29.09.2008, 13:08
Hmmm, WoW ....
Also, im Prinzip sind Online-RPs nett oder können nett sein, wenn man es nicht übertreibt. Trotzdem sagt mir WoW nicht zu, die Gründe führe ich auch aus, weil vom TE danach gefragt wurde.
Ich hab früher UO gespielt und da ein Spielgefühl kennen gelernt, das ich immer toll fand: Ich kam online ohne einen Plan, und dann kam ich in ein Gespräch online, und obwohl das nicht reglementiert war ... es entwickelte sich Rollenspiel. Das Rollenspiel war jetzt gar nicht mal so hochklassig, aber es war abwechslungsreich. Es machte einfach Spaß, die Athmo zu genießen.
WoW hab ich kurz getestet, aber für mich hat es - auch auf den Rollenspiel-Servern keine Athmosphäre. Überall rofl-ende Leute, denen es nur um Equip und Levelaufstiege etc ging. Natürlich hab ich nen RP-Server getestet, aber RP nicht gefunden. Ja, es gab RP-Sippen, die spielten auch ganz nett, aber ich find es seltsam, mich mit ner RP-Sippe vor der Welt zu verstecken. Eigentlich sollte man mit denen durch die Gegend ziehen, und überall, wo man hinkommt, sollte Rollenspiel laufen. Da tratschen Waschweiber, da gibts einen Überall, dort vorne wird gehandelt. DAS wäre für mich eine athmosphärische Welt, die sich für mich in WOW nie ergab.
Allerdings auch in keinem anderen MMORPG. Im prinzipiell von vielen als RP-orientiert bezeichneten LOTRO sah ich nur ganz ganz selten - und in abnehmender Häufigkeit - Leute einfach rollenspielen. 90 Prozent hetzten durch die Gegend, um irgendwelche seltsamen Questen - die meisten saudoof ehrlich gesagt - abzufrühstücken. Wenn ich mich da auf den Marktplatz stellte, bekam ich nicht das Gefühl "Eine stimmige Welt", sondern eher "Was für eine Stadt voller Verrückter".
Vielleicht war ich aber inzwischen auch verwöhnt, denn nach der UO-Zeit (wo ich aus irgendeinem Grund den Trend zu UO-Freeshards verpasste) fand ich zu Neverwinter Nights 1 und darauf basierenden Servern (Persistent Worlds). Da waren es viel, viel weniger Spieler, aber die haben dann alle in-character gespielt und man fand immer RP, ohne dass man in der selben Sippe/Gilde war. Leute kämpften gegeneinander, weil sie Feindschaften aufgebaut hatten. Sie integrierten gegeneinander, tranken miteinander, verliebten und entliebten sich. Es gab zwar mehr Flächen, wo gerade keiner war (insofern kommt es nicht an das Ideal eine bevölkerten und vor RP-Leben strotzenden Welt heran), aber das, was man sah (und das war immer noch ne Menge) war sinnvoll.
Ich lernte, das Gefühl zu mögen, dass ich mich in den Hintergrund beliebig rein-vertiefen kann. Wenn ich wissen will, ob NSC XYZ Kinder hat (weil ich meinetwegen auf die Idee kam, ihn zu erpressen), dann konnte ich das rausbekommen, auch wenn das nicht in seinem Dialog stand. Niemand war nur dummer Questgeber, alle Charaktere waren irgendwie sinnvoll.
Ich liebe es, wenn die Welt sich verändert, und das ist auch mein Anspruch, dass mein Charakter (ein kleiner Dieb eigentlich) hier und dort Fußstapfen in der digitalen Welt hinterlässt. Und dass dabei Geschichten entstehen, die auch nochmal IG erzählt werden.
