05.10.2025, 09:20
Unterwegs mit Zwergen #57
(Versatzstücke)
Der Schnellsegler brachte sie ohne Umschweife nach Runin. Nach einigen Erkundigungen im Hafen, in dem wie immer Schiffe aller Herren Länder lagen, fanden sie einen Kutter, der sie gleich am nächsten morgen nach Treban mitnehmen würde - Runinshaven wird nicht umsonst das 'Tor zur Westküste' genannt. Die Sonne stand noch am Himmel, als sie auf die Hauptstraße traten, an deren anderem Ende der Swafnirtempel lag. Leider gab es hier nicht viel anderes - einige Handelsposten und Lagerhäuser, nicht einmal eine Herberge - Runinshaven war ein Haltepunkt. Furka deutete mit dem Daumen auf die Taverne, die am Übergang zum Hafen lag. "Sieht wohl nach dem besten Ort für einen Aufenthalt aus..." Wie immer herrschte dort emsiges Treiben. Althea zog eine Augenbrauen hoch, aber Keldi zuckte mit den Schultern. Sie schulterten ihre Sachen und machten sich auf den Weg über den Platz.
Es ging auf Mitternacht zu. Althea lehnte mit den Schultern an der rau verputzten Wand, die Wärme der Öllampen brannte dumpf auf ihrer Stirn. Sie gähnte, bedeckte den Mund mit der Hand und schloss für einen Augenblick die Augen, als könne sie den Lärm der Taverne damit ausblenden.
Vor ihr lärmten die drei Brüder. Keldi, Hurdin und Tondar hatten schon lange den Punkt überschritten, an dem Bier noch wie Bier schmeckte. Sie prosteten sich zu, lachten über irgendetwas, das sie selbst schon wieder vergessen hatten, und bestellten mit polternden Fäusten den nächsten Krug. Altheas eigenes Bier war inzwischen schal geworden, eine lauwarme Brühe, die sie angewidert von sich geschoben hatte.
Zur Rechten, unsichtbar, aber unüberhörbar, war Furka in seinem Element. Das Klappern von Münzen, das Gemurmel heiserer Stimmen, ein plötzliches Aufbrausen und dann wieder Gelächter – er zog den Seeleuten die Hosen aus, und sie merkten es nicht einmal. Noch nicht. Sie schüttelte leicht den Kopf; kein Grund, einzugreifen, solange er die Wogen glätten konnte, bevor sie hochschlugen.
Weiter hinten, halb im Schatten neben der Theke, saß Archon. Seine Pfeife glomm träge, der Rauch kringelte sich langsam in die stickige Luft. Als ob es das noch gebraucht hätte, in diesem überfüllten, nach Bier und Schweiß stinkenden Raum. Er wirkte unbeteiligt, aber Althea wusste: kein Detail entging ihm.
Sie stieß sich von der Wand ab, gähnte ein weiteres Mal und rieb sich die Schläfen. Reisen hatte ihre Höhen, ja. Aber es hatte eben auch seine Längen. Und Runinshaven war ein Ort, der genau dafür stand: warten, sitzen, Zeit totschlagen, bis der nächste Morgen kam.
──────────────────────────────────
Treban ist eine kleine Ottaskin am südlichen Ende der Halbinsel von Prem. Die Wehrhaftigkeit des ehemaligen Wehrdorfs hat gelitten, als die Aufmerksamkeit um den Ort nachließ - zum guten wie zum schlechten. Hier gibt es tatsächlich nicht viel, ein kleines Handelslager und eine Herberge, die keinen Namen hat, da es keine zweite im Ort gibt. Die Einwohner orientieren sich Richtung Kord, oder sogar Prem...
Hier möchte man nicht festsitzen, dachte Althea, als sie bei ihrer nächtlichen Ankunft nur kleine Fischerboote am Anleger sahen. Der Ort war so spät dunkel, kein Licht, keine einladende Türen. Auch bei der weiter hinten im Ort liegenden Herberge angekommen, mussten sie die Aufmerksamkeit des Wirts erregen.
Und so kam es, dass sie sich, nach einer kurzen Nacht, am Anleger wiederfand, mit ihrem Umhang wedelnd, um die Aufmerksamkeit eines Langboots zu erwecken, dass zu einem kleinen Langschiff hin unterwegs war. "Ihr habt Glück", meinte ein Mann, der seelenruhig an eine Kiste gelehnt stand, "das Postschiff kommt sonst zwei Tage später"...
So kam es, dass sie sich am nächsten Abend bereits im Hafen von Kord wiederfanden, nur einen Tag weiter nördlich gelegen...
──────────────────────────────────
Ein Städtchen, das an Liskor erinnert, mit geschäftigem Hafen und einem großen Warenumschlagplatz vor dem Swafnir Tempel, auf dem auch die Handelsstraße aus Prem mündet. Hier im nördlichen Teil liegen auch die Kontore der Händler. Im südlichen Teil verlieren sich die Gassen, öffnen sich zu manchem größeren Platz. Die Häuser liegen von der Küste zurückgesetzt. Inmitten eines großen Platzes, gegenüber des Travia Tempels, liegt die Herberge Großmast, ein Haus von bester Qualität, in dem die reisenden Kaufleute einkehren.
