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Ave,
ursprünglich wollte ich mich an erster Stelle an den Administrator wenden, aber da in diesem Fall ausschließliche Konsultation über das Forum gewünscht war, muß ich mein Anliegen notwendigerweise schon öffentlich machen.
Zur Zeit ist ein Sternenschweif-Roman von mir in Bearbeitung. Genauer gesagt ist es eine zyklische Sammlung von Kurzgeschichten, die aus verschiedenen Charakterperspektiven einerseits den Plot des PC-Spiels andererseits eigene Facetten thematisieren sollen. Mein Anliegen ist es, diese Anthologie kostenlos unter dem Lemma "Svellttaler Geschichten" als exklusiven "Forum-Roman" im pdf.-Format oder als gestaltetes (ebenso konstenfreies) E-Book bereit zu stellen.
Natürlich müßte im Vorfeld geklärt werden, ob und inwieweit ich Sequenzen aus dem Spiel wiedergeben darf, um die Nähe zur Vorlage bewahren zu können. Überdies ist überhaupt erst einmal die Frage zu stellen, ob in der Community potentielles Leseinteresse an solch einer Ausarbeitung besteht. Das Projekt würde dann auf längere Sicht etwa bis zum letzten Quartal 2010 beendet werden.
Es ist bereits eine Demo (Leseprobe) dieser geplanten Anthologie von etwa 30 Seiten im pdf.-Format erstellt worden. Sie enthält ein Geleitwort zum Konzept, den Prolog und die erste, in Kvirasim angesiedelte Kurzgeschichte. Da an dieser Stelle nach den rechtlichen Aspekten zu fragen ist, und deshalb vorsichtshalber von einer vorschnellen Publikation abgesehen wird, möchte ich die Demo dem Administrator bei Interesse per Mail zusenden.
Vielleicht geben es die rechtlichen Bedingungen her, die Leseprobe in diesem Thread online stellen zu dürfen.
Danke,
bis demnächst
Boronar
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Du bewegst dich da, soweit ich weiß, in einer rechtliche Grauzone. Du hast das Recht eine Bearbeitung eines Werkes anzufertigen, aber nicht es ohne Zustimmung des Rechteinhabers zu veröffentlichen.
Bearbeitung (Urheberrecht) bei Wikipedia
Da du dies aber kostenfrei machst und auch nicht in direkte Konkurrenz zu Produkten des Herstellers gehst, werden die meisten Hersteller dies stillschweigend tolerieren.
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Danke für den Hinweis,
nach einigen Änderungen im Syntax dürfte zumindest das Demo zulässig sein.
Im Anhang findet sich somit ein kleiner Vorgeschmack auf die Anthologie. Diese Version wurde noch von keinem Drittleser korrekturgelesen. Für hilfreiche Ideen und Kritiken bin ich stets dankbar.
Viel Vergnügen
Boronar[attachment=2112]
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23.04.2010, 03:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2010, 04:13 von Crystal.)
Dem Raben zum Gruße, Boronar.
Demo ist zulässig. Wenn die finale Version den Stil beibehält, ist das von mir aus OK. Stammen die Illustrationen von dir?
Kleine Anmerkung zum Inhalt: vielleicht möchtest du noch den Text "Zum Geleit" soweit korrigieren, dass die Hauptregion von "Schatten über Riva" sich nicht im Svellttal befindet. Das trifft zu großen Teilen auf Sternenschweif zu, Riva gehört derographisch zu den westlichen Nivesenlanden und liegt weiter nördlich als Kvirasim, das zu den Elfenlanden zählt.
Vgl. die Karte bei Aventuriens-Welt.de, wo Riva am Golf und Kvirasim südlich der Hafenstadt entlang der Straße eingezeichnet sind.
Ich nehme an, auf die ebenfalls im Spiel bereisbaren Ortschaften Reichsend und Nordhag möchtest du nebenbei auch eingehen. Hier die Vorabinfo, dass die beiden derographisch dem Herzogtum Weiden angehören und politisch (falls wichtig) eigene Baronien sind.
Der elfische Name Kvirasims ist übrigens Quillyana und nicht Quellyana, wie im ersten Kapitel, dritter Absatz sowie im drittletzten Absatz auf Seite 11 in invertierter Schrift zu lesen ist. Ich vermute, der Name Quillyana setzt sich zum einen aus dem Namen einer der Flüsse, dem Kvill, zusammen, der in Kvirasim mit der Amper zusammenfließt.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil sehr gut und würde gern mehr davon sehen. Sehr gute Idee übrigens. Habs nur kurz überflogen und werde mich die Tage näher mit befassen.
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Vielen Dank für die fundierten Hinweise :-) Das Geleitwort ist ohnehin zwecks besserer Verständlichkeit noch einmal grundlegend zu überarbeiten.
Die Bleistiftzeichnungen stammen vor mir, jedoch bin ich mit den Scans insgesamt noch sehr unzufrieden, denn nach zahlreichen Konfigurationen der Scannereinstellungen werden die Bilder dennoch nur mit großen Verlusten der Detailschattierungen aufgenommen :-(
Leider sind mir bei letzterer Durchsicht noch ein paar grammatikalischer Fehler aufgefallen, hauptsächlich falsche Zeitformen einiger Verben, die darauf zurückzuführen sind, daß die einstige Version des ersten Kapitels zuvor in traditioneller Romanprosa mit Vergangenheitsform abgefasst worden war und die Überarbeitung nicht in alle Ecken gekommen war.
Ich kann an dieser Stelle wegen des Fehlens einer Betakorrektur nur um Nachsicht bitten und bin für weitere Hinweise stets dankbar.
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23.04.2010, 14:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2010, 14:39 von Boomer.)
Ich hab mal kurz reingeschnuppert. Nachdem es sich für mich angenehm liest, bin ich gerne bereit, korrekturmäßig ein Auge drauf zu werfen. Kann allerdings noch ein bißchen dauern. Es ist bunt gemischt, aber ich nehme an, es soll die neue dt. Rechtschreibung zum Tragen kommen?
Edit: Das Problem ist nur, daß ich das Dokument nicht sichern kann, ohne die Schrift zu zerstören.
Treffen sich zwei Streuner auf einem Fest.
Sagt der eine: "Hast du schon die schöne Halskette der Gastgeberin gesehen?"
Sagt der andere: "Nein. Zeig mal her."
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23.04.2010, 17:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2010, 17:48 von Boronar.)
Danke für das Angebot. Ich habe gerade heute auch noch inhaltliche Elemente gefunden, die mich dazu nötigen, im Arbeitsschritt der nächsten Kapitel auch den ersten Teil stellenweise noch einmal zu überdenken. Den Charakteren fehlt es noch etwas an Tiefe.
Gern würde ich für die endgültige Fassung auf diese Unterstützung noch einmal zurückkommen.
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Den Zwölfen zum Gruße!
(22.04.2010, 12:24)Boronar schrieb: Zur Zeit ist ein Sternenschweif-Roman von mir in Bearbeitung. Genauer gesagt ist es eine zyklische Sammlung von Kurzgeschichten, die aus verschiedenen Charakterperspektiven einerseits den Plot des PC-Spiels andererseits eigene Facetten thematisieren sollen.
(...)
Es ist bereits eine Demo (Leseprobe) dieser geplanten Anthologie von etwa 30 Seiten im pdf.-Format erstellt worden. Sie enthält ein Geleitwort zum Konzept, den Prolog und die erste, in Kvirasim angesiedelte Kurzgeschichte.
Sehr interessante Idee! Dem jetzigen Vorwort kann ich nur zustimmen: Es ist doch schade, dass das Svellttal nicht in mehr DSA-Romanen vorkommt, obwohl es doch Szenarien genug gäbe. Eine Gegend zwischen Orkland und Mittelreich, Elfen- und Zwergengebiet, Nivesenland und Andergast befindet sich machtpolitisch zwischen den Stühlen. Dazu kommt noch die dünne Besiedlung und das Pochen auf Unabhängigkeit der einzelnen Städte - von der rauhen Natur mal ganz abgesehen.
(22.04.2010, 22:12)Boronar schrieb: Im Anhang findet sich somit ein kleiner Vorgeschmack auf die Anthologie. Diese Version wurde noch von keinem Drittleser korrekturgelesen. Für hilfreiche Ideen und Kritiken bin ich stets dankbar.
Insgesamt bin ich doch recht angenehm überrascht. Die Aufmachung (z.B. die kleinen schwarzen Augen am Abschnittsende) erinnert an DSA-Romane. Gerade die Beschreibungen von Land und Leuten gefallen mir gut. Genau dieses Flair bringt die Stimmung des Spiels (und der Regionalbeschreibung "Das Orkland") m.E. am besten rüber.
Natürlich habe ich auch einige Kritikpunkte. Hierbei habe ich jedoch die vorleigende Leseprobe nicht wie Fanwerk bewertet, sondern die Maßstäbe angewandt, die ich an einen offiziellen Roman stellen würde. (Das optische Erscheinungsbild hat eine entsprechende Wirkung erfacht.) Da ich mit der Kritik gleich viele Details der Geschichte aufgreife, behandele ich sie wie Spoiler.
1. Persönlichkeit des Protagonisten
Ein ehemaliger Helfer Galottas, der aber zu den Guten überlief, jetzt einen anderen Magier und einen Krieger als Diener hat und ohne Skrupel Eisenrüstungen anzieht - das ist mir deutlich zu exotisch! Mit dieser Hintergrundgeschichte soll der Charakter wohl interessant gemacht werden; bei mir wird jedoch das Gegenteil errreicht, weil er zu sehr über den Regeln der Welt steht, die er bewohnt. Solche Charaktere werden auch als "Mary Sue" bezeichnet.
