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PnP in Zeiten des Krieges
#1
Vor einem Jahr konnte mit Hilfe Grimrings, der Schicksalsklinge, der Heerwurm der Orks in eine andere Richtung gelenkt werden - Thorwal war gerettet. Mehrere Monate waren seit den Feierlichkeiten schon vergangen, als wir Kunde erhielten, daß ein hochgestellter Elf - Elron Sternschweif war wohl der Name - uns dringend zu sprechen wünsche.
Ugdalf, Lieksa und Torgard treffen nacheinander in Kvirasim ein und kommen in der dortigen Herberge unter. Wir schreiben den 29. Ingerimm 1010 nach Bosparans Fall, als der Mann, den wir hier treffen sollen, uns anspricht und uns eine Runde in der "Lieblichen Au" spendiert.

Ohne Umschweife stellt er sich als Elsurion Sternlicht vor und kommt zum Kern seines Anliegens: Wir sollen ein uraltes Artfeakt beschaffen, welches dazu dienen soll, einen ebenso uralten Pakt zwischen Elfen und Zwergen wiederzubeleben. Durch die gemeinsamen Anstrengungen beider Völker soll dem Vormarsch der Orks ins Svellttal Einhalt geboten werden. Ziel des Paktes ist in erster Linie, einen Einfall in die Lande der beiden Völker zu unterbinden. Um derart eingesetzt zu werden, müsse der Stein unbedingt in die Hände des Zwergen Ingramosch in Lowangen gelangen.
Wieso er sich ausgerechnet an uns wende, wollen wir wissen. Wir hätten schon einmal einen Einmarsch der Schwarzpelze verhindert, erklärt er uns. Außerdem seien wir schließlich nicht unwesentlich daran beteiligt, daß nun das Svellttal bedroht ist, denn ursprünglich hätten die Orks ja gen Thorwal ziehen wollen. Bleibt noch die Frage, was denn für uns bei der Sache rausspringt.
"Wenn der Pakt durch eure Mithilfe geschlossen wird, so könnt ihr euch der Freundschaft der Elfen und der Zwerge gewiß sein", lächelt Elsurion. Steinerne Gesichter blicken zurück.
"... was euch natürlich ermöglicht, euch von unserer hervorragenden Handwerkskunst zu überzeugen? Ein Stück nach eigener Wahl?"
"Spesen", sagt Lieksa, "Wir wollen schließlich was essen auf der Suche." Elsurion wirkt etwas verwundert - zu dieser Jahreszeit sei doch der Wald ein reich gedeckter Tisch. "Aber wenn das alles ist", fügt er hinzu, als er wieder die steinernen Gesichter sieht, "Bis zur nächsten größeren Siedlung nach Süden ist es etwa eine Woche, für den Abschnitt läßt sich sicherlich ein kleiner Vorrat auftreiben."
Torgard erklärt sich bereit, nicht zuletzt, weil sie sich tatsächlich ein bißchen schuldig fühlt. Lieksa täte mitkommen, wenn alle mitkommen. Ugdalf stellt die Frage in den Raum, was die Orks wohl nach der Eroberung Thorwals angestellt hätten und ist deshalb nicht recht überzeugt, daß seine Heldentat in Vilnheim etwas am Schicksal des Svellts geändert hat. Dennoch ist er immer dabei, wenn es darum geht, Schwazpelze zu verdreschen.
Wir quetschen Elsurion noch ein wenig über diese ominöse Freundschaft von einst aus und wo sich die Spur des Salamandersteins genau verliere. Der Elf gerät ein wenig in Verlegenheit, da er nur wenige Eckdaten bieten kann: Das Erz, aus dem der Stein geschmiedet wurde, kam aus den Salamandersteinen und wurde in eine dem Angrosch geweihte Schmiede im Süden gebracht. Dort wurde er jedoch nie abgeholt.
"Und woher wollt Ihr dann wissen, daß er überhaupt gefertigt wurde?", fragt Torgard.
"Wenn ihr tatsächlich herausfinden solltet, daß die Elfen damals hintergangen wurden, wäre ich über diese Nachricht beinahe genauso froh wie über den Stein selbst."