Sie kamen an späten Nachmittag in Kord an, in der Geschäftigkeit des Hafens und des Warenumschlagsplatz vor dem Swafnir Tempel, in den die Handelsstraße aus Prem mündet. Sie navigierten durch die Warenstapel und Ochsenkarren und wandten sich der Stadtmitte zu. Sie kehrten im "Großmast" ein, ein großes, weiß getünchtes Haus, mit Stufen, die zum Eingang emporführten, und genossen ein hervorragendes Mahl. Althea kam mit einer Gruppe reisender Kaufleute ins Gespräch, die ihnen die hinter dem Haus am Ende des Platzes liegende Taverne Voller Thin empfahlen, "Guter Wein" (mit einem Augenzwinkern)...
Später Abend in Kord
Die Tür des Voller Thin schwingt auf, und sie treten hinaus in die warme Nachtluft. Hinter ihnen klingt noch Gelächter, Stimmen, das Schaben von Stühlen, aber draußen liegt der Platz fast still. Ein paar späte Laternen werfen gelbliches Licht, in dem Staub und Mücken tanzen.
Althea wankt leicht, summt ein paar Takte der Melodie, die sie eben gespielt hat, und versucht, die Harfe in ihrem Bündel festzuhalten. „Ach, war das nicht schön…“, murmelt sie, während sie schwankend mit den Fingern durch die Luft streicht, als wolle sie noch immer die Saiten zupfen.
Keldi und Hurdin gehen links und rechts neben ihr, beinahe wie Leibwächter. Furka grinst in sich hinein, während Archon schweigend hinterher trottet, die Pfeife schon wieder zwischen den Lippen. Tondar schaut ungeduldig Richtung Hafen.
„Kommt schon, wir können noch das Schiff erwischen,“ knurrt er, den Kopf in Richtung dunkler Gassen senkend, die hinunter zum Kai führen.
„Ach was,“ winkt Althea ab, stolpert zwei Schritte, fängt sich am Ellbogen von Keldi und lächelt schief. „Nur für die Nacht, ja? Nur für die Nacht.“ Mit einer überraschenden Beharrlichkeit biegt sie vom Platz ab, direkt zu den Stufen des Großmast.
„Du willst doch…“, setzt Tondar an, aber Keldi hebt die Hand. „Lass sie. Wir sind keine Orks, die ihre Magierin ans Tau zerren.“
So bugsieren sie sie, halb lachend, halb seufzend, die Treppe hinauf, vorbei am Wirt, der nur die Brauen hebt, und in ihre Kammern. Althea sinkt beinahe sofort in die Kissen, noch bevor der Stab seinen Platz an der Wand findet.
Am nächsten Morgen
Die Sonne steht schon hoch, als sie in aller Frühe durch die Straßen eilen. Der Platz vor dem Travia-Tempel ist voller Wagen und Stimmen, die Händler rufen, und über allem liegt das Kreischen der Möwen. Sie hasten hinunter zum Kai, das Gepäck geschultert, die Augen auf den Anleger gerichtet – und sehen nur die leeren Planken, wo gestern Abend noch das Schiff gelegen hatte.
Ein Mann, der Netze flickt, hebt den Kopf und deutet mit dem Kinn aufs Meer hinaus. „Euer Kahn? Schon bei Morgengrauen ausgelaufen.“
„Verflucht“, brummt Hurdin, während Keldi die Faust ballt und Tondar nur schnaubt. Furka schiebt die Hände in die Hüfte, mustert das leere Wasser und zischt: „Hättest du gestern weniger gezupft und mehr geschlafen, wären wir jetzt schon unterwegs.“
Archon bläst einen Rauchkringel in die Luft und murmelt trocken: „Oder mehr getrunken – dann hätte sie überhaupt nicht mehr spielen können.“
Sie schauen sich um – und merken: Althea ist nicht da. „Wo ist sie?“ fragt Keldi, den Blick über den Platz schweifend.
„Hast du sie nicht mit uns kommen sehen?“ knurrt Tondar.
„Nein, du?“ brummt Hurdin.
Schließlich trotten sie zurück zum Großmast, wo Althea verschlafen auf den Stufen sitzt, die Haare wirr, den Stab quer über den Knien, die Augen noch halb geschlossen. „Das Schiff ist…?“ beginnt sie, und Keldi schnaubt nur.
„Weg.“
Sie schaut eine Weile schweigend ins Leere, dann zieht sie die Beine an und murmelt: „Nur für die Nacht, habe ich doch gesagt…“
Die Zwerge stöhnen im Chor, und so beginnt ein ungeplanter Tag in Kord...
Am nächsten Tag waren sie früh am Hafen und hatten Glück, ein Fischer, der zum Markt nach Kord gekommen war, nahm sie mit nach zurück nach Guddasunden. Zwei Tage später verabschiedeten sie sich am breiten Anleger von Guddasunden von ihm.
