Dragan Escht

[Zurgrimm]

Unkanonisch! Informationen erhält man in Rollenspielen ja normalerweise in Kneipen.

Das bedeutet, dass man in der Stadt wirklich alles mal anschaut, sich mit möglichst jedem mal unterhält und tatsächlich jede Gelegenheit zum Reden nutzt.
Das ist sicher mühselig, aber wer ein Rollenspieler sein will, darf nicht einfach die Texte wegklicken, sondern sich in die athmosphärischen Umstände hineinversetzen.

Es hat mich in Sternenschweif auch immer etwas gestört, daß die Tavernen als Ort für Informationen quasi völlig entwertet wurden. Während man in Schick eine Vielzahl unterschiedlich nützlicher Tavernen-Tips bekommen konnte, verlaufen die Gespräche in Sternenschweif zumeist kurz und belanglos. In jedem Privathaus erfährt man genausoviel, wie in der örtlichen Taverne, wobei das Informationsniveau der Gespräche - von Ausnahmen abgesehen - insgesamt (mir zu) gering ist. Während ich in Schick in den Orten öfter mal eine Nacht in der Taverne verbracht habe, wußte ich in Schweif nie, was man dort eigentlich sollte. Man konnte mit dem Wirt oder mit einzelnen Gästen reden, aber ja nicht zu oft den Platz wechseln, weil dann die Leute komisch schauten.

In Riva wurde das etwas besser, weil die Gespräche nicht so schnell abgewürgt wurden. Die Tavernen wurden allerdings als Ort zum Zeitvertreib auch nicht wiederbelebt. Nur eine bestimmte Taverne mit einem bestimmten Gast diente als storynotwendige Informationsquelle. Das aber ist eben nicht dasselbe.

Daher fand ich das Schick-System in der Hinsicht immer das mit Abstand beste und habe die Entwertung der Tavernen ab Schweif schon als Verlust empfunden. Daß man als Rollenspieler vielleicht etwas breiter am Spielumfeld interessiert sein sollte, ist klar, dennoch hat die Konzentration nützlicher Informationen in den Tavernen ihre Vorteile. Ich kann mape's Kritik insofern durchaus nachvollziehen.