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DRM in DSA-Computerspielen
#61
(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Mit Steam habe ich z. B. grundsätzlich keine Probleme. Über mein Facebook-Profil ist vermutlich mehr über mich herauszubekommen, als über Steam. Ich finde die Komfortfunktionen gut und lebe halt gewissen Nutzungszwängen.
Was mich aber derzeit noch mehr stört ist, dass man nicht genug darauf hingewiesen wird, dass man nicht die Software auf dem Datenträger erwirbt, sondern nur ein befristetes, jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht.

*zustimm* Leider werden wir als Endkunden über viele Fallstricke (bewusst???) im Dunkeln gelassen. Und wenn, dann gibt es endlos lange Nutzerbedingungen, die für die meisten viel zu lang und unverständlich sind, als dass man sich diese durchlesen würde (ich überfliege die auch bestenfalls. Aber letztlich habe ich eh kaum eine Wahl - wenn ich ein Spiel spielen will, muss ich das im Zweifel eingehen *grummel*)

(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Pragmatisch gesehen, geben wir bei den meisten Arten den Kopierschutzes nicht mehr Daten weiter, als wir es im Internet ohnehin freiwillig für jeden einsehbar tun - seien es Social Networks, Foren, Blogs oder eigene Homepages.
Falls wir das tun. Software, die nach Hause telefoniert, kann Dein Verhalten auf den Mausklick genau analysieren und mitprotokollieren. Das ist noch mal eine ganz andere Liga als FB.
[/quote]

Ich meine Origin übersende Systemdaten aus deinem PC (was genau alles, da habe ich leider kaum einen Durchblick). Angeblich um Daten für eine bessere Performance und technischen Support der Spiele anbieten zu können. Was das betrifft, muss ich Dir recht geben, das geht gar nicht. Zumal du keine Wahl hast, bestimmte Teile der Nutzungsbedingungen abzulehnen oder so. Mittlerweile wurde Origin wohl etwas entschärft, aber trotzdem ist das etwas, dass m. E. gar nicht geht. Wenn man gefragt wird: Bist du damit einverstanden, dass deine Systemdaten zwecks besserem Support an den Hersteller geschickt werden (als freiwillige Option) - ok, aber so?

FB ist leider auch nicht viel besser. Das Argument mit dem Pseudonym zählt nicht, weil bei einer Spieleregisteriung im Regelfall auch falsche Angaben machen kannst. Das Problem, dass derzeit alles, was man je bei FB gepostet, gelinkt, geliked und was weis ich, wird, auf den Servern gespeichert bleibt, selbst wenn des später aus deinem Profil wieder löschst. Und keiner weiß so recht, wer da an welche Daten darf und wie die weiter verwertet werden... Da ist es dann auch egal, ob man ein Pseudonym verwendest...

Ansonsten: Mit einem Kopierschutz kann ich leben. Auch wenn ich mein Spiel ggf. registrieren oder bei Steam anmelden muss. Angst, dass ich in 15 Jahren das Spiel nicht mehr spielen kann, weil es die Plattform nicht mehr gibt, habe ich nicht. Es gibt nur sehr wenige alte Spiele, die ich noch mal hervorkrame und dann habe ich eher Probleme, die mit der heutigen Technik zum laufen zu bringen. Und selbst wenn es Plattform nicht mehr geben sollte, bin ich sicher, dass es dann dennoch Möglichkeiten gibt, dass gekaufte Spiel zum Laufen zu bringen.

@ Chrisfirefox: Vielen Dank für die kurze Einführung der Risiken und Finanzierung eines Spieleentwicklers!!! Respekt, dass sich die Entwickler diesem Risiko stellen!