──────────────────────────────────
Guddasunden liegt am Eingang ein breiten Fjordes hoch auf den zerklüfteten Klippen. Am Fuße der Klippen liegt über einem Kiesbett ein weiter Anleger, auf Holzbohlen einen Schritt über dem Boden. Ein weiter natürlicher Weg führt seitlich die Klippe hinauf, zu seinen Seiten liegen in regelmäßigem Abständen offene Lagerstätten, kleine Schuppen und Räucherhütten. Oben angekommen liegen im Rund der Ottaskin ein Tempel des Swafnir, eine Herberge und eine Taverne. vom zentralen Platz aus kann man direkt hinunter auf die Gischt am Fuß der Klippen blicken. Jenseits der Ottaskin haben sich einige weitere Gebäude angesiedelt. Hier leben hauptsächlich Fischer und die ein oder andere Familie, die sich mit dem Handel von selbst hergestellten Waren ihren Lebensunterhalt verdienen.
Ein windumtoster Ort an dem es nicht zu tun gibt, begibt sich die Gruppe, nachdem sie sich in der einzigen Herberge im Ort einquartiert hat, zur ebenfalls einzigen Taverne. Es sind nur wenige Gäste anwesend, und der Wirt ist eintönig, bis die Gruppe einiges an Bier bestellt hat. Die Gespräche drehen sich um den Ort, natürlich um Prem aber auch um den Hafen von Kord. Eins wir schnell klar, man kommt hier nur mit dem Schiff weg, und das, so Furka, am besten so schnell wie möglich... Als die Nacht eintritt, verlassen sie die Taverne.
An nächsten Morgen lagen - keine - Schiffe im Hafen, und der Hafenmeister kündigte nur ein Schiff zurück Richtung Kord an. Notgedrungen machte sich die Gruppe wieder auf den Weg die Klippe hinauf. Die Zeit verging zäh und am Nachmittag bekam Furka einen Koller und setzte sich in die Taverne ab, wo er die Würfel rollen ließ...
Am nächsten Tag lag nicht einmal das versprochene Schiff nach Kord im Hafen... Ein Grummeln von Furka und auch die anderen Zwerge schauten leicht genervt, während Althea bedächtig die Aushänge an Hafen studierte. Am Nachmittag schloss sich Archon Furka beim Gang in die Taverne an...
Bei ihrem nächsten Besuch lag das angekündigte Schiff nach Kord im Hafen, sonst nichts, und es war gut, dass die Umstehenden keine zwergischen Flüche verstanden. Althea sprach währenddessen mit dem Hafenmeister und kam mit der erleichternden Nachricht zurück, das als nächstes wohl endlich ein Schiff nach Hjalsingor eintreffen sollte - an diesem Nachmittag folgte Hurdin Furka und Archon in die Taverne und Althea begann die Tage und ihre Zwerge zu zählen...
Dann endlich am vierten Tag, kreuzten sich die Wege einiger Schiffe im Hafen von Guddasunden. Und am äußersten Anleger machte sich einige Gischer bereit, die Taue einzurollen. Furka fiel beinahe auf die Knie, und er schnippste dem Kapitän einen extra Dukaten zu, nachdem Althea ihn bezahlt hatte... Die Zwerge gingen brummelnd an Bord, Althea zählte jeden einzelnen, als sie an ihr vorbeigingen...
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Hjalsingor liegt auf einer Landzunge am Eingang eines breiten Fjords. Der Ort wird im Gegenstz zu Guddasunden auch von Hochseerouten angefahren, also zieht sich vom Wasser her ein lebhaftes Hafenviertel, in dem sich Tempel an Händler an Herberge drängen. Das Ortszentrum liegt landeinwärts um die ehemalige Ottaskin, etwas erhaben über dem Ort.
Nachdem sie in Hjslsingor angelegt hatten und von Bord gegangen waren, strebten die Zwerge dem prominent am Hafen befindlichen Efferd Tempel zu, Althea folgte ihnen curiously. Die Zwerge ließen tatsächlich einige Goldstücke springen und dankten Efferd in tiefem Gebrummel für die 'Befreiung'... Fall Efferd denn Rogolan spricht, dachte Althea leicht amüsiert... Danach machten sie sicj auf den Weg ins Hafenviertel und kehrten in der ersten Taverne ein, um sich die Gischt von den Lippen zu spülen und sich nach Algrid Trondesdotter zu erkundigen. Leider kannte der Wirt diese nicht, verwies sie aber zur Taverne oben in der Stadt.Die Gruppe blieb noch eine Weile in der Taverne, rätselnd ob diese oder jene dort vielleicht Algrid sein könnte, verabschiedete sich aber, nachdem der Abend vorangeschritten war. Gegenüber winkten die Betten der Hernerge Swafnirskrug, wo sie nach einem späten Mahl - nicht gerade ein Festessen - in die Federn sanken...
