Antamar muss Aventurien verlassen
#20
Den Zwölfen zum Gruße!

Decipher schrieb:Wenn keinerlei Bezüge mehr zu Aventurien bzw. DSA bestehen dürfen kann man das Spiel wohl gleich von Neuem programmieren.

Da bleibt nicht mehr viel von übrig...

So ganz stimmt das nicht. Die zahlreichen Zufallsbegegnungen und die Questen, welche mir bekannt sind, kann man mit einigen Änderungen übernehmen. An Texten fehlt es also nicht. Auch hat man ein Forum, ein System fürs Melden von Bugs, Bilder und nicht zuletzt die Programmiererfahrung.

Es ist sicher niederschmetternd, nach so langer Zeit den DSA-Bezug aufgeben zu müssen. Andererseits gingen die Verhandlungen wohl über längere Zeit, so dass das Team sich darauf einstellen musste, dass es auch danebengehen könnte.

Asgrimm schrieb:DSA hat auch mal klein als schlechte Kopie von DuD angefangen....

Die Antamar-Entwickler sind meines Wissens vor allem Programmierer. Ulrich Kiesow war als Autor bzw. Übersetzer tätig. Zudem gab es damals kein bekanntes ganz großes Rollenspielsystem in Deutschland. Heute sieht der Markt anders aus. Ich sehe die Situation also völlig unterschiedlich.

Wenn sich die Antamar-Macher von der niederschmetternden Ankündigung erholt haben, kann es dennoch weitergehen, wenn auch in kleinerem Maßstab, weil viele Nutzer, die Antamar nur wegen des DSA-Bezugs gespielt haben, wegbleiben werden. Der heutige Tag ist insofern nicht der Anfang vom Ende, sondern der Beginn eines Antamar in anderer Dimension.

Asgrimm schrieb:VERDAMMT! Das fällt mir erst jetzt ein. Ich Depp hab Chromatix auch noch unterstützt in dem Ich Drakensang gekauft habe. Unter diesen Geschichtspunkt gefällt mir das Spiel gleich überhaupt nicht mehr.

Jeder der Drakensang kauft oder dafür wirbt unterstützt Chromatix, und trägt dazu bei das Fanprojekte im Keim erstickt werden!

009-Greekmill schrieb:Jetzt hab ich doch glatt einen Grund mehr DraSa nicht zu kaufen...

Nun lassen wir mal den Tempel im Dorf. Drakensang stammt von Radon Labs, die eine Unterlizenz von Chromatrix erworben haben. Wer Drakensang nicht kauft, schadet damit nicht Chromatrix, sondern direkt erst einmal Radon Labs. Die Lizenzgebühr ist doch so oder so bezahlt. Wenn überhaupt wird durch so ein Boykott die Hürde für ein neues DSA-Computerspiel höher gelegt, weil es sich langsamer auszahlt, eins zu machen und das Geld für die Lizenz auszugeben.

Hendrik schrieb:Hmm, das war's dann wohl. :cry: Ich weiß nicht, was von Antamar noch bleiben soll, wenn das DSA-Flair weg ist. Letztlich kam es nicht so überraschend, nachdem Chromatrix mit den (im Gegensatz zu Antamar nicht sehr überzeugenden) Browser-ABs praktisch auf den gleichen Markt gedrängt hat. Mal sehen, wann "Rastullahs Lockenpracht" wegen Lizenzverletzung eingestellt wird :(

Die Browserspiele sollen angeblich im wesentlichen eine Adaption der Handyspiele sein, mit welchen Chromatrix meines Wissens relativ erfolgreich waren. Natürlich kann eine solche Portierung nicht auf Anhieb mit einem Projekt konkurrieren, das seit mehr als einem Jahr auf Fanbasis läuft und mit Tausenden von Texten aufwarten kann. Es war wohl etwas ungeschickt, kostenlos "nur" ein Teilabenteuer anzubieten, in dem man als Spieler relativ wenige Entscheidungsmöglichkeiten hat.

