13.07.2025, 09:33
Unterwegs mit Zwergen
Staffel 2
Es scheint sehr lange her zu sein, dass sie Thorwal zu Fuß verlassen hatten, den Bodir hinauf. Der Rucksack ist schwerer geworden, aber er drückt nicht mehr so sehr, denkt Althea... Und jetzt sind sie hier, der Bodirstieg ist sicher nicht die Handelsstraße, aber der Weg nach Phexcaer soll sich lohnen. Nicht, dass außer Ihnen noch jemand anderes unterwegs wäre, so früh nach dem Winter...
Tondar und Keldi stapfen wie immer voran. Das Klirren des Kettenhemdes ist kaum hörbar unter Keldis Umhang. Furka neben ihr scheint begeistert zu sein, nach so langer Zeit wieder einmal auszuschreiten, wenn man denn mit Zwergenbeinen ausschreiten kann. Und hinter ihnen Hurdin, das Gepäck hoch aufgetürmt, langsam aber stetig. Und Archon, der sich wie immer am Rand hielt, sie Ich bin immer noch nicht sicher, warum er mit ihnen unterwegs war.
Aber nun, zu rechten der breite Strom des Bodiers, so mächtig, dass kein Eis den Fluss hinuntertreibt. Hinter Ihnen zur linken verschwindet die Flutebene der Vrala, und das Land geht in bewaldete Hügel über. Und der Blick nach vorn, wo das Land beginnt sich zu öffnen in eine Weite, eine endlose Weite...
Aus großer Höhe – vielleicht von den Schwingen eines Greifen, vielleicht aus dem träumenden Blick eines Gottes – öffnet sich das Land wie eine atmende Karte.
Im Vordergrund, aus schrägem Winkel gesehen:
Das breite, ruhig fließende Band des Bodir, metallisch glänzend im ersten Licht des Frühlings, windet sich durch die hügelige Landschaft, wie ein uralter Gedanke, der sich nie ganz fassen lässt.
Sein Lauf zieht schräg nach Ost-Nordost, manchmal zögerlich, dann wieder mit träge gewordener Zielstrebigkeit.
Zur Rechten begleiten ihn die Hügel von Bodirsteg, waldige Rücken, braungrün gefleckt, hier und da noch mit Firuns letzter Spur überzogen – Flecken von Eis im Schatten der Baumgruppen.
Einzelne Rauchfahnen zeigen: Auch hier beginnt das Leben zurückzukehren.
Zwischen diesen Hügeln und dem Strom:
Der Bodirstieg, mal sichtbar als schmaler, dunkler Faden, mal gänzlich verschwunden unter Hecken, Bäumen oder Schnee.
An manchen Stellen hell aufgeblendet – da, wo Holzbohlen oder Steine ihn befestigen, damit er dem morastigen Grund trotzen kann.
Ein winziger Tross von Punkten bewegt sich auf diesem Pfad – kaum zu erkennen.
Aber sie sind da.
Zur Linken jedoch –
jenseits des Flusses, jenseits der bewaldeten Ausläufer –
öffnet sich das Land.
Und es ist nicht einfach „Land“, es ist Steppe.
Ein endloses, sanft wogendes, grün werdendes Versprechen – oder eine Warnung.
Keine Häuser, keine Straßen.
Nur das große Nichts, in dem sich Schatten bewegen, zu weit entfernt, um Form zu erkennen.
Man ahnt Lagerfeuer, Reiterzüge, Raubtiere.
Vielleicht auch nichts davon. Vielleicht ist das Schlimmste, dass es einfach leer ist.
Und irgendwo ganz weit hinten, dort wo Horizont und Himmel verschmelzen,
ein dunkler Zug am Rand der Welt:
Gebirge, das Trollzackenmassiv.
Schwarzblau im Gegenlicht.
Uralte Zähne in einem Land, das vergessen wurde.
Und aus dieser Höhe –
die Gewissheit:
Die, die dort unten ziehen, werden weiterziehen.
Und sie werden tiefer in dieses Land eindringen,
als irgendeine Karte je gezeichnet hat.
