30.04.2018, 13:01
Es ist etwas mehr als acht Wochen her - dennoch eignen sich die Erlebnisse einer abenteuerlichen Erkundungstour mit meinem BlackBear-Recurvebogen noch immer für einen Rückblick:
Mittlerer Harz,
2. März 2018,
ein verlassenes Tal im Wald
Es ist früher Vormittag. Ich habe den Rucksack umgeschnallt und eine tragbare Bogenhülle über die Schulter gehängt - in ihr ruht der BlackBear Recurvebogen, derzeit mein liebster Bogen von 68 Zoll Länge und 45 Pfund Zuggewicht an den schön geschwungenen, rustikal wirkenden Wurfarmen.
Das spätwinterliche Tal vor mir ist nach der letzten Flutkatastrophe im Harz von Juli 2017 aufgegeben und verlassen - die Sturzbäche haben zum Teil eine alte Trasse freigespült. Nach meiner Kenntnis hat sich der Landesforst vollkommen aus diesem verheerten Tal zurückgezogen - ideal für einen meiner Streifzüge.
Ich baue mit wenigen Handgriffen aus einem ausgebreiteten Tarp ein kleines Lager. Der Bogen, die Pfeile sowie eine Thermoflasche mit heißem schwarzen Kaffee bekommen einen trockenen Platz - nur nicht mein Hosenboden, denn die Baumstämme und Stümpfe sind auch mit Isomatte viel zu ungemütlich und zu kalt, um wirklich angenehm sitzen zu können. Das war Anstoß für mich, bei Amazon einen kleinen tragbaren kleinen Outdoor-Hocker für schlappe 12 Euro besorgen. Der ist ultraleicht, schnell zusammenklappbar und bietet eine gemütliche Sitzgelegenheit selbst in den unwirtlichsten Gegenden.
In Ermanglung einer angenehmen Sitzgelegenheit wird es höchste Zeit, ein paar Ziele ausfindig zu machen. Totes Holz und Baumstümpfe gibt es hier seit der letzten Bewirtschaftung reichlich. Ich nehme den Bogen auf und insgesamt vier Carbonpfeile. Nur ein Carbonpfeil ist mit einer standardmäßigen Feldspitze bestückt - die übrigen drei haben sogenannte Judo-Spitzen (Stumpfspitzen mit vier seitlichen Metallkrallen zur Verhinderung des Eindringens in den Erdboden), von denen ich bisher überzeugt war. Ich hatte eine ganze Tüte voller Judospitzen mitgenommen (s.o. Foto), da ich wusste, dass deren kleine Metallkrallen unter zu starker Belastung beim Aufprall abbrechen würden.
Ich begebe mich also zu einem möglichst breiten Baumstumpf und stelle mich zum Warmschießen zunächst in etwa 20 Metern zum Ziel auf.
Der BlackBear-Recurvebogen liegt fantastisch in der Hand und lässt sich trotz des hohen Zuggewichts (ab 40 Pfund spricht man gemäß der Durchschlagskraft auch von einem Jagdbogen) weich spannen. Es ist ein wirklich tolles und inspirierendes Schießerlebnis.
Doch bereits bei den ersten Schüssen gibt es den ersten Verschleiß: die mit den Judos bestückten Pfeile prallen selbst am weichen Holz ab und die Krallen brechen bis auf die stumpfe Spitze am Schaft komplett ab! Allein der Pfeil mit der Feldspitze dringt in das Holz ein und bleibt unversehrt. Nach einigen weiteren Schüssen und dem weiteren "Aufweichen" des Stumpfes gelingt auch ein Trefferbild mit einem der Judo-Pfeile:
Mit Unterstützung von heißem schwarzen Kaffee aus der Thermoflasche habe ich den Mut frisch gehalten und insgesamt eine Stunde an meiner Schusstechnik gefeilt. Ob es an der natürlichen Umgebung lag oder aber an der eigenen Veranlagung, jedenfalls habe ich mit intuitiver Technik - d. h. nur mit Blick auf das Ziel und mit gefühlsmäßigem Schuss - weitaus bessere Treffer erzielt als bei systematischen Versuchen, mit Pfeilspitze oder Bogenfenster bewusst zu zielen, wie es gegenüber sogenannten Systemschützen in einigen Foren oder in Youtube-Kanälen geraten wird. Jedoch blieb am Ende der Schießens der Verlust sämtlicher Pfeile mit Judospitzen nicht aus. Von einigen war sogar auch noch das Nock-Insert abgesprungen, das ist jenes Kunststoffteil am Schaftende, das beim Spannen in die Sehne greift. Obwohl die Pfeile für ein Zuggewicht der Klasse meines Bogens ausgelegt waren, hat die Wucht des Abprallens die sonst unverwüstlichen Carbonpfeile an ihren empfindlichsten Stellen zerstört.
Es war ein sehr stimmungsvoller Ausflug mit vielen Lektionen - von denen der Gebrauch eines Angelstuhls sowie von Ferldspitzen an Stelle von allzu neuralgischen Judospitzen sicherlich die für die Zukunft eindringlichsten waren.
