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Vier verruchte Gefährten
#2
10. Travia, 18 nach Hal.

Nach einem langen, ermüdenden Tagesmarsch einen endlos emporsteigenden Bergpfad hinauf, erreichten Lark von Wolven, Karvak, Korbranor und Aigur zur Abenddämmerung die alte Zwergenstadt Finsterkoppen im Finsterkamm. Nach den kräftezehrenden Kämpfen gegen Räuberbanden und Horden von Orken, gegen Wolfsrudel und landsässige Ritter, verlangte es ihnen nach dunklem, stark gehopftem Zwergenbier, einer strohbedeckten Lagerstatt und einigen Stunden Schlaf. Wiewohl der Magus Karvak sicher daran glaubte, daß sich der Salamanderstein in der Binge Finsterkoppens befand, waren sich die Gefährten ausnahmsweise einig, ein oder zwei Tage in der uralten Bergstadt der Finsterkamm-Agroschim zu verweilen, um die Kräfte für das Kommende zu sammeln.

[Bild: Zwergenhausde2ab31fJPG.jpg]
Während nun Korbranor und vor allen Dingen Karvak im Vorbeigehen die schmuckvolllen Steinmetzarbeiten an den gedrungenen Behausungen der Zwerge bestaunten, drängten Lark und Aigur mit finsterer Laune zu einer entfernten Stelle innert der langen Häuserreihen, bei der sich aus einer Esse eine dunkle, schmale Rauchsäule in den wolkenverhangenen Himmel schraubte. Sowohl der Edelknecht als auch der Thorwaler hatten einige Schäden und Zerstörungen an ihrer Ausrüstung hinnehmen müssen, seit sie im letzten Frühjahr aufgebrochen waren, den Salamanderstein für Sudran Alatzer zu finden. Der Preis für die Reparaturen bei einem zwergischen Schmied würde sicher hoch ausfallen und den geringen Beutegewinn der letzten Monde beträchtlich schmälern. Was nutzten die 1000 Dukaten, die der Pfeffersack in Kvirasim geboten hatte, für solch eine aufwendige Unternehmung, wenn sie dann durch vier geteilt die Wiederherstellung der eigenen Ausrüstung ausgleicht und nur wenig mehr davon übrig hält? Besonders Aigur erfüllte diese trübe Aussicht von Tag zu Tag mehr mit düsterem Zorn.
Ihre Waffen gaben sie dem Zwergenschmied Ogrim, Sohn des Olgosch, und nur Karvaks Feilschen ließ ihnen noch etwas mehr als zwei Dukaten in ihren Geldbeuteln zurück. Während der kräftige Olgrim zuerst die zerbrochene Streitaxt des Edelknechts behandelte, suchten die verruchten Gefährten nach einer Schänke. Und weil Korbranor, der sich in Finsterkoppen bereits umgehört hatte, die Einkehr in der Schänke "Hammer und Amboß" empfohlen hatte, entschloß sich das zweilichtige Gespann, die Binge zu betreten. Die vor dem reich verzierten Portal des Berges aufgestellten Wachen musterten die Neuankömmlinge unter ihren tief zusammengezogenen, buschigen Augenbrauen. Lark von Wolven machte eine beschwichtige Handbewegung zu den Anderen und deutete eine Verneigung an. Diese Geste mißachtend, begann einer der Wachen mit dunkler Stimme die Gebote zum Eintritt in die Binge vorzutragen. Dieser Vorfall hatte die Laune Aigurs nicht gerade aufgehellt und zum ersten Mal sah man auch dem weidener Edelknecht einen Zug von mühsam beherrschter Wut an.
Als die Verruchten aber dann die Schänke "Hammer und Amboß ´" betraten, schien ihr brodelnder Zorn besänftigt zu werden. Die Schänke war ein tief in den Fels gehaunes Gewölbe mit schroffen Säulen, grob behauenen, doch kunstreich beschnitzten Bänken, Tischen und Schemeln. Aus einem riesigen Kamin brannte unter einem wuchtigen Rundbogen ein kräftiges Feuer, das die Kälte aus dem Stein vertrieb.

[Bild: VothanDengelerd325952dJPG.jpg]
Aus großen, steinernen Krügen brachte der Wirt, Vothan Dengeler, starkes Zwergenbier heran, an dem sich die dunklen Männer eifrig, aber nicht ohne Freud labten. Der schwarzbärtige Wirt klopfte den großgewachsenen Fremden wohlwollend auf die Schultern, und als er dann nach der zweiten Runde fragte, was sie dennn überhaupt nach Finsterkoppen geführt hatte, wollte Aigur kräftig losposaunen - nur ein schneller Griff Karvaks um dessen Handgelenk verhinderte den schnellen Verrat.
So verbrachten die verruchten Gefährten die Nacht im Berge der Agroschim und nach vielen Runden kräftigen Zwergenbiers schleppten sie sich wieder nach draußen in die von Finsternis eingefangene Zwergenstadt, in der sie nach vielen Versuchen schließlich auch eine Lagerstatt im Schuppen eines gastfreundlichen Angroschim fanden.
Svellttaler Geschichten
Geschichten und Abenteuer aus dem Svelltland und den Schildlanden


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Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 29.08.2011, 22:36
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 29.08.2011, 22:38
RE: Vier verruchte Gefährten - von Hendrik - 30.08.2011, 13:33
RE: Vier verruchte Gefährten - von Rabenaas - 30.08.2011, 20:04
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RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 03.09.2011, 20:22
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 14.09.2011, 21:52
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 15.09.2011, 08:50
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RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 28.09.2011, 23:07
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 12.10.2011, 19:22
RE: Vier verruchte Gefährten - von Hendrik - 13.10.2011, 17:04
RE: Vier verruchte Gefährten - von Zurgrimm - 13.10.2011, 17:21
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RE: Vier verruchte Gefährten - von Zurgrimm - 14.10.2011, 09:19
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 13.10.2011, 17:10
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 14.10.2011, 13:27
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 16.10.2011, 23:33
RE: Vier verruchte Gefährten - von Boronar - 07.12.2011, 21:55



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