2. Stimmigkeit der Charaktere.
Ein Beherrschungsmagier von der Halle der Macht, der sich einem anderen als Diener verpflichtet, ist schon ziemlich ungewöhnlich. Abgänger aus Lowangen gelten als besonders willensstark. Warum sollte sich so jemand - selbst nach wundersamer Rettung aus schier aussichtsloser Lage - einem anderen unterwerfen?
3. Hintergrundwissen
Ich kenne die neue Elfenspielhilfe und "Reich des Roten Mondes" nicht, aber: Ist Kvirasim nicht ein viel wundersamerer Ort, als er im Spiel dargestellt wird? Meiner Erinnerung nach darf nicht einmal ein Baum geschlagen werden. Ein Großteil der Siedlung ist für menschliche Besucher unsichtbar (typische Elfenbauweise, die mit den Bäumen verschmilzt).
4. Dämonenkraft? Nein, danke!
Gleich zwei Dämonenpaktierer kommen auf den nicht ganz 30 Seiten vor. Dabei gilt es in Sternenschweif, Namenlosenanhänger abzuwehren. Ich vertrete eine sehr konservative Meinung, denn ich finde, dass man mit Dämonenzeugs sehr sparsam umgehen sollte. Leider sind in DSA-Romanen Dämonenpaktierer das, was bei vielen Abenteuergeschichten die N*zis sind: Gegner, bei denen man nicht erklären muss, dass sie böse sind, und die deswegen so oft eingesetzt werden, dass es eintönig wird. Ein Zwerg aus Hiltorp, der ein relativ abgeschiedenes Leben führt, soll einen Pakt eingehen? Hensger, Helfer des Phextempels, soll sich ausgerechnet mit dem Widersacher des Phex verbünden? Das ist mir einfach zuviel. Eine Geheimorganisation mit einem "coolen" Namen wirkt außerdem unheimlich abgedroschen.
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24.04.2010, 15:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.04.2010, 17:34 von Boronar.)
Hallo Kunar,
an erster Stelle wie immer natürlich meinen besten Dank für die sehr hilfreiche Reflektion. Bis auf zwei Aspekte sehe ich die vorgebrachten Kritikpunkte vollkommen ein, ja zum Teil bestätigen sie sogar meine jüngsten Zweifel an dem Entwurf des ersten Kapitels, respektive erster Kurzgeschichte.
Insbesondere die Charakterhintergründe Ravengars und seiner murrenden Knechte sind in der Tat dringliche Corregenda der ersten Storyline. Es ist schon ein Alternativentwurf in Arbeit, etwa Lothan und Wilbrand als gescheiterte Existenzen erscheinen zu lassen, die sich schlichtweg aus Geldnot in die "familia" des aus niederadeligem Geschlecht stammenden Magiers begeben haben, wobei die viel zu weit zurückliegende Ogerschlacht und das Gefolge Galottas keine Rolle mehr spielen sollen.
Ein wenig glücklicher "Zufall" ist in der Tat auch die Folge von zwei Handlungssträngen mit Bezug zu erzdämonischen Mächten innerhalb der Demo. In der Endfassung wird dieser Eindruck möglicherweise durch die nachfolgenden Geschichten etwas aufgewogen, die weitere Charaktere mit weitaus persönlicheren, individuellen Handlungsmotiven einführen werden.
Doch für den ehrgeizigen Ravengar halte ich das Leitmotiv des unabsichtlich eingehandelten erzdämonischen Zwanges durch ein unlösbares Artefakt im Hinblick auf einen geplanten "verheerenden Faktor" unumgänglich. Dabei wird natürlich noch einmal nachgedacht werden, ob dieses Artefakt doch lieber nur ein runenverzierter Lederharnisch oder eine kryptische Armstulpe zu sein hat. Für Ideen und Vorschläge bin ich immer offen.
Was Kvirasim angeht, so ist mir bekannt, daß es sich nach den P&P Regelwerken um eine typische, elfische Baumsiedlung handelt. Dieser Aspekt berührt aber gerade ein Hauptproblem des Gesamtkonzepts: Wenn ich mich durchweg an die offiziellen Vorgaben der DSA-Redaktion hätte halten sollen, dann hätte ich beispielsweise die lateinischen Zaubersprüche zugunsten der infantilen, deutschsprachigen Spruchversionen aufgeben müssen. Das betrifft auch weitere Details im Spiel, die den offiziellen (dabei nicht immer automatisch optimalen) Vorgaben der Redaktion gegenüberstehen.
Es galt von vornherein die Prämisse, Bilder und Eindrücke aus dem PC-Spiel den Vorrang zu lassen, um das Werk der Produzenten von Sternenschweif zu würdigen mit all seinen damaligen Entstehungsbedingungen.
Den letzten Kritikpunkt möchte ich auch etwas näher befassen. Das Wirken einer sogenannten Schwarzen Gilde im Svelltland - eines sozusagen zerstörerischen Netzwerks als Hintergrundfaktor - ist meiner Auffassung nach ein Konzept, das nur auf den ersten Blick, genauer gesagt mit dem Seitenblick auf die gesamte Fantasyliteratur abgedroschen wirken mag. In vielen Romanen anderer Settings gerät diese Idee, verbunden mit spektakulären Namensgebungen, ja tatsächlich zu einem nur eindimensionalen Entwurf.
Kulte und Gruppen mit nur scheinbar einheitlichen Zielrichtungen bieten literarisch aber das Potential, über divergierende Interessen der Mitglieder, konkurrierende Subgruppen und Aufstiegsgeschichten ambitionierter Charaktere zu schreiben. Dies nämlich würde sich von dem unterscheiden, was in manchen DSA - Geschichten mittlerweile wirklich "abgedroschen" wirkt: Die Alltagsinteraktionen von vollkommen individuellen Auftragssöldnern, deren Geschichten in Travernen beginnen und vor übermächtigen Gegnern zum Ende kommen.
Übrigens hat das Svelltland besondere Affinität zu derartigen "Gruppenbildungen" bereits insofern, als es ja (wie in obiger Kritik selbst ausgeführt worden ist) eine politisch uneinheitliche Landschaft kennzeichnet. Es zeigt schon die irdische Geschichte des späten Mittelalters, das sich Netzwerke und Bünde dort zu wirkungsmächtigen Gebilden formieren, wo die politische Zentralinstanz nur schwach oder gar abwesend ist (man denke an den deutschen Südwesten nach Zerfall des staufischen Königtums).
Insofern halte ich die "Schwarze Gilde" als Konzept im Hintergrund für geeignet. Allerdings hat mir die obige Kritik noch einmal den Anstoß dazu gegeben, die möglichen Gefahren eines solchen Einfalls zu bedenken. Allein aus diesem Grund bin ich auch für schonungslos angebrachte Kritik weiterhin sehr dankbar.
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Den Zwölfen zum Gruße!
Freut mich, dass auch meine Kritikpunkte gewürdigt werden. Was Du schreibst, klingt viel überlegter, als ich es im besten Fall erwartet hätte. Andererseits muss man zugeben, dass es schon sehr gutes Fanwerk gibt. Die hier im Forum erwähnten Hörspiele z.B. haben mich richtig umgehauen.
(24.04.2010, 15:04)Boronar schrieb: Insbesondere die Charakterhintergründe Ravengars und seiner murrenden Knechte sind in der Tat dringliche Corregenda der ersten Storyline. Es ist schon ein Alternativentwurf in Arbeit, etwa Lothan und Wilbrand als gescheiterte Existenzen erscheinen zu lassen, die sich schlichtweg aus Geldnot in die "familia" des aus niederadeligem Geschlecht stammenden Magiers begeben haben, wobei die viel zu weit zurückliegende Ogerschlacht und das Gefolge Galottas keine Rolle mehr spielen sollen.
Bei den Protagonisten muss man sehr aufpassen, dass man ihnen nicht zuviel Hintergrund auflädt. Sonst macht man leicht den Fehler, dass man großartig von ihrer Vergangenheit schwärmt und dabei ganz die Gegenwart aus den Augen verliert. Außerdem entwickeln sich Helden ja, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sie vor wenigen Jahren noch ganz kleine Lichter gewesen sein können.
Ich habe mir einige Gedanken über die drei Charaktere nachgedacht und wie ich es mir leicht vorstellen könnte: Die Grundkonstellation mit einem Chefmagier und zwei Untergebenen kann so bestehen bleiben. Nur würde ich die Geschichte, wie sie zusammengekommen sind, ändern. Dass aus einem Dorf ein Krieger und ein Magier kommen, die dann auch noch zusammen ziehen, halte ich für sehr selten (wenn es weniger als 100 Einwohner hat). Auch die Idee mit dem abtrünnigen Bösen bietet wenig Neues - das habe ich schon mehrfach mit "bekehrten" Dunkelelfen gelesen.
Die wichtigste Frage ist immer die der Motivation. Was treibt die Leute an, warum sind sie zusammen?