Dennoch glaube ich nicht, dass von Anfang an beabsichtigt war, Antamar dichtzumachen. Es hätte noch eine ganze Weile gedauert, bis Antamar einem kommerziellen Projekt gefährlich geworden wäre. Dafür waren einfach noch zu viele grundsätzliche Probleme in dem Spiel, die man hätte lösen müssen. Auf kostenloser Basis und mit der Mitarbeit von begeisterten Fans läßt sich so etwas betreiben. Nur ist das nicht die potentielle Schicht, die man mit einem gut gemachten, aber zu zahlenden Spiel anspricht, oder die auf einmal Geld bezahlt für etwas, das sie bisher kostenlos bekommen hat.

Zurgrimm schrieb:Solange diese Runde ohne Reset weiterläuft, werde ich wohl erstmal weitermachen und abwarten, was wird.

So werde ich es auch halten! Den Entwicklern und ihrer Arbeit zuliebe spiele ich auf jeden Fall erst einmal weiter.

Zurgrimm schrieb:Das sind sicher Interna, die mich nichts angehen. Aber man muß zumindest bemerken, daß hier ja von vornherein (schon mit den laufenden Verhandlungen) eine tiefgreifende Änderung im bisherigen Grundkonzept von Antamar erfolgen sollte. Bevor man auf eine Seite schimpft, müßte man den Auslöser und die Ursachen näher kennen.

Das sind mal wieder die mäßigenden Worte eines Zwerges, die ich so schätze. Man kann den Hintergrund schlecht beurteilen. Natürlich habe ich meine Vermutungen, aber ohne weitere Informationen ist es eher schädlich, sich jetzt haarklein darüber auszulassen.

Antamar war laut Angaben seiner Autoren als nichtkommerzielles Projekt gedacht. Bereits die Herausgabe der Nutzerdaten, selbst in Form der E-Mailadressen, wäre kommerziell gewesen.

Rabenaas schrieb:Vielleicht sollte man Chromatix klar machen, dass alle hier im Laufe ihres Lebens viel Geld für DSA-Produkte ausgegeben haben, bereit sind, noch mehr Geld auszugeben, aber im Moment ziemlich verärgert sind. Wenn die Leute bei Chromatix das oft genug zu hören bekommen ... machen sie es beim nächsten Fanprojekt wahrscheinleich trotzdem genau so.

Darum geht's ja nicht. An den DSA-Produkten verdienen ganz unterschiedliche Personen. Chromatrix hat zunächst eine bestimmte Geldsumme dafür bezahlt, DSA-Computerspiele herauszugeben und nichts weiter. Ein Fanprojekt, das auf dem gleichen Gebiet stattfindet und so gut wird wie ein kommerzielles Produkt (oder in absehbarer Zeit so gut werden könnte), können sie erlauben oder nicht.

Ich führe es auf die Unmutsäußerungen vieler Antamar-Spieler zurück, dass nach relativ kurzer Zeit eine neue Erklärung gekommen ist, die ausdrücklich von Chromatrix und den Antamar-Autoren gemeinsam verfasst wurde. Damit soll verhindert werden, dass verärgerte Nutzer Chromatrix als Spielverderber oder Gegner der Antamar-Macher ansehen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich finde es richtig und gut so, das noch einmal gemeinsam zu schreiben. Ich bedauere es für die Antamar-Autoren, die unglaublich viel Zeit und Engagement in so ein Projekt gesteckt haben und jetzt noch einmal einen ganzen Packen drauflegen müssen. Ich bin mir jedoch auch bewusst, dass ich für Antamar kein Geld bezahlt habe und mich daher auch nicht beschweren kann. Stattdessen freue ich mich über die gute Zeit, die ich mit Antamar hatte (und bis Ende des Monats noch haben werde).
Ärger im Svellttal? Auf der Suche nach dem Salamanderstein? Dann hilft der Sternenschweif-Reiseführer von Kunar!


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RE: Antamar muss Aventurien verlassen - von Kunar - 01.09.2008, 21:48



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