Kaum hat sich Elsurion verabschiedet, da kommt ein Trollzacker, ganz offenbar ein Söldner, den Lieksa und Ugdalf als Zuld erkennen, ins Gasthaus, schaut sich kurz um und winkt dann jemanden herein. Ein Mann, dessen Kleidung und Aussehen den wohlhabenden Geschäftsmann verraten, betritt den Raum in Begleitung zweier weiterer Bewaffneter. Der Kaufmann ordert eine Runde für unseren Tisch, stellt sich als Sudran Alatzer vor und setzt sich zu uns. Er scheint bestens über unser Gespräch mit Elsurion Bescheid zu wissen, und hält all das für Blödsinn - eine Freundschaft zwischen Zwergen und Elfen, das gibt es doch nicht.
Nach einem kurzen philosophischen Disput bezüglich der Frage, ob Feuer und Wasser vielleicht doch gemeinsam existieren können, fährt Alatzer fort: Der Salamanderstein könne benutzt werden, den Einfall der Orks aufzuhalten, indem er bei Verhandlungen mit ihnen eingesetzt werde. Wie genau das vonstatten gehe, könne Alatzer selbst nicht erklären - er wisse nur soviel, daß der Stein die Macht hat, die Vermittlung und Verständigung zwischen zwei Parteien zu befördern. Um den Stein derart einzusetzen, soll er zu Vindaria Egelbronn in Lowangen gebracht werden.
Auf die Frage, woher er denn all das wisse, hält er sich freilich bedeckt - man höre eben so einiges, wenn man weiß, wo man sein Ohr hinhalten muß. Auf die Spur dieses Elfen sei er eher zufällig gestoßen und habe über das Vorhaben recherchiert. Resultat dieser Recherchen sei nun eben der umrissene Plan. Damit verbunden sei auch die Abwerbung der Helden, denn wenn verschiedene Gruppen gleichzeitig nach dem Stein suchten, kämen die sich nur unnötig in die Quere und das wäre für die Svelltschen natürlich nur von Nachteil.
Als Ugdalf "abwerben" hört, spitzt er die Ohren und fragt, wieviel Alatzer dies Wert sei.
"Nun, sagt mir, was der Elf euch bietet, dann leg ich euch was drauf." Die drei schauen sich an und endlich bringen sie es auch mal fertig, sich ohne Worte abzusprechen. Lieksa verkneift sich ihr "Er legt auf Nichts noch was drauf - Das heißt, wir kriegen bei ihm sogar einen feuchten Händedruck!" bis zur nächsten Spielpause.
"Sag doch einfach mal selbst, wieviel dir der Stein Wert ist", grinst Torgard.
"Ah, also läßt er so wenig springen?", grinst Alatzer zurück, "Na gut, ihr wollt ne Hausnummer - sagen wir 500 Dukaten."
"Das läßt sich so schlecht durch drei teilen."
"Gut, dann 501 Dukaten. Sind dann genau 167 pro Nase."
Wir einigen uns letztlich bei 600, dazu leiern wir ihm mal wieder ein Lasttier aus den Rippen.

Als wir endlich wieder allein am Tisch sind, vor uns eine weitere Runde, die Alatzer uns spendiert hat, sprechen wir uns ab, was wir von der Sache halten wollen. Unser Zutrauen zu Elsurion ist ein wenig getrübt, Alatzer uns aber ziemlich suspekt. Andererseits: Wenn wir mal annehmen, daß Alatzer die Wahrheit sagt - wie hätten wir uns in seiner Situation verhalten? Was könnte er tun, uns von sich zu überzeugen, ohne sich verdächtig zu machen?
Wir kommen überein, erstmal den dämlichen Stein zu holen und dann weiterzusehen. Was spräche auch dagegen, ihn erstmal den Zwergen und Elfen zu geben und ihn dann zur Egelbronn zu bringen, um ihn gegen die Orks einzusetzen? In jedem Falle wäre es ratsam, zunächst nach Lowangen zu gehen, um uns dort nach den jeweiligen Kontaktleuten umzuhören - vielleicht brigen wir auch etwas mehr über den Stein in Erfahrung, so daß wir wissen, wo wir mit der Suche beginnen sollten.
So legen wir uns schließlich zur Ruhe im Gewissen, wieder einmal einige Wochen auf der Straße vor uns zu haben.