Zu Ravengar: Er hat irgendeine Queste, die er sich vorgenommen hat oder die er jemandem versprochen hat. Zur Not zieht das Standardargument bei Magiern - Neugier und vielleicht ein wenig Geltungssucht. Letzten Endes müssen seine Motive gar nicht sofort erklärt werden - so wie es jetzt im Probekapitel geschildert wird, hat es mir schon sehr gut gefallen. Man bekommt zwar etwas von den äußeren Umständen mit (er will nach Tiefhusen), aber nicht den tieferen Grund dahinter. Ravengar sollte einige Jahre älter sein als sein untergebener Magier und entsprechend einen Erfahrungsvorsprung haben. Sonst wird es schwer zu erklären, warum er für diesen eine Autoritätsperson ist. Außerdem sollte er ein Graumagier sein, denn ein Weißmagier wird wohl kaum einen Schwarzmagier dulden. Graumagier bieten am meisten Raum für individuelle Ausgestaltung, da sie nicht stumpf "für das Gute" streiten, aber auch keine reinen Egoisten sind. Ein grauer Kampfmagier kann z.B. an der Andergaster Akademie ausgebildet worden sein und wird im Norden nichts Ungewöhnliches sein. Dazu passt das Erleben der Ogerschlacht, was in jedem Fall ein prägendes Erlebnis gewesen sein muss, ganz egal, welche Rolle der Magier selbst dabei gespielt hat.
Zu Wilbrand: Ein Adept der Halle der Macht, gerade wenn er nicht die erste Geige spielt, bietet viel Potential für einen interessanten Charakter. Sein Auftauchen im Svellttal ist aufgrund seiner Ausbildung sowieso nichts Ungewöhnliches. Vielleicht stammt er ja sogar ursprünglich aus einem der kleineren Orte. Das würde Stoff für Heimkehrschilderungen bieten. Er wird seine Heimat als Kind verlassen haben und kehrt nun als Mann zurück, der wohl fast jeden im Dorf in die Tasche stecken kann, was Macht und Ansehen betrifft. Gleichzeitig musste er all die Orte seiner Kindheit für seinen Werdegang opfern. Und was ist aus all den vertrauten Personen seiner ersten Lebensjahre geworden? (Ich hatte mal die Idee zu so einer Kurzgeschichte, in der ein Magier nach erfolgreichem Abenteuer in das Kaff zurückkehrt, aus dem er stammt... also nicht wundern über dieses Abschweifen.)
Eine Sache erscheint mir bei dem Charakter besonders wichtig: Er sollte noch jung sein und seine Ausbildung erst vor wenigen Jahren abgeschlossen haben. Ein gemachter Mann wird sich kaum ohne weiteres einem anderen unterordnen - schon gar nicht ein Beherrschungsmagier! Bei einem fertig ausgebildeten Magus, der jedoch noch nicht seinen Platz im Leben gefunden hat, bieten sich gleich mehrere Gründe an, warum er sich in den Dienst eines anderen stellt. Vielleicht musste er lernen, dass er zwar jeden einfachen Menschen verzaubern kann, dass ihm das jedoch nichts nützt, um Essen und eine Unterkunft für die Nacht zu bekommen, denn irgendwann endet jeder Bannbaladin und danach sind die ehemals Verzauberten nicht gerade freundlich. Was muss das für eine frustrierende Erfahrung gewesen sein, jeden Normalsterblichen in die Tasche stecken zu können und dennoch kein Bein auf den Boden zu bekommen! Nach den aktuellen Generierungsregeln starten Magier mit enormen Schulden und wer an der Halle der Macht ausgebildet wurde, ist besonders motiviert, diese rechtzeitig zurückzuzahlen. Vielleicht war es reine Geldnot, die Wilbrand in die Arme von Ravengar trieb. Denkbar wären aber noch zwei weitere Motive: Zum einen ist jeder Magier wissbegierig und die Gebiete Kampf und Beherrschung stehen sich recht nahe. Was läge näher, als sich bei einem erfahrenen Magier weiterzubilden? Dafür verbraucht man gerne seine Astralenergie für Alltagszauber, weiß man doch, dass man nach und nach sein Formelrepertoire erweitert. Zum anderen haben Schwarzmagier das Problem, dass ihnen einfache Bürger alles Schlechte der Welt zutrauen, selbst wenn sie ehrbar sind und streng nach dem Codex ausgebildet wurden. Vielleicht hat Wilbrand einige sehr niederschmetternde Erlebnisse gehabt, wenn er sich gemäß den Regeln als Magier zu erkennen gab und dann selbst die Nebentische in der Kneipe frei wurden, obwohl er doch wirklich ein aufrechter Kerl ist. Vielleicht ist er es auch leid, mit Dämonenbeschwörern und Nekromanten in einen Topf geworfen zu werfen. Im Fahrwasser eines Graumagiers vermeidet er diese Probleme, denn wer fragt schon genau nach den Untergebenen, wenn der Herr ehrbar ist... Da Beherrschungszauber gegen die Magieresistenz gehen, führt das dazu, dass Wilbrand zwar locker jeden Betrunkenen verzaubern kann, der eine Kneipenschlägerei anfangen will, aber ausgerechnet nicht den bösen Obermotz, dem sich die Gruppe stellen muss. Er ist also ideal dafür, das Kroppzeug aus dem Weg zu räumen, damit sich sein Chef auf die wenigen wirklich wichtigen Gegner konzentrieren kann.
Zu Lothan: Der kann ruhiger etwas einfacher angelegt sein, zumal wenn die Magier bereits kompliziertere Hintergrundgeschichten haben. Im wesentlichen ist er ein ausgebildeter Krieger, der seine Waffe in den Dienst von Leuten stellt, die dafür zahlen. Allein daraus ergibt sich bereits das Dilemma, dass er eigentlich einen Ehrenkodex hat, aber nun so handeln muss, wie derjenige befiehlt, der ihm sein täglich Brot organisiert. Und nun als Krieger ausgerechnet mit zwei Magiern durch die Gegend zu ziehen... Vielleicht hatte er es aber auch satt, ständig Geleitschutz für irgendwelche tumben Bauern oder gierigen Händler zu sein, die im Norden zum Markt reisten. Vielleicht ist in ihm nach einigen Jahren des sicheren, aber eintönigen Einkommens wieder das alte Feuer erwacht, das ihn damals zur Akademie trieb. Wollte er nicht ein Held sein, die Schwachen beschützen, das Böse bekämpfen, seine Fähigkeiten in den Dienst einer höheren Sache stellen? Was war mit all den Ländern und Orten, die ein fähiger Schwertträger angeblich besuchen konnte? Auch wenn die Magier ganz andere Ansichten und Interessen haben als er, so verbindet sie doch, dass sie weiter denken können als Feldarbeiter und Krämer. Vielleicht sehnte er sich auch danach, nach all den Jahren wieder mit ein paar Leuten zusammen durch die Gegend zu ziehen, deren geistiger Horizont etwas weiter reicht und mit denen er lange genug Zeit verbringt, um mit ihnen vertraut zu werden. Vielleicht fehlten ihm angemessene Gefährten. Allerdings weigert er sich, dass anderen gegenüber offen zuzugeben. Das würde ja als Schwäche ausgelegt, und gerade dem Beherrschungsmagier gegenüber würde er das doch nicht offen eingestehen!
(24.04.2010, 15:04)Boronar schrieb: Doch für den ehrgeizigen Ravengar halte ich das Leitmotiv des unabsichtlich eingehandelten erzdämonischen Zwanges durch ein unlösbares Artefakt im Hinblick auf einen geplanten "verheerenden Faktor" unumgänglich. Dabei wird natürlich noch einmal nachgedacht werden, ob dieses Artefakt doch lieber nur ein runenverzierter Lederharnisch oder eine kryptische Armstulpe zu sein hat. Für Ideen und Vorschläge bin ich immer offen.
Warum nicht ein besonders verzierter wattierter Waffenrock - oder einfach ein Schmuckstück für den eitlen Magier? Alles, was gegen den Codex Albyricus verstößt, dürfte den Magier in arge Schwierigkeiten bringen. Eine eiserne Rüstung dürfte außerdem seine Fähigkeit zu zaubern stark einschränken. Die Idee mit dem Fluch des "Nicht-ablegen-Könnens" hat natürlich etwas. Vor allem könnte es die eine Gelegenheit sein, bei der der Charakter mal nicht aufpasst, weil er sich seiner Umgebung überlegen fühlt, und prompt hat er ein Riesenproblem, das ihn noch lange beschäftigen wird.
(24.04.2010, 15:04)Boronar schrieb: Was Kvirasim angeht, so ist mir bekannt, daß es sich nach den P&P Regelwerken um eine typische, elfische Baumsiedlung handelt. Dieser Aspekt berührt aber gerade ein Hauptproblem des Gesamtkonzepts: Wenn ich mich durchweg an die offiziellen Vorgaben der DSA-Redaktion hätte halten sollen, dann hätte ich beispielsweise die lateinischen Zaubersprüche zugunsten der infantilen, deutschsprachigen Spruchversionen aufgeben müssen. Das betrifft auch weitere Details im Spiel, die den offiziellen (dabei nicht immer automatisch optimalen) Vorgaben der Redaktion gegenüberstehen.
Es galt von vornherein die Prämisse, Bilder und Eindrücke aus dem PC-Spiel den Vorrang zu lassen, um das Werk der Produzenten von Sternenschweif zu würdigen mit all seinen damaligen Entstehungsbedingungen.
Zaubersprüche und Kvirasimbeschreibung finde ich schon in Ordnung so. Man muss nur wissen, dass man sich hier bewusst für die Angaben aus dem Spiel und gegen das kanonische Aventurien entscheidet. Ich meine sogar, dass manche Sachen (gerade was die Elfen betrifft) inzwischen zu stark reglementiert sind und das Spielen sehr schwer machen.