Finde auch gut, dass es eine "normal" kaufbare Version in einer Box geben wird. Ich hoffe mit einem schönen Handbuch. Ich finde es schade, dass es heute selbst bei den Tripple-A Spielen kaum noch gute Handbücher gibt. Habe Listen, Tabellen, Erklärungen und Tipps zu den Spielfunktionen immer geliebt. Ich gehörte seit jeher zu denen, die gern vor dem Spielen in der Anleitung lesen und die in den ersten Stunden immer griffbereit liegen haben. Manche Spiele haben zwar auch ne gute Ingame -Hilfe und Kompendien, aber irgendwie ist es nicht das selbe...

Und eine schönes Kartenmaterial fände ich auch schön!

Bei allem Verständnis, was ich für Kopierschutz und DRM auch habe, sind mir Spiele in Handfesten Boxen und einfach nur ein mitgelieferter Aktivierungsschlüssel am Liebsten!
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#62
Zitat:Dass dieses Recht allerdings auch die beliebige und freie Weitergabe (auch wenn diese unentgeltlich erfolgt) inkludiert, wäre mir neu.

Beliebig nicht, im "privaten Kreis" schon. Du darfst in Schland CDs bis zu sieben mal kopieren und an Freunde und Verwandte weitergeben. Das ist jedenfalls mein nichtjuristischer Kenntnisstand.

Zitat:Ich finde das Urheberrecht ehrlich gesagt nicht künstlich, und "sich auf geistiges Eigentum zu verlassen" ist die einzige Möglichkeit, wie man überhaupt Forschungs- und Entwicklungsarbeit refinanziert bekommt.

Von Urheberrecht war auch nicht die Rede, sondern konkret vom sogenannten geistigen Eigentum.
Du argumentierst mit dem Nutzwert. Länder wie Indien meinen aber z.B. mehr davon zu haben, wenn sie ihr Bevölkerung mit günstigen oder gar kostenlosen Generika versorgen. Die halten sich einfach nicht an die Spielregeln, sogenanntes geistiges Eigentum hin oder her.

Zitat:Aber geistiges Eigentum vollständig als künstliches Konzept abzutun halte ich für völlig daneben, weil sich das konsequenterweise auf jegliches Eigentum ausdehnen lässt - welches "Recht" hat jemand an einem Stück Land, es wäre auch ohne das Grundbuch da, und nur weil es dieses "künstliche Konzept Grundbesitz" gibt, hat das noch lange keine Auswirkung auf irgendwelche Eigentumsverhältnisse.

Materielles Eigentum ist in der Tat eine Stufe abstrakter als Besitz. Land gehört mir, wenn ich es physisch be-sitze. Ich sitze darauf, und kein anderer. Ich kann aber mit einem anderen einen Vertrag machen, der ihm die Nutzung einräumt, und dann bin ich Eigentümer und er ist der Besitzer. Software kann man aber nicht physich be-sitzen. Sie entzieht sich unserem tradierten Rechtsbewusstsein. Wenn man versucht, sie durch Neusprech wie dem sogenannten geistigen Eigentum irgendwie da hineinzubekommen, führt das unweigerlich zu Widersprüchen. Das liegt nun mal in der Natur der Sache. Im Moment leben wir einfach mit diesen Widersprüchen, was aber in der Praxis zu jeder Menge Firlefanz und Schindluder führt.

Zitat:Jegliches "Recht" ist künstlich, auf die Art könntest du ohne weiteres das gesamte Rechte- und somit Wertesystem der Menschheit aushebeln, denn Konzepte wie Menschenwürde, Ehe, materielles und immaterielles Eigentum, das sind alles "völlig künstliche Konzepte".
Stimmt. Menschenrechte werden tagtäglich mit Füßen getreten (auch hier in Mitteleuropa), die meisten Ehen werden geschieden und das Problem mit dem materiellen und immateriellen Eigentum habe ich oben umrissen.

Zitat:Für mich ist nur der Unterschied zwischen einem materiellen Produkt mit 20% Maschineneinsatz, 10% menschlichem Einsatz und 70% Materialeinsatz und einem immateriellen Produkt mit 5% Maschineneinsatz und 95% menschlichem Einsatz einfach nicht erkennbar, bis auf die Tatsache, dass sich ersteres nicht "einfach" kopieren lässt (Star Trek Replikator lässt grüßen ).

