seien sie schon immer so etwas wie eine Familie gewesen und es schmerze ihn zu sehen, wie alle von einer Paranoia befallen würden.
Zeigt man ihm die exotische Fellrüstung von Rampah, verliert die Gruppe diesen Gegenstand (weshalb sie das einzige Beweisstück dauerhaft aus der Hand gibt, erschließt sich mir nicht). Bel identifieziert sie als Elefantenhaut. Sie sei gut für schwere Rüstung, aber wirklich sehr selten. Fragt man, wo man solches Leder herbekomme, erklärt Bel, dass ein Gerber ein solches Leder zu Gesicht bekommen würde, wenn auch sicherlich nicht allzu oft. Es würde auch schwierig zu verarbeiten sein. Wenn die Helden mehr wissen wollten, sollten sie mit einem Gerber sprechen. In den Häusern im Süden gebe es einen. Sein Name sei "Rejiek".
Es sei auch ein Zirkus in der Stadt. Er - Bel - wisse nicht, ob sie Elefanten hätten, aber der Tierbändiger könne schon einmal welche gesehen haben.
Fragt man Bel Daleson nach den Guril-Beeren, sagt er nach kurzer Überlegung, dass es drei Dinge mit einem entsprechenden Geruch gebe: Guril-Beeren natürlich, Eichenrinde und Solik-Beeren. Fragt man, wo man sie finden kann und wozu sie gut sind, erklärt Bel, dass er mit Guril-Beeren regen Handel treibe. Sie würden in Hausarzneien verwendet und zu Salben für spezielle intime Leiden verarbeitet. Eichenrinde werde zu Gerbsäure verarbeitet. Es sei ein seit Jahrhunderten gebräuchliches Mittel zum Gerben von Häuten. Es gebe einen Gerber, der seinen Laden in der Nähe habe. Er heiße Rejiek der Häuter. Vielleicht habe er Gerbsäure, es könne nicht schaden, ihn zu fragen. Solik-Beeren würden in Bäckereien zur Herstellung von Nuschelbeeren-Pasteten verwendet. Sie seien sehr wohlschmeckend, dürften zur Zeit aber wegen der Beeren-Schonzeit nicht gepflückt werden.
Er habe von allem etwas für die Helden, wenn sie wollten. Er gebe es ihnen kostenlos, weil heute so ein flauer Tag gewesen sei. Hierauf kann man - was offensichtlich ein Bug ist - nur mit "Nein, vielen Dank." antworten, bekommt die drei Gegenstände (Guril-Beeren, Eichenrinde, Solik-Beeren) aber trotzdem.
Also fassen wir zusammen: Das Leder vom Tatort ist so selten, dass es eigentlich nur ein Gerber oder ein Tierbändiger gesehen haben können. Unter den drei Dingen, die den Geruch vom letzten Tatort ähneln, ist Eichenrinde, die für Gerbsäure verwendet wird. Hier ansässig ist ein Gerber. Sein Name ist "Rejiek", was phonetisch sehr nah an "Red Jack", dem Spitznahmen des irdischen "Jack the Ripper" ist. - Wer jetzt noch nicht weiß, wer der Mörder ist, bekommt es wohl auch nicht mehr mit.
Gleichwohl hat die Gruppe die Ermittlungen natürlich fortgesetzt, indem sie die Geruchsproben zu Rose Bouquet gebracht hat. Diese meint, es sei wohl die komischste Frage, die sie einem Kunden je gestellt habe, aber: "Habt Ihr etwas, woran ich riechen soll?". Bejaht man, verliert die Gruppe die drei Geruchsproben wieder und Rose Bouquet ist sich nach kurzem Riechen sicher, dass es Guril-Beeren nicht waren. Zudem zeigt sie sich erleichtert, dass es auch keine Solik-Beeren waren, würde sie sonst bei dem Genuss von "Pastetchen" doch immer an Mörder denken müssen. Letztlich ist sie sich sicher, dass es der Geruch von Eichenrinde war. Sie weist aber darauf hin, dass der Geruch an dem Täter stärker war. Es sei derselbe Geruch, nur sei er an dem Rindenstück schwächer. Sie fragt, wie er nach soetwas gerochen haben könne. Erklärt man ihr, dass man aus Eichenrinde Gerbsäure mache, um Leder zu bearbeiten, schließt Rose Bouquet messerscharf, dass er also mit Leder gearbeitet habe. Sie findet das seltsam, und verabschiedet sich dann, da sie den Gesprächsführer als Kunden nach kurzer Überlegung doch nicht für geeignet hält.
Spricht man sie erneut an, sagt sie nur noch, sie habe keine Zeit für ein Schwätzchen.
d) Der Tierbändiger
Trotz der eindeutigen Indizienlage hat die Gruppe sich auch noch zum Zirkus auf Waukeens Promenade aufgemacht und nach dem Tierbändiger - der als möglicher Informant auch in dem Tagebucheintrag zu den Ermittlungen bei Bel Daleson genannt wird - gesucht.
Das Problem ist nur, dass der Tierbändiger des Zirkus Fearghus war, welcher nach der letzten Ansprache, nachdem die Helden den Zirkus aus den Händen von Kalah befreit hatten, von Hinnen gezogen (und damit technisch gesehen vom Spielfeld entfernt worden) ist. Und er ist auch nun nicht etwa wieder zurück.
Alle anderen Personen, die zum Zirkus gehören, einschließlich Quayle, können weder nach einem Elefanten noch nach Fearghus gefragt werden. Insofern kommt man hier nicht weiter. In den Käfigen des Zirkus ist übrigens kein Elefant dabei.
e) Faraji
An der Ostecke des Tempels von Helm steht der kleine Junge Faraji. Spricht man ihn an, fragt er nach Geld. Er könne sich damit etwas zu Essen kaufen. Gibt man ihm Geld, verliert die Gruppe 2 GM und Faraji freut sich. Er bietet an, dass man ihn fragen solle, wenn man etwas brauche. Er könne bestimmt helfen.
Bittet man ihn, von der Leiche zu erzählen, die er gefunden hat, sagt Faraji, er habe die Leiche vom alten Bilver gefunden. Er sei nie böse zu jemandem. Er sei ganz voller Blut gewesen. Vielleicht würden die anderen Bettler mehr wissen, er - Faraji - habe ihn nur kurz gesehen.
Man kann Faraji nun fragen, wer nach seiner Meinung dem "alten Bilver" etwas hätte tun wollen können oder, ob er Feinde hatte und es jemanden gab, der ihn hasste. Der Hauptheld hat Faraji nach seiner Meinung gefragt. Daraufhin äußert Faraji, er wisse, wer es war. Er sei sich ganz sicher, dass die Hexe es gewesen sei. Es sei die böse alte Frau Felsmond. Sie sei eine "ganz gemeine, böse Hexe". Sie haue einen, bloß weil man ihr ein paar Plätzchen klaue. Und deswegen wisse er, dass sie böse sei. Dann trägt er den Helden auf, dass sie ihr nicht sagen sollen, dass er das gesagt hat, weil er nicht eingesperrt werden wolle "oder was immer sie mit Kindern macht".
In dem Tagebucheintrag heißt es, dass der Hauptheld zwar Zweifel habe, ob die genannte alte Frau etwas damit zu tun habe, aber es sinnvoll sei, mit ihr zu reden.
Einen bösen Übersetzungsfehler gibt es in dem Tagebucheintrag hierzu allerdings: die "böse Hexe" wird hier als "Fräulein Klippenmond" bezeichnet. Ob nun Frau oder Fräulein mag noch egal sein, ob sie aber "Felsmond" oder "Klippenmond" heißt, ist dann schon ein erheblicher Unterschied. Mit wichtigeren Personen sollte soetwas besser nicht passieren.
f) Frau Felsmond, die Hexe
Frau Felsmond steht gar nicht weit entfernt, nämlich an der Südecke des verfallenen Hauses, gleich nördlich des Tempels des Helm. Spricht man sie an, begrüßt sie den betreffenden Helden im Jargon einer Kurtisane als "Schätzchen", fragt aber, ob sie helfen könne, weil er "gedankenvoll" aussehe, als hätte er ein oder zwei Fragen.
Man kann nun sagen, dass man den Morden nachspüre und mit Faraji gesprochen habe, ihr geradeheraus sagen, dass es "welche" gebe, die sie der Morde bezichtigen oder sagen, dass man hier sei, um sie der Morde zu bezichtigen, Faraji beschuldige sie. Da Faraji gebeten hatte, nicht genannt zu werden, habe ich die mittlere Antwort gewählt.
Frau Felsmond winkt jedoch ab und meint, es gebe immer irgendwelches Gerede. Entscheidend seien die Fakten, die dahinterstecken. Und die herauszufinden sei doch das Bestreben der Helden. Sie schlägt vor, ihr zu sagen, was "er" genau gesagt habe. Dann könne sie möglicherweise eine bessere Antwort geben.
Man kann nun sagen, dass er von ihr als einer "bösen Hexe" gesprochen habe oder dass er sie eine "Hexe" genannt habe. Bei letztgenannter Antwort entgegnet Frau Felsmond pikiert, dass die Helden sie also eines Mordes beschuldigten, weil "dieses Kind", das sie für "alt und ein wenig verrückt" halte, eine Hexe genannt habe. Sie setzt hinzu, dass wir, wenn jedes alte Weib eine Mörderin wäre, nur weil ein Kind dies behaupte, wohl einen "enormen Mangel an alten Weibern hätten". Sodann macht sie aber deutlich, dass sie dies scherzhaft gemeint habe, der Gesprächspartner jedoch keinen Humor besitze.
Sodann offenbart sie, dass das Kind denke, dass sie eine Hexe sei, weil dies zutreffe. Sie sei eine Anwenderin von Magie. Dies sei ein Verbrechen in dieser Stadt, wenn man so entscheide. Fragt man, weshalb sie einem dies erzähle, wo man sie doch den "Magie-Wächtern" ausliefern könne, meint Frau Felsmond, dass die Helden das wohl könnten, aber sie glaube, dass der Hauptheld wisse, wie es ist, wenn man "etwas über sich verschweigen" muss. Dann schließt sie mit: "Vergesst diese Sache. Ich werde nicht mehr darüber reden.".
Diese vorletzte Äußerung legt nahe, dass Frau Feldmond entweder einfach eine sehr gute Menschenkenntnis hat oder mehr über den Haupthelden weiß als es scheint. Denn das kann eigentlich nur eine Anspielung auf seine göttliche Herkunft gewesen sein. Jedenfalls aber hat Frau Felsmond mit dieser Aussage Vertrauen bewiesen. Hinweise, dass sie mit den Morden etwas zu tun haben könnte, gibt es nicht. Das bestätigt auch der Tagebucheintrag, der nach dem Gespräch angelegt wird, und in dem der Hauptheld niederlegt, dass er nicht davon ausgeht, dass "Frau Klippenmond" etwas mit den Morden zu tun hat.
Es handelt sich offensichtlich um eine falsche Fährte. Die an dieser Stelle zu legen ist allerdings ziemlich schlecht konstruiert. Denn da man ja zwangsläufig von Nordosten nach Südwesten das Brückenviertel erkundet, kommt man immer erst an Rampah, dann zumindest naheliegenderweise an Rose Bouquet und Bel Daleson und erst zuletzt an Faraji vorbei. Zu dem Zeitpunkt, zu dem man ihn trifft, hat man also sehr wahrscheinlich schon so dichte Indizien, die auf den Gerber hinweisen, dass die Geschichte um Frau Felsmond offensichtlich lächerlich ist.