(24.04.2010, 15:04)Boronar schrieb: Den letzten Kritikpunkt möchte ich auch etwas näher befassen. Das Wirken einer sogenannten Schwarzen Gilde im Svelltland - eines sozusagen zerstörerischen Netzwerks als Hintergrundfaktor - ist meiner Auffassung nach ein Konzept, das nur auf den ersten Blick, genauer gesagt mit dem Seitenblick auf die gesamte Fantasyliteratur abgedroschen wirken mag. In vielen Romanen anderer Settings gerät diese Idee, verbunden mit spektakulären Namensgebungen, ja tatsächlich zu einem nur eindimensionalen Entwurf.
Kulte und Gruppen mit nur scheinbar einheitlichen Zielrichtungen bieten literarisch aber das Potential, über divergierende Interessen der Mitglieder, konkurrierende Subgruppen und Aufstiegsgeschichten ambitionierter Charaktere zu schreiben.
(...)
Insofern halte ich die "Schwarze Gilde" als Konzept im Hintergrund für geeignet. Allerdings hat mir die obige Kritik noch einmal den Anstoß dazu gegeben, die möglichen Gefahren eines solchen Einfalls zu bedenken. Allein aus diesem Grund bin ich auch für schonungslos angebrachte Kritik weiterhin sehr dankbar.
Ich kenne ein Positivbeispiel, bei dem es gelungen ist, eine große, mächtige Organisation darzustellen, die zwar eigentlich nicht so toll ist, aber auch ihre weißen Flecken hat. Das war in den Han-Solo-Büchern von Brian Daley. Lange Zeit denkt Han Solo, der Kommerzsektor sei eine Art Imperium in grün - da findet er heraus, dass ein Bürokrat und eine Karrierefrau aus eben diesem Sektor seine Verbündeten sind und versuchen, die Organisation von innen heraus zu ändern, während er sie von außen aus rebellischer Schmuggler bekämpft. Sehr reizvoll geschrieben, so dass ich mich nach über zehn Jahren des Lesens noch gerne daran erinnere!
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Dieser fruchtbare Gedankenaustausch erfreut mich sehr. Einige deiner Anstöße sind tatsächlich sehr verlockend.
(25.04.2010, 04:30)Kunar schrieb: Bei den Protagonisten muss man sehr aufpassen, dass man ihnen nicht zuviel Hintergrund auflädt.
Die wichtigste Frage ist immer die der Motivation. Was treibt die Leute an, warum sind sie zusammen?
Gerade diesbezüglich hat sich mein Vorhaben gefestigt, das geplante Stück doch als Roman mit linearer Story zu verfassen. Hier kann ich die Aufhellung der Hintergründe sukzessiv über den gestreckten Plot ausbreiten und ausfeilen. Ergänzt wird das Dreigespann im Verlauf durch Charaktere, die dauerhaft oder für einen bestimmten Abschnitt mit den Protagonisten interagieren.
(25.04.2010, 04:30)Kunar schrieb: Zu Ravengar: [...] Dazu passt das Erleben der Ogerschlacht, was in jedem Fall ein prägendes Erlebnis gewesen sein muss, ganz egal, welche Rolle der Magier selbst dabei gespielt hat.
Die Idee, Ravengar als Magier mit Trollzacken-Erfahrung zu konzipieren, ist nach wie vor eine meiner Preferenzen. Nur taucht das Problem auf, das schon in der Demofassung nicht gelöst worden war. Die Ogerschlacht fand (bitte berichtige mich, wenn ich irre) 10 nach Hal statt. Gemäß des Zeitrahmens hatten die drei Charaktere bis zum Einsetzen der Story schon sieben Jahre miteinander verbracht. Dazu sind aber die jeweiligen Beziehungen untereinander noch zu befremdet; in sieben Jahren ständiger Gemeinschaft hätten die Figuren stärker zusammenwachsen sollen - die zwischenmenschliche Distanz der Knechte zum Magier aber ist a priori notwendig, um dem Aufkommen ihrer rebellischen Stimmung eine verständliche Ausgangsbedingung zu verleihen. Ein auswegloses Dilemma oder mangelnder Ideenreichtum auf meiner Seite?
(25.04.2010, 04:30)Kunar schrieb: Zu Wilbrand: [...] Eine Sache erscheint mir bei dem Charakter besonders wichtig: Er sollte noch jung sein und seine Ausbildung erst vor wenigen Jahren abgeschlossen haben. Ein gemachter Mann wird sich kaum ohne weiteres einem anderen unterordnen - schon gar nicht ein Beherrschungsmagier! [...] Denkbar wären aber noch zwei weitere Motive: Zum einen ist jeder Magier wissbegierig und die Gebiete Kampf und Beherrschung stehen sich recht nahe. Was läge näher, als sich bei einem erfahrenen Magier weiterzubilden?
Diesen dankenswerten Anstoß würde ich gern in meinem Konzept verarbeiten mit gebührenden Hinweis auf seinen eigentlichen Schöpfer. Die weiteren Charaktertiefen, für die du schon sehr facettenreiche Angebote geliefert hast, klingen natürlich sehr verlockend. Wilbrand als sozusagen den Kampfmagier in seinen Zaubertalenten dauerhaft ergänzenden Part darzustellen, ist angesichts der enormen Zwieträchtigkeiten, die zwischen den Knechten und Ravengar erwachsen sollen, durchaus problemreich. Der Versuch, sich von der übermäßig dokumentierten Autorität Ravengars loszureißen, könnte auf der Seite Wilbrands vllt. mit einem eigenen stark ausgeprägten Geltungsdrang begründet werden, der wiederum mit prägenden bzw. traumatischen Erlebnissen in der Lowangener Akademie zusammenhängt.
Die Idee für Lothan ist meiner bisherigen recht ähnlich. Er wird im Lauf der Geschichte noch Farbe erhalten.
(25.04.2010, 04:30)Kunar schrieb: Warum nicht ein besonders verzierter wattierter Waffenrock - oder einfach ein Schmuckstück für den eitlen Magier?
Als Artefakt hatte ich bereits einen kryptischen Armreif neu definiert. Allerdings muß ich diesen erst fertig zeichnen. Zentrale Handlungsorte und Gegenstände zeichne ich erst, bevor ich sie in die Geschichte einbette.
Kurzum: Eine Menge ebenso farbenreicher wie wertvoller Impulse von deiner Seite, für die ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank ausdrücken möchte.
Darf man fragen, ob du mit einem bereits publizierenden Autor identisch bist und wo man deine Schriften lesen kann?
Beste Grüße
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Den Zwölfen zum Gruße!
(25.04.2010, 04:30)Kunar schrieb: Zu Ravengar: [...] Dazu passt das Erleben der Ogerschlacht, was in jedem Fall ein prägendes Erlebnis gewesen sein muss, ganz egal, welche Rolle der Magier selbst dabei gespielt hat.
(25.04.2010, 20:59)Boronar schrieb: Die Idee, Ravengar als Magier mit Trollzacken-Erfahrung zu konzipieren, ist nach wie vor eine meiner Preferenzen. Nur taucht das Problem auf, das schon in der Demofassung nicht gelöst worden war. Die Ogerschlacht fand (bitte berichtige mich, wenn ich irre) 10 nach Hal statt. Gemäß des Zeitrahmens hatten die drei Charaktere bis zum Einsetzen der Story schon sieben Jahre miteinander verbracht. Dazu sind aber die jeweiligen Beziehungen untereinander noch zu befremdet; in sieben Jahren ständiger Gemeinschaft hätten die Figuren stärker zusammenwachsen sollen - die zwischenmenschliche Distanz der Knechte zum Magier aber ist a priori notwendig, um dem Aufkommen ihrer rebellischen Stimmung eine verständliche Ausgangsbedingung zu verleihen. Ein auswegloses Dilemma oder mangelnder Ideenreichtum auf meiner Seite?
Ganz dumm zurückgefragt: Warum müssen der Einsatz in den Trollzacken und das Kennenlernen der drei zusammenfallen? Es kann doch genauso sein, dass Ravengar die beiden erst kürzere Zeit hat.
(25.04.2010, 20:59)Boronar schrieb: Wilbrand als sozusagen den Kampfmagier in seinen Zaubertalenten dauerhaft ergänzenden Part darzustellen, ist angesichts der enormen Zwieträchtigkeiten, die zwischen den Knechten und Ravengar erwachsen sollen, durchaus problemreich. Der Versuch, sich von der übermäßig dokumentierten Autorität Ravengars loszureißen, könnte auf der Seite Wilbrands vllt. mit einem eigenen stark ausgeprägten Geltungsdrang begründet werden, der wiederum mit prägenden bzw. traumatischen Erlebnissen in der Lowangener Akademie zusammenhängt.
Ein traumatisches Erlebnis in der Halle der Macht ist so eine Sache. Der Akademieleiter achtet doch sehr darauf, nur starke Persönlichkeiten auszubilden. Wenn nun im Verlauf der Lehrjahre ein Schüler durch ein Erlebnis traumatisiert wird, wäre es wahrscheinlich, dass er wegen Unfähigkeit entlassen wird, da er offenbar nicht die geistige Kraft mitbringt, um Beherrschungsmagier zu werden.