Da hast Du doch den springenden Punkt. Bei ersterem hindert einen die normative Kraft des faktischen, außer in China. Bei letzterem nur so eine Art gesetzlich verankertes fair play. Sollten 3D-Drucker irgendwann mal technisch ausgereift sein, werden wir über unser Wirtschaftssystem sehr gründlich nachdenken müssen.
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#63
Mit Intresse hab ich mir alle Beiträge in diesem Bereich sehr aufmerksam durchgelesen.

Ich bin persöhnlich kein Fan von Steam und ähnlichen, und besitze dagegen eine große Abneigung.

Früher hab ich Demons von Spielen gespielt die bei anderen speilen die ich mir gekauft hatte dabei waren, und wenn mich diese Demo überzeugt hatte, hab ich mir dieses Spiel auch gekauft.
Alternativ hab ich bei Kumpels zugekuckt wenn die sich was neues gekauft hatten, udn wenns mir gefallen aht, hab ich mir das Spiel auch gekauft.

Aber die Zeiten haben sich geändert...
(Was wohl auch am Alter liegen wird) Heute seh ich nur noch selten wlche meiner damaligen guten Freunden/Kumpels, weil jeder Arbeit und ein Leben hat und wenn man sich dann doch mal wieder sieht etwa 1-3mal im Jahr und dann wird sicherlich nicht über PC- Spiele geredet :)

Daher hab ich mich dem Wandel der Zeit auch angepasst.
Wenn mich heute ein Spiel interessiert und ich aber nocht nicht sicher bin ob ich dafür bereits Geld investieren will, ohne zu wissen was mich erwartet...
Dann nutz ich das Internet und suche nach Lets-Plays von dem Spiel, wenn mich dann das gesehene überzeugt hat, geh ich entweder in den nächten Laden und kauf es mir oder ich bestell es bei Amazone.

Alllderdings möchte ich weiterhin CD/DVD versionen in eienr Box von dem was ich kaufe.
denn ich hab auch schon spiele im Internet gekauft und runtergeladen..
dabei ist mir aber schon passiert das mir dann das gekaufte rutergeladene produnkt verloren ging weil der pc abgeraucht ist oder weil ich das system wegen Trojanern und viren befall neu aufsetzen musste un keine sicherheits kopien angelgt hatte.

Gut sowas ist mir jetzt schon lange nicht mehr passiert weil ich mein System inzwischen halbwegs schütze und weil ich eben auch nichts mehr Kauf, was ich nicht in der Hand halten kann.

Neu Auflage der NLT werd ich mir auf jedenfall Kaufen, sovern es eine Version ist die in auch in der Hand halten kann ;)
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#64
(20.04.2013, 22:28)Rabenaas schrieb: Beliebig nicht, im "privaten Kreis" schon. Du darfst in Schland CDs bis zu sieben mal kopieren und an Freunde und Verwandte weitergeben. Das ist jedenfalls mein nichtjuristischer Kenntnisstand.
Soweit ich gelesen habe, darf man bei Computerprogrammen nur eine Sicherheitskopie anfertigen ( § 69d Abs. 2 UrhG). Und das offenbar seit 2003 auch, wenn man dafür einen Kopierschutz umgehen muß ( § 69a Abs. 5 UrhG). - § 53 Abs. 1 UrhG (der die zulässige Privatkopie regelt) soll für Computerprogramme wohl nicht gelten.

