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Linearität - eine Bilanz
#2
Hallo Pergor,

zunächst einmal ist das natürlich eine interessante Untersuchung. :up:

Pergor schrieb:Wie aber verhält es sich denn, wenn man es zum ersten Mal spielt? Man hat dann immer 2-3 Adresse, zu denen man als nächstes reisen kann. Liegt dem nicht auch eine gewisse Linearität zugrunde?
Manche Informanten verweisen zwingend auf andere, manche verweisen aber auch auf zufällige andere. Z.B. Isleif Olgardsson, Olvir Gundridsson (den zu finden ja ohnehin Zufall ist) und der Monolith am Einsiedlersee geben zufällige Informationen preis. Daher besteht in der Reihenfolge, in der man die Namen genannt bekommt, tatsächlich keine Linearität. Wenn ich natürlich alle Informanten schon von früheren Spieldurchläufen kenne und einfach hingehe, kann ich es für mich persönlich weitgehend linear handhaben (nur Kolberg und Swafnild sind nicht kalkulierbar). Aber ich gehe immer davon aus, daß man auch bei wiederholtem Spielen "ehrlich" ist und nur die Informnanten aufsucht, die man auch tatsächlich schon genannt bekommen hat. So wird der genaue Spielverlauf nie der gleiche sein.

Pergor schrieb:Die anderen Dungeons (falls ich etwas vergessen habe, bitte ergänzen!)
Den Daspota-Schatz, die Spinnenhöhle und die Zwegenfeste unter Oberorken möchte ich ergänzen.

Pergor schrieb:Gut, anfangs weiß man das nicht, insofern liegt dem natürlich eine gewisse Spannung zugrunde (aber vielleicht ist man auch irgendwann mal genervt, wenn man in so vielen Städten nur uninteressantes Zeug findet.
Ob man von belanglosen Städten oder unspektakulären Dungeons genervt ist, ist wieder eine ganz andere Frage, die jeder für sich selbst entscheiden muß. Ich versuche z.B. bei jedem Spieldurchlauf einmal jeden Ort erkundet zu haben. Und daß es viel zu erkunden gibt, ist denke ich ein Fakt.

Pergor schrieb:Auf den Reisen gibt es eigentlich nur Kämpfe und hier und dort mal den Fund einer Leiche, die man untersuchen, plündern kann. Wirklich interessante Begegnungen sind eigentlich nicht häufig.
Dem möchte ich widersprechen. Man kann Brücken bauen, einen Orkmonolithen zerstören, einen umgestürzten Baum zerhacken, einem Tatzelwurm begegnen, einem Riesenlindwurm bei einer Flugschau zusehen, mehrere NPC treffen (Jäger, Olimone, Bauer, alte Frau, ...), in Sümpfe geraten, einem Steinschlag oder gar einer Lawine zum Opfer fallen, Schluchten und Furten überqueren, ... Daß außer Kämpfen und Kleinkram nichts los wäre auf Reisen im Thorwaler Land, möchte ich nicht unterschreiben.

Pergor schrieb:Schick hat rein quantitativ die meisten optionalen Quests. Aber wie schaut es mit dem Umfang aus? Die Dungeons in Schick sind alle recht klein und schnell erledigt. Etwas so großes und schön und komplex ausgearbeitetes wie die Zwergenmine gibt es in Schick nicht.
Und hier wird deutlich, daß Du mit einem ganz anderen Begriff der Linearität arbeitest, als ich das tue, wenn ich schreibe, Riva sei mir zu linear. Für mein Verständnis von Linearität kommt es nicht darauf an, wieviel Spielzeit man (prozentual oder absolut) mit den Nebenquests verbringt. Der Punkt ist für mich einfach, daß ich die Freiheit habe, zu tun was ich will wann ich es will. In Schick und Schweif kann ich frei herumreisen. Die Bestandteile der Hauptqueste muß ich irgendwann abklappern, aber wann ich das tue, wieviel Zeit ich mir lasse, bleibt meine Entscheidung. Ich kann in Schweif erstmal eine ausgedehnte Tour durch den Thasch machen, bevor ich einen Fuß nach Gashok setze. Ich kann aber auch gleich nach Sternenschweif suchen und wenn ich keine Lust mehr habe, dann lasse ich eben Lowangen aus. In Schick bin ich ohnehin frei, wann ich einen Informanten aufsuche. Ansatzpunkte hat man ja genug, da man neben Isleif Olgardsson auch ohne weiteres noch von Asgrimm Thurboldsson, Eliane Windenbek, dem Einhorn und dem tipgebenden Monolithen erfahren kann. Wenn ich Lust auf eine Inselbesichtigung auf Runin habe, kann ich die Insel umrunden, wann immer ich will. Wenn ich noch ein paar Kräuter am Einsiedlersee suchen möchte, ist der Sumpf der einzige, der mich davon abhält. Daß ist es, was mir an Nicht-Linearität gefällt.

In Riva hingegen bin ich viel weitgehender gebunden. Zwar kann ich bestimmte Teile auch optional erledigen. Nicht selten geht das aber - zumindest sinnvollerweise - nur an bestimmten Stellen im Spiel (Windsbraut, Pergor im Magierturm, Kanäle). Auch Stipen erledigt man idR doch beim ersten Gang vor die Tore Riva's, eben wenn man ihm erstmals begegnet. Vorher verläßt Asgrimm auch nicht die Stadt. Das ist nicht zwingend, aber doch die Regel. Bei der Windsbraut wird man beim ersten Spielen zudem gar nicht merken, daß es ein optionaler Nebenquest ist, sondern einfach hingehen zu dem Treffen. Wird man einmal als Mörder gesucht, ist die Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit ohnehin stark eingeschränkt.

