12.04.2025, 20:03
Unterwegs mit Zwergen #15 – Der zweite Abstieg
Die Stufen knarrten nicht. Sie waren aus Stein, uralt und glattgetreten. Die Fackel war überflüssig – Altheas Stab leuchtete mit stiller Entschlossenheit. Die Gruppe stieg hinab, einer nach dem anderen, in die zweite Ebene der Zwingfeste.
Furka ging voraus, seine Sinne geschärft vom Rausch des letzten Stufenanstiegs. Er tappte, lauschte, roch – und fand, was andere übersehen hätten. Versteckte Türen. Lockere Steine. Stolperfallen. Hinter ihm, wie ein lebendiger Schutzwall: Keldi. Der Krieger war schweigsam, aber sein Blick ruhte auf allem, was Furka entging. Gemeinsam bildeten sie eine Art lebendes Leitsystem.
Althea hielt sich im Zentrum, das Licht in der einen Hand, die andere nahe am Griff ihres Stabes. Um sie: Archon, Hurdin, Tondar und Garsvik – ein loses Karree aus Bewegung, bereit, jede Richtung zu decken.
Die unteren Gewölbe der Zwingfeste waren kein Labyrinth. Eher ein Höhlensystem, das vergessen machen wollte, dass es je von Menschenhand geschaffen worden war. Kalter Stein, rostiger Duft. Und eine Spannung, die knisterte.
Kleine Auseinandersetzungen pflasterten ihren Weg. Einzelne Wachen, die überrascht wurden. Leichte Beute, schneller Tod. Die Formation hielt. Die Linie lernte. Immer wieder ging Tondar in die Flanke, um sie zu stabilisieren. Immer wieder rückte Hurdin wortlos vor, wenn Druck aufgebaut wurde.
Dann die untere Halle.
Ein Raum, groß wie ein Marktplatz, flankiert von Schatten, durchzogen von Unruhe. Die Räuber, aufgestellt in einem lockeren Halbkreis. Der Kampf begann sofort.
Archon war vorbereitet. In der linken Hand ein Dolch, in der rechten eine Phiole. Er zerbrach sie mit einer Bewegung, die in den Schatten verschwand. Das Gift war lautlos, aber seine Wirkung nicht. Als die linke Flanke der Räuber auf Garsvik zustürmte, stieß Archon aus dem Schatten vor, eine blitzende Bewegung, ein kalter Schnitt, und der erste Gegner taumelte. Garsvik hielt die Linie. Dann standen sie Seite an Seite. Und einer nach dem anderen ging zu Boden.
In der Mitte des Raums: Keldi, Furka, Tondar, Hurdin – Schulter an Schulter, die Linie unter Druck. Die Räuber drückten. Die Linie hielt. Rückte sogar zurück. Bolzen fanden ihre Ziele. Einer nach dem anderen fiel. Sie wurden fast bis zur Tür gedrängt, dann kam der Wendepunkt.
Althea, bisher geschützt, trat mit einem einzigen Schritt aus der Formation. Rechts, in der Dunkelheit: ein Bogen. Ein Schuss. Sie wich aus. Der Pfeil zischte vorbei. Sie hob beide Hände. Zwei kleine Sonnen auf ihren Handflächen. Flammen. Ein Fulminictus, dann noch einer. Der Bogenschütze schrie, taumelte, fiel. Kein zweiter Schuss.
Die letzte Bewegung war ein Keil. Die Reste der Räuber versuchten zu fliehen, aber die Gruppe trieb sie zusammen, umschloss sie. Klinge, Axt, Faust. Und dann – Stille.
---
Archon ließ unauffällig seine vergiftete Klinge unter seinem Umhang verschwinden und rückte den zweiten Dolch an seiner Seite zurecht. Althea stürzte einen Zaubertrank hinunter.
Furka und Keldi machten sich an einer großen Truhe zu schaffen. Althea und Archon nahmen je einen der gefundenen Heiltränke. Garsvik, zu stolz für Klagen, griff sich eine Flasche Schnaps.
Archon durchsuchte einen Weinvorrat, zog eine Flasche echten Yaquirtalers heraus, betrachtete sie lange und steckte sie dann ein.
Die Gruppe durchkämmte die Halle. Plünderte, verteilte, sichtete. Mehrere Räuber wurden in den Randgängen gestellt und besiegt. In einem scheinbar ungenutzten Gang stieß Furka auf eine verborgene Mechanik. "Ist euch etwa nichts aufgefallen?" meinte er trocken, bevor sich eine Wand öffnete. Dahinter: die geheime Schatzkammer der Piraten.
Schwer bepackt kehrten sie in die erste Etage zurück. Es kam zu kleineren Gefechten mit versprengten Feinden. Die Gruppe nahm einen alternativen Aufgang, wich dem bekannten Weg aus. Auf halber Höhe, in einem vergessenen Gang, lag ein Phexenschrein. Die letzten Räuber verteidigten ihn verbissen. Es wurde ein Nahkampf, wie man ihn selten sah. Klingen kreuzten sich, niemand wich zurück.
"Bis aufs Messer," sagte Keldi später, und so war es.
Am oberen Ende der Treppe, kurz vor der Kriegerakademie, lehnte Garsvik schwer atmend an die Wand. "Nichts passiert," murmelte er und stürzte einen weiteren Schnaps hinunter.
Die Fackeln flackerten. Die Waffen wurden gesenkt. Der Abstieg war geschafft. Die Beute sicher. Die Geschichte – eine weitere.