Am nächsten Tag sah sich die Gruppe erst im Hafenviertel um, begutachtete das Angebot der Händler, die sich um den Phextempel drängten und begab sich, als die Sonne sich zu neigen begann zum alten Ortskern hinauf. Sie kehrten in der Taverne Schmiedehammer ein, die um diese Zeit im Gegensatz zum lauteren Hafenviertel nur spärlich besucht war. Das Licht der tiefstehenden Sonne fiel durch die geöffnete Schanktür hinein und der Wirt empfing sie gutmütig mit einem Freibier. Als sie sich nach Algrid Trondessdotter erkundigten, wies er auf einen Tisch vor den westlichen Fenstern, an dem eine junge blonde Frau saß, die dort wie einige andere Anwohner ihre Abendmahlzeit einnahm...
Althea geht voran, die Zwerge folgen mit typischer, etwas polternder Präsenz.
„Verzeiht, seid Ihr Algrid Trondesdotter?“ fragt Althea, höflich, aber direkt.
Die junge Frau blickt überrascht auf, den Löffel noch halb erhoben, dann legt sie ihn beiseite.
„Ja… das bin ich. Wer fragt?“
Keldi verneigt sich leicht. „Freunde Hyggeliks. Wir suchen nach Spuren, wie so viele.“
Ein kurzes Zögern, dann hellt sich ihr Gesicht auf. „Setzt euch. Aber nicht hier – kommt. Nur über den Platz, in meiner Stube ist’s ruhiger.“
Ihr Haus ist schlicht, aber ordentlich. Einfache Holzmöbel, der Geruch von Fisch und Rauch hängt in der Luft. Sie bietet Bier an, setzt sich dann selbst.
„Ihr seid nicht die ersten, die mich wegen Hyggelik aufsuchen,“ beginnt sie leise. „Ich hatte eine Karte, ja. Aber… ich habe sie verkauft.“
„Verkauft?“ Furka beugt sich vor, die Stirn in Falten.
„An Kollborn, den Händler. Für fünf Dukaten.“
Furka schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Fünf! Zwölffach haben wir bezahlt – zwölffach!“ Die Zwerge brummen zustimmend, während Althea schmunzelnd den Kopf schüttelt.
Algrid lächelt entschuldigend. „Ich wusste nicht, was sie wirklich wert ist. Ich hielt es für einen alten Zettel, ein Relikt aus besseren Tagen.“
Sie lehnt sich zurück, wird ernster. „Aber hört: Sucht Asgrimm Thurboldsson in Breida. Er kennt sich mit Hyggeliks Erbe aus – und hat mehr gesammelt, als er zugibt. Und Tiomar Swafnildsson – den kennt Ihr vielleicht schon. Ich weiß, er war auch in dieser Sache verwickelt.“
Keldi nickt langsam. „Beide Namen sind uns bekannt. Eure Worte bestätigen unseren Weg.“
Algrid senkt den Blick, dann wieder ein freundliches Lächeln. „Dann hoffe ich, dass Ihr erfolgreicher seid als die, die vor Euch kamen.“
Sie verabschieden sich mit Händedruck und Dank. Als die Tür ins Schloss fällt, stehen sie wieder draußen – der Platz liegt still im Abendlicht, das letzte Gold der Sonne bricht sich in den Fenstern des alten Ortskerns.
„Nicht die einzigen, sagt sie,“ murmelt Archon, während Furka immer noch schnaubt.
Althea zieht den Umhang enger und sieht zum Himmel. „Dann lasst uns besser sein, als alle anderen.“
Sie begaben sich zurück zum Hafen, wo se nach einiger Suche ein Fischerboot ausfinfig machten, dass sie mit nach Rovik nehmen würde, am nächsten morgen. Gesagt, getan, Hauptsache weiter. Sie begaben sich zum "Swafnirskrug" und nach dem Abendessen zog es die Zwerge noch einmal hinüber ins "Ottashaven", während Althea es vorzog zu meditieren. Als die Zwerge zurck in die Herberge kam, schlief Althea schon. Beim Frühstück überhörte sie eine Erzählung nach der wohl eine Gruppe Zwerge gestern die gegenüberliegende Taverne unsicher gemacht hätte und in schlechtem Garethi "Wir lagen in Gud-da-sun-den!" gesungen hätten - was es alles so gibt...
Sie begaben sich hinunter zum Hafen und der Fischer legte ab...
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Rovik ist an der Mündung des gleichnamigen Fjords gelegen, an deässen Ende sich Orvil befindet. Die Ottaskin liegt hoch über dem Wasser, vom Anleger ais führen nur, wie in Orvil Leitern und Stufen, sowie ein Lastenaufzug hinauf. Das Fischerboot legt am frühen morgen an, und, abgesehen von einigen Fischerbooten und Lastkänen, liegt auf der anderen Seite der Pier ein schwerer Kutter, der gerade für die Abfahrt vorbereitet wird. Keldi ruft hinüber und Althea bringt in Erfahrung, dass es nach Overthorn unterwegs ist. Als sie wieder ablegen, blickt Althea hinauf nach Rovik. Die wortkargesten Menschen, die sie hier in der Region kennengelernt hat, keine Herberge, nur eine Namenlose Halle über dem Meer, die Reisenden zugewiesen wird. Und das Gewitter über dem Meer der Sieben Winde, als sie damals hier unterkamen. Auch heute sieht es aus, als ob Rovik von Wolken umhüllt ist, und von Westen treibt der Wind eine Sturmfront voran...