(20.04.2013, 22:28)Rabenaas schrieb: Von Urheberrecht war auch nicht die Rede, sondern konkret vom sogenannten geistigen Eigentum.
"Geistiges Eigentum" umfaßt aber nach üblichem Verständnis die gewerblichen Schutzrechte (z.B. Patent, Geschmacksmuster, Marken) und das Urheberrecht. Letzteres ist also im Zweifel "mit drin", wenn Du vom geistigen Eigentum sprichst. ;)

(20.04.2013, 22:28)Rabenaas schrieb: Länder wie Indien meinen aber z.B. mehr davon zu haben, wenn sie ihr Bevölkerung mit günstigen oder gar kostenlosen Generika versorgen. Die halten sich einfach nicht an die Spielregeln, sogenanntes geistiges Eigentum hin oder her.
Das geistige Eigentum gilt nur soweit, wie es das jeweilige Schutzland gewährt. Und in Indien mögen da die Durchbrechungen zugunsten des Gemeinwohls besonders weit gehen. Ob das der Versorgung mit neuen Medikamenten langfristig dienlich oder schädlich ist, muß sich erst zeigen. Es gibt Argumente in beide Richtungen.

(20.04.2013, 22:28)Rabenaas schrieb: Software kann man aber nicht physich be-sitzen. Sie entzieht sich unserem tradierten Rechtsbewusstsein. Wenn man versucht, sie durch Neusprech wie dem sogenannten geistigen Eigentum irgendwie da hineinzubekommen, führt das unweigerlich zu Widersprüchen.
Dem Urheberrecht fehlt der Publizitätsträger, der bei beweglichen Sachen der Besitz und bei Grundstücken das Grundbuch ist. Für Patente - auch geistiges Eigentum - ist es das Patentregister. In manchen Ländern gibt es deshalb auch ein Urheberrechtsregister; in Deutschland nicht. Daher bleibt ein Urheberrecht immer eine Stufe abstrakter. Einen Widerspruch sehe ich da trotzdem nicht, nur praktische Schwierigkeiten, das Urheberrecht effektiv zu schützen. Und auf der anderen Seite ein größeres Bedürfnis nach Einschränken des Schutzes für "in die freie Wildbahn" gelangte Werke, um nicht jede Weiterverbreitung zu kriminalisieren.

In allen Fällen - Sacheigentum oder Urheberrecht - stellt sich aber die Frage nach dem Ausgleich zwischen dem Interesse an seinem Schutz und der Sozialpflichtigkeit, die angemessene Einschränkungen zugunsten der Allgemeinheit gebietet.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#65
Danke für die Erklärung der Privatkopie. :up:

(21.04.2013, 08:43)Zurgrimm schrieb: "Geistiges Eigentum" umfaßt aber nach üblichem Verständnis die gewerblichen Schutzrechte (z.B. Patent, Geschmacksmuster, Marken) und das Urheberrecht. Letzteres ist also im Zweifel "mit drin", wenn Du vom geistigen Eigentum sprichst. ;)
Dass die Schutzrechte im geistigen Eigentum enthalten sein sollen, ergibt schon von den Begriffen her keinen Sinn. Sogenanntes geistiges Eigentum ist der Name einer speziellen Form von Schutzrechten. Urhebern kann man Rechte an ihren Werken zugestehen, ohne dass sie in deren sogenanntes geistiges Eigentum übergehen. Mag sein, dass das allgemein so verstanden wird. Dann ist das aber ein Symptom der allgemeinen Schieflage unseres veralteten Urheberrechts.

(21.04.2013, 08:43)Zurgrimm schrieb: Das geistige Eigentum gilt nur soweit, wie es das jeweilige Schutzland gewährt. Und in Indien mögen da die Durchbrechungen zugunsten des Gemeinwohls besonders weit gehen. Ob das der Versorgung mit neuen Medikamenten langfristig dienlich oder schädlich ist, muß sich erst zeigen. Es gibt Argumente in beide Richtungen.
Hier wird immer mit dem Nutzen argumentiert. Dass unser Urheberrecht in seiner jetzigen Form Vorteile (z.B. für Pharmakonzerne) hat, bestreitet ja auch niemand. Das Problem damit ist nur, ob sie im Licht der allgemeinen Entwicklungen praktisch so bestehen bleiben können. Das Recht geht zumeist von knappen Ressourcen aus. Ideen und digitale Daten lassen sich aber praktisch beliebig vervielfältigen, und somit unbegrenzt. Der Rechteinhaber hat dadurch höchstens den Schaden eines entgangenen Geschäfts. Das hat alles so ein Element der Willkür, z.B. dass Kindergärten die an die GEMA zahlen müssen, wenn sie Kinderlieder nachsingen.