Vielleicht falle ich damit inzwischen als Spieler für die großen MMORPGs endgültig aus, weil sie mich nur langweilen. Huih, ich kann nen Drachen erschlagen. Ja, der Prozess des Erschlagens in technischer Hinsicht ist in WOW cool, der Weg dahin eher selten, denn ich mag den im Voll-RP, aber selbst dafür könnte man ja Gilden finden. Aber was mich schon ärgert: Niemand wird nachher über die Heldentat reden, niemanden juckt es. Man ist der tausendste, der den Drachen erschlug und nach einem folgen tausend andere. Es ist schlicht sinnlos. Seit Release entwickelt sich im Kern nix weiter.
Beispiel LOTRO: Ja, ich kann individuell ne gar nicht mal schlechte Mainquest durchspielen, aber alle anderen ja auch. Am Anfang starte ich in einer zerstörten Stadt und egal, was ich tue: Diese Stadt wird immer zerstört sein und es werden Leute ankommen, die sagen, dass die Stadt "gerade eben" zerstört wurde. Sowas find ich halt doof, weil die Welt statisch ist. Mittels der Quest wird einem Dynamik vorgegaukelt, aber es ist nur Humbug letztens.
Wenn ich aber im RP einen Drachen wirklich erschlage (sowas Episches muss es bei mir ja gar nicht sein), dann ist der aber danach weg. Und wenn irgendjemand fragt "Was ist eigentlich mit dem Drachen geschehen?", dann soll es heißen "den hat damals Parat erlegt" usw usf.
Ich will einfach, dass die Welt sich fortentwickelt und lebt und dass man an allen Ecken merkt, dass Rollenspiel betrieben wird, und dass die Ergebnisse dieses Rollenspiels mich irgendwann wieder betreffen können oder aber auch nicht.
Okay, also bleibe ich bei NWN 2, denn in der Hinsicht ist es dann eben allen MMORPGs überlegen. Jeder betreibt RP und dabei entstehen in der Dynamik Geschichten, die deutlich komplexer sind als in MMORPGs, sogar komplexer als im PnP-RP, denn ich hab ja keinen Einfluss auf meine Mitspieler.
_Leider_ ist das zur Zeit nur Spartenprogramm und der Trend geht weiterhin zu größer, schneller, lauter. :-)
Also, im Prinzip sind Online-RPs nett oder können nett sein, wenn man es nicht übertreibt. Trotzdem sagt mir WoW nicht zu, die Gründe führe ich auch aus, weil vom TE danach gefragt wurde.
Ich hab früher UO gespielt und da ein Spielgefühl kennen gelernt, das ich immer toll fand: Ich kam online ohne einen Plan, und dann kam ich in ein Gespräch online, und obwohl das nicht reglementiert war ... es entwickelte sich Rollenspiel. Das Rollenspiel war jetzt gar nicht mal so hochklassig, aber es war abwechslungsreich. Es machte einfach Spaß, die Athmo zu genießen.
WoW hab ich kurz getestet, aber für mich hat es - auch auf den Rollenspiel-Servern keine Athmosphäre. Überall rofl-ende Leute, denen es nur um Equip und Levelaufstiege etc ging. Natürlich hab ich nen RP-Server getestet, aber RP nicht gefunden. Ja, es gab RP-Sippen, die spielten auch ganz nett, aber ich find es seltsam, mich mit ner RP-Sippe vor der Welt zu verstecken. Eigentlich sollte man mit denen durch die Gegend ziehen, und überall, wo man hinkommt, sollte Rollenspiel laufen. Da tratschen Waschweiber, da gibts einen Überall, dort vorne wird gehandelt. DAS wäre für mich eine athmosphärische Welt, die sich für mich in WOW nie ergab.
Allerdings auch in keinem anderen MMORPG. Im prinzipiell von vielen als RP-orientiert bezeichneten LOTRO sah ich nur ganz ganz selten - und in abnehmender Häufigkeit - Leute einfach rollenspielen. 90 Prozent hetzten durch die Gegend, um irgendwelche seltsamen Questen - die meisten saudoof ehrlich gesagt - abzufrühstücken. Wenn ich mich da auf den Marktplatz stellte, bekam ich nicht das Gefühl "Eine stimmige Welt", sondern eher "Was für eine Stadt voller Verrückter".
