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Tagebuch des Styr al Skerdun
#18
Felsteyn - Oberorken, 1. Travia 15

Der alte Isleif Olgardsson hat sich richtig gefreut über die Grüsse von, wie er sagte, „seiner Janda“. Ich glaube die beiden müssten sich einfach mal an einen Tisch setzen um eine glückliche Zukunft zu verbringen, wenn das denn möglich ist. Ich glaube die waren mal richtig verliebt. Danach war er sehr offen mit uns und hat uns bereitwillig die rechte obere Ecke einer alten Schatzkarte gegeben. Er meinte sie würde zum Grab des Hetmans Hyggelik führen. Leider fehlen da noch einige Teile. Aber das war noch nicht alles. Der Alte wurde richtig geschwätzig. Er erzählte uns von einer Nachfahrin Hyggeliks, einer gewissen Algrid Trondesdotter aus Hjalsingor. Dann meinte er noch wir könnten mal bei Tiomar Swafnildsson vorbei fahren, wenn wir nach Manrek kommen. Der soll in Brendhil wohnen. Das ist ja nicht gerade der nächste Weg. Außerdem verwies er uns auch nach Breida zu diesem Asgrimm Thurboldsson. Der muss ja echt einiges wissen, er wurde uns nun schon zum dritten oder vierten Mal empfohlen. Wir verabschiedeten uns also vom alten Isleif und machten uns auf den Weg nach Breida.

Oberorken, 2. Travia 15

Wieder einmal übernachten wir heute in der ‚Wegrast’. Der Wirt kannte uns sogar noch. Thor musste von Aryah behandelt werden. Er hatte sich auf unserem kurzen Abstecher über den Vrala wohl etwas eingefangen. Aber unsere Waldelfin war nicht nur eine exzellente Musikerin, sondern auch kundig auf dem Gebiet der Heilung. Mit einigen Belmart Blättern und Donfstengeln konnte sie Thor einen Sud kochen, der ihn bis morgen wieder fit machen sollte.
Der Grund warum Thor überhaupt krank wurde, waren Erens Augen. Er hatte auf dem Weg nach Oberorken auf der anderen Vralaseite ein merkwürdiges Gebilde entdeckt. Wir konnten von unserer Seite nichts Genaues erkennen, außer dass es wie ein Denkmal aussah. Wir beschlossen dem ganzen auf den Grund zu gehen und zimmerten uns kurzerhand ein kleines Floss für unsere Ausrüstung. Dann zogen und schoben wir, schwimmend, das Floss auf die andere Seite. Tatsächlich war das Gebilde ein Denkmal, allerdings kein Menschliches. Es war ein orkischer Monolith, der den Göttern Tairach und Brazoragh gewidmet war. Die Namen der Götter waren mit Zwergenblut auf das Monument gepinselt worden. Einige Zwergenschädel und Knochen lagen in unmittelbarer Umgebung der unsäglichen Weihestätte.
Ich konnte Thors Wut gut verstehen als er begann das Götzenbild zu zerstören. Natürlich halfen wir ihm alle. Kaum hatten wir das Gebilde zerstört, hörten wir es im Unterholz knacken. Wutentbrannt stürmten neun mächtige Orks heran. Doch sie hatten nicht mit dem Zorn eines Zwerges gerechnet. Thor wirbelte wie ein Berserker. Er bezwang fünf Orks im Alleingang. Der Rest fiel dann den Klingen von unseren drei Elfen und mir zum Opfer.
Thor war auf dem ganzen Rückweg sehr bedrückt. Er hatte doch einige Schnittwunden abbekommen, auch wenn diese nur oberflächlich waren. Bis er dann kurz vor Oberorken erste Symptome von Sumpffieber zeigte. Der orkische Götzenschrein zeigt uns auf jeden Fall, dass diese widerlichen Kreaturen sich immer weiter ausbreiten. Hoffentlich finden wir dieses Schwert.

