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Der Weg ins Ungewisse
#7
Reiseberichte von Eska "der Groben"
Eintrag vom 7. Praios, 15. Hal, Abends.

Wir haben ein Ziel! Der Aufruf des Hetmanns nach Helden, die sich um die Steuerung von Thorwals Schicksal bemühen sollen, geht derzeit durch alle Tavernen. Ging durch alle Tavernen, sollte ich sagen, denn der Hetmann hat mit uns gefunden, wonach er suchte. Zumindest haben wir das, durchaus selbstsicher, behauptet. Und während Reonar, die beiden Elfenmädchen und meine Wenigkeit uns in die Details einweihen ließen, kümmerten sich Cadrin und Aidra darum, unsere Reise zu erleichtern. Erstens besorgten sie Proviant und die allernötigste Ausrüstung (Lampen, Schaufeln, Dietriche, Spitzhacken, Beile, Kletterhaken, Behälter verschiedener Größen, Kleidung, Ersatzkleidung, Schneeschuhe, Kristallkugeln, Waffen, Rüstungen, Mäntel, Kräuter, Tiegelchen, Phiolen, Sattelzeug, Schnaps und Bier, Pergament, Tinte und Schreibfedern, Siegelwachs und Kerzen, Tau, Hammer und Nägel, eine Säge, ein paar süße Leckereien aus dem Süden Aventuriens, einen weißen Hasenfuß, ein Hufeisen aus Silber, ein in Bernstein gefasstes zweiblättriges Kleeblatt als Glücksbringer, eine Brille mit stark bikonkaven Gläsern und einiges mehr - an dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass wir nun verschuldet sind und ich die beiden nicht alleine mehr einkaufen lassen werde) auf dem Marktplatz, und zweitens verkündeten sie in den Tavernen, dass der Hetmann nun ausreichend Helden gefunden habe und entsprechend niemand mehr dem Aufruf folgen solle. Kompetente Konkurrenz können wir im Augenblick nämlich nicht gebrauchen - keiner von uns hat bisher Kampferfahrungen sammeln können, die in nennenswerter Weise über den Sieg über Hunger und Erkältungen hinausgehen.

Auf diese Weise vorbereitet werden wir nun tun, was jeder große Held als erstes tun würde: Das Sammeln von Informationen. In einer Taverne. Die "vier Winde" sehen sehr vielversprechend aus. Cadrin erzählte bereits von diesem ehrlichen Geschäft und sprach von guten Kontakten, die er dort schon seit Tagen pflegte. Es scheint bergauf zu gehen!


Reiseberichte von Eska "der Groben"
Eintrag vom 8. Praios, 15. Hal, Mittags.

Nun, der Tavernenbesuch ist anders verlaufen, als ich angenommen hatte. Wie sich herausstellte, hatte der Zwerg tatsächlich hervorragende Kontakte zum Tavernenbesitzer, weil er dessen wichtigste Einnahmequelle war. Noch bevor ich mich gesetzt hatte, hielt Cadrin bereits zwei Krüge Bier in den Händen - und es wären mehr gewesen, hätte er nur eine größere Zahl Hände gehabt. Die beiden Elfenmädchen waren so unverhohlen angeekelt von dem schmutzigen, engen Laden, für dessen Geruch die Bezeichnung "Schweißgestank" noch geschmeichelt gewesen wäre, dass sie sich freiwillig bereiterklärten, ihre unangenehm scharfen Sinne durch ein mildes alkoholisches Getränk zu vernebeln. Nun, "freiwillig" ist vermutlich etwas übertrieben, wenn man bedenkt, dass die beiden vermutlich noch nie etwas vom berüchtigten "Premer Feuer" gehört hatten, welches sie zudem für eine wohltuende Medizin hielten, wie es der Zwerg ausdauernd beteuerte. Nicht, dass die beiden einfältig genug gewesen wären, um sich eine ganze Pulle dieses Teufelszeugs einzuverleiben, aber bereits einige kleine Schlucke reichten völlig aus, um ihre zarten Elfenmanieren völlig zu ruinieren. Während Antaryia kurzerhand die Flöte zückte und im Laufe des Abends ebenso viele Silberstücke wie sehnsüchtige (Menschen!-)Blicke verdiente, tanzte die Waldelfe nach einer halben Stunde halbnackt auf unserem Tisch und machte dabei die Ausgaben des gestrigen Einkaufes mehrfach wieder wett.
Glücklich darüber scheinen die beiden heute aber nicht mehr zu sein. Während Salaria noch jetzt zusammengekauert vor der Taverne sitzt und in scheinbar tiefer Verzweiflung das Wort "badok" wiederholt (ich nehme an, es bedeutet so viel wie Kopfschmerzen), sitzt Antariya im Gastraum, mit dem Kopf gegen das kühle Fenster gelehnt und hofft darauf, dass sich ihr Magen irgendwann wieder beruhigt. Die beiden Magier haben wenigstens versucht, Informationen zu sammeln. Das einzige, was sie in Erfahrung bringen konnten war allerdings, dass man von einem nicht weit entfernten Leuchtturm eine zauberhafte Aussicht genießen kann - und selbst für diese Information mussten sie eine Runde Freibier spendieren, die sie dann nicht einmal selbst bezahlen konnten. Der Zwerg ist der einzige, der in dem Tavernenbesuch keinen Misserfolg sieht. Er sitzt noch immer an der Theke und hat sich soeben ein weiteres Bier bestellt. Seine Kehle müsse befeuchtet werden nach der langen Nacht.
Ich dagegen war fleissig. Ich hörte von einer verlassenen Zwingfeste, hier in Thorwal, welche als Lagerhaus verwendet wird. Es sollen Dinge wie von Geisterhand verschwunden sein. Der Sache müssen wir auf den Grund gehen, bei unserer Ehre! Außerdem winkt eine beträchtliche Belohnung. In einer Stunde brechen wir auf!


8. Praios, Nachtrag (kurz vor dem Aufbruch): Wir haben wohl verdrängt, dass wir eigentlich bereits einen Auftrag vom Hetmann erhalten haben. Nun können wir die Begehung der Zwingfeste aber nicht mehr absagen. Danach machen wir uns aber zur Rettung Thorwals auf. Gleich morgen!
Auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden, lässt sich etwas Schönes bauen.


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Der Weg ins Ungewisse - von DerWildeWolf - 25.01.2012, 15:22
RE: Der Weg ins Ungewisse - von Boomer - 25.01.2012, 16:26
RE: Der Weg ins Ungewisse - von DerWildeWolf - 25.01.2012, 16:51
RE: Der Weg ins Ungewisse - von Boomer - 25.01.2012, 17:03
RE: Der Weg ins Ungewisse - von Rabenaas - 25.01.2012, 17:34
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RE: Der Weg ins Ungewisse - von Boomer - 25.01.2012, 19:02
RE: Der Weg ins Ungewisse - von DerWildeWolf - 26.01.2012, 15:58



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