Aber sie sind ja auf den Weg weiter, nach Norden...
(Versatzstücke)
Der Schnellsegler brachte sie ohne Umschweife nach Runin. Nach einigen Erkundigungen im Hafen, in dem wie immer Schiffe aller Herren Länder lagen, fanden sie einen Kutter, der sie gleich am nächsten morgen nach Treban mitnehmen würde - Runinshaven wird nicht umsonst das 'Tor zur Westküste' genannt. Die Sonne stand noch am Himmel, als sie auf die Hauptstraße traten, an deren anderem Ende der Swafnirtempel lag. Leider gab es hier nicht viel anderes - einige Handelsposten und Lagerhäuser, nicht einmal eine Herberge - Runinshaven war ein Haltepunkt. Furka deutete mit dem Daumen auf die Taverne, die am Übergang zum Hafen lag. "Sieht wohl nach dem besten Ort für einen Aufenthalt aus..." Wie immer herrschte dort emsiges Treiben. Althea zog eine Augenbrauen hoch, aber Keldi zuckte mit den Schultern. Sie schulterten ihre Sachen und machten sich auf den Weg über den Platz.
Es ging auf Mitternacht zu. Althea lehnte mit den Schultern an der rau verputzten Wand, die Wärme der Öllampen brannte dumpf auf ihrer Stirn. Sie gähnte, bedeckte den Mund mit der Hand und schloss für einen Augenblick die Augen, als könne sie den Lärm der Taverne damit ausblenden.
Vor ihr lärmten die drei Brüder. Keldi, Hurdin und Tondar hatten schon lange den Punkt überschritten, an dem Bier noch wie Bier schmeckte. Sie prosteten sich zu, lachten über irgendetwas, das sie selbst schon wieder vergessen hatten, und bestellten mit polternden Fäusten den nächsten Krug. Altheas eigenes Bier war inzwischen schal geworden, eine lauwarme Brühe, die sie angewidert von sich geschoben hatte.
Zur Rechten, unsichtbar, aber unüberhörbar, war Furka in seinem Element. Das Klappern von Münzen, das Gemurmel heiserer Stimmen, ein plötzliches Aufbrausen und dann wieder Gelächter – er zog den Seeleuten die Hosen aus, und sie merkten es nicht einmal. Noch nicht. Sie schüttelte leicht den Kopf; kein Grund, einzugreifen, solange er die Wogen glätten konnte, bevor sie hochschlugen.
Weiter hinten, halb im Schatten neben der Theke, saß Archon. Seine Pfeife glomm träge, der Rauch kringelte sich langsam in die stickige Luft. Als ob es das noch gebraucht hätte, in diesem überfüllten, nach Bier und Schweiß stinkenden Raum. Er wirkte unbeteiligt, aber Althea wusste: kein Detail entging ihm.
Sie stieß sich von der Wand ab, gähnte ein weiteres Mal und rieb sich die Schläfen. Reisen hatte ihre Höhen, ja. Aber es hatte eben auch seine Längen. Und Runinshaven war ein Ort, der genau dafür stand: warten, sitzen, Zeit totschlagen, bis der nächste Morgen kam.
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Treban ist eine kleine Ottaskin am südlichen Ende der Halbinsel von Prem. Die Wehrhaftigkeit des ehemaligen Wehrdorfs hat gelitten, als die Aufmerksamkeit um den Ort nachließ - zum guten wie zum schlechten. Hier gibt es tatsächlich nicht viel, ein kleines Handelslager und eine Herberge, die keinen Namen hat, da es keine zweite im Ort gibt. Die Einwohner orientieren sich Richtung Kord, oder sogar Prem...
Hier möchte man nicht festsitzen, dachte Althea, als sie bei ihrer nächtlichen Ankunft nur kleine Fischerboote am Anleger sahen. Der Ort war so spät dunkel, kein Licht, keine einladende Türen. Auch bei der weiter hinten im Ort liegenden Herberge angekommen, mussten sie die Aufmerksamkeit des Wirts erregen.
Und so kam es, dass sie sich, nach einer kurzen Nacht, am Anleger wiederfand, mit ihrem Umhang wedelnd, um die Aufmerksamkeit eines Langboots zu erwecken, dass zu einem kleinen Langschiff hin unterwegs war. "Ihr habt Glück", meinte ein Mann, der seelenruhig an eine Kiste gelehnt stand, "das Postschiff kommt sonst zwei Tage später"...
So kam es, dass sie sich am nächsten Abend bereits im Hafen von Kord wiederfanden, nur einen Tag weiter nördlich gelegen...
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Ein Städtchen, das an Liskor erinnert, mit geschäftigem Hafen und einem großen Warenumschlagplatz vor dem Swafnir Tempel, auf dem auch die Handelsstraße aus Prem mündet. Hier im nördlichen Teil liegen auch die Kontore der Händler. Im südlichen Teil verlieren sich die Gassen, öffnen sich zu manchem größeren Platz. Die Häuser liegen von der Küste zurückgesetzt. Inmitten eines großen Platzes, gegenüber des Travia Tempels, liegt die Herberge Großmast, ein Haus von bester Qualität, in dem die reisenden Kaufleute einkehren.