Spricht man Frau Felsmond erneut an, entpuppt diese sich als Händlerin. In ihrem Sortiment befindet sich eine große Auswahl an Tränken, Ölen und Elixieren.
g) Rejiek, der Häuter
Betritt man nun das Haus des Gerbers, trifft man Rejiek der Häuter an. Er sagt, er habe geschlossen. Die Helden sollten doch wiederkommen, wenn er sein Lager wieder aufgefüllt habe.
Äußert man, dass man wegen der Morde etwas herumfrage und wissen möchte, ob er vielleicht etwas weiß, sagt er, die Wachen hätten die Nachbarschaft bereits abgeklappert. Man solle sie fragen. Er wisse nicht, wer die Helden sind, und spreche daher nicht mit ihnen. Entgegnet man nun, dass er das aber sollte, da am Tatort Elefantenhaut und Gerbsäure gefunden worden seien, meint Rejiek, dass er verstehe. Er mutmaßt, dass die Helden diese Beweise gefunden hätten und auch andere davon wissen. Hieraus schließt er, dass es "hiermit" also nicht enden werde.
Sodann meint er, es sei schon "spaßig", dass ihn ein einfaches Stück Leder und eine Nase voll Gerbsäure überführt hätten. Würde sein Leder nicht zerrissen gewesen sein, würde er nicht die neue Rüstung getragen haben. Und ohne den Riss würde es auch keinen Geruch gegeben haben.
Man kann ihn nun auffordern, mit zur Garnison zu kommen, ihn fragen, warum er es getan hat, oder ihm ankündigen, dass er am Galgen baumeln werde, sofern man ihn nicht schon gleich umbringe. Aus Neugier hat der Säbelrassler gefragt, weshalb er die Morde begangen hat. Doch Rejiek meint nur, er könne "ebensogut versuchen, dem Mond die Sonne zu erklären". Die Helden würden es nicht verstehen. "Die Arbeit" müsse aber weitergehen. Es gebe nur noch eine Sache, welche seine Kunst erreichen könne und die Helden dürften dem nicht im Wege stehen.
Hiermit endet das Gespräch und die Gruppe erhält 23.250 XP. Rejiek wird feindlich, verschwindet aber den Bruchteil einer Sekunde später von der Karte. Selbst wenn man das Haus mit einem im Schatten versteckten Dieb betritt und bei dem Dialog direkt neben ihm steht, reicht die Zeit nicht, um ihn zu treffen. Da er neben einer Treppe nach unten steht, liegt der Schluss nahe, dass er sich in den Keller des Hauses geflüchtet hat. Dass das Haus einen Keller hat, ist ein wenig überraschend. Dies bedeutet wohl, dass es auf einem er Brückenpfeiler stehen muss und dieser innen hohl ist.
Im Erdgeschoss des Gerber-Hauses gibt es zwei durchsuchbare Behälter. In einem Fass liegen ein Regenerationstrank und ein Shandon herum. Von einem Tisch kann man 19 GM und einen Andar mitnehmen.
h) Die Verfolgung des Täters
Um Rejiek zu verfolgen, müssen die Helden also selbst in den Keller des Hauses hinabsteigen. Dieser hat zwei Ebenen. Auf der ersten ist keine Person anzutreffen - Rejiek ist offensichtlich auch die zweite Treppe hinabgelaufen.
Bei dem ersten Untergeschoss handelt es sich offensichtlich um einen Wohn-, Schlaf- und Arbeitsraum. Er hat im Nordosten eine kleine Nische, in der sich aber nichts Besonderes befindet. Dass es ein Wohnraum ist, folgt aus der Einrichtung mit Tischen und Feuerstelle mit Rauchabzug. Dass es ein Schlafraum ist, zeigt sich an den zwei Betten, die an der Nordwestseite stehen. Die Funktion als Arbeitsraum ergibt sich daraus, dass hier überall menschliche oder zumindest humanoide Leichen herumliegen. Der Gerber scheint nicht nur auf offener Straße gemordet, sondern in vielen Fällen auch Leichen hierhergeschafft zu haben.
Wenn man diesen Raum zum ersten Mal betritt, ist es sehr wertvoll, Anomen in der Gruppe zu haben. Er meldet sich hier nämlich zu Wort und ruft Helm um Schutz an, weil er die "Aura des Bösen" spüren könne (wahrscheinlich sieht er auch nur die vielen Leichen). Er meint, die Ermordeten verweilten hier und äußert sodann den Gedanken, dass "die Bestie" an diesem Ort zweifellos viele Fallen aufgestellt habe. Er mahnt die Gruppe, vorsichtig weiterzugehen.
Und damit hat er ganz Recht. In diesem relativ kleinen Raum gibt es insgesamt 5 Fallen, davon 3 Bodenfallen. Ohne Anomens Hinweis würde man damit sicherlich nicht unbedingt rechnen, da es sich um kein Dungeon handelt und nicht gerade offensichtlich ist, dass Rejiek hier unten Eindringlinge erwartet haben muss. Nalia meldet sich hier auch zu Wort, allerdings ohne eine entsprechende Warnung. Sie meint nur, dieser Ort sei abscheulich, fragt, welcher "Arbeit" der Gerber nachgehe, und weist auf den Gestank der Leichen hin.
Es gibt hier mehrere durchsuchbare Behälter. Der Kamin allerdings ist leer. Dafür findet man
- in dem südlicheren Bett: 1x Feuerschutztrank, 1x Mondriegel, 1x schwarzer Opal, 130 GM,
- in dem Regal vor der kleinen Nische: 1x magische Schutzformel gegen Elektrizität, 1x "Der Brief des Gerbers".
Das nördlichere Bett ist nicht im technischen Sinne ein durchsuchbarer Behälter, sondern per Aktion durchsuchbar. Dennoch verwandelt sich der Mauszeiger hier zu dem Container-Symbol und nicht dem Handlungssymbol. Durchsucht man dieses Bett, erfährt man zunächst, dass von darunter ein widerwärtiger Verwesungsgeruch hervordringt und man, wenn man wolle, unter das Bett blicken könne. Natürlich hatte ich an der Stelle nun einen Kampf gegen einen mächtigen Untoten erwartet, zumal Anomen gesagt hatte, dass die Ermordeten hier verweilten. Das geschieht bei einem Blick unter das Bett jedoch nicht. Vielmehr ziehen die Helden "Stücke bleicher Haut, die zu einer Tunika zusammengenäht wurden", hervor. Die Gruppe erhält einen Gegenstand, der sich nach Identifizierung als "Menschliches Fleisch" entpuppt. Laut Beschreibung handelt es sich um schlampig zusammengenähte menschliche Häute. Dort heißt es weiter, wenn man diese fertigstellen würde, käme wohl eine brauchbare Rüstung dabei heraus, die aber wohl wegenn ihrer Widerwärtigkeit nur sehr bösartige Wesen tragen würden.
Hier im Raum gibt es keine benutzbare Vorrsichtung, um die Rüstung fertigzustellen. Das mag andernorts vielleicht möglich sein. Da die Gruppe allerdings keine böse ist, brächte ihr dies - außer etwaigen XP - nichts.
Der Brief des Gerbers enthält keinen Absender, sondern lediglich die Einleitungsformel: "Ich wurde von jenen, denen wir dienen, geheißen, dies zu schreiben". Damit ist klar, dass Rejiek kein Einzeltäter, sondern für eine Gruppierung oder Organisation tätig ist. Sodann bezeichnet sich der Autor als der "bescheidene Diener" des Adressaten, welcher der sei, der "die Arbeit vollbringt". Er - der Autor - werde derjenige sein, der dem Adressaten "die endgültige Zutat" bringe, wenn er diese schlussendlich "für das große Projekt" benötige. Er - der Autor - befinde sich in den Umarhügeln. Der Addressat könne sich zu erkennen geben, indem er das Buch "Die Geschichte der Zentarim" kaufe. Um alles so sicher wie möglich zu gestalten, müsse der Adressat zudem des Autors geheimen Namen aussprechen. Diesen könne er aus dem Namen seines direkten Herrn ermitteln. Hierzu folgt dann folgende Anleitung:
"Unsere Namen gleichen sich in Größe und Maßstab.
Der Letzte von seinem beginnt so wie der Erste von meinem.
Der Nächste von meinem ist der Erste von seinem, allerdings um vier ganze Schritte zurückgesetzt.
Der ganze Rest meines Ersten ist wie der Rest seines Ersten, abgesehen davon, dass der Erste von diesen der Erste meines Letzten ist.
Der Erste seines Letzten ist meiner plus Eins.
Der Nächste meines Letzten ist der Nächste nach dem Letzten seines Ersten.
Der Rest meines Letzten ist der Dritte und Zweite in seinem Ersten."
Da der Name des unmittelbaren Herrn von Rejiek bislang nicht bekannt ist, braucht man über diese Zeilen einstweilen noch nicht zu rätseln. Wenn ich das aber so lese, bin ich ziemlich sicher, dass die beiden nie zueinander gefunden hätten!
Der Brief endet gleichwohl nach einer Entschuldigung für dieses "Spielchen" mit der Aussage, der Autor erwarte die Ankunft des Adressaten.
Begibt man sich schließlich die nächste Treppe hinab, erwartet die Helden nicht, wie man es hätte erwarten können, der Show Down in Gestalt des Endkampfes gegen Rejiek und seine Getreuen. Vielmehr steht dort ein einzelner, neutral gesinnter Magier namens Vellin Dahn. Zwischen ihm und der Gruppe stehen zwei Düsterschrecken. Im Westen des Raumes steht ein feindlicher Runen-Meuchelmörder. Rejiek ist nicht zu sehen.
Vellin Dahn beginnt sofort das Gespräch. Er meint schlicht, hier würden die Helden keinen Sieg davontragen, Rejiek müsse weiterarbeiten. Fragt man, was dies ist und stellt ebenso fragend fest, dass er "diesen Dämon" unterstützt, äußert Vellin Dahn, Rejiek sei ausgewählt worden, "die Gabe zu nutzen". Er habe sich dem Zugriff der Helden entzogen. Er werde weitermachen und die Häute der Helden würden "den letzten Schliff geben". Er macht deutlich, dass er kein Wort von den Helden hören wolle. Sie würden hier sterben, er - Vellin Dahn - befehle es so.
Danach wird der Mann feindlich und der Kampf beginnt. Vellin Dahn allerdings stellt sich diesem nicht, sondern verschwindet sogleich mit einem Teleportationszauber. Ich habe es mehrfach getestet, es ist mir nicht gelungen, gegen ihn zuvor auch nur einen Treffer zu landen. Bei diesen Tests ist zudem zutage getreten, dass es ein Zufallselement gibt, ob Vellin Dahn einfach so verschwindet, oder ob direkt nach seinem Verschwinden ein zweiter Runen-Meuchelmörder in den Raum teleportiert wird. Wenn dies geschieht, hat das seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass Beute und XP steigen. Allerdings sind die Runen-Meuchelmörder recht harte Brocken.