(21.04.2013, 08:43)Zurgrimm schrieb: Dem Urheberrecht fehlt der Publizitätsträger, der bei beweglichen Sachen der Besitz und bei Grundstücken das Grundbuch ist.
Dem Urheberrecht fehlt noch ganz was anderes. ;)
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#66
Rabenaas, mir fehlt in deiner Argumentation nach wie vor der Ausweg. Du kritisierst das Urheberrecht und dessen Existenz. Allerdings zeigst du keinerlei Ausweg auf, wie man einerseits den Aufwand für die Arbeit an diesen "Ideen" kompensieren kann, und sie andererseits trotzdem entsprechend ihrer Natur beliebig vervielfältigen kann. Dass "Ideen" mehr oder weniger frei verfügbar sind, sehe ich ja auch nicht als Problem an, unsere gesamte Wissenschaft basiert darauf, dass sog. "Paper" veröffentlicht werden, auf denen andere Wissenschaftler ihre Arbeit aufbauen, in dieser Hinsicht sehe ich auch kein Problem. Das Problem kommt beim Weg von der bloßen Idee zur konkreten Umsetzung in eine greifbare (Produkt) oder auch nicht greifbare (Musik, Software) Form. Genau dieser Schritt ist es, der in irgendeiner Form kompensiert werden *muss* - einfach nur zu fordern "na dann stellts euch halt drauf ein" ist vielleicht revolutionär, aber nicht viel mehr als heiße Luft, sorry.

Es geht nicht darum, die Idee "wir bauen ein Elektroauto" zu kompensieren - genau das, was in den letzten Jahren mit Softwarepatenten versucht und traurigerweise auch teilweise umgesetzt wurde nach dem Motto "wir patentieren die Idee, dass man mit einem Klick einen Einkauf tätigen kann" - toll. Nein, es geht darum, die Ausarbeitung der Baupläne, das Zusammenstellen der Teile, die jahrelange Forschungsarbeit an einem konkreten Energieträger für das Auto, zu kompensieren. Oder, im Falle von Software, nicht darum, die Idee "wir machen eine Lernfähige KI für Computerspiele, die allgemein eingesetzt werden kann" zu bezahlen. Sondern darum, die Jahre und Jahrzehnte an Arbeitszeit in irgendeiner Form abzugelten, die da hineingeflossen ist, um aus der Idee ein konkretes und - zumindest für mich als Softwareentwickler ;) - greifbares Produkt zu erstellen. Wenn du dir also ernsthaft über das "alles ist so unfair und völlig daneben" Gedanken gemacht hast, bitte teil sie mit mir, ich bin davon ja direkt betroffen und daher immer auf der Suche nach Alternativen zu unserer jetzigen Verdienstform.

Ich habe allerdings den Verdacht, dass das sehr in eine Demokratie- und Wirtschaftsreform ausartet: Um die Entwicklungsarbeit zu kompensieren und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, müsste diese fairerweise dann auch die Kosten für das Personal tragen. Gedankliche Folge: Kommunismus, bzw. eine marxistische Regierungsform, die anders als der Kommunismus tatsächlich funktioniert - denn nur Teile der Wirtschaft zu verstaatlichen wird nicht funktionieren ;). Aber wie gesagt, her mit den Alternativen ;).
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#67
Wenn ich eine Lösung für das große Ganze wüsste, dann würde ich jetzt gerade vermutlich Bücher schreiben oder Vorträge halten. ;)

Was in der Praxis vermutlich geschehen wird, ist mehr Überwachung, schärfere Sanktionen und generell mehr staatliche Autorität im privaten Bereich. Die USA machen uns vor, wie das geht. Aaron Swartz hat sich das Leben genommen, weil er für einen Verstoß gegen das digitale Kleingedruckte für 25 Jahre weggesperrt werden sollte.