Nun, da die Tage wieder wärmer und das Wetter noch besser geworden ist, plane ich bereits meinen nächsten Ausflug mit den Bogen!
Ab morgen ist endlich Urlaub!
Mittlerer Harz,
2. März 2018,
ein verlassenes Tal im Wald
Es ist früher Vormittag. Ich habe den Rucksack umgeschnallt und eine tragbare Bogenhülle über die Schulter gehängt - in ihr ruht der BlackBear Recurvebogen, derzeit mein liebster Bogen von 68 Zoll Länge und 45 Pfund Zuggewicht an den schön geschwungenen, rustikal wirkenden Wurfarmen.
Das spätwinterliche Tal vor mir ist nach der letzten Flutkatastrophe im Harz von Juli 2017 aufgegeben und verlassen - die Sturzbäche haben zum Teil eine alte Trasse freigespült. Nach meiner Kenntnis hat sich der Landesforst vollkommen aus diesem verheerten Tal zurückgezogen - ideal für einen meiner Streifzüge.
Ich baue mit wenigen Handgriffen aus einem ausgebreiteten Tarp ein kleines Lager. Der Bogen, die Pfeile sowie eine Thermoflasche mit heißem schwarzen Kaffee bekommen einen trockenen Platz - nur nicht mein Hosenboden, denn die Baumstämme und Stümpfe sind auch mit Isomatte viel zu ungemütlich und zu kalt, um wirklich angenehm sitzen zu können. Das war Anstoß für mich, bei Amazon einen kleinen tragbaren kleinen Outdoor-Hocker für schlappe 12 Euro besorgen. Der ist ultraleicht, schnell zusammenklappbar und bietet eine gemütliche Sitzgelegenheit selbst in den unwirtlichsten Gegenden.
In Ermanglung einer angenehmen Sitzgelegenheit wird es höchste Zeit, ein paar Ziele ausfindig zu machen. Totes Holz und Baumstümpfe gibt es hier seit der letzten Bewirtschaftung reichlich. Ich nehme den Bogen auf und insgesamt vier Carbonpfeile. Nur ein Carbonpfeil ist mit einer standardmäßigen Feldspitze bestückt - die übrigen drei haben sogenannte Judo-Spitzen (Stumpfspitzen mit vier seitlichen Metallkrallen zur Verhinderung des Eindringens in den Erdboden), von denen ich bisher überzeugt war. Ich hatte eine ganze Tüte voller Judospitzen mitgenommen (s.o. Foto), da ich wusste, dass deren kleine Metallkrallen unter zu starker Belastung beim Aufprall abbrechen würden.
Ich begebe mich also zu einem möglichst breiten Baumstumpf und stelle mich zum Warmschießen zunächst in etwa 20 Metern zum Ziel auf.
Der BlackBear-Recurvebogen liegt fantastisch in der Hand und lässt sich trotz des hohen Zuggewichts (ab 40 Pfund spricht man gemäß der Durchschlagskraft auch von einem Jagdbogen) weich spannen. Es ist ein wirklich tolles und inspirierendes Schießerlebnis.
Doch bereits bei den ersten Schüssen gibt es den ersten Verschleiß: die mit den Judos bestückten Pfeile prallen selbst am weichen Holz ab und die Krallen brechen bis auf die stumpfe Spitze am Schaft komplett ab! Allein der Pfeil mit der Feldspitze dringt in das Holz ein und bleibt unversehrt. Nach einigen weiteren Schüssen und dem weiteren "Aufweichen" des Stumpfes gelingt auch ein Trefferbild mit einem der Judo-Pfeile:
Mit Unterstützung von heißem schwarzen Kaffee aus der Thermoflasche habe ich den Mut frisch gehalten und insgesamt eine Stunde an meiner Schusstechnik gefeilt. Ob es an der natürlichen Umgebung lag oder aber an der eigenen Veranlagung, jedenfalls habe ich mit intuitiver Technik - d. h. nur mit Blick auf das Ziel und mit gefühlsmäßigem Schuss - weitaus bessere Treffer erzielt als bei systematischen Versuchen, mit Pfeilspitze oder Bogenfenster bewusst zu zielen, wie es gegenüber sogenannten Systemschützen in einigen Foren oder in Youtube-Kanälen geraten wird. Jedoch blieb am Ende der Schießens der Verlust sämtlicher Pfeile mit Judospitzen nicht aus. Von einigen war sogar auch noch das Nock-Insert abgesprungen, das ist jenes Kunststoffteil am Schaftende, das beim Spannen in die Sehne greift. Obwohl die Pfeile für ein Zuggewicht der Klasse meines Bogens ausgelegt waren, hat die Wucht des Abprallens die sonst unverwüstlichen Carbonpfeile an ihren empfindlichsten Stellen zerstört.
Es war ein sehr stimmungsvoller Ausflug mit vielen Lektionen - von denen der Gebrauch eines Angelstuhls sowie von Ferldspitzen an Stelle von allzu neuralgischen Judospitzen sicherlich die für die Zukunft eindringlichsten waren.
Nun, da die Tage wieder wärmer und das Wetter noch besser geworden ist, plane ich bereits meinen nächsten Ausflug mit den Bogen!
Ab morgen ist endlich Urlaub!