Die beiden Düsterschrecken sind nur jeweils 650 XP wert und halten Anomens "Untote vertreiben"-Fähgkeit nicht stand. Die Runen-Meuchelmörder haben jedoch jeweils die - bislang in BG II nur bei Ketta im Tempelbezirk beobachtete - Fähigkeit, sich in jeder Kampfrunde während des Kampfes unsichtbar zu machen und dann aus dem Hinterhalt anzugreifen. Hierdurch machen sie vierfachen Schaden. Das sind zwar nicht immer, aber gut und gerne mal an die 60 SP in einem Schlag. Zwei solche Treffer von ihnen und jeder Held ist tot, wenn er nicht einen konzentrierten Heiltrank trinkt oder geheilt wird. Magier fallen meist gleich um, wenn sie nicht mit Steinhaut oder Spiegelbild geschützt sind. Dabei treffen die Runen-Meuchelmörder oft. Für reine Diebe haben sie eher zu hohe ETW0, würde ich schätzen. Und aushalten tun sie ebenso einige Hiebe, wobei sie, wenn sie dann ernstlich verletzt sind, auch noch einen konzentrierten Heiltrank trinken.
Für meine Gruppe war es gegen zwei Runen-Meuchelmörder ein harter Kampf, wobei die Gruppe allerdings zu diesem Zeitpunkt auch schon recht ausgelaugt war und keine Magischen Geschosse, "Person halten"- oder "Hast"-Zauber mehr parat hatte.
Der Tod jedes Runen-Meuchelmörders ist 4.500 XP wert. Als Beute gibt es jeweils 1x magisches Kurzschwert +1, 1x konzentrierter Heiltrank (sofern der Runen-Meuchelmörder ihn nicht während des Kampfes ausgetrunken hatte) und einen eher geringen Geldbetrag oder eine niedrigstufige Magierschriftrolle (ist zufällig) zu holen.
Zum Glück befinden sich in dieser Kelleretage - das sollte man bei dem Kampf wissen - keine Bodenfallen. Allerdings sind zwei der drei durchsuchbaren Behälter, nämlich die beiden Frachtkisten in der Mitte des Raumes, fallengesichert.
Der Raum ist nach vorne hin zum Meer offen. An einem Steg im Osten erfährt man per Fragezeichencurser, dass dort bis vor Kurzem ein Schiff gelegen habe, das sich "hastig in die Tiefen der Höhle" zurückgezogen habe. Was hier an der Brücke für eine Höhle sein soll, die eine Tiefe hat, bleibt etwas unklar. Wahrscheinlich ist einfach gemeint, dass das Schiff - naheliegenderweise mit Rejiek darauf - abgelegt hat und davongefahren ist.
In einem Fass an der Nordostwand hat die Gruppe eine Schriftrolle "Identifizieren" gefunden, die ihr hier gerade zu pass kam, denn in den Kisten befindet sich auch magische Beute:
- kleine Kiste: 2 Magierschriftrollen ("Erweiterte Unsichtbarkeit", "Monster herbeirufen II"), 1x Trank der Einsicht,
- große Kiste: 1x magischer "Gesens Bogen ohne Sehne", 1x Lederrüstung.
Laut Gegenstandbeschreibung (nach dem Identifizieren) ist "Gesens Bogen ohne Sehne" ein Teil von Gesens Kurzbogen, welcher Blitzstrahlnen statt Pfeilen verschießen soll. Die Schattendiebe und die Verhüllten Magier seien hinter dem Bogen her. Es bleibt abzuwarten, was es damit auf sich hat. Vielleicht gibt es noch einen Auftrag zur Beschaffung dieses Teils, vielleicht kann man die Sehne finden und ihn fertigstellen (lassen), um ihn selbst zu verwenden. Der Schmied Cromwell im Hafenviertel ist für solche Sachen ja an sich da. Allerdings wäre ein Bogen, der Blitze verschießt, eine zweischneidige Sache. Zum einen haben viele stärkere Gegner Magiewiderstand und zum anderen ist schon der Blitzstrahl-Zauber in Dungeons und geschlossenen Räumen sehr riskant, weil er die Eigenschaft hat, von Wänden reflektiert zu werden und gerne mal (auch) den Anwender zu töten. Zudem gehen Blitze anders als Pfeile auch schadensbringend durch Gruppenmitglieder hindurch.
Die Lederrüstung ist auch keine ganz normale solche. Sie gibt RK 6 und eine Reihe von Abzügen auf Diebesfertigkeiten (Leise bewegen -20 %, Schlösser öffnen -10 %, Fallen finden/entschärfen -10 %, Taschendiebstahl -10 %). Testweise habe ich die Rüstung mal angelegt. Als verflucht gilt sie nicht, man kann sie problemlos wieder ablegen. Aber zu gebrauchen ist sie auch nicht.
Es stellt sich nun natürlich die Frage, ob Vellin Dahn der unmittelbare Vorgesetzte von Rejiek ist, der in der Schriftrolle genannt ist. Seinem Auftreten und seiner Macht nach könnte das sein und er hat immerhin einen zweiteiligen Namen, was zu dem Rätseltext passen könnte.
Die Anwendung der Zeilen auf ihn ist aber natürlich schwierig. Letztlich wird man abwarten müssen, welche Antwortoptionen es in den Umar-Hügeln bei einem Verkäufer der "Geschichte der Zentarim" dann gibt (denn zum Glück gibt es in BG II ja keine Freitextfelder, sondern nur vorgegebene Antwortoptionen).
Geht man von Vellin Dahn aus, könnte die erste Vorgabe (gleiche Größe und Maßstab) bedeuten, dass auch der gesuchte Name zweiteilig ist, wobei der Vorname 6 und der Nachname 4 Buchstaben hat.
"Der Letzte von seinem beginnt so wie der Erste von meinem."
Das könnte heißen, dass der gesuchte Vorname mit einem "D" beginnt.
"Der Nächste von meinem ist der Erste von seinem, allerdings um vier ganze Schritte zurückgesetzt."
Hier könnte es sich um den zweiten Buchstaben des Vornamens handeln. Was allerdings "um vier ganze Schritte zurückgesetzt" bedeutet, ist nicht klar. Wenn es Buchstaben im Alphabet sind, wäre der "Erste von seinem" das "V", welches zu einem "r" würde.
"Der ganze Rest meines Ersten ist wie der Rest seines Ersten, abgesehen davon, dass der Erste von diesen der Erste meines Letzten ist."
Der "Rest meines Ersten" dürften dann die Buchstaben 3 bis 6 des Vornamens sein. Der "Rest seines Ersten" wäre "ellin" - da ja zuletzt von dem ersten Buchstaben von dessen erstem Namen die Rede war. Dass der "Erste von diesen", also "e", der "Erste meines Letzten" ist, könnte heißen, dass der Nachname mit "E" beginnt.
Allerdings würde der gesuchte Vorname dann Drllin heißen, was kaum aussprechbar ist.
"Der Erste seines Letzten ist meiner plus Eins."
Das ist ebenfalls unklar, weil nicht ersichtlich ist, welcher Buchstabe im gesuchten Namen beschrieben wird. "Der erste seines Letzten" wäre "D". Versteht man "meiner plus eins" als Stelle im Alphabet, wäre der gesuchte Buchstabe "c". Wo das "c" stehen soll, ist nicht klar. Zuletzt wurde allerdings "der erste meines Letzten" beschrieben, so dass das "c" an zweiter Stelle stehen könnte.
"Der Nächste meines Letzten ist der Nächste nach dem Letzten seines Ersten."
Der "Nächste nach dem Letzten seines Ersten" müsste der Anfangsbuchstabe seines Nachnamens sein, also "D" (evtl. auch der nächste Buchstabe im Alphebet nach dem letzten Buchstaben seines Vornamens, dann der Buchstabe nach "n", also "o").
"Der Rest meines Letzten ist der Dritte und Zweite in seinem Ersten."
Das passt nun insofern nicht mehr, als dass der Nachname ja eigentlich nur vier Buchstaben haben sollte (da gleiche Größe und Maßstab wie "Dahn"). Da wir aber schon drei Buchstaben des gesuchten "Letzten" bestimmt haben, wäre nur noch einer zu vergeben. Hier ist aber von zwei Buchstaben die Rede. Es wären "l" und "e".
Das ergäbe für den Nachnamen "Ecdle" oder "Ecole". Letzteres macht zwar als Name Sinn ("Ecole" = frz. Schule), aber Drllin Ecole passt eben auch weder von Maß und Größe noch von der Aussprechbarkeit des Vornamens her. Vielleicht aber doch "Drellin Ecole"? Das wäre zumindest ein aussprechbarer Name. Und jedenfalls die Proportionen stimmten (zwei Teile, der Nachname ein Buchstabe kürzer als der Vorname).
Es kann natürlich sein, dass Vellin Dahn einfach der falsche Ausgangsname ist und man den unmittelbaren Vorgesetzten von Rejiek erst noch kennen lernen wird. Das allerdings bezweifle ich etwas, da der Verkäufer der "Geschichte der Zentarim" in den Umar-Hügeln der einzige Anlaufpunkt zu sein scheint. Es kann aber natürlich sein, dass die Helden ab jetzt von Runen-Meuchelmördern verfolgt werden und es dazu noch Zwischenbegegnungen o.ä. gibt. Sehr wahrscheinlich scheint mir das nur nicht, zumal das Auftreten Vellin Dahns unten im Gerberhaus irgendwie zielgerichtet erscheint. - Im Tagebucheintrag heißt es allerdings, dass der Hauptheld sich nicht sicher sei, ob die Angelegenheit damit vorbei sei.
Eine andere Möglichkeit ist, dass ich das Rätsel oder einzelne Passagen davon schlicht falsch gedeutet habe. Hierzu können auch Unschärfen der Übersetzung eventuell beigetragen haben. Wie gesagt, mal schauen, welche Namensauswahl es in den Umar-Hügeln dann geben wird. Die stehen allerdings derzeit relativ weit unten in meiner Reise-Prioritätenliste.
i) Die Belohnung
Begibt man sich nach der Flucht von Rejiek dem Häuter und Vellin Dahn zurück zu Leutnant Aegisfeld und sagt ihm, dass der Mörder der Gerber war, fragt jener, welchen Beweis die Helden hatten. Nennt man nun Gerbsäure und Leder am Tatort sowie Leichen in seinem Haus, meint der Leutnant, es klänge als hätten die Helden hervorragende Arbeit geleistet (er glaubt den Helden also einfach so). Er drückt seine Dankbarkeit aus und meint, sie hätten nicht genug Leute, um allen Verbrechen nachzugehen, unter welchen die armen Leute zu leiden haben. Man werde die Helden hier überall gerne sehen.
Abschließend überreicht Leutnant Aegisfeld den Helden eine Belohnung, meint aber, dass es wohl noch nicht vorüber sein wird. Er werde die Wache ausschicken, um Rejiek suchen zu lassen, aber wer wisse schon, was er nun vorhabe.
Die Gruppe erehält hierfür:
45.000 XP,
Ruf +1,
500 GM.
Der hier gesetzte Tagebucheintrag befindet sich nun allerdings bei den erledigten Aufgaben.