Sie kamen an späten Nachmittag in Kord an, in der Geschäftigkeit des Hafens und des Warenumschlagsplatz vor dem Swafnir Tempel, in den die Handelsstraße aus Prem mündet. Sie navigierten durch die Warenstapel und Ochsenkarren und wandten sich der Stadtmitte zu. Sie kehrten im "Großmast" ein, ein großes, weiß getünchtes Haus, mit Stufen, die zum Eingang emporführten, und genossen ein hervorragendes Mahl. Althea kam mit einer Gruppe reisender Kaufleute ins Gespräch, die ihnen die hinter dem Haus am Ende des Platzes liegende Taverne Voller Thin empfahlen, "Guter Wein" (mit einem Augenzwinkern)...
Später Abend in Kord
Die Tür des Voller Thin schwingt auf, und sie treten hinaus in die warme Nachtluft. Hinter ihnen klingt noch Gelächter, Stimmen, das Schaben von Stühlen, aber draußen liegt der Platz fast still. Ein paar späte Laternen werfen gelbliches Licht, in dem Staub und Mücken tanzen.
Althea wankt leicht, summt ein paar Takte der Melodie, die sie eben gespielt hat, und versucht, die Harfe in ihrem Bündel festzuhalten. „Ach, war das nicht schön…“, murmelt sie, während sie schwankend mit den Fingern durch die Luft streicht, als wolle sie noch immer die Saiten zupfen.
Keldi und Hurdin gehen links und rechts neben ihr, beinahe wie Leibwächter. Furka grinst in sich hinein, während Archon schweigend hinterher trottet, die Pfeife schon wieder zwischen den Lippen. Tondar schaut ungeduldig Richtung Hafen.
„Kommt schon, wir können noch das Schiff erwischen,“ knurrt er, den Kopf in Richtung dunkler Gassen senkend, die hinunter zum Kai führen.
„Ach was,“ winkt Althea ab, stolpert zwei Schritte, fängt sich am Ellbogen von Keldi und lächelt schief. „Nur für die Nacht, ja? Nur für die Nacht.“ Mit einer überraschenden Beharrlichkeit biegt sie vom Platz ab, direkt zu den Stufen des Großmast.
„Du willst doch…“, setzt Tondar an, aber Keldi hebt die Hand. „Lass sie. Wir sind keine Orks, die ihre Magierin ans Tau zerren.“
So bugsieren sie sie, halb lachend, halb seufzend, die Treppe hinauf, vorbei am Wirt, der nur die Brauen hebt, und in ihre Kammern. Althea sinkt beinahe sofort in die Kissen, noch bevor der Stab seinen Platz an der Wand findet.
Am nächsten Morgen
Die Sonne steht schon hoch, als sie in aller Frühe durch die Straßen eilen. Der Platz vor dem Travia-Tempel ist voller Wagen und Stimmen, die Händler rufen, und über allem liegt das Kreischen der Möwen. Sie hasten hinunter zum Kai, das Gepäck geschultert, die Augen auf den Anleger gerichtet – und sehen nur die leeren Planken, wo gestern Abend noch das Schiff gelegen hatte.
Ein Mann, der Netze flickt, hebt den Kopf und deutet mit dem Kinn aufs Meer hinaus. „Euer Kahn? Schon bei Morgengrauen ausgelaufen.“
„Verflucht“, brummt Hurdin, während Keldi die Faust ballt und Tondar nur schnaubt. Furka schiebt die Hände in die Hüfte, mustert das leere Wasser und zischt: „Hättest du gestern weniger gezupft und mehr geschlafen, wären wir jetzt schon unterwegs.“
Archon bläst einen Rauchkringel in die Luft und murmelt trocken: „Oder mehr getrunken – dann hätte sie überhaupt nicht mehr spielen können.“
Sie schauen sich um – und merken: Althea ist nicht da. „Wo ist sie?“ fragt Keldi, den Blick über den Platz schweifend.
„Hast du sie nicht mit uns kommen sehen?“ knurrt Tondar.
„Nein, du?“ brummt Hurdin.
Schließlich trotten sie zurück zum Großmast, wo Althea verschlafen auf den Stufen sitzt, die Haare wirr, den Stab quer über den Knien, die Augen noch halb geschlossen. „Das Schiff ist…?“ beginnt sie, und Keldi schnaubt nur.
„Weg.“
Sie schaut eine Weile schweigend ins Leere, dann zieht sie die Beine an und murmelt: „Nur für die Nacht, habe ich doch gesagt…“
Die Zwerge stöhnen im Chor, und so beginnt ein ungeplanter Tag in Kord...
Am nächsten Tag waren sie früh am Hafen und hatten Glück, ein Fischer, der zum Markt nach Kord gekommen war, nahm sie mit nach zurück nach Guddasunden. Zwei Tage später verabschiedeten sie sich am breiten Anleger von Guddasunden von ihm.