Meine persönliche Lösung ist, dass ich auf Produkte mit DRM oder ansonsten unverschämten EULAs einfach verzichte. Was Patente betrifft, meide ich die verminten Gebiete. Beides allgemein unbefriedigend.
Notch von Mojang zeigt allerdings, wie ein entspannter Umgang mit dem Thema aussehen könnte, um auch mal was positives zu schreiben.
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#68
(21.04.2013, 22:01)Rabenaas schrieb: Dass die Schutzrechte im geistigen Eigentum enthalten sein sollen, ergibt schon von den Begriffen her keinen Sinn. Sogenanntes geistiges Eigentum ist der Name einer speziellen Form von Schutzrechten.
Ja, geistiges Eigentum ist der Name von Schutzrechten an Immaterialgütern. Und das erfaßt sowohl geistige Schöpfungen (dann Urheberrecht), wie auch technische Erfindungen (dann Patent oder Gebrauchsmuster) oder Designs (dann Geschmacksmuster) etc. Der Begriff geistiges Eigentum wird weithin synonym verwandt mit dem Begriff Immaterialgüterrecht, allerdings mit stärkerer Betonung auf den wirtschaftlichen Bestandteilen der Rechte gegenüber den persönlichkeitsrechtlichen. Daß da begrifflich vieles unklar ist, will ich gerne zugestehen. Aber im Grundsatz erfaßt geistiges Eigentum (zumindest) alle gesetzlich verliehenen Ausschließlichkeitsrechte an Immaterialgütern.

(21.04.2013, 22:01)Rabenaas schrieb: Dass unser Urheberrecht in seiner jetzigen Form Vorteile (z.B. für Pharmakonzerne) hat, bestreitet ja auch niemand.
Um Urheberrecht geht es für Pharmakonzernen zumeist nicht, sondern um Patentschutz für ihre Produkte. ;)

Und ein starkes Patentschutzsystem kann auch für die Kranken und die Gesellschaft von Vorteil sein. Denn der Patentschutz - und die damit verbundenen zeitlich begrenzte Monopolstellung - ist die Belohnung für die erbrachten Forschungs- und Entwicklungsleistungen für das neue Produkt. Läßt sich ein solches nicht mehr refinanzieren, dann werden neue Produkte auf dem Gebiet nicht mehr erforscht. Und das kann auch sehr nachteilig sein. - Die (ersatzlose) Abschaffung des Patentschutzes ist also nicht die ideale Lösung. Es muß ein Ausgleich gefunden werden, der die Interessen an Refinanzierung und an effektiver Versorgung mit den Produkten bestmöglich bedient. Dazu ist sicher eine stärkere Kontrolle bei der Ausübung der (durch das Patent verliehenen) Monopolstellung hilfreich (= Preiskontrolle). Auch eine Ausweitung von Zwangslizenzen kann sinnvoll sein. Den ganzen Markt sogleich für Generika freizugeben, dürfte aber zu weit gehen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#69
Zitat:Der Begriff geistiges Eigentum wird weithin synonym verwandt mit dem Begriff Immaterialgüterrecht
Ja, das habe ich befürchtet. Allerdings (nur um es nochmal auf den Punkt zu bringen und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen) wäre auch eine ganz andere Ausprägung von Immaterialgüterrecht denkbar, die ganz ohne sogenanntes geistiges Eigentum auskommt.