Minsk meldet sich nach dem Gespräch Ruhm führe und er versichern könne, dass Boo stolz sei, hier zu sein. Es gibt nur mehr oder weniger abweisende oder beleidigende Antworten, die man ihm geben kann. Sagt man, dass es keinen solchen Wirbel wert sei, sondern ein einfacher, unspektakulärer Akt der Nächstenliebe gewesen sei, äußert Minsk, man solle es lauter sagen. Man müsse die Angst im Bösen entfachen durch Geschichten von einem Mann mit einem Hamster, die Gliedmaßen auseinanderreißen. Das sei erschreckend. Entgegnet man, dass man nicht glaube, dass er damit jene erschrecke, die er zu erschrecken erwarte - wiederum die am wenigsten vor den Kopf stoßende Antwort -, beschließt Minsk das Gespräch mit den Worten, dass er sein Ziel erreicht habe, wenn sich irgendjemand fürchte und es den anderen erzähle. Er fordert den Haupthelden auf, sich der "Flut der Bosheit" entgegenzustemmen und aufzupassen, wo er hintritt.
Fortsetzung folgt.
Rekapitulieren wir hierfür zunächst, welche Aufgaben die Helden bislang in dieses Stadtviertel leiten:
- Die Gruppe soll hier im Auftrag Quayles dessen alte Freundin Raelis Shai in dem Theater unter dem Wirtshaus "Die Fünf Krüge" treffen und ihr bei einem bislang noch nicht näher bekannten Problem helfen,
- Der Illithium-Dieb Neb soll sich laut Unger Dunkelhügel in einer vernachlässigten Hütte im Brückenviertel aufhalten. Ihm gilt es nach Möglichkeit das Illithium abzujagen, um es Sir Sarles zu bringen, damit er für den Tempel des Helm ein Kunstwerk erschafft.
- Sir Ryan Trawl vom Höchst Ehrenwerten Orden des Strahlenden Herzens hat die Helden beauftragt, Erkundigungen über die gefallenen Paladine um Arnarg einzuholen, welche im Sklavenhandel aktiv seien, wozu sie diese, welche im Brückenviertel aktiv seien, infiltrieren sollen.
- Der "Mann in Rot", der an der lebendigen Begrabung Tirdirs im Friedhofsviertel beteiligt war und dem dieser einen roten Stoffetzen aus dem Gewand reißen konnte, soll sich laut Sethle, dem Totengräber, manchmal im Brückenviertel aufhalten. Ihn gilt es zu finden, um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Brückenviertel - Außenbereich
Das Brückenviertel hat, wenn man es betritt, bereits eine komplett aufgedeckte und mit Hinweisen versehene Karte. Zu erkunden gibt es hier insofern nichts.
Die Brücke erstreckt sich in Süwest-Nordost-Richtung und ist komplett bebaut. Nach Nordwesten hin grenzt sie an eine schwere Mauer, hinter der alles schwarz ist, was etwas seltsam ist, denn eigentlich sollte hier nach der Stadtkarte auch Wasser sein. Zur Südostseite hin ist Wasser. Hier gibt es mehrere Überbauten und zu zwei der Brückenpfeiler hin Treppen nach unten, die auch zu hölzernen Anbauten führen.
Die Brücke selbst wird durch zwei Tordurchgänge grob in drei Abschnitte gegliedert. Der nordöstliche Teil ist der am schüttersten bebaute mit drei Gebäudekomplexen. Hier gibt es nur zwei Textmarken: Den nordöstlichen "Ausgang aus dem Viertel" und das "Anwesen der Balthis".
Der mittlere Teil wird größtenteils von dem dominanten Gebäude des Brückenviertels eingenommen, dem palastartigen "Anwesen von Saerk Farrahd". Das ist, wie wir bereits erfahren haben, der Erzfeind von Anomens Vater, welchen er für den Tod an seiner Tochter verantwortlich macht, wofür es aber keine Beweise gab.
Ebenfalls im mittleren Abschnitt, an der Ostecke des Saerk-Anwesens, befindet sich der "Platz der Händler". An diesen schließt gleich östlich das Gasthaus "Zu den Fünf Krügen" an. Dass sich unter diesem ein Theater befindet, wissen wir von Quayle, da wir dort Raselis Shai treffen sollen.
Genau gegenüber des Saerk-Anwesens weist eine Textmarke auf ein "Geschäft des Gerbers" hin. Ebenfalls in der südlchen Häuderzeile, aber auf der Höhe des südwestlichen Torbogens, liegt mit "Delosars Schänke" ein weiteres Gasthaus.
Im südwestlichen Teil befindet sich ein Tempel des Helm, der vom architektonischen Stil her durchaus zu dem Anwesen von Saerk Farrahd passt, jedoch deutlich kleiner ist. Dass es innerhalb der Stadtmauern Atkatlas zwei Tempel des Helm gibt, ist schon erstaunlich. Nordwestlich davon, zwischen Tempel und dicker Mauer, liegt eher unscheinbar, aber auf der Karte entsprechend gekennzeichnet ein "verfallenes Haus" - es besteht kein Zweifel, dass es sich hierbei um den Unterschlupf von Neb handelt. Ganz in der Südwestecke befindet sich der zweite "Ausgang aus dem Viertel".
Die Gruppe beginnt, wenn sie das Stadtviertel betritt, stets am Nordosteingang, also auch wenn sie von südlichen Stadtvierteln aus eintrifft. Dass es einen festen Zugangspunkt gibt, kennen wir aber bereits von allen anderen Stadtvierteln.
Es gibt im Brückenviertel ein paar durchsuchbare Container, die aber teilweise leer sind. Besondere Gegenstände hat die Gruppe in keinem davon gefunden. Es handelte sich um sehr geringe Goldmünzenbeträge oder geringwertige Edelsteine und Halsketten.
Bei meiner Ersterkundung des Brückenviertels war es Nacht - Ankunft 19. Stunde, fertig 5. Stunde. Ob es tagsüber noch weitere Ereignisse gibt, muss einer weiteren Erkundung vorbehalten bleiben.
1. Der Häuter vom Brückenviertel
a) Leutnant Aegisfeld
Sofort nach Betreten des Stadtviertels spricht Leutnant Aegisfeld die Gruppe an. Er äußert fragend, dass er darauf vertraue, dass die Waffen der Helden an ihrem Platz bleiben. Er würde diese ungern einsperren, aber wenn etwas passieren sollte ...
Man kann ihm nun versichern, dass es dafür keinen Grund gibt, weil man keinen Ärger machen wolle, ihm sagen, dass es sicher Dinge gibt, die größerer Aufmerksamkeit bedürfen als man selbst oder ihn fragen, was er damit sagen will und ihn zugleich wissen lassen, das man kein Freund von Einschüchterungsversuchen sei. Der Säbelrassler hat ob der grundlos drohenden Ansprache des Leutnants mal die letztere Option gewählt. Als Schattendieb darf man den Wachen gegenüber ja auch mal etwas kritisch eingestellt sein.
Leutnant Aegisfeld fordert den Gesprächspartner daraufhin barsch auf, sein Temperament zu zügeln, sonst werde er ihn einlochen. Er gehe zur Zeit kein Risiko ein, zur Zeit herrsche hier allzusehr der Tod. Er warne jedermann, so dass man überall davon höre, dass Wachen auf den Straßen sind. Es habe eine Reihe von Morden gegeben und er wolle keine weiteren erleben.
Fragt man nach - was hier in der einen oder anderen Formulierung zwingend ist -, erklärt Leutnant Aegisfeld, es handele sich um Morde an Unschuldigen, wie er sie noch nie gesehen habe. Da draußen sei eine "widerliche, kranke Person" und er habe einfach nicht genügend Leute, um alle zu beschützen. Diese Person töte Arme, manchmal sogar in den Gassen, in denen sie schliefen.
Zeigt man sich verwundert, weshalb jemand so etwas tun könne und was man Armen wegnehmen könne, entgegnet Leutnant Aegisfeld, dass man ihnen nichts nehmen könne außer dem Leben. Der Täter töte sie und es sei nicht nur so, dass es sinnlos sei, sondern er tue es auch auf eine möglichst schmerzhafte Weise. Es sei einfach krank. Eher stammelnd bringt Leutnant Aegisfeld hervor, dass der Täter seine Opfer lebend häute. Überall sei Blut. Der kleine Faraji, ein Straßenjunge, habe das letzte Opfer gefunden.
Aerie wirft ein, dass dies so furchtbar sei, dass sie es sich gar nicht vorstellen könne. Sie fragt fassungslos, weshalb jemand soetwas tun könne. Nalia stellt fest, dass dies wie das Werk einer sehr sadistischen Person klinge. Sie schlägt vor, dass die Gruppe sich darum kümmere. Vielleicht finde sie Hinweise, die andere übersehen hätten.
Leutnant Aegisfeld aber bricht das Gespräch an dieser Stelle ab. Er meint, er müsse weiter seine Runden drehen (bleibt aber auch nach dem Gespräch stets am selben Ort stehen). Die Helden sollten ihn wissen lassen, wenn sie irgendetwas über diesen Mörder herausbekämen. Aber sie sollten sich möglichst aus Schwierigkeiten heraushalten. - Wie wahrscheinlich wird es wohl sein, dass diese beiden Ansinnen zusammenpassen?
Zum Abschied weist Leutnant Aegisfeld noch darauf hin, dass der alte Rampah beinahe getötet worden sei. Und auch ein Straßenmädchen der Gegend, Rose habe ein Riesenglück gehabt. Die Helden sollten zusehen, dass es ihnen besser gehe.
Es gibt dazu einen Tagebucheintrag mit dem Titel "Der Häuter vom Brückenviertel". In dem heißt es unter anderem, Leutnant Aegisfeld habe auf den Bettler Rampah und die Kurtisane Rose als Informanten hingewiesen. Dass Rampah ein Bettler sei, hatte er indessen nicht erwähnt, ist aber für die Suche nach ihm eine nützliche Zusatzinformation.
Man kann Leutnant Aegisfeld sogleich erneut ansprechen. Er fragt dann, ob man schon etwas herausgefunden habe. Das kann man zu diesem Zeitpunkt natürlich nur verneinen. Weitere Informationen zu dieser Queste hat er einstweilen nicht. Aber man kann ihn nach Imoen und dem Gefängnis der Verhüllten Magier und nach dem Krieg der Diebesgilden befragen. Bei ersterem Thema erklärt Leutnant Aegisfeld, dass die Verhüllten Magier in dieser Sache bei ihren eigenen Methoden blieben. Sie hätten ihr eigenes Gefängnis und es sei ein Geheimnis, wo es sich befindet. Der Gebrauch von Magie in der Stadt durch die Freundin der Helden sei ein klares Vergehen, wenn auch keines, das eine x-belibige Arrestierung rechtfertige. Die Verhüllten Magier hätten aber auch darüber ihre eigene Meinung. Sein einziger Rat sei es, mit seinen Vorgesetzten im Ratsgebäude im Regierungsviertel zu sprechen. Hochkommissar Brega und Magistrat Bylanna Ianulin könnten helfen, hätten aber auch nur begrenzten Einfluss auf die Verhüllten Magier. So sei das eben. - Dass Bylanna Ianulin nicht helfen kann, wissen wir bereits. Sicherlich wird das auch für Hochkommissar Brega zutreffen. Eine solche Person war aber in dem Ratsgebäude bei dem letzten Besuch der Helden nicht anwesend (oder wurde von mir übersehen). Das sollte ich später nochmal abklären. Man weiß ja nie, ob das Gespräch mit ihm nicht doch noch etwas Interessantes erbringt.