Wie wäre es denn so: Ravengar hat zwar eine Weiterbildung versprochen, schiebt die aber immer vor sich her. Schließlich sind ihm seine Aufträge / Missionen viel wichtiger, auf der Reise kommt man nie dazu usw. Wilbrand ist zwar beeindruckt von den Fähigkeiten des Magiers, aber immer mehr abgestoßen davon, wie er zu kurz kommt. Die Abenteuererlebnisse sind zwar nett, aber nicht sein eigentliches Ziel. Es wird ihn dann besonders ärgern, wenn die drei nach Lowangen kommen, weil er hier eventuell auf frühere Mitschüler oder den Akademieleiter trifft. Da befürchtet Wilbrand (vielleicht zu Unrecht), dass die anderen viel weiter gekommen sind, dass er nichts fürs Leben gelernt hätte...
(25.04.2010, 20:59)Boronar schrieb: Darf man fragen, ob du mit einem bereits publizierenden Autor identisch bist und wo man deine Schriften lesen kann?
Danke für das Kompliment! Ich bin bisher nicht als DSA-Autor in Erscheinung getreten, auch wenn mir - wie wahrscheinlich vielen anderen Fantasylesern - immer wieder Ideen im Kopf herumschwirren. Derzeit beflügelt das DSA-Briefspiel meine Phantasie. Man bekommt grobe Vorgaben und kann sich nach Herzenslust austoben.
Sehr zu empfehlen ist auch das "TV Tropes"-Wiki. Hier werden alle möglichen Maschen, Kniffe, Stereotypen aus allen Medien der Popkultur aufgelistet. Da habe ich schon viel geschmökert. Das hilft sehr, zu erkennen, dass es kaum ganz neue Ideen gibt und dass es umgekehrt einige Charaktere und Wendungen gibt, die den Konsumenten eigentlich immer ärgern.
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(25.04.2010, 22:12)Kunar schrieb: Ganz dumm zurückgefragt: Warum müssen der Einsatz in den Trollzacken und das Kennenlernen der drei zusammenfallen? Es kann doch genauso sein, dass Ravengar die beiden erst kürzere Zeit hat.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es müßten nur dafür (wollte ich die Bande des Dreigespanns weiterhin im ersten Kapitel aufzeigen) in dem ohnehin schon sehr langen Dialog in der Herberge Einkehr eine einzelne komplizierte oder aber zwei Begegnungsgeschichten erhellt werden. Statt in einem Zug Wilbrand darüber klagen zu lassen, daß der Pakt im Gefolge der (unbeabsichtigten) Rettung langsam zu viel abverlangt, wäre bei der Alternative eine mindestens gleichgewichtige Konstruktion zu finden, welche die Doppelbindung der zwei Akteure in Form des Paktes begründet. Sollte Ravengar die beiden zu einem späteren Zeitpunkt "zufällig gerettet" haben, dann ist ein historisch ebenso gewichtiges Ereignis zu suchen, das der Ogerschlacht in der Dramatik gleichkommt und in der Nähe des Svelltlandes zwischen spätestens 15 und 17 nach Hal stattgefunden hat. Hier aber fehlen mir die historischen und derographischen Tiefenkenntnisse (Belagerung von Tiefhusen? Schlacht auf den Silkwiesen? ...)
(25.04.2010, 22:12)Kunar schrieb: Ein traumatisches Erlebnis in der Halle der Macht ist so eine Sache. Der Akademieleiter achtet doch sehr darauf, nur starke Persönlichkeiten auszubilden. Wenn nun im Verlauf der Lehrjahre ein Schüler durch ein Erlebnis traumatisiert wird, wäre es wahrscheinlich, dass er wegen Unfähigkeit entlassen wird, da er offenbar nicht die geistige Kraft mitbringt, um Beherrschungsmagier zu werden.
Aber genau dieser Hintergrund würde ja ein interessanter Kompromiss zwischen unseren Ideen: Der aus persönlicher Fehlbarkeit - etwa wegen eines schweren Lasters - nach einigen Semestern aus der Akademie entlassene ex-Studiosus Wilbrand sucht nach einem zauberkundigen Lehrmeister, um die Keimzellen seines Wissens aus dieser Zeit zum Austreiben zu bringen.
Und dann kommt deine offen zugegebene, brilliante Weiterführung:
(25.04.2010, 22:12)Kunar schrieb: Ravengar hat zwar eine Weiterbildung versprochen, schiebt die aber immer vor sich her. Schließlich sind ihm seine Aufträge / Missionen viel wichtiger, auf der Reise kommt man nie dazu usw. Wilbrand ist zwar beeindruckt von den Fähigkeiten des Magiers, aber immer mehr abgestoßen davon, wie er zu kurz kommt. Die Abenteuererlebnisse sind zwar nett, aber nicht sein eigentliches Ziel. Es wird ihn dann besonders ärgern, wenn die drei nach Lowangen kommen, weil er hier eventuell auf frühere Mitschüler oder den Akademieleiter trifft.
Mal eine andere Frage: Hättest du Lust offiziell an dem Roman mitzuschreiben? Das wäre ein großer Qualitätsgewinn für das Konzept. Ich selbst bin seit der Geburt meiner kleinen Tochter vor kurzem und wegen der anstehenden Magisterabschlußprüfung zwar etwas eingespannt, könnte mir aber eine langfristige Zusammenarbeit angenehm vorstellen.
(25.04.2010, 22:12)Kunar schrieb: Derzeit beflügelt das DSA-Briefspiel meine Phantasie. Man bekommt grobe Vorgaben und kann sich nach Herzenslust austoben.
Adelsbriefspiel! Das wollte ich unbedingt auch einmal beginnen, nachdem ich mich nach Kauf der Regionalbeschreibung des Herzogtums Weiden von Niels Gaul näher mit den dort gelegenen, westlichen Baronien beschäftigt hatte. Seit einiger Zeit aber scheint es das Adelsbriefspiel für das Herzogtum Weiden nicht mehr zu geben. Auf der Homepage zumindest war es zu meinem sehr großen Bedauern nicht mehr verzeichnet. Eine spannende Alternative hat sich für mich noch nicht offenbart. Meine Vorzüge sind Nordaventurien, kleines Lehen innerhalb einer größeren Adelsherrschaft in waldreicher Umgegend (für Rodungsherrschaft).
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Zunächst einmal möchte ich mein Interesse an deinem Projekt bekunden. Das Svellttal ist in der Tat eine Region mit viel Potential, und erlaubt - dank dünner Besiedlung, nichtexistenter Zentralgewalt, Lowanger Dualismus und der chaotischen Zustände während und nach dem Orkensturm - einige Freiheiten, die man in anderen Regionen nicht hätte. Insofern kann ich dich nur dazu ermutigen, dein Projekt weiterzuverfolgen.
(26.04.2010, 14:28)Boronar schrieb: (25.04.2010, 22:12)Kunar schrieb: Ganz dumm zurückgefragt: Warum müssen der Einsatz in den Trollzacken und das Kennenlernen der drei zusammenfallen? Es kann doch genauso sein, dass Ravengar die beiden erst kürzere Zeit hat.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es müßten nur dafür (wollte ich die Bande des Dreigespanns weiterhin im ersten Kapitel aufzeigen) in dem ohnehin schon sehr langen Dialog in der Herberge Einkehr eine einzelne komplizierte oder aber zwei Begegnungsgeschichten erhellt werden.
Wieso müssen diese Begegnungsgeschichten denn komplett am Anfang abgehandelt werden? Du könntest sie auch in einem späteren Kapitel vervollständigen. Z.B. könnte Anfangs nur ganz grob Ravengars Sicht beschrieben werden, und später werden die Geschichten - aus Sicht der Knechte - ausgeschmückt und ergeben so erst die ganze Wahrheit. Mir jedenfalls gefällt dieses Stilmittel der "späten Einsicht in die Motivation" ganz gut, wenn man Handlungen oder Einstellungen der Figuren erst zu einem späteren Zeitpunkt einordnen kann. (Babylon 5 ist z.B. voll von solchen Rückblenden und Vorahnungen)
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
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26.04.2010, 17:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2010, 17:40 von Boronar.)
Die Zwölfe mit dir, Hendrik,
auch dir herzlichen Dank für Zuspruch und Rat. Ich freue mich über dein bekundetes Interesse an diesem Vorhaben, das - glücklicherweise - nicht nur durch meine eigenen, manchmal etwas überspannten Ideen heranreift, sondern im hiesigen Diskurs Gestalt annimmt.
Dein Vorschlag ist logisch und naheliegend. Ich werde fast nicht mehr umhin kommen, den Dialog in der Herberge (der in die wichtigsten Beziehungen wenigstens einführen wollte) darauf zu beschränken, allein das Knechtschaftsverhältnis aufzuhellen.
Ich habe dabei aber dennoch den inneren Drang, von den Begegnungen noch relativ zu Beginn der Geschichte zu erzählen, denn schon im Kapitel 2 (Lichtscheue Gesindel) sollen die drei Charaktere zwei weiteren Reisenden (Ein glückloser Falschspieler und eine von ihrem ehemaligen Geleitschutz hinterhältig ausgenommene Greifenfurter Händlerin) begegnen, die sich dem Dreigespann vor oder in Gashok zumindest vorübergehend anschließen. Auch in den weiteren Kapiteln soll innerhalb der Gruppe eine gewisse Fluktuation herrschen.
Die Hintergründe der Knechte im ersten Kapitel ganz im Dunkeln zu lassen könnte (so zumindest meine Befürchtung) bei dieser Vervielfachung der Akteure möglicherweise schon im zweiten Kapitel beim Leser den typischen Amazon.de-Rezensionsvorwurf wachrufen, die Charaktere seien flach und mechanisch dargestellt. Das retardierende Moment in der Charakterbeschreibung droht vielleicht an Spannung zu verlieren. Dennoch bemühe ich mich zurzeit um ein nur halbes Vorausgreifen der Begegnungsgeschichten im ersten internen Dialog, damit wenigstens die Neugier des Lesers entfacht wird.