Dazu kommt, daß es - es trifft auf Schweif und Riva gleichermaßen zu - keine "belanglosen" Nebenquests gibt. Alles ist in eine Story eingebunden. Man entdeckt nichts zufällig (von Kleinigkeiten auf Reisen mal abgesehen). Was dort ist, hat immer auch einen Zweck im Spiel oder eine eigene Geschichte. So ist die Blutzinnenhöhle in den Diebstahl des Salamandersteins eingebunden (zumindest der Idee nach), um den Tiefhusen-Tempel gibt es einen eigenen Auftrag, Die Mine in Riva hat ihre eigene Geschichte, ebenso die Windsbraut. Das hat nicht direkt etwas mit der Linearität zu tun, verstärkt aber für mich gerade bei Schick noch das Gefühl der Freiheit in der Handlung. Bei jeder Gebirgsstrecke besteht die Chance, ein Dungeon zu finden. Da muß ich nicht hinein, vielleicht gibt es etwas zu entdecken, vielleicht auch nicht... mir gefällt das ungleich besser.

Pergor schrieb:Was ist zur Linearität im Vergleich zu sagen, wenn man sich mal wirklich nur die Hauptquest anschaut? Da ist Schweif doch auch vollkommen linear. Gehe nach Finsterkoppen, besorge den Stein, gehe nach Tjolmar, lasse ihn dir klauen, hole ihn dir von Arkandor wieder. Fertig.
Naja, es ist eben für die Beurteilung des Maßes an Linearität nicht unbedingt der optimale Ansatzpunkt, nur die Hauptqueste anzuschauen. Natürlich ist jede Hauptqueste bis zu einem gewissen Grad linear. Das ist wohl eine Zwangsläufigkeit. Die Frage, die sich eher stellt ist, inwieweit ich genötigt werde, diese Hauptqueste am Stück der Reihe nach abzuklappern oder wie frei ich in der Gestaltung des Spielablaufes (von der Reihenfolge der Tätigkeiten her) bin.

Pergor schrieb:Beim ersten Durchlauf wird man in Schick genau so an die Hand genommen wie auch in den beiden Nachfolgern.
Das wohl auch nicht. Ich will es jetzt nicht heraussuchen, aber mir schwebt noch eine Äußerung vor, daß es jemandem frustrierend schien, mit seinen Helden in Thorwal zu stehen und erstmal nicht zu wissen, wohin er soll. Tatsächlich muß man erstmal den Hetmann-Aufruf mitbekommen und das Haus des Hetmanns finden, sowie dann den Weg nach Felsteyn, bis man richtig ins Spiel kommt. Bzgl. des Aufmarschplans der Orks wird man zudem überhaupt nicht an die Hand genommen. Findet man die Orkhöhle nicht zufällig auf Reisen, kann man sich 'nen Wolf suchen, wo es im Spiel weitergeht. Selbst wenn man die Schicksalsklinge längst gefunden hat. Aber das natürlich nur am Rande, das hat mit der eigentlich hier interessierenden Frage ja nichts zu tun und ich will auch gar nicht behaupten, daß das für ein Spiel ideal ist.

Pergor schrieb:Wie sieht es mit den optionalen Dungeons aus? Ist es wirklich ein Vorteil, wenn möglichst viel optional ist? Erstens weiß man das beim ersten Mal ja sowieso nicht, und zweitens nimmt man doch sowieso von vonrherein auch alles mit, was man entdeckt.
Ja, nur während man in Riva auf fast alles (der alte Wachturm ist hier eine Ausnahme) mit der Nase gestoßen wird, ist es in Schick rein zufällig, ob man beim 1. Mal auch alles findet. Das erhöht den Wiederspielwert. ;)
Wer das Spiel kennt, nimmt sicherlich in der Regel alles mit, ja. Aber auch das sehe ich nicht als Nachteil, weil es mir wie gesagt, besonders gefällt, daß es da diese vielen für den Spielverlauf an sich völlig belanglosen Dungeons gibt. Ich gebe aber natürlich gerne zu, daß das Geschmackssache sein mag. Ein objektives Urteil, was den größeren Raiz ausmacht, ist hier sicher nicht möglich.

Pergor schrieb:Aber ich habe dein Eindruck, dass aus diesem Umstand zu sehr auf Linearität des Spielverlaufs geschlossen wird. Aus meiner Sicht ist das schlicht nicht wahr.
Und aus meiner Sicht - das ist eben der Kernpunkt für mich, darum schreibe ich es hier nochmal - verwenden wir ganz unterschiedliche Linearitäts-Begriffe. So besteht die Gefahr, aneinander vorbei zu reden. Nach Deinem Linearitäts-Begriff, der auf den Umfang und die Ausarbeitung der nicht spielnotwendigen Teile abstellt, hast Du Recht. Nur ist das eben nicht das, was ich meine, wenn ich sage, daß mir Riva zu linear ist. ;)

Gruß
Zurgrimm
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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Linearität - eine Bilanz - von Pergor - 26.02.2008, 16:03
RE: Linearität - eine Bilanz - von Zurgrimm - 26.02.2008, 17:08
RE: Linearität - eine Bilanz - von Pergor - 26.02.2008, 17:52
RE: Linearität - eine Bilanz - von Zurgrimm - 26.02.2008, 18:52
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