Zum Krieg der Gilden weiß Leutnant Aegisfeld nicht viel zu sagen. Er grummelt, dass er sich mehr um getötete Unschuldige als um Gauner und Ganoven sorge, die sich gegenseitig töten, obgleich das auch nicht weniger ungesetzlich sei. Er könne den Helden nur sagen, dass sie besser aufpassen sollten, vor allem im Hafenviertel. Diese rivalisierende Gilde liege mit den Schattendieben im Krieg. Und dieser würde sicherlich eher noch blutiger werden, ehe er zuende ginge. - Tja, das Meiden des Hafenviertels kommt für den Säbelrassler wohl nicht in Betracht.
Die Queste "Der Häuter vom Brückenviertel" ist größer und mehrstufig angelegt. Die Ermittlungen finden peu à peu beim Erkunden des Areals statt, erfordern aber auch das Betreten eines Gebäudes. Gleichwohl werde ich sie hier geschlossen darstellen und nicht in der Reihenfolge, in der meine Gruppe sie erlebt hat, weil das natürlich durch viele andere Begegnungen unterbrochen wurde.
Wenn man an dieser Stelle einmal die Indizien betrachtet, ist eigentlich schon relativ naheliegend, worauf alles hinauslaufen wird (und das waren tatsächlich meine Gedanken an dieser Stelle, ohne dass ich von früher dazu etwas erinnerte): Es gibt Morde von einer Person, die ihre Opfer häutet. Dieser wird auch als "Häuter vom Brückenviertel" bezeichnet. Und auf der Übersichtskarte ist ausgerechnet das Geschäft eines Gerbers markiert. Was läge da näher, als wenn der Gerber nicht nur mit Tier-, sondern auch mit Humanoidenhäuten arbeitet.
b) Rampah
An dem nördlichen Pfosten des nördlichen Torbogens steht der Bettler Rampah (dessen Name auf der Karte als "Rampa" angezeigt wird, aber nicht in den Dialogen mit ihm).
Spricht man ihn an, fragt er sogleich, wer da ist und den "alten Rampah" - womit er natürlich sich selbst meint - ärgert. Er fährt fort mit: "Haut ab! Hat Euch Aegisfeld geschickt?". Dies deutet bereits an, dass Rampah nicht gut auf den Leutnant zu sprechen ist.
Man kann ihn nun als "Alterchen" ansprechen und äußern, dass man ihn über die Morde befragen will, von ihm mit der Einleitung "Schnauze halten und zuhören" Informationen über die Morde verlangen oder ihn fragen, ob er bereit ist, dem Gesprächsführer für ein paar Münzen sein Ohr zu leihen. Da er ein Bettler ist, scheint letztere Option die erfolgversprechendste.
Die Gruppe verliert hierdurch 3 GM, aber Rampah ist sofort bereit, für Gold zu reden. Er bleibt zwar misstrauisch, indem er meint, die Helden sollten keine Tricks versuchen, sagt aber zu, ihnen sein Ohr zu leihen. Fordert man ihn nun auf zu erzählen, was er über die Morde weiß, sagt Rampah zunächst: "Nichts. Gar nichts.". Insistiert man jedoch, dass die Wache meinte, er wisse etwas, äußert er zwar zuerst weiterhin, er wisse nichts, die Wachen hätten sie ferngehalten, sie wüssten alles, was auch er wisse. Dann jedoch stockt er und offenbart, dass er noch etwas mehr wisse. Die Wachen seien "blind". Aber er habe "es" gesehen und jetzt wisse er "es".
Auf Nachfrage, worum es sich handelt, verweigert Rampah, dies zu offenbaren. Er sagt nur, er habe "es" gleich neben einem Toten gefunden. "Es" gehöre ihm. Wenn die Helden "es" hören wollten, müssten sie ihm 100 Goldstücke zahlen.
Sagt man zu, verliert die Gruppe weitere 100 GM. Dafür erhält sie einen Gegenstand. Rampah schreit heraus, dass das keine Menschenhaut sei. Es sei Leder, aber keine Menschenhaut. "Er" habe die Leichen gehäutet, aber das sei nicht von denen.
Zum Abschied meint Rampah, die Helden sollten zu dem Händler gehen, der dieses Zeug kauft. Betrachtet man den Gegenstand im Inventar, erkennt man es als Exotische Fellrüstung. Aus der Beschreibung geht hervor, dass es sich um sehr dickes Leder handele:
Komischerweise ist nicht die Rede davon, dass Rampah - wie Leutnant Aegisfeld gesagt hat - beinahe Opfer des Mörders geworden wäre. Er berichtet nur darüber, ein Opfer gesehen und die exotische Fellrüstung in der Nähe gefunden zu haben. Auch sagt er, der Täter habe die Leichen gehäutet, während Leutnant Aegisfeld von einer lebendigen Häutung sprach. Letztere scheint allerdings auch unwahrscheinlich, da jedenfalls ein Opfer, das bei Bewusstsein ist, im Falle einer lebendigen Häutung vor Schmerzen wohl das ganze Viertel zusammenschreien würde. Insofern mag es sein, dass Leutnant Aegisfeld in diesem Punkt übertrieben hat.
Dass diese Angelegenheit Rampah ziemlich zugesetzt hat, kann man erahnen, wenn man ihn erneut anspricht. Dann sagt oder singt er nämlich wirres Zeug, was zudem nahelegt, dass er dazu auch tanzt.
c) Rose Bouquet und Bel Dalemark
Nur wenig südlich des Torbogens, an der Westecke des Gasthauses "Zu den Fünf Krügen", steht die Kurtisane Rose Bouquet. Sie begrüßt den Haupthelden bei Ansprache gleich als "Schätzchen" und bietet ihre Dienste an. Sagt man, dass man mehr an ein paar Informationen interessiert wäre, verlangt Rose Bouquet 20 GM für ein "schönes, langes Gespräch". Zahlt man diese, fragt sie, was man auf dem Herzen habe.
Fragt man nach ihren Beobachtungen, als die letzte Person umgebracht wurde, sagt sie, sie habe so gut wie nichts gesehen. Ein Mann in einem Umhang sei an ihr vorbeigerannt. Sie habe weder ihn noch "das arme Schwein, das sterben musste" gekannt. Da sei jedoch noch etwas gewesen, nämlich ein Geruch, abgesehen von dem Blut. Sie meine, sie habe Guril-Beeren gerochen oder etwas ganz Ähnliches.
Fragt man, wofür Guril-Beeren gut sind, meint Rose Bouquet, sie könne sich nicht erinnern. Die Wachen hätten dies nicht für wichtig gehalten, doch sie würde es vielleicht wiedererkennen, wenn sie es nochmals riechen könnte. Sie trägt den Helden auf, mit "diesem Händler" zu sprechen. Er würde wissen können, was so riecht und sie würde dann sehen, ob sie sich für etwas entscheiden könne, was er vorschlägt.
Im Tagebucheintrag hierzu heißt es, Rose habe gesagt, die Helden sollten einen Händler namens Bel aufsuchen. Das hat sie zwar im Dialog nicht gesagt, aber vielleicht hat sie ja auf ihn gezeigt. Denn Bel Dalemark steht ihr direkt gegenüber in Sichtweite.
Spricht man ihn an, fragt er, was er für die Helden tun könne. Man kann ihn allgemein zu den Morden befragen, die üblichen Themen der Verhüllten Magier und des Krieges der Diebesgilden ansprechen, sich sein Sortiment zeigen lassen, ihn um die Identifizierung des Lederstücks von Rampah bitten - womit klar ist, dass er der Händler ist, den Rampah meinte - oder ihn fragen, was nach Guril-Beeren riecht.
Um es vorwegzunehmen: Sein Sortiment ist völlig unspektakulär. Außer Kugeln +1 und Tränken der Stärke hat er nichts Magisches im Sortiment, sondern nur gewöhnliche Ausrüstung. Seine Qualitäten liegen also ganz offensichtlich im Bereich eines Informanten, nicht denen eines Ausrüsters. Als Informant hat er aber zu fast allen Themen etwas Interessantes zu sagen.
Fragt man nach den Verhüllten Magiern, meint er zwar, er wisse wenig über das Geschäft der Magie, erklärt dann jedoch, dass die Verhüllten Magier ein spezielles Gefängnis für die von ihnen Gefangenen hätten. Es befinde sich draußen auf dem Meer, so sage man. Es sei bedauerlich, dass solche Gerüchte nie etwas Spezielles wie Namen oder Koordinaten beinhalten würden. Aber er wünsche den Helden viel Glück bei der Suche nach ihrer Freundin; sie würden es brauchen. - Natürlich führt dies in der Sache nicht weiter; das war auch nicht zu erwarten. Aber es ist das erste Mal, dass jemand überhaupt irgendetwas über die Lokalisation des Geheimgefängnisses sagt. Dass es ein Geföngnis draußen auf dem Meer sei, ist bislang noch in keiner Antwort vorgekommen.
Zu dem Krieg der Diebesgilden meint Bel, wohl scherzhaft, dass nur Diebe am hellichten Tage einen Krieg führen könnten, ohne Leichen zurückzulassen. Es gebe zwei Seiten, die Schattendiebe und eine neue, aufstrebende Gilde, welche den Vorteil habe, dass niemand wisse, wer sie ist. Man könne sich nicht bei ihnen melden, sie meldeten sich bei einem oder gar nicht. Ihre Rekrutierer tauchten aus dem Nichts auf. Es heiße, ihnen stünde mächtige dunkle Magie zur Verfügung. Und das sei auch sinnvoll. Denn einfache rivalisierende Diebe würden von den Schattendieben einfach plattgedrückt werden. Aber er wolle die Schattendiebe nicht gering einschätzen. Sie hätten genug Macht in Atkatla, um jeden zu besiegen einschließlich der Verhüllten Magier. Er - Bel - werde einfach abwearten.
Fragt man ihn zunächst allgemein zu den Morden, teilt Bel mit, dass er außer der grausigen Natur der Morde nicht viel darüber wisse. Seine Quellen hätten ihm gesagt, dass die Häutung entschieden zu präzise vorgenommen sei, als dass es irgendein Tier gewesen sein könne. Er hoffe, Leutnant Aegisfeld könne den schuldigen finden. Hier im Brückenviertel seien sie schon immer so etwas wie eine Familie gewesen und es schmerze ihn zu sehen, wie alle von einer Paranoia befallen würden.
Zeigt man ihm die exotische Fellrüstung von Rampah, verliert die Gruppe diesen Gegenstand (weshalb sie das einzige Beweisstück dauerhaft aus der Hand gibt, erschließt sich mir nicht). Bel identifieziert sie als Elefantenhaut. Sie sei gut für schwere Rüstung, aber wirklich sehr selten. Fragt man, wo man solches Leder herbekomme, erklärt Bel, dass ein Gerber ein solches Leder zu Gesicht bekommen würde, wenn auch sicherlich nicht allzu oft. Es würde auch schwierig zu verarbeiten sein. Wenn die Helden mehr wissen wollten, sollten sie mit einem Gerber sprechen. In den Häusern im Süden gebe es einen. Sein Name sei "Rejiek".