Rukian, 6. Travia 15

Die Bodirstrasse in Richtung Thorwal ist wirklich gut in Schuss. Wir kamen gut voran, und auch Thor hatte sich wieder vollkommen erholt. Heute Früh waren wir überrascht die Spuren einer Rotte Wildschweine zu finden, als wir unser Camp auflösten. Natürlich war sofort unser Jagdtrieb geweckt und wir schlichen, der Fährte folgend, los. Auf einer kleinen Lichtung sahen wir die Sau im Boden wühlen. Wahrscheinlich gab es hier Trüffel, zumindest aber Eicheln im Überfluss. Die Sau hatte vier kleine Ferkel bei sich und etwas abseits suhlte sich ein großer Eber im Schlamm.
Leider stand Eren auf einem Zweig als er sich aus der Deckung erhob. Der Zweig zerbrach mit einem Knacken und in Windeseile raste die Rotte in den Wald. Eren konnte nur noch eines der Ferkel erlegen. Aber auch dass sollte uns heute Abend eine saftige Mahlzeit liefern. In Rukian angekommen suchten wir dann die Herberge ‚Bornland’ auf und gaben dem Küchenchef unser Ferkel, damit er es zubereiten konnte. Während wir aufs Essen warteten erkundigten wir uns bei einem Bierchen im ‚Traviamet’, konnten aber nichts Neues über Hyggelik lernen. Der braten hat dann ausgezeichnet geschmeckt und wir werden morgen ausgeruht und wohlgenährt nach Tjoila weiterziehen.

Tjoila, 7. Travia 15

24 Heller wollte er haben, der alte Wucherer, und dann brauchte er auch noch ewig um uns über den Bodir zu schippern. Fährmänner versuchen immer einen auszurauben, weil sie wissen dass man sie auf jeden Fall braucht. Na ja, egal, wir sind ja in Tjoila angekommen. Im ‚vollen Humpen’ hat uns wieder jemand von diesen Asgrimm in Breida erzählt, hoffentlich weiß der soviel wie andere über ihn wissen.

Breida, 9. Travia 15

Der Weg nach Breida war ziemlich beschwerlich. Eine Flut hatte eine kleine Hängebrücke weggespült und wir mussten, wie schon zwischen Varnheim und Auplog, improvisieren. Aber wir sind alle Heil hier angekommen, auch wenn uns auf der anderen Flussseite zwei Waldlöwen, die wir überrascht hatten, anfielen.
In Breida selbst kehrten wir erstmal in der ‚Goldgrube’ ein um uns ein wenig umzuhören. Allerdings war das nicht von Nöten, denn die erste Person die wir kennen lernten war der berüchtigte Asgrimm Thurboldsson höchstpersönlich. Er wollte aber lieber zuhause mit uns reden und lud uns auf einen selbst gemachten Eintopf ein. Der war ausgezeichnet.
Asgrimm erzählte dann ewig von seinem ach so tollen Großvater, der scheinbar als einziger die berühmte Orklandexpedition von Hyggelik überlebt hatte. So oft wie er es ohne Grund abstritt, scheint sein Vorfahr einfach getürmt zu sein. Zu guter letzt hat er dann doch noch wertvolle Informationen gehabt. Er meinte wir sollten mal bei Hjore Ahrensson in Ottarje vorbeischauen, der wüsste eine Menge über Hyggelik. Außerdem soll es in Vidsand eine Nachfahrin des großen Hetmans leben, eine gewisse Ragna Firunsdotter. Wir werden sehen was die wohl so zu erzählen haben. Auf jeden Fall haben wir neue Spuren und im ‚Wegkreuz’ ein komfortables Bett für die Nacht.

Vaermhag, 14. Travia 15

Nach einigen Tagen Fußmarsch über Serske, leider hatten wir diesmal kein Jagdglück und das angeschossene Wildrind entkam, und Thorwal haben wir heute Vaermhag erreicht. Wir haben uns entschieden diesen Hjore in Ottarje als nächstes aufzusuchen.
Hier in Vaermhag haben wir uns mal im ‚Küstennebel’, umgehört und von einer gelehrten Namens Eliane Windbek in Varnheim gehört. Die soll alles Mögliche wissen. Nachdem wir eh durch den Ort müssen werden wir mal bei ihr anklopfen. Leider kann ich das Lob für die Taverne im Ort nicht auch für die Herberge verteilen. ‚Zum Tempel’ heißt der Ort wo wir uns Zimmer gemietet haben, doch leider ist es eher ein Tempel für Flöhe. Ich schlafe heute Nacht auf dem Boden!

