Gehen wir links oder rechts? oder: Die Reise der Chaoten

[Calesca]

Ich finde es sehr erstaunlich, aber wir leben tatsächlich noch. Nun ja, im Falle unserer Druidin gerade so, aber immerhin.

Wie ich bereits geschrieben habe, hatten wir Frauen den guten Gedanken, dass wir unseren Mann ein wenig Geld verdienen lassen. Der Gedanke war gut, die Ausführung miserabel. Ich habe es noch nie erlebt, dass sich jemand so schnell beim falschspielen erwischen lässt. Wenn Enthris genauso mit seinem Bogen umzugehen vermag fessel ich ihn höchstpersönlich und schmeiß ihm der Peraine-Geweihten vor die Füsse. Als ich diesen Gedanken laut aussprach wurde mir von der linken Seite das Ohr fast von einer Sense abgetrennt, das rechte von einem Pfeil. Wieso müssen die so zusammenhalten? Gibt es eine Elfengesetz oder sowas, was das vorschreibt? Oder geht da etwas zwischen den beiden? Das muss ich unbedingt weiterhin beobachten!
Nun, wie bereits angedeutet haben wir immernoch Ebbe in der Kasse. Dadurch kann ich mir garnicht die schöne Rüstung kaufen, die mich aus der Auslage so anlacht. Verdammter Elf, nächstes Mal mach ich das selber.
Oh, was nebenher noch passiert ist interessiert euch vielleicht auch noch.
Also, ich kam heute auf den Gedanken, dass man diese netten Herren, die da so gelangweilt an irgendeiner Pallisade rumstanden, doch mal zu einem Tee einladen könnte. Der eine sah ja auch richtig gut aus, dachte ich mir. Also, ran an den Speck. Leider habe ich sofort eine Abfuhr bekommen und wurde fortgejagt. So schlimm seh ich ja nun auch nicht aus. Aber es kann natürlich sein, dass er nicht richtig geschaut hat und eine zweite Chance hat ja jeder verdient. Thorya hatte noch irgendwas davon geflüstert, dass man Ottaskins besser nicht nerven sollte. Frechheit, oder? Nerven tu ich nun wahrlich nicht! Ich wollte mich gerade umdrehen um zu zurechtzuweisen, als mich mein Traummann plötzlich mit seinen Freunden angriff! Nunja, den Korb hab ich dann doch verstanden.
Aber ihr hättet Valeija sehen sollen. Die hatte einen Spaß, so unerwartet noch andere Menschen als uns mit ihrem bösen Blick zu quälen. Eine wunderbar neue Variante, endlich unsere Ruhe zu bekommen. Dummerweise vergass sie in ihrer Freude auf ihren Rücken zu achten und wurde ziemlich brutal von den Wachen zu Boden geprügelt. Da konnten wir natürlich nicht nur zuschauen und rächten alsbald ihr verloren Blut. So hässlich war das Teegeschirr nun auch nicht, dass es solch Brutalität rechtfertigen würde!
Wir konnten den Kampf sehr schnell zu unseren Gunsten ändern und haben gezeigt, was passiert, wenn man uns Mädels nicht mit dem verdienten Respekt behandelt. Enthris meinte vorhin, dass er noch nicht weiß, wie lang er es mit einem Hühnerhaufen wie uns aushält. Dabei sollte es für ihn doch eine Ehre sein? Verstehe einer die Elfen.
Egal, das positive war, dass wir nun einige Waffen hatten, die wir auf dem Markt zu klingender Münze machen konnten. Meine Rüstung kommt in greifbare Nähe!
Nachdem wir Valeija, die einen eigenartig glücklichen Glanz in ihren Augen hatte, wieder auf Beine bekommen hatten, sind wir weiter durch die Stadt spaziert, als wir plötzlich einen Zwerg trafen, der uns darum bat, seinen Keller auszuräuchern. Erstaunlich, was manche Leute in ihrem Keller haben. Echte Helden, die wir natürlich sind, lehnen solch Bitte nicht ab, weswegen wir natürlich sofort die Treppe runtergestürtzt sind.
Nun, ich kann erstmal nicht mehr weiterschreiben, denn unsere Magierin, die angeblich sehr klug ist, hat vergessen, den Stabzauber zu lernen und es ist wirklich sehr dunkel hier. Ehe ich mir die Augen ruiniere werde ich also hier erstmal Pause machen.
Wenn wir nicht durch eine Falle ... na ihr wisst schon, wenn ihr nichts mehr von mir hört: Bitte rächt mich!