Es sei auch ein Zirkus in der Stadt. Er - Bel - wisse nicht, ob sie Elefanten hätten, aber der Tierbändiger könne schon einmal welche gesehen haben.
Fragt man Bel Daleson nach den Guril-Beeren, sagt er nach kurzer Überlegung, dass es drei Dinge mit einem entsprechenden Geruch gebe: Guril-Beeren natürlich, Eichenrinde und Solik-Beeren. Fragt man, wo man sie finden kann und wozu sie gut sind, erklärt Bel, dass er mit Guril-Beeren regen Handel treibe. Sie würden in Hausarzneien verwendet und zu Salben für spezielle intime Leiden verarbeitet. Eichenrinde werde zu Gerbsäure verarbeitet. Es sei ein seit Jahrhunderten gebräuchliches Mittel zum Gerben von Häuten. Es gebe einen Gerber, der seinen Laden in der Nähe habe. Er heiße Rejiek der Häuter. Vielleicht habe er Gerbsäure, es könne nicht schaden, ihn zu fragen. Solik-Beeren würden in Bäckereien zur Herstellung von Nuschelbeeren-Pasteten verwendet. Sie seien sehr wohlschmeckend, dürften zur Zeit aber wegen der Beeren-Schonzeit nicht gepflückt werden.
Er habe von allem etwas für die Helden, wenn sie wollten. Er gebe es ihnen kostenlos, weil heute so ein flauer Tag gewesen sei. Hierauf kann man - was offensichtlich ein Bug ist - nur mit "Nein, vielen Dank." antworten, bekommt die drei Gegenstände (Guril-Beeren, Eichenrinde, Solik-Beeren) aber trotzdem.
Also fassen wir zusammen: Das Leder vom Tatort ist so selten, dass es eigentlich nur ein Gerber oder ein Tierbändiger gesehen haben können. Unter den drei Dingen, die den Geruch vom letzten Tatort ähneln, ist Eichenrinde, die für Gerbsäure verwendet wird. Hier ansässig ist ein Gerber. Sein Name ist "Rejiek", was phonetisch sehr nah an "Red Jack", dem Spitznahmen des irdischen "Jack the Ripper" ist. - Wer jetzt noch nicht weiß, wer der Mörder ist, bekommt es wohl auch nicht mehr mit.
Gleichwohl hat die Gruppe die Ermittlungen natürlich fortgesetzt, indem sie die Geruchsproben zu Rose Bouquet gebracht hat. Diese meint, es sei wohl die komischste Frage, die sie einem Kunden je gestellt habe, aber: "Habt Ihr etwas, woran ich riechen soll?". Bejaht man, verliert die Gruppe die drei Geruchsproben wieder und Rose Bouquet ist sich nach kurzem Riechen sicher, dass es Guril-Beeren nicht waren. Zudem zeigt sie sich erleichtert, dass es auch keine Solik-Beeren waren, würde sie sonst bei dem Genuss von "Pastetchen" doch immer an Mörder denken müssen. Letztlich ist sie sich sicher, dass es der Geruch von Eichenrinde war. Sie weist aber darauf hin, dass der Geruch an dem Täter stärker war. Es sei derselbe Geruch, nur sei er an dem Rindenstück schwächer. Sie fragt, wie er nach soetwas gerochen haben könne. Erklärt man ihr, dass man aus Eichenrinde Gerbsäure mache, um Leder zu bearbeiten, schließt Rose Bouquet messerscharf, dass er also mit Leder gearbeitet habe. Sie findet das seltsam, und verabschiedet sich dann, da sie den Gesprächsführer als Kunden nach kurzer Überlegung doch nicht für geeignet hält.
Spricht man sie erneut an, sagt sie nur noch, sie habe keine Zeit für ein Schwätzchen.
d) Der Tierbändiger
Trotz der eindeutigen Indizienlage hat die Gruppe sich auch noch zum Zirkus auf Waukeens Promenade aufgemacht und nach dem Tierbändiger - der als möglicher Informant auch in dem Tagebucheintrag zu den Ermittlungen bei Bel Daleson genannt wird - gesucht.
Das Problem ist nur, dass der Tierbändiger des Zirkus Fearghus war, welcher nach der letzten Ansprache, nachdem die Helden den Zirkus aus den Händen von Kalah befreit hatten, von Hinnen gezogen (und damit technisch gesehen vom Spielfeld entfernt worden) ist. Und er ist auch nun nicht etwa wieder zurück.
Alle anderen Personen, die zum Zirkus gehören, einschließlich Quayle, können weder nach einem Elefanten noch nach Fearghus gefragt werden. Insofern kommt man hier nicht weiter. In den Käfigen des Zirkus ist übrigens kein Elefant dabei.
e) Faraji
An der Ostecke des Tempels von Helm steht der kleine Junge Faraji. Spricht man ihn an, fragt er nach Geld. Er könne sich damit etwas zu Essen kaufen. Gibt man ihm Geld, verliert die Gruppe 2 GM und Faraji freut sich. Er bietet an, dass man ihn fragen solle, wenn man etwas brauche. Er könne bestimmt helfen.
Bittet man ihn, von der Leiche zu erzählen, die er gefunden hat, sagt Faraji, er habe die Leiche vom alten Bilver gefunden. Er sei nie böse zu jemandem. Er sei ganz voller Blut gewesen. Vielleicht würden die anderen Bettler mehr wissen, er - Faraji - habe ihn nur kurz gesehen.
Man kann Faraji nun fragen, wer nach seiner Meinung dem "alten Bilver" etwas hätte tun wollen können oder, ob er Feinde hatte und es jemanden gab, der ihn hasste. Der Hauptheld hat Faraji nach seiner Meinung gefragt. Daraufhin äußert Faraji, er wisse, wer es war. Er sei sich ganz sicher, dass die Hexe es gewesen sei. Es sei die böse alte Frau Felsmond. Sie sei eine "ganz gemeine, böse Hexe". Sie haue einen, bloß weil man ihr ein paar Plätzchen klaue. Und deswegen wisse er, dass sie böse sei. Dann trägt er den Helden auf, dass sie ihr nicht sagen sollen, dass er das gesagt hat, weil er nicht eingesperrt werden wolle "oder was immer sie mit Kindern macht".
In dem Tagebucheintrag heißt es, dass der Hauptheld zwar Zweifel habe, ob die genannte alte Frau etwas damit zu tun habe, aber es sinnvoll sei, mit ihr zu reden.
Einen bösen Übersetzungsfehler gibt es in dem Tagebucheintrag hierzu allerdings: die "böse Hexe" wird hier als "Fräulein Klippenmond" bezeichnet. Ob nun Frau oder Fräulein mag noch egal sein, ob sie aber "Felsmond" oder "Klippenmond" heißt, ist dann schon ein erheblicher Unterschied. Mit wichtigeren Personen sollte soetwas besser nicht passieren.
f) Frau Felsmond, die Hexe
Frau Felsmond steht gar nicht weit entfernt, nämlich an der Südecke des verfallenen Hauses, gleich nördlich des Tempels des Helm. Spricht man sie an, begrüßt sie den betreffenden Helden im Jargon einer Kurtisane als "Schätzchen", fragt aber, ob sie helfen könne, weil er "gedankenvoll" aussehe, als hätte er ein oder zwei Fragen.
Man kann nun sagen, dass man den Morden nachspüre und mit Faraji gesprochen habe, ihr geradeheraus sagen, dass es "welche" gebe, die sie der Morde bezichtigen oder sagen, dass man hier sei, um sie der Morde zu bezichtigen, Faraji beschuldige sie. Da Faraji gebeten hatte, nicht genannt zu werden, habe ich die mittlere Antwort gewählt.
Frau Felsmond winkt jedoch ab und meint, es gebe immer irgendwelches Gerede. Entscheidend seien die Fakten, die dahinterstecken. Und die herauszufinden sei doch das Bestreben der Helden. Sie schlägt vor, ihr zu sagen, was "er" genau gesagt habe. Dann könne sie möglicherweise eine bessere Antwort geben.
Man kann nun sagen, dass er von ihr als einer "bösen Hexe" gesprochen habe oder dass er sie eine "Hexe" genannt habe. Bei letztgenannter Antwort entgegnet Frau Felsmond pikiert, dass die Helden sie also eines Mordes beschuldigten, weil "dieses Kind", das sie für "alt und ein wenig verrückt" halte, eine Hexe genannt habe. Sie setzt hinzu, dass wir, wenn jedes alte Weib eine Mörderin wäre, nur weil ein Kind dies behaupte, wohl einen "enormen Mangel an alten Weibern hätten". Sodann macht sie aber deutlich, dass sie dies scherzhaft gemeint habe, der Gesprächspartner jedoch keinen Humor besitze.
Sodann offenbart sie, dass das Kind denke, dass sie eine Hexe sei, weil dies zutreffe. Sie sei eine Anwenderin von Magie. Dies sei ein Verbrechen in dieser Stadt, wenn man so entscheide. Fragt man, weshalb sie einem dies erzähle, wo man sie doch den "Magie-Wächtern" ausliefern könne, meint Frau Felsmond, dass die Helden das wohl könnten, aber sie glaube, dass der Hauptheld wisse, wie es ist, wenn man "etwas über sich verschweigen" muss. Dann schließt sie mit: "Vergesst diese Sache. Ich werde nicht mehr darüber reden.".
Diese vorletzte Äußerung legt nahe, dass Frau Feldmond entweder einfach eine sehr gute Menschenkenntnis hat oder mehr über den Haupthelden weiß als es scheint. Denn das kann eigentlich nur eine Anspielung auf seine göttliche Herkunft gewesen sein. Jedenfalls aber hat Frau Felsmond mit dieser Aussage Vertrauen bewiesen. Hinweise, dass sie mit den Morden etwas zu tun haben könnte, gibt es nicht. Das bestätigt auch der Tagebucheintrag, der nach dem Gespräch angelegt wird, und in dem der Hauptheld niederlegt, dass er nicht davon ausgeht, dass "Frau Klippenmond" etwas mit den Morden zu tun hat.
Es handelt sich offensichtlich um eine falsche Fährte. Die an dieser Stelle zu legen ist allerdings ziemlich schlecht konstruiert. Denn da man ja zwangsläufig von Nordosten nach Südwesten das Brückenviertel erkundet, kommt man immer erst an Rampah, dann zumindest naheliegenderweise an Rose Bouquet und Bel Daleson und erst zuletzt an Faraji vorbei. Zu dem Zeitpunkt, zu dem man ihn trifft, hat man also sehr wahrscheinlich schon so dichte Indizien, die auf den Gerber hinweisen, dass die Geschichte um Frau Felsmond offensichtlich lächerlich ist.
Spricht man Frau Felsmond erneut an, entpuppt diese sich als Händlerin. In ihrem Sortiment befindet sich eine große Auswahl an Tränken, Ölen und Elixieren.
g) Rejiek, der Häuter
Betritt man nun das Haus des Gerbers, trifft man Rejiek der Häuter an. Er sagt, er habe geschlossen. Die Helden sollten doch wiederkommen, wenn er sein Lager wieder aufgefüllt habe.
