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Naturschutz in Selbstjustiz - ethisch gerechtfertigt?
#20
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb:
(06.01.2010, 15:28)Wolverine schrieb: Ich finde es erstaunlich, dass eine derart verantwortunglos handelnde Organisation wie Sea-Shepherd immer noch so postiv dargestellt wird.
Zum ersten wundert es mich, dass sich niemand darüber aufregt, dass sie sich anmaßen, Strafverfolgungsbehörde auf dem offenen Meer zu sein.
Erst einmal danke an Wolverine für das klare Statement. Er hält Selbstjustiz im Naturschutz (wie ihn zum Beispiel die SeaShepherd-Organisation vertritt) für „anmaßend“. Ich habe kein zwingendes Gegenargument, sondern kann nur sagen, dass mein subjektives Gerechtigkeitsempfinden ein anderes ist. Ich hoffe deutlich machen zu können warum.
Das subjektive Gerechtigkeitsempfinden ist leider kein allzu guter Ratgeber ...
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Zum rechtlichen Hintergrund: Paul Watson (der Gründer und Leiter von SeaShepherd) beruft sich bei seinen Aktionen auf die UN-Charta zum Schutz der Natur, die Jedermann auffordert, diese durchzusetzen. Es hat sich herausgestellt, dass die Weltmeere de facto ein rechtsfreier Raum sind.
Auf hoher See gilt das Seerecht, durchsetzbar vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg.
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: So wird z.B. das von Japan ratifizierte Moratorium von 1986 in frivoler und offenkundiger Art und Weise umgangen,
Forschung und die anschließende Verwertung sah das Moratorium ausdrücklich vor. Wenn das nur ein Vorwand war, beweisen und Japan oben anklagen ...
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: indem pseudowissenschaftliche Untersuchungen angeführt werden. Die Reste der „Forschungsobjekte“ landen im Supermarkt oder in Schulkantinen. Die japanische Walfangflotte fischte in den letzten Jahren nach diversen bedrohten Arten in australischem Hoheitsgebiet, was ihr aber nicht mehr als hin und wieder formelle Proteste einbringt.
unwahrscheinlich, da mit Hoheitsgebiet die 12-Meilen Zone gemeint ist, und sich Wale nur äußerst selten in Küstennähe aufhalten ....
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Auch gegen den Walfang der sog. indigenen Völker (z.B. der Makah) geht SeaShepherd vor, mit dem Argument, die angebliche Tradition sei nur ein Vorwand, der in Wahrheit wirtschaftlichen Zwecken diene.

SeaShepherd ist eine vergleichsweise kleine Organisation, die meistens nur über ein größeres Schiff verfügt. Ihre Aktionen umfassten bisher u.a. das Einholen von (illegalen) Treibnetzen, die Behinderung von Walfängern, das Rammen von Walfangschiffen, das Versenken von Walfangschiffen (im Hafen durch konspirative Aktionen), die Veröffentlichung massenhaften und sinnlosen Abschlachtens von Meeressäugern (Faröer und Taiji), die Dokumentation des Walfangs in der Sowjetunion(!), Unterstützung der Ecuadorianischen Küstenwache beim Schutz der Galapagos-Inseln vor illegalem Fischfang, und den recht spektakulären Schutz von Robbenwelpen vor kanadischen Robbenjägern.