Über direkte Lösungsvorschläge würde ich mich nach wie vor freuen.
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Habe leider noch keine Gelegenheit gehabt das Demo zu lesen, werde das aber auf jeden Fall nachholen. Ich finde die Idee hervorragend, und Sternenschweif bietet auch auf jeden Fall das Potential für einen Roman.
Ich habe mal geplant eine Art Roman von Die Schicksalsklinge zu schreiben, doch das Projekt liegt momentan auf Eis. Vielleicht irgendwann... Außerdem habe ich mal ein 172 DIN-A4 Seiten Werk zu dem Spiel "Ambermoon" geschrieben, dieses aber nie veröffentlicht, weil ich das noch überarbeiten wollte. Aber auch da mangelt es ein wenig am Arbeitseifer...
Freue mich aufs Lesen!
LG,
Sternenlicht
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Ave, Sternenlicht,
(26.04.2010, 17:43)Sternenlicht schrieb: Ich habe mal geplant eine Art Roman von Die Schicksalsklinge zu schreiben, doch das Projekt liegt momentan auf Eis. Vielleicht irgendwann...
Auch sehr interessant und lobenswert. Wenn es dir für diese Idee - abgesehen von arbeitsbedingter Beanspruchung - zwischenzeitlich an Inspiration mangelt, dann kann ich nur den in der Region von Schicksalsklinge angesiedelten Roman Roter Fluß von Daniela Knor empfehlen, der zeitlich gleichwohl einige Götterläufe hinter dem Plot von Schicksalsklinge verortet ist. Die Landschaftsbeschreibungen, überhaupt die Erzählform der Autorin, haben mich neben vielen anderen zur Initiation meines eigenen Projekts angetrieben.
(26.04.2010, 17:43)Sternenlicht schrieb: Außerdem habe ich mal ein 172 DIN-A4 Seiten Werk zu dem Spiel "Ambermoon" geschrieben, dieses aber nie veröffentlicht, weil ich das noch überarbeiten wollte. Aber auch da mangelt es ein wenig am Arbeitseifer...
Hut ab; ich kann nur die Daumen drücken, sollte es einmal daran gehen, das Manuskript irgendwo einzureichen. Leider können die urheberrechtlichen Fragen bei den Videogame-Romanen mitunter sehr frustrierend werden. Erfüllt man nicht die Vorstellung derer, die die Lizenzen in ihren Händen halten, ist eine Buchveröffentlichung so gut wie aussichtslos. Bei DSA käme beispielsweise noch erschwerend hinzu, daß die Redaktion aus hauptsächlich kommerziellen Interessen daran geht, alle Bereiche Aventuriens zu reglementieren und durchzudeklinieren, so daß der Autor am Ende entweder langjährige Spielerfahrung mitzubringen hat oder ohne Ende die zahlreichen, offiziellen Regelwerke umschweifig studieren muß.
Wie auch immer, wünsche ich viel Inspiration und Schreiblust!
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Den Zwölfen zum Gruße!
(26.04.2010, 14:28)Boronar schrieb: Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es müßten nur dafür (wollte ich die Bande des Dreigespanns weiterhin im ersten Kapitel aufzeigen) in dem ohnehin schon sehr langen Dialog in der Herberge Einkehr eine einzelne komplizierte oder aber zwei Begegnungsgeschichten erhellt werden. Statt in einem Zug Wilbrand darüber klagen zu lassen, daß der Pakt im Gefolge der (unbeabsichtigten) Rettung langsam zu viel abverlangt, wäre bei der Alternative eine mindestens gleichgewichtige Konstruktion zu finden, welche die Doppelbindung der zwei Akteure in Form des Paktes begründet. Sollte Ravengar die beiden zu einem späteren Zeitpunkt "zufällig gerettet" haben, dann ist ein historisch ebenso gewichtiges Ereignis zu suchen, das der Ogerschlacht in der Dramatik gleichkommt und in der Nähe des Svelltlandes zwischen spätestens 15 und 17 nach Hal stattgefunden hat. Hier aber fehlen mir die historischen und derographischen Tiefenkenntnisse (Belagerung von Tiefhusen? Schlacht auf den Silkwiesen? ...)
Die Schlacht auf den Silkwiesen war die Entscheidungsschlacht des Orkensturms (zumindest aus Garether Sicht), also später. Zur Belagerung von Tiefhusen kenne ich nicht genügend Details, um das zu beurteilen. Ich weiß aber noch, dass es Widersprüche mit der Datierung gibt, was die Reihenfolge der Ereignisse betrifft. Eingetragen habe ich diese Erkenntnisse ins Wiki Aventurica, das ich ohnehin als Recherchequelle empfehle.
Da gibt es auch schöne Chroniken zu Regionen, wenn auch nicht unbedingt vollständig. Für das Svellttal wird etwa im Efferd 1010 BF die Besetzung Enquis durch Thorwaler erwähnt - sicherlich bedeutsam, dazu einige Monate vor dem Orkensturm und sogar fast in der richtigen Ecke. Allerdings müsste dann erklärt werden, warum man erst nach Kvirasim zieht und nicht sofort nach Tjolmar. Aber vielleicht gelang die Flucht nur per Schiff und man rastete zunächst in Riva.
Noch einmal anders gefragt: Warum müssen beide Helfer bei einem Großereignis dazugekommen sein? Es kann ja auch ein Vorkommnis sein, das nur lokal spektakulär war. Eine hungrige Ogermeute wird nicht in die Annalen des Svellttals eingehen. Jedoch wird kein Bauer im Dorf vergessen, wie der eine vorbeireisende Magier alle gerettet hat. Ich fand es ja unwahrscheinlich, dass zwei starke Charaktere aus dem gleichen Dorf kommen, aber vielleicht war der Krieger ebenfalls auf der Durchreise oder hatte mal wieder seine Dienste als Eskorte angeboten. Bei den Kämpfen wäre er unterlegen gewesen, wenn der Magier ihn nicht gerettet hätte. Den Krieger wird das umso mehr wurmen, weil sein Verstand ihm sagt, dass er dankbar sein soll, seine Kriegerehre jedoch darauf beharrt, dass man keinen "ehrlichen" Kampf gegen eine Ogerübermacht durch Schummeln (Magie) beenden darf. Außerdem wird immer der Makel an ihm kleben, dass er diesen Kampf nicht gewonnen hat. So gibt es einerseits äußere Dankbarkeit, aber auch Motive für Ablehnung - und das Verhältnis zum Magier kann man in beide Richtungen entwickeln.
(26.04.2010, 17:36)Boronar schrieb: Dein Vorschlag ist logisch und naheliegend. Ich werde fast nicht mehr umhin kommen, den Dialog in der Herberge (der in die wichtigsten Beziehungen wenigstens einführen wollte) darauf zu beschränken, allein das Knechtschaftsverhältnis aufzuhellen.
Ich habe dabei aber dennoch den inneren Drang, von den Begegnungen noch relativ zu Beginn der Geschichte zu erzählen, denn schon im Kapitel 2 (Lichtscheue Gesindel) sollen die drei Charaktere zwei weiteren Reisenden (Ein glückloser Falschspieler und eine von ihrem ehemaligen Geleitschutz hinterhältig ausgenommene Greifenfurter Händlerin) begegnen, die sich dem Dreigespann vor oder in Gashok zumindest vorübergehend anschließen. Auch in den weiteren Kapiteln soll innerhalb der Gruppe eine gewisse Fluktuation herrschen.
Die Hintergründe der Knechte im ersten Kapitel ganz im Dunkeln zu lassen könnte (so zumindest meine Befürchtung) bei dieser Vervielfachung der Akteure möglicherweise schon im zweiten Kapitel beim Leser den typischen Amazon.de-Rezensionsvorwurf wachrufen, die Charaktere seien flach und mechanisch dargestellt. Das retardierende Moment in der Charakterbeschreibung droht vielleicht an Spannung zu verlieren. Dennoch bemühe ich mich zurzeit um ein nur halbes Vorausgreifen der Begegnungsgeschichten im ersten internen Dialog, damit wenigstens die Neugier des Lesers entfacht wird.
Ein paar Kniffe: Es wirkt für den Rezipienten immer sehr künstlich, wenn die Charaktere untereinander ihre Beziehung noch einmal explizit äußern. Gerade schmerzhafte oder peinliche Momente spricht man nicht gerne an. Vertraute Menschen müssen nicht mehr viel offen aussprechen; aber auch bei anderen wirkt es meistens sehr künstlich, wenn - offensichtlich nur für den Leser als Hintergrundinfo und nicht für die Handlung - schön säuberlich alles erzählt wird.
Viele Serien und Filme behelfen sich damit, dass sie von außen einen Neuling in eine eingeschworene Gruppe hereinbringen, dem alles neu beigebracht werden muss und der den Zuschauer sozusagen and die Hand nimmt. Leider wirken solche Neulingscharaktere ebenfalls schnell nervend, zumal wenn ihr einziger Daseinszweck nur darin besteht.
Wenn Du allerdings in Kapitel zwei ohnehin weitere Personen einführst, gibt es ohnehin eine Vorstellungsrunde. Die anderen werden sich sicher über die Beziehung der drei wundern und bevorzugt die Helfer ansprechen (der Meister selbst ist sich ja offenbar für niedere Dinge zu schade). Das ist eine sehr gute Gelegenheit, bei der man im Dialog Charaktere vorstellen kann.