Äußert man, dass man wegen der Morde etwas herumfrage und wissen möchte, ob er vielleicht etwas weiß, sagt er, die Wachen hätten die Nachbarschaft bereits abgeklappert. Man solle sie fragen. Er wisse nicht, wer die Helden sind, und spreche daher nicht mit ihnen. Entgegnet man nun, dass er das aber sollte, da am Tatort Elefantenhaut und Gerbsäure gefunden worden seien, meint Rejiek, dass er verstehe. Er mutmaßt, dass die Helden diese Beweise gefunden hätten und auch andere davon wissen. Hieraus schließt er, dass es "hiermit" also nicht enden werde.
Sodann meint er, es sei schon "spaßig", dass ihn ein einfaches Stück Leder und eine Nase voll Gerbsäure überführt hätten. Würde sein Leder nicht zerrissen gewesen sein, würde er nicht die neue Rüstung getragen haben. Und ohne den Riss würde es auch keinen Geruch gegeben haben.
Man kann ihn nun auffordern, mit zur Garnison zu kommen, ihn fragen, warum er es getan hat, oder ihm ankündigen, dass er am Galgen baumeln werde, sofern man ihn nicht schon gleich umbringe. Aus Neugier hat der Säbelrassler gefragt, weshalb er die Morde begangen hat. Doch Rejiek meint nur, er könne "ebensogut versuchen, dem Mond die Sonne zu erklären". Die Helden würden es nicht verstehen. "Die Arbeit" müsse aber weitergehen. Es gebe nur noch eine Sache, welche seine Kunst erreichen könne und die Helden dürften dem nicht im Wege stehen.
Hiermit endet das Gespräch und die Gruppe erhält 23.250 XP. Rejiek wird feindlich, verschwindet aber den Bruchteil einer Sekunde später von der Karte. Selbst wenn man das Haus mit einem im Schatten versteckten Dieb betritt und bei dem Dialog direkt neben ihm steht, reicht die Zeit nicht, um ihn zu treffen. Da er neben einer Treppe nach unten steht, liegt der Schluss nahe, dass er sich in den Keller des Hauses geflüchtet hat. Dass das Haus einen Keller hat, ist ein wenig überraschend. Dies bedeutet wohl, dass es auf einem er Brückenpfeiler stehen muss und dieser innen hohl ist.
Im Erdgeschoss des Gerber-Hauses gibt es zwei durchsuchbare Behälter. In einem Fass liegen ein Regenerationstrank und ein Shandon herum. Von einem Tisch kann man 19 GM und einen Andar mitnehmen.
h) Die Verfolgung des Täters
Um Rejiek zu verfolgen, müssen die Helden also selbst in den Keller des Hauses hinabsteigen. Dieser hat zwei Ebenen. Auf der ersten ist keine Person anzutreffen - Rejiek ist offensichtlich auch die zweite Treppe hinabgelaufen.
Bei dem ersten Untergeschoss handelt es sich offensichtlich um einen Wohn-, Schlaf- und Arbeitsraum. Er hat im Nordosten eine kleine Nische, in der sich aber nichts Besonderes befindet. Dass es ein Wohnraum ist, folgt aus der Einrichtung mit Tischen und Feuerstelle mit Rauchabzug. Dass es ein Schlafraum ist, zeigt sich an den zwei Betten, die an der Nordwestseite stehen. Die Funktion als Arbeitsraum ergibt sich daraus, dass hier überall menschliche oder zumindest humanoide Leichen herumliegen. Der Gerber scheint nicht nur auf offener Straße gemordet, sondern in vielen Fällen auch Leichen hierhergeschafft zu haben.
Wenn man diesen Raum zum ersten Mal betritt, ist es sehr wertvoll, Anomen in der Gruppe zu haben. Er meldet sich hier nämlich zu Wort und ruft Helm um Schutz an, weil er die "Aura des Bösen" spüren könne (wahrscheinlich sieht er auch nur die vielen Leichen). Er meint, die Ermordeten verweilten hier und äußert sodann den Gedanken, dass "die Bestie" an diesem Ort zweifellos viele Fallen aufgestellt habe. Er mahnt die Gruppe, vorsichtig weiterzugehen.
Und damit hat er ganz Recht. In diesem relativ kleinen Raum gibt es insgesamt 5 Fallen, davon 3 Bodenfallen. Ohne Anomens Hinweis würde man damit sicherlich nicht unbedingt rechnen, da es sich um kein Dungeon handelt und nicht gerade offensichtlich ist, dass Rejiek hier unten Eindringlinge erwartet haben muss. Nalia meldet sich hier auch zu Wort, allerdings ohne eine entsprechende Warnung. Sie meint nur, dieser Ort sei abscheulich, fragt, welcher "Arbeit" der Gerber nachgehe, und weist auf den Gestank der Leichen hin.
Es gibt hier mehrere durchsuchbare Behälter. Der Kamin allerdings ist leer. Dafür findet man
- in dem südlicheren Bett: 1x Feuerschutztrank, 1x Mondriegel, 1x schwarzer Opal, 130 GM,
- in dem Regal vor der kleinen Nische: 1x magische Schutzformel gegen Elektrizität, 1x "Der Brief des Gerbers".
Das nördlichere Bett ist nicht im technischen Sinne ein durchsuchbarer Behälter, sondern per Aktion durchsuchbar. Dennoch verwandelt sich der Mauszeiger hier zu dem Container-Symbol und nicht dem Handlungssymbol. Durchsucht man dieses Bett, erfährt man zunächst, dass von darunter ein widerwärtiger Verwesungsgeruch hervordringt und man, wenn man wolle, unter das Bett blicken könne. Natürlich hatte ich an der Stelle nun einen Kampf gegen einen mächtigen Untoten erwartet, zumal Anomen gesagt hatte, dass die Ermordeten hier verweilten. Das geschieht bei einem Blick unter das Bett jedoch nicht. Vielmehr ziehen die Helden "Stücke bleicher Haut, die zu einer Tunika zusammengenäht wurden", hervor. Die Gruppe erhält einen Gegenstand, der sich nach Identifizierung als "Menschliches Fleisch" entpuppt. Laut Beschreibung handelt es sich um schlampig zusammengenähte menschliche Häute. Dort heißt es weiter, wenn man diese fertigstellen würde, käme wohl eine brauchbare Rüstung dabei heraus, die aber wohl wegenn ihrer Widerwärtigkeit nur sehr bösartige Wesen tragen würden.
Hier im Raum gibt es keine benutzbare Vorrsichtung, um die Rüstung fertigzustellen. Das mag andernorts vielleicht möglich sein. Da die Gruppe allerdings keine böse ist, brächte ihr dies - außer etwaigen XP - nichts.
Der Brief des Gerbers enthält keinen Absender, sondern lediglich die Einleitungsformel: "Ich wurde von jenen, denen wir dienen, geheißen, dies zu schreiben". Damit ist klar, dass Rejiek kein Einzeltäter, sondern für eine Gruppierung oder Organisation tätig ist. Sodann bezeichnet sich der Autor als der "bescheidene Diener" des Adressaten, welcher der sei, der "die Arbeit vollbringt". Er - der Autor - werde derjenige sein, der dem Adressaten "die endgültige Zutat" bringe, wenn er diese schlussendlich "für das große Projekt" benötige. Er - der Autor - befinde sich in den Umarhügeln. Der Addressat könne sich zu erkennen geben, indem er das Buch "Die Geschichte der Zentarim" kaufe. Um alles so sicher wie möglich zu gestalten, müsse der Adressat zudem des Autors geheimen Namen aussprechen. Diesen könne er aus dem Namen seines direkten Herrn ermitteln. Hierzu folgt dann folgende Anleitung:
"Unsere Namen gleichen sich in Größe und Maßstab.
Der Letzte von seinem beginnt so wie der Erste von meinem.
Der Nächste von meinem ist der Erste von seinem, allerdings um vier ganze Schritte zurückgesetzt.
Der ganze Rest meines Ersten ist wie der Rest seines Ersten, abgesehen davon, dass der Erste von diesen der Erste meines Letzten ist.
Der Erste seines Letzten ist meiner plus Eins.
Der Nächste meines Letzten ist der Nächste nach dem Letzten seines Ersten.
Der Rest meines Letzten ist der Dritte und Zweite in seinem Ersten."
Da der Name des unmittelbaren Herrn von Rejiek bislang nicht bekannt ist, braucht man über diese Zeilen einstweilen noch nicht zu rätseln. Wenn ich das aber so lese, bin ich ziemlich sicher, dass die beiden nie zueinander gefunden hätten!
Der Brief endet gleichwohl nach einer Entschuldigung für dieses "Spielchen" mit der Aussage, der Autor erwarte die Ankunft des Adressaten.
Begibt man sich schließlich die nächste Treppe hinab, erwartet die Helden nicht, wie man es hätte erwarten können, der Show Down in Gestalt des Endkampfes gegen Rejiek und seine Getreuen. Vielmehr steht dort ein einzelner, neutral gesinnter Magier namens Vellin Dahn. Zwischen ihm und der Gruppe stehen zwei Düsterschrecken. Im Westen des Raumes steht ein feindlicher Runen-Meuchelmörder. Rejiek ist nicht zu sehen.
Vellin Dahn beginnt sofort das Gespräch. Er meint schlicht, hier würden die Helden keinen Sieg davontragen, Rejiek müsse weiterarbeiten. Fragt man, was dies ist und stellt ebenso fragend fest, dass er "diesen Dämon" unterstützt, äußert Vellin Dahn, Rejiek sei ausgewählt worden, "die Gabe zu nutzen". Er habe sich dem Zugriff der Helden entzogen. Er werde weitermachen und die Häute der Helden würden "den letzten Schliff geben". Er macht deutlich, dass er kein Wort von den Helden hören wolle. Sie würden hier sterben, er - Vellin Dahn - befehle es so.
Danach wird der Mann feindlich und der Kampf beginnt. Vellin Dahn allerdings stellt sich diesem nicht, sondern verschwindet sogleich mit einem Teleportationszauber. Ich habe es mehrfach getestet, es ist mir nicht gelungen, gegen ihn zuvor auch nur einen Treffer zu landen. Bei diesen Tests ist zudem zutage getreten, dass es ein Zufallselement gibt, ob Vellin Dahn einfach so verschwindet, oder ob direkt nach seinem Verschwinden ein zweiter Runen-Meuchelmörder in den Raum teleportiert wird. Wenn dies geschieht, hat das seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass Beute und XP steigen. Allerdings sind die Runen-Meuchelmörder recht harte Brocken.
Die beiden Düsterschrecken sind nur jeweils 650 XP wert und halten Anomens "Untote vertreiben"-Fähgkeit nicht stand. Die Runen-Meuchelmörder haben jedoch jeweils die - bislang in BG II nur bei Ketta im Tempelbezirk beobachtete - Fähigkeit, sich in jeder Kampfrunde während des Kampfes unsichtbar zu machen und dann aus dem Hinterhalt anzugreifen. Hierdurch machen sie vierfachen Schaden. Das sind zwar nicht immer, aber gut und gerne mal an die 60 SP in einem Schlag. Zwei solche Treffer von ihnen und jeder Held ist tot, wenn er nicht einen konzentrierten Heiltrank trinkt oder geheilt wird. Magier fallen meist gleich um, wenn sie nicht mit Steinhaut oder Spiegelbild geschützt sind. Dabei treffen die Runen-Meuchelmörder oft. Für reine Diebe haben sie eher zu hohe ETW0, würde ich schätzen. Und aushalten tun sie ebenso einige Hiebe, wobei sie, wenn sie dann ernstlich verletzt sind, auch noch einen konzentrierten Heiltrank trinken.
