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PnP in Zeiten des Krieges
#8
Wir brauchen nicht lange, um herauszufinden, daß Gashok ganz hinten in der Reihe stand, als die steppenden Bären verteilt wurden. Es sind nur wenige Menschen auf der Straße unterwegs, und die nehmen uns kaum zur Kenntnis. Bis auf den recht protzigen Praiostempel am Markt scheint der Ort auch nicht wirklich was zu bieten zu haben. Interessant ist jedoch die feine weiße Ascheschicht, die den ganzen Platz bedeckt.
Ganz eine Frau der Tat, betritt Torgard sofort den Tempel, um mal nachzufragen, wo die herkommt. Bruder Praiodan grüßt noch einigermaßen freundlich, wird auf die Frage hin aber sofort sehr einsilbig. Ein paar Flüchtlinge seien durchgekommen und hätten auf dem Platz kampiert - da hätten sie wohl auch ein Feuer entzündet. Nichts, worüber man sich sorgen müsse. Torgard ist mit der Antwort zufrieden, hält aber weiterhin die Augen offen. Sie fragt noch nach einer Herberge, die uns der Priester empfehlen könne. "Für Euch? Geht ins Dach und Fach." Das hat sie wohl irgendwie falsch interpretiert und will nun dezidiert nicht ins Dach und Fach...
Nächste Station ist die "Taverne" am Platz. Wir folgen unserer Gewohnheit und bestellen was zu essen und ein Bier für jeden. Lange Gesichter - insbesondere bei Ugdalf -, als der Wirt erklärt, daß es hier keinen Alkohol gebe. In der ganzen Stadt nicht. Also nehmen wir mit einer Kanne Kräutertee vorlieb... Auch der Wirt legt uns das Dach und Fach ans Herz. Dort seien auch schon andere Reisende, irgendwelche Gardisten aus Tiefhusen oder so. Man wäre also in guter Gesellschaft.
Mit gefüllten Mägen kehren wir also doch in besagte Herberge ein. Rogullf hat noch eine Kammer für uns und fragt, wie lange wir wohl bleiben werden. "Nur die Nacht, wir müssen morgen weiter nach Lowangen".
"Falsche Richtung, falsche Richtung. Dort unten marschieren die Orks auf. Man muß lebensmüde sein, um freiwillig dorthin zu gehen."
Wir versichern, nicht anders zu können und lassen uns das Zimmer zeigen. Dabei lernen wir auch die anderen Gäste der Herberge kennen: Einige der Verteidiger Tiefhusens, die uns von der Schlacht berichten. Mit Katapulten seien die Orks angerückt und haben eine Bresche in die Mauer geschlagen. Die Männer gehörten zu einer Gruppe, die zunächst noch versucht hatte, das Loch zu verteidigen, dem Feind aber nicht standhalten konnte. Durch eine seltsame Fügung waren sie von den anderen getrennt worden und befanden sich außerhalb der Mauern, als der Befehl zum Rückzug ertönte. Der Weg zurück in die Stadt war vom Feind versperrt, also rannten sie in die andere Richtung, entkamen der Schlacht und schlugen sich bis Gashok durch. Tiefhusen müsse mittlerweile bis auf die Grundmauern geschleift und restlos geplündert sein.
Wir sind uns nicht mehr sicher, Lowangen noch vor den Orks erreichen zu können und sehen uns daher in der Stadt nach Pferden um. Käuflich erwerben können wir zwar keine, aber vielleicht bekommen wir ja welche zur Miete. Tatsächlich werden wir fündig, doch die horrenden Mietpreise schrecken uns ein wenig davor ab, die Suche per equos zu erledigen. Außerdem merkt Torgard an, daß wir möglicherweise ins Hochgebirge müssen. Daher wollen wir - weil wir ja keine Zeit haben - die Tiere nur ein paar Tage mieten, um nach Lowangen zu reiten, uns dort umzuhören und sofort zurückzukehren. Um die Pferde abzugeben und dann wieder zu Fuß nach Süden zurückzureisen. Weil wir ja keine Zeit haben...:think:
Wie auch immer - wir legen uns in unserem Zimmer zur Ruhe, die jedoch nicht lange währt. Gegen Mitternacht rumort es auf dem Marktplatz, auf den unser Fenster hinausgeht. Ein halbes Dutzend Gestalten ist dort damit beschäftigt, unter anhaltenden Litaneien irgendetwas zu einem Haufen zu stapeln. Dann zünden sie den Haufen an, der sich als allerlei dünnes Holz und Reisig herausstellt. Bald ist die Luft vom Geruch des Holzes erfüllt, und während das Feuer langsam abstirbt, senkt sich feine weiße Asche über den ganzen Platz. Dann ist es wieder dunkel und die Gesellschaft löst sich nach verschiedenen Richtungen auf. Torgard erkennt die Gestalten an ihren Gewändern als Mitglieder des Bannstrahlerordens. Damit wäre zumindest das Rätsel um die Asche gelöst, gleichzeitig gibt dies Ereignis gleich ein paar weitere Fragen auf. Aber da uns das alles herzlich egal sein kann, legen wir uns wieder schlafen.
Frisch, fromm, fröhlich, frei wachen wir am Morgen auf und machen uns auf den Weg zum Mietstall, der östlich vor der Stadt liegt. Doch kaum sind wir durch das Tor getreten, als Torgard einen nicht ganz so gut gezielten Bolzen abbekommt, auf den sie mit einem spontanen Zusammenbruch reagiert. Ugdalf
Ugdalf schrieb:besteht die Probe auf Sinnenschärfe und
kann den Heckenschützen ausmachen und nimmt die Verfolgung rund um die Stadt auf.