Es ist durch Verschulden der SeaShepherd nie ein Mensch zu Schaden gekommen.
joo, und hier begeben wir uns in das Reich der Märchen, allein 2007 wurden 5 japanische Seeleute bei SS-Aktionen z.T. schwer verletzt, manche Mitglieder der OIrganisation werden bis heute mit intern. haftbefehl gesucht.
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Paul Watson wurde nie eines Verbrechens überführt.
Paul Watson hat ne Menge Dreck am Stecken und ist alles andere als eine Lichtgestalt, wie Du ihn gerne sehen möchtest, immerhin wurde er wegen zahlreicher Vergehen aus Greenpeace rausgeworfen, u.A. wegen Diebstahl. Norwegen hat ihn rechtskräftig zu 4 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, aber er war bisher zu feige, sie anzutreten. Soviel zum Thema: keine Überführung eines Verbrechens.
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Z.B. wurde mindestens einmal auf das Rammen eines Schiffs verzichtet,
Ohh, ja, wie heldenhaft. Erst zerstört man ne Menge fremden Besitzes und dann rühmt man sich, nicht noch mehr kaputt gemacht zu haben? Was ist das denn für eine absurde Logik ?
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: weil sich ein japanischer Seemann nicht in Sicherheit gebracht hat. Die SeaShepherd-Besatzung andererseits wurde mit Wasserwerfern, Messern, Golfbällen, LRADS, Blend- und Tränengasgranaten usw. angegriffen. SeaShepherd wurde ohne Not von einem norwegischen Kriegsschiff gezielt beschossen. Paul Watson wirft der japanischen Küstenwache vor, ihn mit einem Scharfschützengewehr beschossen zu haben. Die Kugel steckte in seiner Schutzweste.
Inzwischen gilt es als gesichert, dass Watson die Kugel selbst dorthin befördert hat, um mehr Medien-Aufmerksamkeit zu erlangen. Jedenfalls konnte er die Kugel nicht für eine genauere Untersuchung vvorweisen ...
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Wer ist hier verantwortungslos?
Kein Zweifel: Sea Shepherd und ihr Anführer Paul Watson
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb:
(06.01.2010, 16:36)Calesca schrieb:
(06.01.2010, 15:28)Wolverine schrieb: Also quasi das menschliche Leben als geringerwertig betrachtet.
Oder zumindest gleichwertig mit dem der Tiere.
Auf die Frage, ob Watson eher einen japanischen Fischer oder einen Wal retten würde, lautete die Antwort übrigens: „Den Wal.“ ;) Gehandelt hat er jedoch bislang immer so, dass kein Mensch zu Schaden kommt.
Dadurch, dass Du Unwahrheiten wiederholst, werden sie nicht wahr. Paul Watson hat klar gezeigt, wessen Geistes Kind er ist, und dass ihm im Zweifel ein Menschenleben nichts bedeutet. Solche Menschen gehören für immer weggesperrt, sobald sie damit beginnen, ihre Drohung ernst zu machen !

(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Ich halte das also für Polemik. Außerdem hat die körperliche Unversehrtheit durchaus ihre Grenzen.
OK, jetzt begibts Du Dich auf sehr dünnes Eis! Du rechtfertigst also unter gewissen Umständen auch tätliche Angriffe auf Personen. Das gefällt mir nun überhaupt nicht mehr. Bedenke, dass auch Du Opfer eines vermeintlich gerechtfertigten Angriff werden könntest, weil Du etwas tust, das jemand anderes gänzlich ablehnt!
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Es geht ja gerade darum, dass in der Antarktis kein Staat da ist, der sein Gewaltmonopol ausüben kann oder will. Meine Kernfrage ist dann, ob es dann nicht (in gewissen, vernünftigen Grenzen) auf die nichtstaatlichen Beteiligten übergeht.
Und warum ausgerechtnet auf eine anerkanntermaßen kriminelle Organisation wie Sea Shepherd?
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Illegaler Walfang ist Diebstahl!
Dem stimme ich zu, nur seit wann reagiert man auf Diebstahl mit vorsätzlicher Körperverletzung? Kein Bürger darf einem flüchtenden Dieb einfach so in den Rücken schießen!
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb:
(06.01.2010, 15:28)Wolverine schrieb: Mit Umweltschutz hat diese Organisation jedenfalls nichts am Hut! Eher mit einem Hass auf die Industrienationen, den man hier unter dem Deckmäntelchen des idealistischen Walfangschutzes ungehemmt ausleben kann.
Ich führe diese Sichtweise also auf Unkenntnis und Vorurteile zurück.
Danke! Ich habe mich lange und ausführlich mit dem Thema befasst, nachdem es in meiner Kindheit mal ein Angstmacherthema war.
(06.01.2010, 21:42)Rabenaas schrieb: Im übrigen unterstützt SeaShepherd voll und ganz Wolverines Sichtweise von Greenpeace. (Watson ist übrigens Gründungsmitglied beider Organisationen.) Greenpeace wirft SeaShepherd Ökoterrorismus von, und umgekehrt lautet der Vorwurf Nutzlosigkeit, Täuschung und Geldgier.
Man sollte nicht vergessen, dass er aus Greenpeace hochkant rausgeflogen ist, und daher eine hmmm, etwas parteiische Sicht auf seine Ex-Organisation haben könnte ...

PS: ich bin übrigens gegen den Walfang auf gefährdete Arten,
nur Selbstjustiz halte ich für 1000mal schlimmer.
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