Staffel 2
Es scheint sehr lange her zu sein, dass sie Thorwal zu Fuß verlassen hatten, den Bodir hinauf. Der Rucksack ist schwerer geworden, aber er drückt nicht mehr so sehr, denkt Althea... Und jetzt sind sie hier, der Bodirstieg ist sicher nicht die Handelsstraße, aber der Weg nach Phexcaer soll sich lohnen. Nicht, dass außer Ihnen noch jemand anderes unterwegs wäre, so früh nach dem Winter...
Tondar und Keldi stapfen wie immer voran. Das Klirren des Kettenhemdes ist kaum hörbar unter Keldis Umhang. Furka neben ihr scheint begeistert zu sein, nach so langer Zeit wieder einmal auszuschreiten, wenn man denn mit Zwergenbeinen ausschreiten kann. Und hinter ihnen Hurdin, das Gepäck hoch aufgetürmt, langsam aber stetig. Und Archon, der sich wie immer am Rand hielt, sie Ich bin immer noch nicht sicher, warum er mit ihnen unterwegs war.
Aber nun, zu rechten der breite Strom des Bodiers, so mächtig, dass kein Eis den Fluss hinuntertreibt. Hinter Ihnen zur linken verschwindet die Flutebene der Vrala, und das Land geht in bewaldete Hügel über. Und der Blick nach vorn, wo das Land beginnt sich zu öffnen in eine Weite, eine endlose Weite...
Aus großer Höhe – vielleicht von den Schwingen eines Greifen, vielleicht aus dem träumenden Blick eines Gottes – öffnet sich das Land wie eine atmende Karte.
Im Vordergrund, aus schrägem Winkel gesehen:
Das breite, ruhig fließende Band des Bodir, metallisch glänzend im ersten Licht des Frühlings, windet sich durch die hügelige Landschaft, wie ein uralter Gedanke, der sich nie ganz fassen lässt.
Sein Lauf zieht schräg nach Ost-Nordost, manchmal zögerlich, dann wieder mit träge gewordener Zielstrebigkeit.
Zur Rechten begleiten ihn die Hügel von Bodirsteg, waldige Rücken, braungrün gefleckt, hier und da noch mit Firuns letzter Spur überzogen – Flecken von Eis im Schatten der Baumgruppen.
Einzelne Rauchfahnen zeigen: Auch hier beginnt das Leben zurückzukehren.
Zwischen diesen Hügeln und dem Strom:
Der Bodirstieg, mal sichtbar als schmaler, dunkler Faden, mal gänzlich verschwunden unter Hecken, Bäumen oder Schnee.
An manchen Stellen hell aufgeblendet – da, wo Holzbohlen oder Steine ihn befestigen, damit er dem morastigen Grund trotzen kann.
Ein winziger Tross von Punkten bewegt sich auf diesem Pfad – kaum zu erkennen.
Aber sie sind da.
Zur Linken jedoch –
jenseits des Flusses, jenseits der bewaldeten Ausläufer –
öffnet sich das Land.
Und es ist nicht einfach „Land“, es ist Steppe.
Ein endloses, sanft wogendes, grün werdendes Versprechen – oder eine Warnung.
Keine Häuser, keine Straßen.
Nur das große Nichts, in dem sich Schatten bewegen, zu weit entfernt, um Form zu erkennen.
Man ahnt Lagerfeuer, Reiterzüge, Raubtiere.
Vielleicht auch nichts davon. Vielleicht ist das Schlimmste, dass es einfach leer ist.
Und irgendwo ganz weit hinten, dort wo Horizont und Himmel verschmelzen,
ein dunkler Zug am Rand der Welt:
Gebirge, das Trollzackenmassiv.
Schwarzblau im Gegenlicht.
Uralte Zähne in einem Land, das vergessen wurde.
Und aus dieser Höhe –
die Gewissheit:
Die, die dort unten ziehen, werden weiterziehen.
Und sie werden tiefer in dieses Land eindringen,
als irgendeine Karte je gezeichnet hat.