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Guddasunden liegt am Eingang ein breiten Fjordes hoch auf den zerklüfteten Klippen. Am Fuße der Klippen liegt über einem Kiesbett ein weiter Anleger, auf Holzbohlen einen Schritt über dem Boden. Ein weiter natürlicher Weg führt seitlich die Klippe hinauf, zu seinen Seiten liegen in regelmäßigem Abständen offene Lagerstätten, kleine Schuppen und Räucherhütten. Oben angekommen liegen im Rund der Ottaskin ein Tempel des Swafnir, eine Herberge und eine Taverne. vom zentralen Platz aus kann man direkt hinunter auf die Gischt am Fuß der Klippen blicken. Jenseits der Ottaskin haben sich einige weitere Gebäude angesiedelt. Hier leben hauptsächlich Fischer und die ein oder andere Familie, die sich mit dem Handel von selbst hergestellten Waren ihren Lebensunterhalt verdienen.
Ein windumtoster Ort an dem es nicht zu tun gibt, begibt sich die Gruppe, nachdem sie sich in der einzigen Herberge im Ort einquartiert hat, zur ebenfalls einzigen Taverne. Es sind nur wenige Gäste anwesend, und der Wirt ist eintönig, bis die Gruppe einiges an Bier bestellt hat. Die Gespräche drehen sich um den Ort, natürlich um Prem aber auch um den Hafen von Kord. Eins wir schnell klar, man kommt hier nur mit dem Schiff weg, und das, so Furka, am besten so schnell wie möglich... Als die Nacht eintritt, verlassen sie die Taverne.
An nächsten Morgen lagen - keine - Schiffe im Hafen, und der Hafenmeister kündigte nur ein Schiff zurück Richtung Kord an. Notgedrungen machte sich die Gruppe wieder auf den Weg die Klippe hinauf. Die Zeit verging zäh und am Nachmittag bekam Furka einen Koller und setzte sich in die Taverne ab, wo er die Würfel rollen ließ...
Am nächsten Tag lag nicht einmal das versprochene Schiff nach Kord im Hafen... Ein Grummeln von Furka und auch die anderen Zwerge schauten leicht genervt, während Althea bedächtig die Aushänge an Hafen studierte. Am Nachmittag schloss sich Archon Furka beim Gang in die Taverne an...
Bei ihrem nächsten Besuch lag das angekündigte Schiff nach Kord im Hafen, sonst nichts, und es war gut, dass die Umstehenden keine zwergischen Flüche verstanden. Althea sprach währenddessen mit dem Hafenmeister und kam mit der erleichternden Nachricht zurück, das als nächstes wohl endlich ein Schiff nach Hjalsingor eintreffen sollte - an diesem Nachmittag folgte Hurdin Furka und Archon in die Taverne und Althea begann die Tage und ihre Zwerge zu zählen...
Dann endlich am vierten Tag, kreuzten sich die Wege einiger Schiffe im Hafen von Guddasunden. Und am äußersten Anleger machte sich einige Gischer bereit, die Taue einzurollen. Furka fiel beinahe auf die Knie, und er schnippste dem Kapitän einen extra Dukaten zu, nachdem Althea ihn bezahlt hatte... Die Zwerge gingen brummelnd an Bord, Althea zählte jeden einzelnen, als sie an ihr vorbeigingen...
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Hjalsingor liegt auf einer Landzunge am Eingang eines breiten Fjords. Der Ort wird im Gegenstz zu Guddasunden auch von Hochseerouten angefahren, also zieht sich vom Wasser her ein lebhaftes Hafenviertel, in dem sich Tempel an Händler an Herberge drängen. Das Ortszentrum liegt landeinwärts um die ehemalige Ottaskin, etwas erhaben über dem Ort.
Nachdem sie in Hjslsingor angelegt hatten und von Bord gegangen waren, strebten die Zwerge dem prominent am Hafen befindlichen Efferd Tempel zu, Althea folgte ihnen curiously. Die Zwerge ließen tatsächlich einige Goldstücke springen und dankten Efferd in tiefem Gebrummel für die 'Befreiung'... Fall Efferd denn Rogolan spricht, dachte Althea leicht amüsiert... Danach machten sie sicj auf den Weg ins Hafenviertel und kehrten in der ersten Taverne ein, um sich die Gischt von den Lippen zu spülen und sich nach Algrid Trondesdotter zu erkundigen. Leider kannte der Wirt diese nicht, verwies sie aber zur Taverne oben in der Stadt.Die Gruppe blieb noch eine Weile in der Taverne, rätselnd ob diese oder jene dort vielleicht Algrid sein könnte, verabschiedete sich aber, nachdem der Abend vorangeschritten war. Gegenüber winkten die Betten der Hernerge Swafnirskrug, wo sie nach einem späten Mahl - nicht gerade ein Festessen - in die Federn sanken...
Am nächsten Tag sah sich die Gruppe erst im Hafenviertel um, begutachtete das Angebot der Händler, die sich um den Phextempel drängten und begab sich, als die Sonne sich zu neigen begann zum alten Ortskern hinauf. Sie kehrten in der Taverne Schmiedehammer ein, die um diese Zeit im Gegensatz zum lauteren Hafenviertel nur spärlich besucht war. Das Licht der tiefstehenden Sonne fiel durch die geöffnete Schanktür hinein und der Wirt empfing sie gutmütig mit einem Freibier. Als sie sich nach Algrid Trondessdotter erkundigten, wies er auf einen Tisch vor den westlichen Fenstern, an dem eine junge blonde Frau saß, die dort wie einige andere Anwohner ihre Abendmahlzeit einnahm...
