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30 Jahre Sternenschweif & Hörbuch-Kanal
#3
Interessant, werde bestimmt mal reinhören.

Zu Deinen Fragen:

Erstmalig von Sternenschweif gehört hatte ich natürlich am Ende der "Schicksalsklinge", die erste "wirkliche" Berührung entstand dann durch den Test in der Power Play 1994.
Dann wurde ab ca. Sommer 1994 2x wöchentlich im örtlichen Computerladen des Vertrauens (der andere Laden hatte nur langweilige Software zum Arbeiten) angerufen und nachgefragt, ob "Sternenschweif" denn schon im Laden liege. Das war dann auch irgendwann der Fall und so waren beiden Seiten (mein Bruder und ich sowie der mittlerweile latent genervte Computerladenbetreiber) dann sehr glücklich, als es endlich gekauft werden konnte.

Dabei war es grafisch und technisch im Vergleich zum Vorgänger ein wahrer Quantensprung, das hat schon gehörig Eindruck und Spaß gemacht. Eine komplett neue Karte zum Entdecken, neue Gegner, Gegenstände, Aufgaben und Musik. Wobei letztgenannte zumindest in der Diskettenversion für meinen Geschmack doch arg basslastig war und mitunter sehr an elektronische Musik erinnerte - nicht ganz so mein Fall (das hat sich dann aber in der CD-Version glücklicherweise ins genaue Gegenteil gewandelt). Und auch was die animierten Szenen in Herbergen, Tavernen, Häusern etc. angeht, war es für mich zu viel an Braunton und Überzeichnung in mitunter comicartigem Stil, das hat mir auch nicht gefallen (und tut es bis heute nicht). Da konnte man über die ebenfalls veränderten Heldenportraits schon besser hinwegsehen, wobei es davon nun mehr gab als zuvor und die veränderten teilweise auch besser aussahen als im Original. 
Als wesentlich besser im Vergleich zum Vorgänger habe ich dabei die Städte und Dungeons empfunden: grafisch schön ausgeschmückt und absolut individuell gestaltet, 3D-Darstellung und jeweils mit einem eigenen Soundtrack versehen, das war schon was ganz Neues. Schade hingegen ist, dass es nur eine Handvoll an Städten und Dungeons geworden ist, dadurch wirkt die Karte des Svellttals irgendwie recht leer und unterbevölkert.
Auch die Kämpfe haben sich in meiner Wahrnehmung deutlich verbessert mit der Möglichkeit des diagonalen Fernkampfes (oder Zauberei), den detaillierten Umgebungen und (ab Disketten-Speechpack oder CD-Version) der Sprachausgabe der Zaubersprüche. Auch die Gegner, insbesondere die Orks, waren nun teilweise solche, die den Namen verdienen, so dass "Sternenschweif" doch deutlich schwieriger ist als der erste Teil der Trilogie. So machen die Kämpfe, die langen und langsamen Reisen ohne regelmäßige Möglichkeit zum Einkauf oder Reparatur, die härteren Proben auf das Auffinden und Wasser und Nahrung sowie die recht schnell auftretenden Krankheiten bei unpassender Kleidung oder ungünstiger Witterung das Heldenleben doch wesentlich herausfordernder und gefährlicher als im ersten Teil.

"Sternenschweif" nimmt für mich somit den 2. Platz in der Trilogie ein, weil es viele Dinge des ersten Teils verbessert hat, aber nicht an dessen Freiheit und gefühlt große Spielwelt heranreicht - und im Vergleich zum Nachfolger "Schatten über Riva" grafisch und technisch kaum unterliegt, aber immer noch die Reisekarte besitzt. Und weil es nicht so stark unter der nostalgischen Verklärung der "Schicksalsklinge" steht, welche meinen Erstkontakt zur Welt des "Schwarzen Auge" darstellt.
"Alrik war durstig und hat getrunken."
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RE: 30 Jahre Sternenschweif & Hörbuch-Kanal - von Alrik Alrikson - 08.11.2024, 10:54



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