25.09.2011, 21:12
(25.09.2011, 20:05)Calesca schrieb: Wie Rabe schon sagte - Gerechtigkeit und Rechtlichkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.Das ist schon richtig, nur daß es mangels Definierbarkeit sehr schwer ist, die Gerechtigkeit zum Maßstab zu erheben. Denn was gerecht ist, das empfindet mitunter jeder anders. Frag' einen Texaner und einen Deutschen, ob es gerecht ist, einen Mörder hinzurichten. Die Wahrscheinlichkeit unterschiedlicher Antworten dürfte immens sein. - Egal welches Recht wir haben, es wird immer Leute geben, die es (teilweise) ungerecht finden.
Und ja, das liegt zu großen Teilen an unterschiedlichen Traditionen. Allerdings muß man bedenken, daß es auch in Deutschland bis zum Ende des zweiten Weltkriegs die Todesstrafe gab (durch die ganze, an sich demokratische Weimarer Republik-Zeit hindurch). Daran sieht man, daß Traditionen sich auch verändern können, wenn das Wertempfinden der Menschen sich weiterentwickelt. Es ist ja auch kein Zufall, daß in den USA die Staaten, die die Todesstrafe abgeschafft haben, vornehmlich im Nordwesten des Landes liegen, während die Staaten mit den meisten Hinrichtungen sich im (insgesamt konservativeren) Süden befinden.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."