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Soundprobleme bei Sternenschweif unter XP Home
#16
:angry: Grad beim Tippen ist mir der Browser abgeschmiert, war fast fertig ... also noch mal:

Grundsätzlich ist MIDI eine art "digitale Partitur", entworfen, um ein einheitliches Übertragungsformat zwischen Keyboards, Synthesizern und PCs zu haben. In einer MIDI-Datei stecken also in erster Linie die Noten, die abgespielt werden sollen, Angaben zu den zu verwendenden Instrumenten, Dynamik etc. Also alles, was man auch auf einer Partitur finden kann. Zusätzlich können noch Einstellungen gespeichert werden, also z.B. das Instrument neu gestimmt werden oder ein Synthesizer eingestellt. MIDI enthält keine Instrumente. Wie es also klingt, ist letzten Endes dem Wiedergabegerät überlassen.

Da frühen Soundkarten konnten noch keine digitalen Samples wiedergeben, sondern hatten nur einen Chip zur FM-Synthese (FrequenzModulation). In erster Linie betrifft das die AdLib-Karte, aber auch der Soundblaster und seine Nachfolger und Klone haben einen FM-Chip (Yamaha OPL2/OPL3) an Bord. Wie die Instrumente klingen, d.h. mit welchen Parametern der FM-Chip eingestellt wird, steht in der SAMPLES.AD. Bei Sternenschweif hat man sich damit viel Mühe gegeben, die MIDI-Musik klingt richtig gut. Generell klingt FM-Synthese im Vergleich zu Wavetable weicher und wärmer, allerdings auch "matschiger" und weniger nach "echten" Instrumenten.

Wavetable-Synthese verwendet hingegen eine Instrumentenbank auf Basis digitaler Samples. Diese werden auf die passende Tonhöhe hochgerechnet und könnnen je nach Länge und Instrument durch Wiederholung von Teilen des Samples verlängert werden, um z.B. ganze Noten abzuspielen. Auf diese Art funktioniert z.B. die Gravis UltraSound. Für die SoundBlaster (Pro)-Klone, die in den 90ern in PCs steckten, hat Windows eine MIDI-Emulation, die mit einer 4 oder 8 MB großen Wavetable (GM4.DLS/GM8.DLS, wenn ich mich recht erinnere) MIDI-Musik wiedergeben kann. Da 4 MB für 128 Instrumente und mehrere Drumsets nicht viel sind, klingt es nicht so großartig. Im Vergleich zu FM-Synthese wirkt der Sound steriler, weniger warm, aber auch brillianter und näher an "echten" Instrumenten.

Unter Verwendung einer SoundFont (siehe hier), z.B. unison.sf2 klingt Wavetable-MIDI deutlich besser. Dazu muss man entweder die UltraSound-Karte auswählen und entsprechend konfigurieren, oder man verwendet GeneralMidi in Kombination mit einem SoundFont2-kompatiblen Wavetable-Synthesizer, wie z.B. FluidSynth.

Wer mehr über Geschichte und Technik von Soundkarten erfahren will und vielleicht ein paar Klangbeispiele hören, dem empfehle ich die Lektüre dieser Webseite.
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
I'm a roleplayer. My dice are like my relationships: platonic and unlucky.
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RE: Soundprobleme bei Sternenschweif unter XP Home - von Hendrik - 30.11.2009, 11:34



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