Varnheim, 16. Travia 15

Im Pelikan hatten wir erfahren, dass Eliane im Norden der Stadt wohnt. Überrascht war ich ja schon, und ich glaube wohl die anderen waren es auch, so eine junge Frau anzutreffen. Nach den Erzählungen über eine Gelehrte in Varnheim, hatten wir wohl alle instinktiv an jemand alten gedacht. Jedenfalls hatte sie eine Menge zu erzählen.
Zuerst dachte ich schon, das wird nix, als sie von Asgrimm Thurboldsson in Breida anfing, aber danach wurde es nur noch besser. Sie meinte in Phexchaer würde ein Verwandter des alten Hetmans wohnen, ein gewisser Alrik Derondan. Mal sehen wann wir dorthin kommen. Außerdem sollten wir mal zu Yasma Thinmarsdotter in Clanegh reisen, die hätte wohl ein altes Erbstück von Hyggelik.
„Wenn ihr Glück habt, dann trefft ihr irgendwo Swafnild Egilsdotter. Die ist ständig auf ihrem Schiff ‚Hjallandsstolz’ unterwegs.“ Sagte sie noch. Nach kurzem Zögern sagte sie dann noch, dass sie eine Karte hätte, die zum Grab von Hyggelik führen soll. Wahrscheinlich ein Teil von unserer Karte. Aber die will sie nur herausrücken wenn wir ihr einen Gefallen tun. Sie hat uns gebeten einen Kult, der dem Namenlosen geweiht ist, zu zerschlagen. Deren Tempel soll auf Hjalland liegen. Natürlich haben wir eingewilligt, wir brauchen ja diese Karte. Wenn wir ein Schiff finden geht es morgen los.

Ljasdahl, 23. Travia 15

Wo ist nur dieser Tempel. Langsam wird es frustrierend. Seit sechs Tagen stapfen wir nun schon kreuz und quer über diese verfluchte Insel hinweg. Wir waren ja schon am 17. mit der ‚Beorn Beornssen VII’ nach Ljasdahl übergesetzt. In diesem Inselnest scheint aber keiner etwas über diesen blöden Tempel zu wissen. Entweder die wissen wirklich nichts, oder die hängen da alle mit drin. Ich hoffe inständig auf ersteres, sonst kommen wir nicht mehr Lebend von dieser Insel.
Am zweiten Tag sind wir dann zum ‚Hjallander Hof’ marschiert, doch dort gab es nur einen Bauernhof, dessen Bewohner nicht sehr gesprächig waren. Am 19. waren wir dann losmarschiert auf unsere Tour rund um die Insel. Aber gefunden haben wir nichts. Gut, einen Hirten am ersten und einen Krämer am letzten Tag. Die konnten uns aber auch nichts über den Kult erzählen. Beide schienen an Geister zu glauben, denn sie erzählten beide von einem alten Stall in dem es einmal im Monat umgehen soll, wann und wo das genau ist, wussten sie natürlich nicht. Aber das Wort ‚Aufgabe’ kennen wir alle nicht. Morgen werden wir noch einmal diese Insel durchkämmen.

