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Die Rettung Thorwals oder der Weg zu sich selbst
#2
Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden als die junge Firnelfin ihrer Reisegruppe half das heutige Nachtlager aufzuschlagen. Sie waren vor einigen Tagen in Skellelen aufgebrochen. Lyvwie hatte ihre Heimat und ihre Familie hinter sich gelassen. Entschloßen ihren eigenen Weg zu finden, auch wenn es ihr keiner zutraute. So schloß sie sich einer Gruppe Reisenden an, die ihr anboten, sie mit in die Region Thorwal zu nehmen. „Es ist eine gefährliche Gegend alleine, bei den ganzen Orks und wilden Tieren.“ Lyvwie war davon überzeugt, dass sie es auch alleine geschafft hätte, aber so hatte sie etwas Gesellschaft auf ihrer Reise.

„Was wollt ihr in Thorwal machen?“ fragte sie ein kleines Mädchen, als sie mit der Gruppe ein Nachtlager aufgeschlagen hatten, da bereits die Nacht eingebrochen war. „Ich, äh, ich möchte mir Aventurien ansehen.“ grinste sie das Mädchen an. „Wie heißt du?“ fragte sie das Mädchen. „Ich bin Anamone, Anamone Svansdotter.“ sagte sie stolz. „Ich bin die Tochter von Reirik Svansson.“ Sie deutete auf einen hochgewachsenen Mann, der schon etwas in die Jahre gekommen war. „Wir sind reisende Händler und in Thorwal ist ein großer Markt. Wir wollen dort ein paar Dukaten verdienen.“ Anamone musste acht oder neun sein, schätzte Lyvwie, aber sie wirkte schon erwachsener für ihr Alter. Der Grund waren sicher die Reisen mit ihrem Vater, die nicht ungefährlich waren. Sie war bewaffnet mit einem kleinen Holzbogen, sowie einem kleinen verzierten Dolch der in ihrem Gürtel steckte. „Einen hübschen Bogen hast du da.“ sagte Lyvwie. „Ich wünschte ich könnte etwas besser mit einem Bogen umgehen, aber das Talent wurde mir nicht gegönnt.“ Anamone sah sie überrascht an. „Tragen nicht alle Elfen einen Bogen?“
„Oh nein.“ grinste Lyvwie. „Waldelfen und Auelfen bestimmt, aber ich bin eine Firnelfe. Wir sind auf unser Schwert oder wie ich auf mein Speer angewiesen.“ Anamone sah sie skeptisch an. „Aber es ist nicht schwer. Ich glaube jeder kann es lernen.“ Sie wollte gerade aufstehen und ihren Bogen demonstrieren, als auf einmal ein hochgewachsener Mann aus dem Wald mit ein paar toten Hasen über der Schulter aus dem Wald trat. „Oh da ist Breer, er kümmert sich immer um die Versorgung. Er ist echt gut, wenn ich groß bin will ich das auch machen. Aber Vater denkt das ich noch zu jung bin um alleine auf die Jagd zu gehen. Und mitnehmen will Breer mich auch nicht.“ Sie seufzte. Lyvwie beobachtete den Jäger, wie er die Hasen vorm Feuer ablegte und sein Jagdmesser zückte, um sie zu häuten. „Ich werde ihm helfen. Wenigstens das darf ich.“ kicherte Anamone und lief zum Lagerfeuer. Lyvwie bereitete ihren Schlafplatz weiter vor und säuberte dann ihre Stiefel an einem kleinen Bachlauf, nicht weit von der Gruppe. Danach schloß sich dann der Gruppe am Feuer an, die bereits anfing die gebratenen Hasen zu zerstückeln und aufzuteilen. Es war ein sehr angenehmer Abend, sie konnte noch einigen Liedern am Feuer horchen und einige Unterhaltungen über die Wälder und Wildetiere verfolgen, befor sie sich unter ihre Decke verkroch, um einzuschlafen.

Am nächsten Tag setzte die Gruppe ihre Reise fort und kam ohne weitere Zwischenfälle und ein paar Nächte weiter in Thorwal an. Dort zerstreute sich die Gruppe in alle Richtungen bis nur noch Anamone mit ihrem Vater und Breer vor ihr standen, der wie sich herausstellte der Bruder von Anamone war. „Danke das ich euch begleiten durfte.“ sagte Lyvwie zu Reirik. „Ich würde euch gerne etwas dafür geben, aber meine Taschen sind leer.“ Sie seufzte. „Oh nein, das ist Ehrensache. In der Wildnis sind wir alle aufeinander angewiesen und Anamone war sicherlich froh, mal wieder mit jemandem anders ihre Erfahrungen auszutauschen, als nur mit uns.“ Er grinste, aber trotzdem lies sich ein Grubenfältchen auf seiner Stirn nicht verbergen. „Nun denn, wir müssen zum Markt. Noch ist es früh, also Zeit genug unseren Stand aufzubauen.“ Lyvwie nickte. Sie folgte ihnen noch bis zum Marktplatz und verabschiedete sich von den dreien. „Lyvwie wir übernachten im Roter Morgen, mein Onkel arbeitet dort. Du kannst uns ja mal besuchen kommen wenn du Lust hast.“ rief ihr Anamone hinterher, doch Lyvwie wurde schon von der Masse von Leuten dort verschluckt und weitergezogen, so dass sie nicht mehr antworten konnte.


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RE: Die Rettung Thorwals oder der Weg zu sich selbst - von Brina - 03.08.2007, 21:15



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