Die Stufen knarrten nicht. Sie waren aus Stein, uralt und glattgetreten. Die Fackel war überflüssig – Altheas Stab leuchtete mit stiller Entschlossenheit. Die Gruppe stieg hinab, einer nach dem anderen, in die zweite Ebene der Zwingfeste.
Furka ging voraus, seine Sinne geschärft vom Rausch des letzten Stufenanstiegs. Er tappte, lauschte, roch – und fand, was andere übersehen hätten. Versteckte Türen. Lockere Steine. Stolperfallen. Hinter ihm, wie ein lebendiger Schutzwall: Keldi. Der Krieger war schweigsam, aber sein Blick ruhte auf allem, was Furka entging. Gemeinsam bildeten sie eine Art lebendes Leitsystem.
Althea hielt sich im Zentrum, das Licht in der einen Hand, die andere nahe am Griff ihres Stabes. Um sie: Archon, Hurdin, Tondar und Garsvik – ein loses Karree aus Bewegung, bereit, jede Richtung zu decken.
Die unteren Gewölbe der Zwingfeste waren kein Labyrinth. Eher ein Höhlensystem, das vergessen machen wollte, dass es je von Menschenhand geschaffen worden war. Kalter Stein, rostiger Duft. Und eine Spannung, die knisterte.
Kleine Auseinandersetzungen pflasterten ihren Weg. Einzelne Wachen, die überrascht wurden. Leichte Beute, schneller Tod. Die Formation hielt. Die Linie lernte. Immer wieder ging Tondar in die Flanke, um sie zu stabilisieren. Immer wieder rückte Hurdin wortlos vor, wenn Druck aufgebaut wurde.
Dann die untere Halle.
Ein Raum, groß wie ein Marktplatz, flankiert von Schatten, durchzogen von Unruhe. Die Räuber, aufgestellt in einem lockeren Halbkreis. Der Kampf begann sofort.
Archon war vorbereitet. In der linken Hand ein Dolch, in der rechten eine Phiole. Er zerbrach sie mit einer Bewegung, die in den Schatten verschwand. Das Gift war lautlos, aber seine Wirkung nicht. Als die linke Flanke der Räuber auf Garsvik zustürmte, stieß Archon aus dem Schatten vor, eine blitzende Bewegung, ein kalter Schnitt, und der erste Gegner taumelte. Garsvik hielt die Linie. Dann standen sie Seite an Seite. Und einer nach dem anderen ging zu Boden.
In der Mitte des Raums: Keldi, Furka, Tondar, Hurdin – Schulter an Schulter, die Linie unter Druck. Die Räuber drückten. Die Linie hielt. Rückte sogar zurück. Bolzen fanden ihre Ziele. Einer nach dem anderen fiel. Sie wurden fast bis zur Tür gedrängt, dann kam der Wendepunkt.
Althea, bisher geschützt, trat mit einem einzigen Schritt aus der Formation. Rechts, in der Dunkelheit: ein Bogen. Ein Schuss. Sie wich aus. Der Pfeil zischte vorbei. Sie hob beide Hände. Zwei kleine Sonnen auf ihren Handflächen. Flammen. Ein Fulminictus, dann noch einer. Der Bogenschütze schrie, taumelte, fiel. Kein zweiter Schuss.
Die letzte Bewegung war ein Keil. Die Reste der Räuber versuchten zu fliehen, aber die Gruppe trieb sie zusammen, umschloss sie. Klinge, Axt, Faust. Und dann – Stille.
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Archon ließ unauffällig seine vergiftete Klinge unter seinem Umhang verschwinden und rückte den zweiten Dolch an seiner Seite zurecht. Althea stürzte einen Zaubertrank hinunter.
Furka und Keldi machten sich an einer großen Truhe zu schaffen. Althea und Archon nahmen je einen der gefundenen Heiltränke. Garsvik, zu stolz für Klagen, griff sich eine Flasche Schnaps.
Archon durchsuchte einen Weinvorrat, zog eine Flasche echten Yaquirtalers heraus, betrachtete sie lange und steckte sie dann ein.
Die Gruppe durchkämmte die Halle. Plünderte, verteilte, sichtete. Mehrere Räuber wurden in den Randgängen gestellt und besiegt. In einem scheinbar ungenutzten Gang stieß Furka auf eine verborgene Mechanik. "Ist euch etwa nichts aufgefallen?" meinte er trocken, bevor sich eine Wand öffnete. Dahinter: die geheime Schatzkammer der Piraten.
Schwer bepackt kehrten sie in die erste Etage zurück. Es kam zu kleineren Gefechten mit versprengten Feinden. Die Gruppe nahm einen alternativen Aufgang, wich dem bekannten Weg aus. Auf halber Höhe, in einem vergessenen Gang, lag ein Phexenschrein. Die letzten Räuber verteidigten ihn verbissen. Es wurde ein Nahkampf, wie man ihn selten sah. Klingen kreuzten sich, niemand wich zurück.
"Bis aufs Messer," sagte Keldi später, und so war es.
Am oberen Ende der Treppe, kurz vor der Kriegerakademie, lehnte Garsvik schwer atmend an die Wand. "Nichts passiert," murmelte er und stürzte einen weiteren Schnaps hinunter.
Die Fackeln flackerten. Die Waffen wurden gesenkt. Der Abstieg war geschafft. Die Beute sicher. Die Geschichte – eine weitere.