Ljasdahl, 27. Travia 15

Wir haben den Tempel der Kultisten dann doch noch gefunden. Er war tatsächlich unter einem alten, verrotteten Stall versteckt. Die Tatsache dass ich darüber berichten kann verrät schon dass wir da unten lebend herausgekommen sind, aber es war knapp.
Natürlich war der Tempel kein wirklicher Tempel wie man ihn von den Zwölfen her kennt, sondern eher eine Art Kellergewölbe. Schon hinter der ersten Tür trafen wir auf einen sehr überraschten Kultisten. Noch bevor er wusste wer wir waren und warum wir hier waren lag er blutend am Boden. In einer Nische in dem Raum stand eine Statue des Namenlosen Gottes, die wir natürlich prompt zerschlugen. Ich denke das war ein Fehler.
Durch den Krach, den wir dabei machten, wurden zwei weitere Kultisten angelockt. Die beiden Streuner waren bei Weitem nicht so überrascht wie ihr Vorgänger und bereiteten uns einige Mühen. Minna missglückte ein Zauber und sie musste diesen Fehler mit einigen bösen Wunden bezahlen. Trotzdem konnten wir die beiden überwältigen und zerstörten eine weitere Statue in diesem Raum.
Hinter der nächsten Tür trafen wir auf eine kleine Gruppe der Sektenmitglieder. Drei Streuner stürmten Klingen schwingend auf uns zu, während zwei Thorwaler ihre Bögen zückten. Als wir unter dem Pfeilhagel zurückwichen, versuchte ein Krieger zu fliehen. Eren reagierte blitzschnell. Er murmelte einige Worte und plötzlich blieb der Flüchtende mitten in der Bewegung regungslos stehen. Es wäre uns sicher schlecht bekommen hätten wir den Kerl entkommen lassen. Ich bin mir sicher er wollte einen Alarm auslösen.
In der Zwischenzeit hatten sich Aryah und Tanya hinter dem Türrahmen verschanzt und konnten schnell die beiden feindlichen Schützen ausschalten. Thor und ich konnten dann jeweils einen der Angreifer aufhalten, während sich Eren um den dritten kümmerte. Leider konnten wir aus dem fliehenden Krieger nichts heraus bekommen. Er brabbelte nur sinnloses Zeug. Letztendlich mussten wir auch ihn beseitigen. Wir konnten ihn ja nicht als Warnung mitten im Raum stehen lassen.
Da wir hier nichts außer einer Leiter nach unten fanden, begaben wir uns wieder ins Zentrum des Kellers. Wir fanden einen kleinen Vorraum, von dem aus wir eine Gruppe Kultisten bei einem Ritual beobachten konnten. Sie waren nur zu fünft und wir hatten den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite. Noch aus dem Vorraum heraus feuerten unsere drei Schützen auf die drei Streuner im nächsten Raum. Thor und ich stürmten die große Halle und Minna feuerte einen Lichtblitz auf die Kultisten ab. Gemeinsam konnten wir die Sektengruppe schnell überwinden und Kampfunfähig machen. In allen vier Ecken des Raumes standen wieder diese Statuen des Namenlosen, die wir natürlich so gleich zerstörten.
Im Westteil des Kellers trafen wir noch zwei korrumpierte Thorwaler, die wir jedes Mal schnell überwältigen konnten. Leider übersahen wir, beim Zerschlagen von weiteren Statuen, eine Falle. Thor und Minna wurden böse getroffen. In einem geheimen Raum fanden wir einen kleinen Hebel. Wir hätten nicht daran ziehen sollen. Ich bin mir sicher, dass wir damit eine Falle aktiviert haben. Auf dem Weg zurück in den Ostteil wurden wir von einer weiteren Armbrustfalle überrascht. Die war vorhin noch nicht da gewesen. Minna wurde wieder getroffen, aber diesmal mussten wir auch Tanya und Aryah von zwei Bolzen befreien.
Im Südosten fanden wir die Speisekammer der Sekte und direkt daneben die Latrine. Dort überraschten wir einen Gläubigen mit nicht nur sprichwörtlich herunter gelassenen Hosen. Der Thorwaler starb noch im sitzen mit einem Pfeil im Hals. Im Nordostteil fanden wir noch eine dieser blasphemischen Statuen und eine Schatztruhe. Mit etwas Mühe konnte Thor diese öffnen und brachte einen goldenen Schild, den Minna sofort an sich nahm, und einige wertvolle Schmuckstücke zum Vorschein. Danach begaben wir uns ein Geschoss tiefer.
Am Fuße der Treppe liefen wir direkt zwei Krieger-Kultisten in die Arme. Zum Glück hatte ich einen Dolch im Gürtel, den ich meinem Angreifer in den Nacken stieß. Minna reagierte blitzschnell und setzte ihren neuen Schild ein. Sie traf den Krieger mit voller Wucht am Kopf und der sank bewusstlos zu Boden. Wieder fanden wir einige Statuen, aber auch eine erneute Bolzenfalle. Wieder wurden Thor und ich getroffen. Mittlerweile blutete ich aus zahlreichen Wunden. Den anderen ging es da aber nicht viel besser.
Hinter der nächsten Tür fanden wir das Waffenlager der Sekte und vier weitere verwirrte Seelen. Sie hatten wohl nicht mit einem Angriff gerechnet, reagierten aber trotzdem gut. Alle vier suchten nicht erst nach Waffen, sonder schwangen diejenigen, an denen sie gerade arbeiteten. Das war zwar besser als ein unbewaffneter Kampf, doch gegen unsere gute Ausrüstung waren sie doch deutlich unterlegen. Dennoch schafften sie es Eren und Tanya zwei üble Schnitte zu verpassen.
