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Unterwegs mit Zwergen
#41
Unterwegs mit Zwergen #39
(Versatzstücke)

Der Hjaldorpass erstreckt sich zwischen den Orten Felsteyn, am Oberlauf der Vrala gelegen, und Orkanger, an den nördlichen Hängen der Hjaldorberge. Nur unweit des Zentralmassivs mit seinen immerweißen Gipfeln, hat eine Laune der Natur einen tiefen Einschnitt geschaffen, der, von Felsteyn kommend, in nordwestlicher Richtung die Berge quert, und gut Platz für einen Karrenpfad bietet. Der Hjaldorpass ist die Hauptroute für die Handelszüge, die vom Hjaldinggolf Richtung Oberorken und die Handelsstraße nach Thorwal erreichen wollen und ist von Frühling bis Herbst intensiv genutzt. Im Winter, wenn der Schnee die Sohle des Passes bedeckt sind die Berge selbst hier nicht querbar.

Von Felsteyn aus führt der Weg vom Tal der Vrala weg durch die Wälder gen Norden. Der Pfad steigt schnell an und führt zwischen bewaldeten Berghängen dahin. Die Wälder zurücklassend windet sich der Pfad tief unter den Berggipfeln dahin und steigt die nächsten zwei Tagesmärsche an, bis der Scheitel des Passes erreicht ist, und man gen Norden auf die immergrünen Wälder blickt, die sich zum Horizont erstrecken. Der Abstieg entlang der steilen Klippen der rauen Nordwände führt über einen schmalen Pfad, der sich über den Baumwipfeln entlangwindet, bevor er sich dann in die Wälder gen Orkanger senkt.

Ein guter Wanderer mag den Pfad in drei Tagen überschreiten, sofern ihm weder Goblin noch Räuber den Weg streitig macht.

Etwas, von dem wir gehört haben, in Felsteyn, selbst in Oberorken. Die letzten Handelszüge vor dem Winter, die nur unter schwerem Geleitschutz fahren können...

Der Winter nahte, aber noch war Herbst, die Nächte kühl, aber die Tage mild, so dass wir entschieden uns auf den Weg zu machen. Schließlich war dies unsere Gegend, Oberorken unsere neue Heimat, und so etwas konnten wir nicht zulassen.

Die ersten Goblins scheuchten wir auf dem Weg nach Felsteyn auf, und trieben sie zurück in die Wälder, die die Hügel des Tals der Vrala säumten. In Felsteyn ergänzten wir unsere Ausrüstung, bevor wir dem Pfad in die Wälder folgten, nach Norden, weg vom Oberlauf der Vrala. Der Weg führte durch die Wälder, weitete sich hier und da, bis er anfing deutlich anzusteigen und zwischen bewaldeten Steilhängen emporführte. Hier fanden wir erste Spuren von Gewalt, ausgebrannte Karren und die Überreste ungelücklicher Reisender. Eine Stunde weiter, als der Weg durch eine hohle Gasse emporführte, wurzeldurchzogener Fels links und rechts, wurden wir aufgehalten - Wegelagerer, die ihre Version von Geld oder Leben riefen. Aber nicht mit Althea! Die Magierin richtet sich zu voller Größe auf und schritt voran, den Stab erhoben, dann auf dem Boden stoßend, hallte ihre Stimme mächtig durch den Hohlweg. "Im Namen des Hetmanns, macht den Weg frei!". Eine Flamme schlug aus ihrem Stab, und die Räuber, erstarrt, flohen den Hang hinauf und in die Bäume. Einige Schwerter fielen klirrend den Hang hinunter...

Wir zogen weiterhin ungestört dem Pass hinauf, der sich tief unter den Berggifeln dahin wand. Als die Nacht hereinbrach, suchten wir eine geschützte Stelle. Keldi musterte die schneebedeckten Gipfel über uns. "Zwei Wochen noch, bevor der Schnee den Pass erreicht. Vier, und dieser Weg ist nicht passierbar..." Gegen Abend des zweiten Tages erreichten wir den Scheitelpunkt des Passen, und blickten auf beiden Seiten den Pfad hinunter. Auf die Hängen hinter uns und nach Norden, wo sich dichte Nadelwälder erstreckten soweit das Auge reichte. Hier entdeckten wir einem seitlichen Tal das Hauptlager der Räuber. Während Keldi ansetzte einen Hinterhalt vorzubereiten, war Althea bereits vorangeschritten. Geschützt durch die Macht ihrer Magie, warf sie sich mitten in das Getümmel. Der Ansturm der Räuber drückte die Zwerge zurück, die sich nur unter Einsatz all ihrer Kräfte freikämpfen konnten. Am Ende schafften wir es, die Räuber zu überwältigen.

Wir rasteten danach ein Stück den Pass hinunter. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Abstieg den gewundenen Pfad die Berghänge entlang, die Baumwipfel unter uns. Am frühen Vormittag kam uns ein Wagenzug entgegen. Händler aus Clanegh, wie wir erfuhren, weiter unten in den Hügeln vor dem Hjaldinggolf gelegen. Wir kamen mit einem der Händler, Treborn Kolberg aus Clanegh, ins Gespräch über unsere Queste, und dieser war nicht nur verwoben in die Geschichte, sondern verkaufte uns nach einiger Verhandlung sogar ein Stück der Karte, die er wohl an der Westküste erstanden hatte...

