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Efferdmorgen
#8
Vorsichtig betraten wir das mit vielen Schnitzereien verzierte Langhaus. Wir kamen direkt in die große Festhalle. Isidor war erleichtert, den schnittigen Küstenwind nicht mehr ertragen zu müssen. Zwei riesige Tafeln standen nebeneinandergereiht, die gut und gerne Platz für 200 Krieger boten. Am Kopfende stand eine Tafel quer, offensichtlich der Platz des Anführers. „Ich bin in der Schreibstube am Ende des Flurs“, vernahm ich eine raue, aber herzliche Stimme. „Kommt rein“. Aufgeregt gingen wir den Gang entlang, bis wir vor dem Hetmann standen. Hetmann Tronde Torbensson vom Gischtreiter Otta, so stellte er sich uns vor, war um die 40, ein großer, rotblonder Krieger mit langer Mähne und blaugrauen Augen und trug einen Dreitagebart. Seine Gestalt wirkte majestätisch, was sicherlich zu einem nicht unbeachtlichen Teil an seinem ledernen Kriegsmantel lag, der an den Rändern mit Otterpelz verziert war. Den Mantel selbst zierten diverse Bilder von Seedrachen und Walfischen. Lornir ergriff das Wort und sprach Hetmann Tronde, auch in unserem Namen, sein Beileid wegen des Todes seiner Mutter aus. Er erwähnte, dass er seine Mutter gekannt habe und sie eine hervorragende Hetfrau gewesen sei. Außerdem sprach Lornir an, dass er als Vertrauter Garhelts kurz vor deren Tod einen Brief erhalten habe, worin sie ihn um seine Hilfe gebeten habe. Sie schrieb darin jedoch nur von einer immens wichtigen Angelegenheit und dass sich Lornir dringendst bei ihr melden solle. Lornir ein Vetrauter der verstorbenen Hetfrau - wir staunten nicht schlecht. Hetmann Tronde bestätigte die Dringlichkeit und bat uns, auf den mit Ziegenhäuten ausgelegten Holzbänken zu seiner Rechten und Linken Platz zu nehmen. Er selbst saß auf einem Stuhl, der mit Fellen überdeckt war. Durch die Fenster war das Pfeifen des Windes zu hören. Die Sonne hatte sich mittlerweile komplett verzogen und musste einer Gewitterfront weichen, die in diesem Moment begann, sich über der Stadt auszulassen. Zum Glück war die Stube gut geheizt. Nachdem wir alle saßen, ergriff der Hetmann das Wort. Natürlich konnte ich mir den genauen Wortlaut nicht mehr merken, aber seiner Ansicht nach befinde sich Thorwal in großer Gefahr. Späher hätten ihm berichtet, dass sich jenseits von Phexcaer Unheil zusammenbraue. Ashim Riak Assai beginne damit, die Stämme der Orks zu einen, da er die Zeit für den von Tairachpriester Ukhorr vorhergesagten Großen Marsch für gekommen sehe. Tronde holte eine Karte der Region heraus, zeigte darauf auf Phexcaer und analysierte: „Sollte Phexcaer fallen, dann dauert es nicht mehr lange, bis auch Thorwal fällt.“ - „Warum kämpft Ihr nicht gegen die Orks?“, wollte Isidor wissen. „Thorwaler starke Krieger, brauchen keine Angst haben vor Schwarzpelze.“ - „Thorwaler sind gute Seefahrer, aber Landschlachten sind nicht unser Terrain. Für eine Seeschlacht hätte ich ein Dutzend gute Anführer bereit, auch wenn die beiden besten momentan auf einer Wettfahrt sind. Für eine Landschlacht jedoch fehlt es meinen Kriegern an Erfahrung. Die Orks wissen das, deshalb steht Thorwal ganz oben auf ihren Marschplänen. Jeden Tag schließen sich dem Aikar Brazoragh, so nennt sich Ashim mittlerweile, mehr und mehr Sippen an. Thorwal ist schwach. Ihr seht, die Lage ist mehr als ernst.“ - „Verzeiht, wenn ich das Wort ergreife“, mischte ich mich ein, warum sendet Ihr keine Kundschafter aus und bittet um Hilfe?“ Über diesen Vorschlag war der Hetmann offensichtlich weniger erfreut. „Und wenn ich um Hilfe rufe, wer wird kommen, Mittelländer?“ - „Gareth wird helfen“, antwortete ich fest entschlossen. „Mittelländer, Gareth hat seine eigenen Sorgen“, erwiderte er hoffnungslos. „Greifenfurt und Lowangen grenzen genauso ans Orkland wie Thorwal. Kaiser Hal wäre ein Narr, wenn er um Thorwal zu verteidigen seine Streitmacht aus der Mitte abziehen und damit den Orks Durchgangsrecht bis Gareth gewähren würde. Warum sollte er uns also helfen? Nein, Thorwal kann nicht auf Hilfe hoffen. In diesem Kampf sind wir auf uns allein angewiesen.
„Was hab Ihr vor?“, wollte Bjaki wissen. Daraufhin antwortete der Hetmann, dass es ein verschollenes Schwert namens Grimring gäbe, das es zu finden gilt. Konfrontiere man die Anführer der Orks damit, bestünde die Hoffnung, dass die Orks von ihrem Angriff abließen. Lornir bestätigte, von diesem Schwert gehört zu haben und stimmte dem Hetmann bei, dass dies die einzige Möglichkeit sei.
Schließlich war es Isidor, der fragte, wie man denn am besten an besagtes Schwert käme, worauf der Hetmann erwiderte, es benötige wahre Helden, die sich auf die Suche danach machen würden. „Wie sieht es aus?“, fragte Tronde schließlich. „Seid Ihr diese Helden?“ Lornir sah mich erwartungsvoll an. Das war vielleicht eine Vorstellung! Das Schicksal Thorwals in meinen Händen! War es das, was das Schicksal von mir wollte? Ein Schwert soll über das Schicksal Thorwals und mein eigenes entscheiden - die Schicksalsklinge.
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Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 08.02.2013, 16:29
RE: Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 09.02.2013, 10:09
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RE: Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 12.02.2013, 16:18
RE: Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 13.02.2013, 18:49
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RE: Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 15.02.2013, 17:39
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RE: Efferdmorgen - von Sarzobal - 16.02.2013, 19:17
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RE: Efferdmorgen - von Fíonlaighrí - 25.02.2013, 18:28
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