Ugdalf schrieb:Von zwei Athletik-Proben gelingt eine sehr knapp, die andere mißingt.
Es gelingt ihm, ein wenig aufzuholen, doch der Vorsprung war zu groß, so daß der Kerl die Stadt wieder durchs Nordtor betritt und wohl in irgendeinem Winkel unterkommt.
Um Torgard hat sich derweil eine kleine Versammlung gebildet, die ihr nach diesem Unfall helfen will und bereits nach Ernbrecht Tralloper gerufen hat. Unter dessen fachkundiger Anleitung wird die Verletzte abtransportiert, bei ihm zusammengeflickt und schließlich in die Herberge zurückgebracht.
Die Helden kommen mit den Tiefhusenern überein, daß in dieser Stadt etwas mehr als faul ist. Auch die haben das Schauspiel heute Nacht beobachten können und würden nur zu gern wissen, was hier vor sich geht. Ugdalf und Lieksa ziehen los, um sich in der Stadt umzuhören, während die Soldaten in der Herberge die Rekonvaleszentin vor weiterem Ungemach bewachen.
Wir klappern die Wirtshäuser ab, wo aber alles geleugnet wird. Die Kunde von dem Unfall am Osttor hat bereits die Runde gemacht, aber wer dafür verantwortlich ist, das weiß keiner. Ich scheine meine Spieler bis hierhin schon sehr entmutigt zu haben, da sie nach jedem Strohhalm greifen und nun jemanden verfolgen, der tatsächlich rein zufällig grade die Wirtsstube verließ. Dabei entdeckt Ugdalf aber die abgebrannte Mühle, der er aber aus irgendeinem Grund keine weitere Bedeutung beimißt. Ich habe hinterher mal gefragt, wieso sie auf die Mühle nicht weiter eingegangen sind, und sie gaben mir auch Recht, daß an diesem Hinweis eigentlich ein Leuchtschild hing...
Ohne nennenswerte Erkenntnisse nehmen die beiden einen Imbiß im "Tag und Nacht" ein. Die Wirtin dort erweist sich als Lichtblick in diesem verschrobenen Kaff und tischt uns nach ein paar beiderseitigen Andeutungen sogar einen recht trinkbaren Selbstgebrannten auf. Sie erzählt uns, daß die Verhältnisse nicht immer so waren wie jetzt. Eigen waren die Leute schon, aber seit etwa einem Jahr werde es zusehends schlimmer. Und als vorige Woche die Mühle plötzlich brannte - da betreten Leute den Schankraum. Praiodane bricht in ihrer Erzählung ab und wendet sich den neuen Kunden zu. Mit knappen Gesten macht sie uns klar, daß die Unterhaltung damit beendet sei.
Wir kehren in die Herberge zurück und lassen den Kopf hängen, daß wir so nicht weiterkommen. Keiner will uns sagen, wer hinter alldem steckt, und Ideen, wen wir noch fragen könnten, haben wir keine... Und Praiodane wollen wir nicht in Bedrängnis bringen. Die Mühle, das Zelt am Rande des Marktplatzes, der Phextempel, letztlich auch unser Wirt Rogullf, der sich bisher eigentlich auch als ganz vernünftig erwiesen hat, all das scheint wohl zu klein angesichts der Mauer des Schweigens. Ich frage mich aufrichtig, was ich falsch gemacht habe.
An und für sich könnte der Subplot damit ein unrühmliches, aber stimmiges Ende finden, aber Artherion soll ja als Spielercharakter eingeführt werden. Daher kommt am späten Abend einer der Tiefhusener in unser Zimmer und meldet uns ein Mütterchen, das zu uns aufs Zimmer kommen möchte. Wir lassen sie ein und sie stellt sich als Gerlanje vor und meint, sowas wie das Kräuterweiblein des Ortes zu sein. Ohne Umschweife macht sie sich an Torgards Bein zu schaffen, schmeißt Trallopers Verbände in eine Ecke und legt neue auf. Währenddessen erzählt sie uns, daß wir vorsichtiger sein müssen, die Stadt am besten meiden sollen. Und um Gottes willen nicht nachts auf den Markt gehen. Der gute Farnion (der Spieler mag den Namen Artherion nicht...) könne ein Lied davon singen und wir sollten froh sein, daß es so glimpflich abgelaufen sei.
Endlich mal ein Name - wir fragen sofort nach. Der hiesige Müller sei er gewesen, ein Elf, und deswegen habe er es im letzten Jahr sehr schwer gehabt. So schwer, daß schließlich sein Haus in Flammen stand. In jener Nacht sei er verschwunden. Wir sollen ihn im Wald östlich der Stadt suchen, wenn wir mit ihm reden wollen. Die Alte ist mit ihren neuen Verbänden fertig und gibt uns noch ein Döschen, mit dessen Inhalt wir die Wunde weiterbehandeln sollen. Damit verabschiedet sie sich. Wir beschließen, kein unnötiges Risiko einzugehen und noch am nächsten Morgen aufzubrechen, Torgard kann ja auf dem Pony sitzen.
So sind wir nun auf dem Weg zu dem elfischen Müller, in der Hoffnung, von ihm endlich den Namen des Übeltäters zu erhalten.
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei - und mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. (Rosa Luxemburg)


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PnP in Zeiten des Krieges - von Alter Ugdalf - 28.03.2012, 21:08
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Pergor - 28.03.2012, 22:34
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Kunar - 29.03.2012, 19:32
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Alpha Zen - 29.03.2012, 09:20
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Obi-Wahn - 29.03.2012, 14:50
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Alter Ugdalf - 22.05.2012, 10:43
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Boneman - 08.10.2012, 02:09
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Hendrik - 09.10.2012, 14:13
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Hendrik - 10.04.2013, 16:54



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