24.01.2014, 15:07
(24.01.2014, 14:38)Zurgrimm schrieb: Also, ich weiß schon prinzipiell, daß es diese Sendung gibt und worum es im Groben geht, zumal ich schonmal eine (kritische) Sendung über dieses Format (und ähnliche) gesehen habe. Auch komme ich beim abendlichen Durchschalten der Programme zwangsläufig mal daran vorbei, so daß ich auch weiß, daß es derzeit gerade läuft. Aber irgendwie habe ich den Reiz daran noch nie verstanden, mir anzuschauen, wie irgendwelche Möchtegern- oder C-Prominenten in Kakerlaken baden oder Regenwürmer und Maden essen. Das mag nun vielleicht auch mit daran liegen, daß ich von den teilnehmenden "Stars" partout keinen kenne (mal abgesehen davon, daß man seinerzeit gar nicht daran vorbei kam, den Namen Daniel Küblböck irgendwo in der Presse zu lesen). Insofern sind es für mich einfach ein paar unbekannte Typen in einer weiteren Reality-Show. Ob die nun Spielchen bei RTL2 im Container machen oder bei RTL im Dschungelcamp, das ist mir wirklich einerlei. Dafür wäre mir schlicht die Zeit zu schade.Ich erkläre mir das so. Dschungelcamp dient den Teilnehmern hauptsächlich dazu, sich nochmal ins Gespräch zu bringen und/oder Teilnehmergagen, Playboy-Shootings und ähnliche Werbeengagements abzugreifen. Es ist also reine und ziemlich offensichtliche Selbstvermarktung, das ist auch jedem bewusst. Der Zuschauer genießt daran, wie sich die Möchtegern-Promis selbst quälen, um dieses Ziel zu erreichen und nutzt die Mitmachmöglichkeiten gerne dazu aus, gegenüber bestimmten Personen seine Meinung über dessen Auftreten zum Ausdruck zu bringen.
Daß diese Sendung so dermaßen hohe Einschaltquoten bekommt, ist allerdings tatsächlich irgendwo erschreckend. Auf der anderen Seite gibt so viel grottiges Zeug (v.a.) auf den Privatsendern, daß es eigentlich keinen großen Unterschied macht, ob sich die Klientel dafür nun bei einem Format konzentreiert oder sich auf mehrere verteilt. Daß Anspruchs- und Bildungsfernsehen nicht unbedingt die höchsten Quoten bekommt, ist ja keine Neuigkeit.
Wirklich schlimmes passiert da aber auch nicht. Keiner muss Dinge tun, die er nicht will, die ihn verletzen oder ihm sonstwie gefährlich werden könnten. Es ist ausschließlich der Ekel der Teilnehmer und Zuschauer, mit dem da gespielt wird. Dazu muss ich aber einfach sagen, dass ich dieses Ekelempfinden teilweise übertrieben finde. Ich mache zwar auch keine Luftsprünge, wenn ich an Madencocktails denke. Aber wenn's im FreeTV gezeigt werden darf, kann es nicht gesundheitsschädlich sein und vom Ekelfaktor habe ich durchaus schon vergleichbare Situationen beim Toben im Freien erlebt. Aber die stellen sich teilweise an, als hätten sie noch nie einen Fuß in die Natur gesetzt oder maximal mit dem Fernglas vom Beifahrersitz aus dem Touristenjeep verfolgt.
Zitat:Vom Format her finde ich Reality-Shows sogar noch vergleichsweise angängig. Was mich wirklich aufregen kann, sind Scripted-Reality-Shows bzw. Pseudo-Dokus. Diese halte ich für geradezu gefährlich und wäre für eine permanente, deutliche Kennzeichnungspflicht oder ein Verbot. - Aber wir sind ja hier nicht im Meckerthread.Das sind genau die Dinger, weshalb RTL im Umfeld von Lippens zurecht als Hartz4-TV bezeichnet wird. Gäbe es nicht hin und wieder mal Formel 1, ich würde RTL auf der Fernbedienung vermutlich nicht mehr finden.