Doch mitten in der Nacht werden wir von einem Poltern aus dem Schlaf gerissen. Gegen den fast vollen Mond hebt sich eine Gestalt im Kapuzenmantel vor dem Fenster ab, die sich gerade vom Boden aufrappelt und uns in Phexens Namen grüßt und uns heißt, die Waffen zu lassen, wo sie sind. Das geht Ugdalf freilich gehörig am Arsch vorbei - er nimmt sich seine Axt und baut sich vor dem Besucher auf.
"Ich habe euch ein Geschäft vorzuschlagen", fährt der Kapuzenheini fort.
"Meine Fresse, zieh ne Nummer", entfährt es Lieksa. Doch der junge Mann läßt sich nicht beirren und sagt sein Sprüchlein auf (eins zu eins der Text aus der Filmsequenz in Schweif). Daraufhin klettert er wieder aus dem Fenster und ist verschwunden. Die Frage, was das für eine Orkenfeste sein soll, verhallt ungehört. Da wir alle einfach weiterschlafen wollen, sind wir uns schnell einig, daß der Kerl sie schlichtweg nicht mehr alle hat und lassen's damit gut sein.
Am nächsten Morgen frühstücken wir, holen uns das Pony von Alatzer ab und ziehen gen Süden.
Wir sind schon ein paar Tage unterwegs, als uns auf der Straße ein imposanter Mann, vollgerüstet, mit martialischem Schmuck behangen und ein halbes Dutzend Waffen am Gürtel und über der Schulter hängend entgegenkommt. Wir halten ihn an und fragen, was er denn da soviel Metall mit sich rumschleppe.
"Ja, das sind ja eigentlich nicht meine Waffen, wißt ihr..." Wir zögern ein wenig, fragen dann aber, was mit den vorherigen Besitzern passiert sei.
"Tja, die leben nun nich mehr. Und rumliegen lassen wollt ich das Zeug auch nicht. Ist ja schade drum." Erneutes Zögern. Ob er denn viel nachgeholfen habe?
"Wieso? Ach, ihr denkt, daß ich-? Nein, ganz und gar nicht. Meine Gefährten warn das, aber die sind nach und nach flöten gegangen. War eh ein Alveranskommando, wenn ihr mich fragt. Und was macht ihr hier? Ihr geht in die falsche Richtung, da nach Süden, da hat's bald nur noch Orks."
Wir seien auf einer Suche, sagen wir, und fragen ihn gleich mal nach dem Salamanderstein. Er deutet nach rechts und meint, dort seien sie, nicht zu verfehlen eigentlich... Nach Sternenschweif fragen wir leider nicht direkt, erkunden uns aber nach Einzelheiten zum Verbleib der einstigen Waffenträger. So bekommen wir die Infos vom Basiliskentöter, nur sachlich und in Ruhe. Hat auch was für sich. Aber dieser Schatz, den die andere Gruppe da suchen wollte, der liege tief im Orkland, und statt dort jetzt gerade hinzugehen und sich umbringen zu lassen, könne Iwain uns den Weg ersparen - mit diesen Worten hält er uns seine Schwertspitze einladend entgegen.
Das Angebot lehnen wir aber dankend ab und verabschieden uns. Das Projekt Sternenschweif schreiben wir nach dieser Begegnung vorerst in den Wind.

In Hillhaus treffen wir auf eine Gruppe von Flüchtlingen aus dem unteren Svellttal. Tiefhusen hielten sie nicht für sicher genug und wollten so weit weg wie irgend möglich. Riva sei ihr Ziel, oder vielleicht auch das Kaiserreich. In jedem Fall sei es glatter Selbstmord, jetzt nach Westen zu reisen. Die Preise für Proviant am Ort (die auch leicht erhöht sind) sind wir nicht zu zahlen bereit, so daß wir es für die weitere Reise mit Elsurion halten und uns aus der Natur verpflegen wollen.
Gleichzeitig legen wir aber einen Zahn zu - wer weiß, wie weit der Feind schon vorgedrungen ist. In einer seltsamen Mischung aus Eilmarsch und Auf-dem-Weg-nach-Eßbaren-Ausschau-Halten ziehen wir also weiter. Das Jagdglück ist uns erst am letzten Abend hold, so daß wir bis dahin als Rohköstler leben, doch insgesamt kommen wir ganz gut zurecht.
Am 13. Rahja langen wir in Gashok an.
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei - und mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. (Rosa Luxemburg)


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PnP in Zeiten des Krieges - von Alter Ugdalf - 28.03.2012, 21:08
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Pergor - 28.03.2012, 22:34
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Kunar - 29.03.2012, 19:32
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Alpha Zen - 29.03.2012, 09:20
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Obi-Wahn - 29.03.2012, 14:50
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Boneman - 08.10.2012, 02:09
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Hendrik - 09.10.2012, 14:13
RE: PnP in Zeiten des Krieges - von Hendrik - 10.04.2013, 16:54



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