Vielleicht war ich aber inzwischen auch verwöhnt, denn nach der UO-Zeit (wo ich aus irgendeinem Grund den Trend zu UO-Freeshards verpasste) fand ich zu Neverwinter Nights 1 und darauf basierenden Servern (Persistent Worlds). Da waren es viel, viel weniger Spieler, aber die haben dann alle in-character gespielt und man fand immer RP, ohne dass man in der selben Sippe/Gilde war. Leute kämpften gegeneinander, weil sie Feindschaften aufgebaut hatten. Sie integrierten gegeneinander, tranken miteinander, verliebten und entliebten sich. Es gab zwar mehr Flächen, wo gerade keiner war (insofern kommt es nicht an das Ideal eine bevölkerten und vor RP-Leben strotzenden Welt heran), aber das, was man sah (und das war immer noch ne Menge) war sinnvoll.
Ich lernte, das Gefühl zu mögen, dass ich mich in den Hintergrund beliebig rein-vertiefen kann. Wenn ich wissen will, ob NSC XYZ Kinder hat (weil ich meinetwegen auf die Idee kam, ihn zu erpressen), dann konnte ich das rausbekommen, auch wenn das nicht in seinem Dialog stand. Niemand war nur dummer Questgeber, alle Charaktere waren irgendwie sinnvoll.
Ich liebe es, wenn die Welt sich verändert, und das ist auch mein Anspruch, dass mein Charakter (ein kleiner Dieb eigentlich) hier und dort Fußstapfen in der digitalen Welt hinterlässt. Und dass dabei Geschichten entstehen, die auch nochmal IG erzählt werden.
Vielleicht falle ich damit inzwischen als Spieler für die großen MMORPGs endgültig aus, weil sie mich nur langweilen. Huih, ich kann nen Drachen erschlagen. Ja, der Prozess des Erschlagens in technischer Hinsicht ist in WOW cool, der Weg dahin eher selten, denn ich mag den im Voll-RP, aber selbst dafür könnte man ja Gilden finden. Aber was mich schon ärgert: Niemand wird nachher über die Heldentat reden, niemanden juckt es. Man ist der tausendste, der den Drachen erschlug und nach einem folgen tausend andere. Es ist schlicht sinnlos. Seit Release entwickelt sich im Kern nix weiter.
Beispiel LOTRO: Ja, ich kann individuell ne gar nicht mal schlechte Mainquest durchspielen, aber alle anderen ja auch. Am Anfang starte ich in einer zerstörten Stadt und egal, was ich tue: Diese Stadt wird immer zerstört sein und es werden Leute ankommen, die sagen, dass die Stadt "gerade eben" zerstört wurde. Sowas find ich halt doof, weil die Welt statisch ist. Mittels der Quest wird einem Dynamik vorgegaukelt, aber es ist nur Humbug letztens.
Wenn ich aber im RP einen Drachen wirklich erschlage (sowas Episches muss es bei mir ja gar nicht sein), dann ist der aber danach weg. Und wenn irgendjemand fragt "Was ist eigentlich mit dem Drachen geschehen?", dann soll es heißen "den hat damals Parat erlegt" usw usf.
Ich will einfach, dass die Welt sich fortentwickelt und lebt und dass man an allen Ecken merkt, dass Rollenspiel betrieben wird, und dass die Ergebnisse dieses Rollenspiels mich irgendwann wieder betreffen können oder aber auch nicht.
Okay, also bleibe ich bei NWN 2, denn in der Hinsicht ist es dann eben allen MMORPGs überlegen. Jeder betreibt RP und dabei entstehen in der Dynamik Geschichten, die deutlich komplexer sind als in MMORPGs, sogar komplexer als im PnP-RP, denn ich hab ja keinen Einfluss auf meine Mitspieler.
_Leider_ ist das zur Zeit nur Spartenprogramm und der Trend geht weiterhin zu größer, schneller, lauter. :-)