Im Kapitel in der Herberge kann man sich dann wirklich auf notwendige Gesprächsteile, also rund um die Reise, beschränken sowie Gedanken der Knechte, die ihre Verpflichtung langsam satt haben, schildern. Das macht auch Appetit auf mehr für später.
Flach wirken Charaktere, wenn man sie mit einer Kurzcharakterisierung einführt ("Alrik, unser Messerwerfer. Besser als jeder andere in Altlowangen!"), sie aber in der späteren Geschichte im wesentliche die Aufgabe haben, dahingemeuchelt zu werden, ohne dass eine ihrer Eigenschaften (die zudem, weiterer Fehler, wörtlich genannt werden anstatt sie durch Handlung zu zeigen) auch nur ansatzweise eine Rolle zu spielen. Das hat man oft in Actionfilmen, in denen irgendeine Truppe von verwegen aussehenden Typen vorgestellt wird, die man nur braucht, um sie sterben zu lassen, damit die Gefahr oder der Gegner in seiner Gefährlichkeit aufgebaut wird.
(26.04.2010, 14:28)Boronar schrieb: Aber genau dieser Hintergrund würde ja ein interessanter Kompromiss zwischen unseren Ideen: Der aus persönlicher Fehlbarkeit - etwa wegen eines schweren Lasters - nach einigen Semestern aus der Akademie entlassene ex-Studiosus Wilbrand sucht nach einem zauberkundigen Lehrmeister, um die Keimzellen seines Wissens aus dieser Zeit zum Austreiben zu bringen.
Wenn der Beherrscher noch nicht fertig studiert haben soll, wird's natürlich einfacher. Dann ist der Magier sein letzter Strohhalm, um hier in der Gegend zuende ausgebildet zu werden und die Abhängigkeit klar. Vielleicht hat er sich von seinen Dorfbewohnern breitschlagen lassen und der Verpflichtung nur zugestimmt, weil der Magier ihm die Vollendung seiner Ausbildung versprochen hat.
Der Grund für den Rauswurf kann sogar recht trivial gewesen sein: Ein Saufgelage oder ein Techtelmechtel ( = offenbar keine geistige Stärke). Womöglich hat er im betrunkenen Zustand oder aus Angeberei gegenüber einer Dame gezaubert und Dinge angerichtet, die gerade noch einmal gut gegangen sind. Oder in dem Zauber hat sich sein Talent gezeigt (Alkohol enthemmt, bevor er die Sinne lähmt), so dass sein Rauswurf umso schlimmer für ihn war: Schließlich hatte der Alkohol ja gezeigt, was an Potential in ihm steckt!
In diesem Zusammenhang empfehle ich Windfeders Wolkenturm, besonders die Teile über Hintergrundverknüpfungen, Coolness und Schrullen sowie Coole Heldentypen. Der erste Text hilft einem dabei, die Vergangenheit eines Charakters zu entwerfen, so dass er nicht völlig getrennt vom Rest der Welt existiert. Die anderen beiden Texte helfen es, zu vermeiden, dass die Helden zu abgehoben oder toll werden und damit dem Konsumenten auf die Nerven gehen.
Ich hätte übrigens auch einen fertig studierten Beherrschungsmagier für interessant gehalten (beim Ogerangriff kann er ja gerade zu Hause gewesen sein). Der Magier kann den beiden Helfern das Versprechen auch unter Zwang abgenommen haben: "Schwört einen heiligen Eid, dass Ihr mir dafür ein Jahr lang dienen werdet, und ich rette Euch!" o.ä.
(26.04.2010, 19:32)Boronar schrieb: Auch sehr interessant und lobenswert. Wenn es dir für diese Idee - abgesehen von arbeitsbedingter Beanspruchung - zwischenzeitlich an Inspiration mangelt, dann kann ich nur den in der Region von Schicksalsklinge angesiedelten Roman Roter Fluß von Daniela Knor empfehlen, der zeitlich gleichwohl einige Götterläufe hinter dem Plot von Schicksalsklinge verortet ist. Die Landschaftsbeschreibungen, überhaupt die Erzählform der Autorin, haben mich neben vielen anderen zur Initiation meines eigenen Projekts angetrieben.
Daniela Knor ist ein Beispiel dafür, wie jemand zunächst nur in einem Entwurf aventurische Geschichte zum Leben erweckt und plötzlich beliebter Romanautor ist. "Roter Fluss" spielt einige Jahrhunderte vor der Schicksalsklinge und ist qualitativ einer der besten DSA-Romane, die ich kenne.
(26.04.2010, 19:32)Boronar schrieb: Hut ab; ich kann nur die Daumen drücken, sollte es einmal daran gehen, das Manuskript irgendwo einzureichen. Leider können die urheberrechtlichen Fragen bei den Videogame-Romanen mitunter sehr frustrierend werden. Erfüllt man nicht die Vorstellung derer, die die Lizenzen in ihren Händen halten, ist eine Buchveröffentlichung so gut wie aussichtslos. Bei DSA käme beispielsweise noch erschwerend hinzu, daß die Redaktion aus hauptsächlich kommerziellen Interessen daran geht, alle Bereiche Aventuriens zu reglementieren und durchzudeklinieren, so daß der Autor am Ende entweder langjährige Spielerfahrung mitzubringen hat oder ohne Ende die zahlreichen, offiziellen Regelwerke umschweifig studieren muß.
Das ist das Grundproblem bei DSA-Romanen: Der Vorteil, eine bereits fertig entwickelte Spielwelt mit festem Fankreis zu haben, wird oft dadurch zunichte gemacht, dass man entsprechendes Hintergrundwissen haben muss oder der Hintergrund nicht zur Geschichte passt, die einem vorschwebt. Manches frühe DSA-Buch war eine reine Auftragsarbeit, was man den Erzählungen auch an allen Ecken und Enden anmerkt. Umgekehrt ist es natürlich schwierig, ständig unbekannten Neulingen eine Chance zu geben.
Übrigens gab es auch noch vor kurzer Zeit die Reaktion, dass sich langjährige DSA-Mitarbeiter über Setzungen geärgert haben, die in neuen Romanen vorgenommen wurden. Es ist also nicht so, dass der Autor den anderen völlig hilfslos gegenüber ist - manchmal ist es umgekehrt.
(26.04.2010, 14:28)Boronar schrieb: Mal eine andere Frage: Hättest du Lust offiziell an dem Roman mitzuschreiben? Das wäre ein großer Qualitätsgewinn für das Konzept. Ich selbst bin seit der Geburt meiner kleinen Tochter vor kurzem und wegen der anstehenden Magisterabschlußprüfung zwar etwas eingespannt, könnte mir aber eine langfristige Zusammenarbeit angenehm vorstellen.
Ich fühle mich richtig geschmeichelt, dass mir nach wenigen Beiträgen schon soviel Vertrauen entgegengebracht wird. Allerdings habe ich immer Zeitprobleme, weil ich auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanze.
Dazu kommt noch: Ich mag ganz gute Ideen für Charaktere und Handlung haben; das ist die Theorie. Die Praxis, das Ausformulieren, ist jedoch eine ganz andere Sache. Beides geht nicht Hand in Hand; ich kenne Romane, in denen ein guter Autor aus einem abgedroschenen Plot durch Schreibstil und einige auflockernde Elemente noch richtig etwas herausholt, und solche, bei denen der Autor eine mutige Grundidee oder eine neue Kombination bekannter Elemente vorgenommen hat, mit der Ausformulierung jedoch überfordert war. Ich mag also ein guter Ideengeber sein; ob ich als Autor tauge, ist nicht gesagt.
So übers Forum tausche ich mich jedoch gerne aus. Ich bin ein sehr kritischer Leser, der nicht viel von Fanfiction hält. Dennoch hat mich die Grundidee des Romans überzeugt. Im Svellttal kenne ich insofern aus, als ich Sternenschweif intensiv gespielt habe und auch die alte Orklandbox verschlungen habe (u.a. für Recherche für um Wiki-Aventurica-Artikel rund um kleinere Ortschaften sowie die alte Svellttalkarte). Romane wie "Das letzte Lied" und "Blutopfer" kenne ich ebenfalls. Allerdings habe ich nicht jedes Abenteuer mit Schauplätzen im Svellttal gespielt und ich kenne auch nicht die neue Regionalbeschreibung "Reich des Roten Mondes". Da jedoch gerade Inhalte aus dem Computerspiel besonders schwer zu recherchieren sind, könnte ich hier aushelfen - von den anderen Forumsteilnehmern und Crystals Seiten mal ganz abgesehen.
(26.04.2010, 14:28)Boronar schrieb: Adelsbriefspiel! Das wollte ich unbedingt auch einmal beginnen, nachdem ich mich nach Kauf der Regionalbeschreibung des Herzogtums Weiden von Niels Gaul näher mit den dort gelegenen, westlichen Baronien beschäftigt hatte. Seit einiger Zeit aber scheint es das Adelsbriefspiel für das Herzogtum Weiden nicht mehr zu geben. Auf der Homepage zumindest war es zu meinem sehr großen Bedauern nicht mehr verzeichnet. Eine spannende Alternative hat sich für mich noch nicht offenbart. Meine Vorzüge sind Nordaventurien, kleines Lehen innerhalb einer größeren Adelsherrschaft in waldreicher Umgegend (für Rodungsherrschaft).