Leichter sollte es auch von hier an nicht werden. Wir versorgten schnell unsere Wunden, soweit das hier eben ging und machten uns wieder auf. Schon hinter der nächsten Tür wartete ein Priester des Namenlosen Gottes auf uns. Kaum hatten wir den Raum betreten murmelte er eine magische Formel und der Krieger der bei ihm war lief wie ein Berserker auf uns zu. Minna feuerte sofort eine Feuerlanze auf den Priester ab, doch erst als Eren und Tanya dasselbe taten konnten sie den Zauberer ausschalten. Thor und ich sprangen zur Seite und ließen der Berserker zwischen uns. Auch als Aryah ihr Schwert zückte und uns zur Hilfe kam, hatten wir noch einige Mühe den, mit übermenschlicher Kraft, kämpfenden zu überwältigen. Eigentlich kann man von überwältigen gar nicht sprechen. Am Ende blutete er aus unzähligen Wunden; uns ging es da nicht anders. Er fiel erst um, als meine Axt sein rechtes Bein abtrennte. Natürlich mussten wir auch hier einige Statuen zerstören.
Im Gang nach dem Priesterangriff kamen uns zwei Thorwaler entgegen gerannt. Sie hatten offensichtlich unseren Kampf mit dem Priester gehört. In ihrer Hast waren sie allerdings keine Gegner für die Pfeile von Aryah und Tanya.
In einem nach Norden führenden Flur konnte Thor dann eine geheime Tür öffnen, hinter der wir erstmal wieder in eine Falle liefen. Langsam wurde es richtig ernst. Wenn wir hier nicht bald raus kamen würden wir es gar nicht mehr schaffen. In einem kleinen Zimmer stand eine hölzerne Truhe, auf der ein seltsamer Kristall leuchtete. Plötzlich begann der Kristall zu pulsieren. Rauch stieg auf! Aus dem Nebel drang ein unheimliches Stöhnen. Thor wurde blass und stotterte: „We… we…weg hier!“
Der Rauch wurde immer dicker und begann sich zu drehen. Plötzlich stand ein schwarzer Dämon vor uns. Der Heshtot ließ seine Peitsche zucken. Wie ein Feuerstift leckte sie über meine Brust. Es brannte schlimmer als jedes Feuer. Minna stach ihren Zauberstab mitten ins Herz des Dämons. Mit einem gellenden Schrei löste er sich in Luft auf. Der ganze Raum schien auf einmal eine Nuance heller. Der Kristall war immer noch da und Minna schleuderte einen Feuerball gigantischer Intensität auf die Truhe. Es dauerte eine ganze Weile bis wir alle wieder klar sehen konnten, so hell war der Feuerball gewesen. Dann hörten wir alle ein leises knacken und langsam krochen feine Risse über den Kristall. Wieder knackte es und der Stein bröselte in feinsten splittern zu Boden. Zu unserer Enttäuschung war die Truhe darunter wohl leer gewesen, jedenfalls konnten wir in ihren Trümmern nichts von Wert finden. Zu allem Übel hatte der Feuerball Minna viel Kraft gekostet, sie nahm zwar einen Trank zu sich, der ihre astralen Kräfte etwas auffrischen konnte, aber sie würde heute nicht mehr viel Magie anwenden können.
Da wir in einem westlichen Raum, von einem Felsblock, der eine Tür blockierte, aufgehalten wurden, musste Minna einen Teil ihrer letzten Energiereserven dazu nutzen uns auf die andere Seite zu teleportieren. Dieser Einsatz hatte sich aber gelohnt, da wir am Ende des Ganges den Altarraum des Tempelgewölbes entdeckten.
Wir waren wohl genau in ein wichtiges Ritual geplatzt. Zwei, ganz in rot gekleidete, Priester und vier Kultisten griffen uns erbost an. Wie schon zuvor versuchten die Priester die beiden Krieger mit ihrem Berserkerzauber zu belegen. Doch diesmal waren wir vorbereitet. Eren und Tanya bewiesen ihr können. Einer der Priester fiel röcheln zu Boden. Tanyas Pfeil hatte seinen Hals durchschlagen. Der zweite Priester brachte nur ein lautes Gähnen hervor, er war Erens Schlafzauber zum Opfer gefallen und weilte nun in der Welt der Träume. Die beiden Streuner versuchten zwar noch ihre beiden Kriegerkumpane mit ihren Bögen zu unterstützen, doch die beiden Krieger kämpften ohne Herz. Scheinbar hatten sie mit dem Berserkerzauber gerechnet und fühlten sich ohne hilflos. Zwar waren auch wir nicht im Vollbesitz unserer Kräfte, doch wir waren in der Überzahl. Diese konnten wir gut ausnutzen und bald stand nicht einmal mehr der schlafende Priester.
Natürlich standen um den Altar herum auch wieder diese unsäglichen Statuen, die wir gemeinsam mit dem Altar zerschlugen. Dabei fanden wir in dem Altar eine kleine Statue, die wir Eliane als Beweis unserer Tat mitbringen wollen. Wir wollten uns gerade aufmachen dieses dunklen Keller zu verlassen, als Thor uns zum verweilen aufforderte.
„Wartet mal! Ich hab da was gesehen.“, sagte er und machte sich an der Westwand zu schaffen. Schnell hatte er eine versteckte Tür geöffnet, hinter der wir den Hohepriester dieses Kultes vorfanden. Er hatte uns wohl bei unserem zerstörerischen Werk gehört. Jedenfalls schleuderte er mir sofort eine Feuerkugel ins Gesicht. Ich konnte gerade noch rechtzeitig meine Axt hochreißen, doch die Flammen erreichten mich trotzdem. Dank des Irren hab ich jetzt kaum noch Haare. Na ja, die wachsen nach. Unserer Überzahl hatte er danach jedoch nicht mehr viel entgegen zu setzen. In seiner Kammer fanden wir eine Mitgliederliste seiner Sekte und eine kleine Truhe. In der lagen einige wertvolle Schmuckstücke, 250 funkelnde Dukaten und einen silbernen Stirnreif. Minna sagt, der erhöht die magische Widerstandskraft. Er steht ihr richtig gut.
Mit letzter Energie hatte uns Minna dann wieder an dem Felsblock vorbei teleportiert und wir waren über die Leiter wieder nach oben ans Licht gelangt. Den Zwölfen sei Dank, das Licht hat uns wieder! Wieder in Ljasdahl angekommen haben wir erstmal die erbeuteten Schätze zu Geld gemacht und uns im ‚Haus Hjalland’ einquartiert. Leider wird erst morgen ein Schiff zurück nach Varnheim fahren.

