(26.06.2016, 08:20)Asgrimm schrieb: Das sich die Britten mit einer Deutschland dominierten EU schwer tun, ist auch irgendwie verständlich.Ich halte es für ein Gerücht, daß die EU von Deutschland (allein) dominiert wird. Das war zwar im Rahmen der Schuldenkrise ein Stück weit so, aber die betraf auch die Euro-Gruppe, nicht die EU als Ganzes und eben GB gerade nicht.
Ansonsten ist oft vom deutsch-französischen Motor die Rede und das bringt ja gerade zum Ausdruck, daß weder Deutschland noch Frankreich allein die EU dominieren können, sondern immer zusammen arbeiten müssen. Und daß die bevölkerungsreichsten Mitgliedstaaten, zumal wenn sie Nettozahler sind, ein gewichtiges Wort mitzureden haben, versteht sich aus der Natur eines solchen Staatenverbundes.
Daß es kein deutsch-frazösisch-britisches Tandem ist, das Motor der EU war, liegt wohl hauptsächlich daran, daß die Briten selbst das nicht wollten. Sie haben eben ihre Stimme selten zur Fortentwicklung der EU genutzt, sondern eher zur Hemmnis und zum Blockieren. Da die EU - das steht so auch in den Verträgen - auf eine zunehmend tiefere Zusammenarbeit angelegt ist, haben sich die Briten damit selbst immer wieder ins Abseits der Idee der EU gestellt.
Daher würde ich nicht sagen, daß die EU von Deutschland dominiert wird. Sie wird von den bevölkerungsreichsten Ländern dominiert, soweit diese sich um konstruktive Gemeinschaftsarbeit bemühen. Lediglich das Gefühl der Briten mag da ein anderes sein, weil Deutschland in Sachen Sparpolitik, die aber eben die Euro-Zone betrifft, eine gewisse Führungsrolle für sich beansprucht hat - damit nicht bald die ganze Geeinschaftswährung unter der Schuldenlast der Mitgliedstaaten, die vielfach schlicht jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt und zügellos Staatsverschuldung produziert haben, zusammenbricht.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."