Nachdem wir wieder aufgebrochen waren, führte Tondars Instinkt uns zu einem verborgenen Höhleneingang in der Felswand, ein Stück ein Geröllfeld hinauf...

... ... ...

Orkanger ist ein Wehrdorf, befestigt mit einer Palisade aus Baumstämmen. In der Mitte des Dorfs thront ein Rondratempel mit immerwährenden Flammen links und rechts des Eingangs. Ein sicherer Hafen in dieser wilden Gegend, im Ort tummeln sich auffallend viele Waffenträger, wehrhafte Anwohner, und kleine Gruppen an Söldnern, die hier auf Handelszüge warten, die den Pass überqueren wollen. Am Ortseingang, im Durchlass zwischen den Palisaden, lehnen zwei wettergegerbte Kämpen, die die Gruppe kurz mustern, als sie den Ort betreten...

...und einer von beiden – ein bärtiger Hüne mit durchgescheuerter Schulterrüstung – nickt kaum merklich, als Althea an ihm vorbeigeht. Vielleicht Anerkennung, vielleicht nur ein Gruß an Gleichgesinnte.

Orkanger – das Bollwerk am Nordausgang des Hjaldorpasses.
Hier endet die Wildnis, zumindest für den Moment.
Hier beginnt der nächste Abschnitt.

Die Palisade knarzt leise im Wind, irgendwo hämmert ein Schmied, und der Rondratempel sendet sein warmes Licht in die dunkler werdende Herbstluft. Ein Ort, der wachsam ist, aber nicht feindselig. Nicht gegen jene, die den Weg gekommen sind.

Die Gruppe kehrt in die Herberge ein, die direkt am westlichen Durchlass liegt. Nachdem sie ihr Gepäck verstaut und ein gutes Essen genommen haben, streben Sie gemeinsam dem Rondra-Tempel zu, ein Ort, der angemessen erscheint, nachdem, was hinter ihnen liegt. Die Flammen lodern in der Abendämmerung und erhellen den zentralen Dorfplatz, nicht wärmend und einladend, sondern warnend und grell. Sie verharren in stiller Andacht nach einer kleinen Spende, wie wohl so viele, die den Pass bezwungen haben.

Die Schritte hallen leise auf dem festgetretenen Boden des Platzes, während sich der Himmel über Orkanger in ein tiefes Violett färbt. Die Gruppe steht still – müde, aber aufrecht – vor dem Tempel der Löwin, dessen Flammen in der Dämmerung aufflackern wie die Augen einer Wachtgöttin.

Die Zwerge treten einen Schritt zurück, ihre Mienen ernst, respektvoll. Althea, das Haar vom Wind zerzaust, blickt lange in die Feuer zu beiden Seiten des Eingangs. Sie zieht ein kleines Silberstück aus dem Umhang, wirft es schweigend in den Spendentrog – ein schlichtes Zeichen von Dank und Demut, aber auch Stolz. Stolz, den Pass bezwungen, Räuber bezwungen, sich selbst behauptet zu haben.

Für einen Moment liegt nichts zwischen ihnen und den Erinnerungen an das, was sie hinter sich gelassen haben. Die Kälte des Passes. Der steinige Pfad. Die Gewalt, der sie begegnet sind, und der Mut, mit dem sie ihr begegnet sind.

Dann, leise und ohne Zeremonie, wenden sie sich ab.
Es gibt keine Segnung. Keine Stimme aus dem Licht.
Aber sie wissen: Rondra hat sie gesehen.

Als sie über den Platz hinüber zur Taverne gehen, entladen sich die dunklen Wolken, die sich seit Nachmittag über den enflosen Wäldern gesammelt haben. Es ist ein harter kalter Regen um diese Jahreszeit, und sie schaffen es nur knapp nicht total durchnässt in den Schankraum.

Die Schänke Orkentod ist brechend voll, nachdem auch die Letzten Zuflucht vor dem Regen gesucht haben. Das Publikum besteht mehrheitlich aus Söldnern, am ein oder anderen Tisch sieht man einen Händler im Gespräch, um Geleitschutz anzuheuern. Furka verschwindet schnell in den Tiefen des Schankraums und ist den Rest des abends in ein Boltanspiel vertieft. Die anderen ergattern Plätze an der Theke und lassen sich das Bier schmecken. Althea schafft es den Wirt und einige Umstehende ins Gespräch zu verwickeln. Es geht um den Pass, um Clanegh, zu dem Orkanger ein Vorposten ist, aber auch viel um Oberorken, auf der anderen Seite der Berge - der Pass _ist_ eine Lebensader der Region. Gen Mitternacht machen sich die Anstrengungen der letzten Tage bemerkbar, Althea fischt Furka aus der Menge und sie gehen über die vom Regen schlammige Straße zur Herberge zurück.

Sie bleiben zwei Nächte, ein Tag mit Regenschauern in Orkanger. Archon sieht nach den Wunden, Keldi runzelt die Stirn, als er die Bolzenvorräte begutachtet. Nichtsdestotrotz, sie müssen sichergehen, sind sich Alteha und Keldi einig. Und so ziehen sie am folgenden Morgen wieder aus, zurück zum Pass...

... ... ...
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