Varnheim, 28. Travia 15

Auf der ‚Hjalding’ waren wir heute endlich wieder von dieser düsteren Insel herunter gekommen. Hoffentlich haben wir diesen bösen Kult komplett vernichtet. Eliane jedenfalls war beeindruckt. Aber wir waren wohl zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen. Sie hatte wohl gerade Herrenbesuch. Jedenfalls öffnete sie die Tür in ein Laken gehüllt und drückte uns nur schnell das versprochene Kartenstück in die Hand. Es passt genau an den unteren Rand unserer Karte. Super! Dann verschwand sie mit einem eiligen „Danke, bis bald!“ hinter der Tür. Grinsend begaben wir uns in die ‚Herberge Varnheim’ um unsere Wunden zu pflegen.


Nachrichten in diesem Thema
Tagebuch des Styr al Skerdun - von stormlord - 11.07.2008, 00:25
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Obi-Wahn - 11.07.2008, 08:45
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 15.07.2008, 19:40
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 15.07.2008, 22:44
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Zurgrimm - 15.07.2008, 22:49
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 15.07.2008, 23:16
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Calesca - 16.07.2008, 06:48
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Zurgrimm - 16.07.2008, 09:14
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 16.07.2008, 23:56
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Zurgrimm - 17.07.2008, 09:27
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von stormlord - 20.07.2008, 22:39
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 20.07.2008, 23:09
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 05.08.2008, 00:33
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Kunar - 05.08.2008, 18:39
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Zurgrimm - 06.08.2008, 13:52
RE: Tagebuch des Styr al Skerdun - von Zurgrimm - 06.08.2008, 15:49



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