Für meine Gruppe war es gegen zwei Runen-Meuchelmörder ein harter Kampf, wobei die Gruppe allerdings zu diesem Zeitpunkt auch schon recht ausgelaugt war und keine Magischen Geschosse, "Person halten"- oder "Hast"-Zauber mehr parat hatte.
Der Tod jedes Runen-Meuchelmörders ist 4.500 XP wert. Als Beute gibt es jeweils 1x magisches Kurzschwert +1, 1x konzentrierter Heiltrank (sofern der Runen-Meuchelmörder ihn nicht während des Kampfes ausgetrunken hatte) und einen eher geringen Geldbetrag oder eine niedrigstufige Magierschriftrolle (ist zufällig) zu holen.
Zum Glück befinden sich in dieser Kelleretage - das sollte man bei dem Kampf wissen - keine Bodenfallen. Allerdings sind zwei der drei durchsuchbaren Behälter, nämlich die beiden Frachtkisten in der Mitte des Raumes, fallengesichert.
Der Raum ist nach vorne hin zum Meer offen. An einem Steg im Osten erfährt man per Fragezeichencurser, dass dort bis vor Kurzem ein Schiff gelegen habe, das sich "hastig in die Tiefen der Höhle" zurückgezogen habe. Was hier an der Brücke für eine Höhle sein soll, die eine Tiefe hat, bleibt etwas unklar. Wahrscheinlich ist einfach gemeint, dass das Schiff - naheliegenderweise mit Rejiek darauf - abgelegt hat und davongefahren ist.
In einem Fass an der Nordostwand hat die Gruppe eine Schriftrolle "Identifizieren" gefunden, die ihr hier gerade zu pass kam, denn in den Kisten befindet sich auch magische Beute:
- kleine Kiste: 2 Magierschriftrollen ("Erweiterte Unsichtbarkeit", "Monster herbeirufen II"), 1x Trank der Einsicht,
- große Kiste: 1x magischer "Gesens Bogen ohne Sehne", 1x Lederrüstung.
Laut Gegenstandbeschreibung (nach dem Identifizieren) ist "Gesens Bogen ohne Sehne" ein Teil von Gesens Kurzbogen, welcher Blitzstrahlnen statt Pfeilen verschießen soll. Die Schattendiebe und die Verhüllten Magier seien hinter dem Bogen her. Es bleibt abzuwarten, was es damit auf sich hat. Vielleicht gibt es noch einen Auftrag zur Beschaffung dieses Teils, vielleicht kann man die Sehne finden und ihn fertigstellen (lassen), um ihn selbst zu verwenden. Der Schmied Cromwell im Hafenviertel ist für solche Sachen ja an sich da. Allerdings wäre ein Bogen, der Blitze verschießt, eine zweischneidige Sache. Zum einen haben viele stärkere Gegner Magiewiderstand und zum anderen ist schon der Blitzstrahl-Zauber in Dungeons und geschlossenen Räumen sehr riskant, weil er die Eigenschaft hat, von Wänden reflektiert zu werden und gerne mal (auch) den Anwender zu töten. Zudem gehen Blitze anders als Pfeile auch schadensbringend durch Gruppenmitglieder hindurch.
Die Lederrüstung ist auch keine ganz normale solche. Sie gibt RK 6 und eine Reihe von Abzügen auf Diebesfertigkeiten (Leise bewegen -20 %, Schlösser öffnen -10 %, Fallen finden/entschärfen -10 %, Taschendiebstahl -10 %). Testweise habe ich die Rüstung mal angelegt. Als verflucht gilt sie nicht, man kann sie problemlos wieder ablegen. Aber zu gebrauchen ist sie auch nicht.
Es stellt sich nun natürlich die Frage, ob Vellin Dahn der unmittelbare Vorgesetzte von Rejiek ist, der in der Schriftrolle genannt ist. Seinem Auftreten und seiner Macht nach könnte das sein und er hat immerhin einen zweiteiligen Namen, was zu dem Rätseltext passen könnte.
Die Anwendung der Zeilen auf ihn ist aber natürlich schwierig. Letztlich wird man abwarten müssen, welche Antwortoptionen es in den Umar-Hügeln bei einem Verkäufer der "Geschichte der Zentarim" dann gibt (denn zum Glück gibt es in BG II ja keine Freitextfelder, sondern nur vorgegebene Antwortoptionen).
Geht man von Vellin Dahn aus, könnte die erste Vorgabe (gleiche Größe und Maßstab) bedeuten, dass auch der gesuchte Name zweiteilig ist, wobei der Vorname 6 und der Nachname 4 Buchstaben hat.
"Der Letzte von seinem beginnt so wie der Erste von meinem."
Das könnte heißen, dass der gesuchte Vorname mit einem "D" beginnt.
"Der Nächste von meinem ist der Erste von seinem, allerdings um vier ganze Schritte zurückgesetzt."
Hier könnte es sich um den zweiten Buchstaben des Vornamens handeln. Was allerdings "um vier ganze Schritte zurückgesetzt" bedeutet, ist nicht klar. Wenn es Buchstaben im Alphabet sind, wäre der "Erste von seinem" das "V", welches zu einem "r" würde.
"Der ganze Rest meines Ersten ist wie der Rest seines Ersten, abgesehen davon, dass der Erste von diesen der Erste meines Letzten ist."
Der "Rest meines Ersten" dürften dann die Buchstaben 3 bis 6 des Vornamens sein. Der "Rest seines Ersten" wäre "ellin" - da ja zuletzt von dem ersten Buchstaben von dessen erstem Namen die Rede war. Dass der "Erste von diesen", also "e", der "Erste meines Letzten" ist, könnte heißen, dass der Nachname mit "E" beginnt.
Allerdings würde der gesuchte Vorname dann Drllin heißen, was kaum aussprechbar ist.
"Der Erste seines Letzten ist meiner plus Eins."
Das ist ebenfalls unklar, weil nicht ersichtlich ist, welcher Buchstabe im gesuchten Namen beschrieben wird. "Der erste seines Letzten" wäre "D". Versteht man "meiner plus eins" als Stelle im Alphabet, wäre der gesuchte Buchstabe "c". Wo das "c" stehen soll, ist nicht klar. Zuletzt wurde allerdings "der erste meines Letzten" beschrieben, so dass das "c" an zweiter Stelle stehen könnte.
"Der Nächste meines Letzten ist der Nächste nach dem Letzten seines Ersten."
Der "Nächste nach dem Letzten seines Ersten" müsste der Anfangsbuchstabe seines Nachnamens sein, also "D" (evtl. auch der nächste Buchstabe im Alphebet nach dem letzten Buchstaben seines Vornamens, dann der Buchstabe nach "n", also "o").
"Der Rest meines Letzten ist der Dritte und Zweite in seinem Ersten."
Das passt nun insofern nicht mehr, als dass der Nachname ja eigentlich nur vier Buchstaben haben sollte (da gleiche Größe und Maßstab wie "Dahn"). Da wir aber schon drei Buchstaben des gesuchten "Letzten" bestimmt haben, wäre nur noch einer zu vergeben. Hier ist aber von zwei Buchstaben die Rede. Es wären "l" und "e".
Das ergäbe für den Nachnamen "Ecdle" oder "Ecole". Letzteres macht zwar als Name Sinn ("Ecole" = frz. Schule), aber Drllin Ecole passt eben auch weder von Maß und Größe noch von der Aussprechbarkeit des Vornamens her. Vielleicht aber doch "Drellin Ecole"? Das wäre zumindest ein aussprechbarer Name. Und jedenfalls die Proportionen stimmten (zwei Teile, der Nachname ein Buchstabe kürzer als der Vorname).
Es kann natürlich sein, dass Vellin Dahn einfach der falsche Ausgangsname ist und man den unmittelbaren Vorgesetzten von Rejiek erst noch kennen lernen wird. Das allerdings bezweifle ich etwas, da der Verkäufer der "Geschichte der Zentarim" in den Umar-Hügeln der einzige Anlaufpunkt zu sein scheint. Es kann aber natürlich sein, dass die Helden ab jetzt von Runen-Meuchelmördern verfolgt werden und es dazu noch Zwischenbegegnungen o.ä. gibt. Sehr wahrscheinlich scheint mir das nur nicht, zumal das Auftreten Vellin Dahns unten im Gerberhaus irgendwie zielgerichtet erscheint. - Im Tagebucheintrag heißt es allerdings, dass der Hauptheld sich nicht sicher sei, ob die Angelegenheit damit vorbei sei.
Eine andere Möglichkeit ist, dass ich das Rätsel oder einzelne Passagen davon schlicht falsch gedeutet habe. Hierzu können auch Unschärfen der Übersetzung eventuell beigetragen haben. Wie gesagt, mal schauen, welche Namensauswahl es in den Umar-Hügeln dann geben wird. Die stehen allerdings derzeit relativ weit unten in meiner Reise-Prioritätenliste.
i) Die Belohnung
Begibt man sich nach der Flucht von Rejiek dem Häuter und Vellin Dahn zurück zu Leutnant Aegisfeld und sagt ihm, dass der Mörder der Gerber war, fragt jener, welchen Beweis die Helden hatten. Nennt man nun Gerbsäure und Leder am Tatort sowie Leichen in seinem Haus, meint der Leutnant, es klänge als hätten die Helden hervorragende Arbeit geleistet (er glaubt den Helden also einfach so). Er drückt seine Dankbarkeit aus und meint, sie hätten nicht genug Leute, um allen Verbrechen nachzugehen, unter welchen die armen Leute zu leiden haben. Man werde die Helden hier überall gerne sehen.
Abschließend überreicht Leutnant Aegisfeld den Helden eine Belohnung, meint aber, dass es wohl noch nicht vorüber sein wird. Er werde die Wache ausschicken, um Rejiek suchen zu lassen, aber wer wisse schon, was er nun vorhabe.
Die Gruppe erehält hierfür:
45.000 XP,
Ruf +1,
500 GM.
Der hier gesetzte Tagebucheintrag befindet sich nun allerdings bei den erledigten Aufgaben.
Minsk meldet sich nach dem Gespräch Ruhm führe und er versichern könne, dass Boo stolz sei, hier zu sein. Es gibt nur mehr oder weniger abweisende oder beleidigende Antworten, die man ihm geben kann. Sagt man, dass es keinen solchen Wirbel wert sei, sondern ein einfacher, unspektakulärer Akt der Nächstenliebe gewesen sei, äußert Minsk, man solle es lauter sagen. Man müsse die Angst im Bösen entfachen durch Geschichten von einem Mann mit einem Hamster, die Gliedmaßen auseinanderreißen. Das sei erschreckend. Entgegnet man, dass man nicht glaube, dass er damit jene erschrecke, die er zu erschrecken erwarte - wiederum die am wenigsten vor den Kopf stoßende Antwort -, beschließt Minsk das Gespräch mit den Worten, dass er sein Ziel erreicht habe, wenn sich irgendjemand fürchte und es den anderen erzähle. Er fordert den Haupthelden auf, sich der "Flut der Bosheit" entgegenzustemmen und aufzupassen, wo er hintritt.
Fortsetzung folgt.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."