Althea geht voran, die Zwerge folgen mit typischer, etwas polternder Präsenz.
„Verzeiht, seid Ihr Algrid Trondesdotter?“ fragt Althea, höflich, aber direkt.
Die junge Frau blickt überrascht auf, den Löffel noch halb erhoben, dann legt sie ihn beiseite.
„Ja… das bin ich. Wer fragt?“
Keldi verneigt sich leicht. „Freunde Hyggeliks. Wir suchen nach Spuren, wie so viele.“
Ein kurzes Zögern, dann hellt sich ihr Gesicht auf. „Setzt euch. Aber nicht hier – kommt. Nur über den Platz, in meiner Stube ist’s ruhiger.“
Ihr Haus ist schlicht, aber ordentlich. Einfache Holzmöbel, der Geruch von Fisch und Rauch hängt in der Luft. Sie bietet Bier an, setzt sich dann selbst.
„Ihr seid nicht die ersten, die mich wegen Hyggelik aufsuchen,“ beginnt sie leise. „Ich hatte eine Karte, ja. Aber… ich habe sie verkauft.“
„Verkauft?“ Furka beugt sich vor, die Stirn in Falten.
„An Kollborn, den Händler. Für fünf Dukaten.“
Furka schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Fünf! Zwölffach haben wir bezahlt – zwölffach!“ Die Zwerge brummen zustimmend, während Althea schmunzelnd den Kopf schüttelt.
Algrid lächelt entschuldigend. „Ich wusste nicht, was sie wirklich wert ist. Ich hielt es für einen alten Zettel, ein Relikt aus besseren Tagen.“
Sie lehnt sich zurück, wird ernster. „Aber hört: Sucht Asgrimm Thurboldsson in Breida. Er kennt sich mit Hyggeliks Erbe aus – und hat mehr gesammelt, als er zugibt. Und Tiomar Swafnildsson – den kennt Ihr vielleicht schon. Ich weiß, er war auch in dieser Sache verwickelt.“
Keldi nickt langsam. „Beide Namen sind uns bekannt. Eure Worte bestätigen unseren Weg.“
Algrid senkt den Blick, dann wieder ein freundliches Lächeln. „Dann hoffe ich, dass Ihr erfolgreicher seid als die, die vor Euch kamen.“
Sie verabschieden sich mit Händedruck und Dank. Als die Tür ins Schloss fällt, stehen sie wieder draußen – der Platz liegt still im Abendlicht, das letzte Gold der Sonne bricht sich in den Fenstern des alten Ortskerns.
„Nicht die einzigen, sagt sie,“ murmelt Archon, während Furka immer noch schnaubt.
Althea zieht den Umhang enger und sieht zum Himmel. „Dann lasst uns besser sein, als alle anderen.“
Sie begaben sich zurück zum Hafen, wo se nach einiger Suche ein Fischerboot ausfinfig machten, dass sie mit nach Rovik nehmen würde, am nächsten morgen. Gesagt, getan, Hauptsache weiter. Sie begaben sich zum "Swafnirskrug" und nach dem Abendessen zog es die Zwerge noch einmal hinüber ins "Ottashaven", während Althea es vorzog zu meditieren. Als die Zwerge zurck in die Herberge kam, schlief Althea schon. Beim Frühstück überhörte sie eine Erzählung nach der wohl eine Gruppe Zwerge gestern die gegenüberliegende Taverne unsicher gemacht hätte und in schlechtem Garethi "Wir lagen in Gud-da-sun-den!" gesungen hätten - was es alles so gibt...
Sie begaben sich hinunter zum Hafen und der Fischer legte ab...
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Rovik ist an der Mündung des gleichnamigen Fjords gelegen, an deässen Ende sich Orvil befindet. Die Ottaskin liegt hoch über dem Wasser, vom Anleger ais führen nur, wie in Orvil Leitern und Stufen, sowie ein Lastenaufzug hinauf. Das Fischerboot legt am frühen morgen an, und, abgesehen von einigen Fischerbooten und Lastkänen, liegt auf der anderen Seite der Pier ein schwerer Kutter, der gerade für die Abfahrt vorbereitet wird. Keldi ruft hinüber und Althea bringt in Erfahrung, dass es nach Overthorn unterwegs ist. Als sie wieder ablegen, blickt Althea hinauf nach Rovik. Die wortkargesten Menschen, die sie hier in der Region kennengelernt hat, keine Herberge, nur eine Namenlose Halle über dem Meer, die Reisenden zugewiesen wird. Und das Gewitter über dem Meer der Sieben Winde, als sie damals hier unterkamen. Auch heute sieht es aus, als ob Rovik von Wolken umhüllt ist, und von Westen treibt der Wind eine Sturmfront voran...
Aber sie sind ja auf den Weg weiter, nach Norden...