Na, wenn Dich Briefspiel sowieso schon interessiert: Was hält Dich zurück? Ich bin vor einem halben Jahr eingestiegen und war überrascht, wie schnell ich mich einlesen und selbst mitgestalten konnte. Gute Autoren und nette Leute werden immer gesucht und es gibt viele, die schon Familie haben, also Deine Situation kennen!
Das Internet bildet nicht 1:1 die Realität ab. Wenn ich nicht völlig danebenliege, waren Weidener Ritter auf dem Allaventurischen Konvent im letzten November. Die gibt's also durchaus! Daniel Richter ist laut Wiki Aventurica derzeit Ansprechpartner für die Region. Anfragen kann nicht schaden; falls Du keine E-Mailadresse findest, vermittle ich gerne den Kontakt (ohne die Weidener selbst zu kennen).
Als Alternative bietet sich Greifenfurt an: Ebenfalls viel Wald, nördliches Mittelreich. Die machen zusammen mit den Garetiern und denen aus Perricum ein Wiki, da kann man sich also schon vorab schlau machen.
Und wenn es nicht ganz so nördlich sein muss, wäre da noch der Kosch. Da spiele ich mit. Es gibt sowohl für echte Ritter als auch für intrigante Adelige oder gelehrte Edle genügend Platz. Wälder hat die Gegend natürlich auch und selbst wenn der Kosch als "gemütlichste" Region des Mittelreiches gilt, so darf das nicht über eine oftmals blutige Vergangenheit und so manchen verlustreichen Feldzug hinwegtäuschen.
Du kannst ja sogar bei allen drei Kanzlern vorstellig werden. Als Bewerbung wird nur eine kurze Geschichte verlangt (siehe Infos im Kosch-Wiki).
Den Kosch empfehle ich aus eigener Erfahrung. Ich habe immer sehr schnell gute Tipps bekommen, wenn ich eine Idee für eine Geschichte oder Hintergrund geschildert habe, bei der ich noch nicht alle Dinge voreinanderbekam (so ähnlich wie ich bei Dir). Vor allem ist das Briefspiel der Nährboden, um - so wie es die Zeit erlaubt - Geschichten zu schreiben und sich darin zu üben, Plots und Personen auszuarbeiten. Regionalzines wie der Kosch-Kurier sind immer dankbar für Texte. Ob das die ersten Schritte bis zum offiziellen DSA-Roman sind, kann ich nicht sagen; es gibt aber einige DSA-Autoren (auch ehemalige), die ich auf besagtem Konvent getroffen habe und die aus dieser Ecke stammen. Ich würde mir das auch nicht als einziges Ziel nehmen, sondern immer die Zeit genießen, die man mit guten Geschichten hat. Das Ausdenken, Aufschreiben und Erzählen sollte wichtiger sein als das gedruckte Buch.
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Den Zwölfen zum Gruße!
(24.07.2010, 22:55)Boronar schrieb: nach jüngst mit Erfolg bestandener Magister-Geschichtsprüfung habe ich endlich wieder Zeit für mein Sternenschweif - (Fan-) Romanprojekt Drachendorn gefunden.
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung! Das erklärt auch die Abwesenheit in letzter Zeit, sehr beruhigend.
(24.07.2010, 22:55)Boronar schrieb: Die bisherigen Szenen wurden noch einmal komplett über den Haufen geworfen; in der Endfassung wird sich die Leseprobe also nicht mehr wiederfinden lassen. - Es waren einfach zu viele Ungereimtheiten und Mary Sue-Anrüchigkeiten herauszulesen.
Mit meiner neuen Errungenschaft, der Roman-Konzeptsoftware Storybook (Bernard Craw sei Dank für diesen indirekten Hinweis), wird die ganze Angelegenheit fortan mit stringenter Systematik angegangen werden.
Sehr mutig, da noch einmal komplett von vorne anzufangen! Ich denke allerdings nach dem, was ich von Dir gelesen habe, dass Du das locker schaffen kannst. Ein guter Autor wird immer interessant schreiben, selbst wenn er mit ganz neuen Charakteren durchstartet.
Man muss nicht einmal große Ambitionen haben, um so etwas hinzubekommen. Beim Briefspiel habe ich gemerkt, dass es überhaupt kein Problem ist, sich aus wenigen Vorgaben eine recht schöne Ausgangslage mit einigen Plots auszudenken. Ich habe praktisch alles, was ich ursprünglich bei der Bewerbung fürs Briefspiel an Ideen hatte, inzwischen gestrichen.
Umgekehrt kamen mir beim Schreiben plötzlich neue Einfälle, Charaktere entwickelten ein Eigenleben. Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Text schreiben, was meinem Charakter bei seiner neuen Siedlung passiert, um einige offene Handlungsfäden zu einem Ende zu führen. Inzwischen sind schon sieben Teile fertig und ich tippe immer noch fleißig! Lesen kann man die übrigens im Kosch-Wiki; leicht zu erreichen über mein Profil dort.
Ich wusste noch gar nicht, dass es fürs Schreiben solche Software gibt. Kann ich mir auf den ersten Blick nicht vorstellen, dass ich für eine größere Geschichte so etwas einsetze. Ich bin allerdings auch Detailfanatiker, der viel im Kopf behalten kann. Gleichzeitig liebe ich es, ohne lange Vorbereitung tippen zu können, damit ich in den lichten Momenten nicht erst noch die Technik vorbereiten muss. Ein einfaches Textverarbeitungsprogramm hat mir bisher am besten gedient.
(24.07.2010, 22:55)Boronar schrieb: Aber hier nun meine eigentlich Frage: Für die Operationalisierung eines Handlungsstrangs ist es für mich besonders wichtig zu wissen, ob die in "Sternenschweif" hinter Lowangen auflauernden Schwarzmagier von ihrem Anführer in der netten kampfeinleitenden Videosequenz mit ihren tatsächlichen Namen angesprochen werden, nachdem man sich für den Kampf mit ihnen entschieden hat: ... Urzunga, Goranda, Vahor ...
Haltet ihr diesen Ausspruch für gerufene Namen weiterer Schwarzmagier oder für den fantastischen Einfall der Programmierer eines nirgendwo sonst bekannten "schwarzmagischen Spruches"?
Könnte pseudomagisches Geschwätz sein, das wichtig erscheinen soll. Da aber die gesprochenen Formeln ansonsten immer auf Latein (bzw. Bosparano) sind, würde das nicht ganz passen. Die Namen einiger Kollegen halte ich für die stimmungsvolle Variante. Man darf sich von der Betonung bei der Sprachausgabe nicht täuschen lassen. Die ist oft nicht so, wie ich sie für angemessen halten würde in den entsprechenden Situationen.
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Den Zwölfen zum Gruße, Kunar,
freu mich sehr, daß das Gespräch weiter geht. Ich habe mir eben gerade noch einmal die Kosch-Wiki Seite vorgenommen und mich ein wenig in die Hauptlinie der Besiedlung Moorbrücks eingelesen; mit einem Sprung nach vorn habe ich mich sodann der Geschichte um Boromil, zunächst "Ritter Boromils Gespür für das Moor" zugewandt. Abgesehen davon, daß ich beim Lesen gleich der ersten stimmungsvollen Geschichte gleich ein Kribbeln in den Fingerspitzen verspürt habe, hat mich darauf die (wenn man das so verstehen darf) erste Zwischensequenz "Diener Borons" um speziell deinen Charakter am meisten interessiert. Diese erste Geschichte um die Bitte Boronils an die Boronkirche um die Weihe eines alten Boronsackers in der Nähe der Siedlungsgründung wirft ein ganz farbenreiches Licht auf den Handlungsausbau innerhalb der Herrschaft derer vom Kargen Land. Man liest auch sofort, das einiges an Herzblut in den Ausbau geflossen ist. Und es liest sich sehr plastisch
Fast bin ich auch davor, die Region Kosch meiner ursprünglichen Preferenz "Mark Greifenfurt" im baldigen Einstieg vorzuziehen. Ich habe einfach die vielen systemischen Vorteile des Kosch-Wiki erkann. Auf der anderen Seite habe ich bei der Mark Greifenfurt wenigstens ein paar Hintergrundkenntnisse, so daß mir der inhaltliche Einstieg - wohl auch der erste Schreibversuch - wesentlich einfacher fallen würde. Offen gestanden, ich hadere noch mit mir.
Was natürlich grandios wäre: Eine längerfristige "interterritoriale" Kampagne. Irgendein Gut oder ein Zollrecht an der Peripherie einer der Regionen würde sich doch finden lassen, um eine Handlung zu entwickeln? Aber vielleicht ist das schon wieder zu weit gesponnen. Ich schätze, ich werde nach den ersten Versuchen ohnehin erst einmal gebremst.
Zum Thema Schreibtechnik: Gerade gestern hat sich Deine zurückliegende Anmerkung für mich bestätigt, der bewußte Entstehungsprozeß ist das eigentlich Erlebnis des Schreibens. Das sieht man letztlich auch bei eurem Briefspiel im Kosch, wieviel Elemente auf vergleichweise kleinem Raum miteinander verwoben werden. Natürlich ist die übrigens kostenlose StoryBook-Software gewissermaßen eine Krücke. Aber ich beginne mit dem Programm, bei "Drachendorn" noch mehr im Schreibhintergrund zu arbeiten und zu verflechten.
Demnächst werde ich zumindest einmal eine Entscheidung bezüglich Briefspielregion treffen. Die Eindrücke vom Kosch haben mich sehr animiert.
In diesem Sinne
Gute Nacht und bis zum nächsten Mal
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