Zitat:Denn der Patentschutz - und die damit verbundenen zeitlich begrenzte Monopolstellung - ist die Belohnung für die erbrachten Forschungs- und Entwicklungsleistungen für das neue Produkt. Läßt sich ein solches nicht mehr refinanzieren, dann werden neue Produkte auf dem Gebiet nicht mehr erforscht.
Der Patentschutz war einmal dafür gedacht, den einzelnen Erfinder vor großen Wirtschaftsunternehmen zu schützen. Inzwischen schützt das Patentsystem eher die großen Unternehmen und behindert Innovationen. Dass gar nicht mehr geforscht würde, ist so nicht ganz richtig. Immerhin wird auch in öffentlichen Instituten und Unis geforscht. Und dass gar nicht mehr privat geforscht würde, kann ich mir auch nicht vorstellen. Aspirin z.B. ist immer noch ein Renner, auch wenn es der Preis den von gleichwertigen Generika um ein vielfaches überschreitet. Aber gut, eine völlige Aufhebung des Patentwesens steht wohl aus praktischen Gesichtspunkten für absehbare Zeit tatsächlich nicht zur Debatte, auch wenn das System an seine Grenzen stößt.
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#70
(22.04.2013, 09:11)Rabenaas schrieb: Allerdings (nur um es nochmal auf den Punkt zu bringen und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen) wäre auch eine ganz andere Ausprägung von Immaterialgüterrecht denkbar, die ganz ohne sogenanntes geistiges Eigentum auskommt.
Ja, z.B. der Erfinderschein, wie es ihn in der Sowjetunion gab: Der Erfinder bekommt einen Schein, der seine Leistung anerkennt, und ein Bakschisch als Belohnung vom Staat. Die Erfindung steht aber gleich jedermann zur freien Verfügung. - Ist halt die Frage, ob man da hin will.

(22.04.2013, 09:11)Rabenaas schrieb: Der Patentschutz war einmal dafür gedacht, den einzelnen Erfinder vor großen Wirtschaftsunternehmen zu schützen.
Das würde ich mal bezweifeln. Lies Dir mal bei Wikipedia unter "Geschichte des Patentrechts" den Abschnitt "Das deutsche Patentgesetz von 1877" durch. Daraus ergibt sich, daß der Patentschutz hierzulande schon immer Anliegen der Industrie war und diese maßgeblichen Einfluß auf die gesetzliche Regelung genommen hat.

(22.04.2013, 09:11)Rabenaas schrieb: Inzwischen schützt das Patentsystem eher die großen Unternehmen und behindert Innovationen. Dass gar nicht mehr geforscht würde, ist so nicht ganz richtig. Immerhin wird auch in öffentlichen Instituten und Unis geforscht. Und dass gar nicht mehr privat geforscht würde, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Es gibt viele Formen von Forschung. Aber ohne die Mittel aus der Industrie - sowohl für Eigen- als auch für Auftrags- und Drittmittelforschung - würden sicherlich weniger Fortschritte erzielt, v.a. in Bereichen, in denen Forschung sehr kostenintensiv ist, wie in der Medizin.

Daß auch die großen Unternehmen vom Patentrecht geschützt werden, die große Summen für die Entstehung von Erfindungen investieren, ist kaum eine Perversion des Systems. Daß es zu wenig Kontrolle zum Umgang mit Patenten gibt, das steht auf einem anderen Blatt. Da müßte dringend etwas getan werden. Nur sollte man nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

Aber irgendwie entfernen wir uns von Thema. ;)
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#71
Nein, finde ich eigentlich gar nicht Zurgrimm - es geht nach wie vor um die Argumentation, dass die "Schutzrechte für geistiges Eigentum", sei das jetzt Patentrecht, Urheberrecht oder Software-Lizenzrecht, laut Rabenaas' ursprünglicher Andeutung über das Video in Zeiten von verlustfreier digitaler Kopie keinerlei Existenzberechtigung mehr haben, wogegen ich argumentiert habe, dass diese Existenzberechtigung nach wie vor besteht. Auch wenn es rechtlich einen Unterschied in der Bezeichnung macht, die Intention hinter all diesen Rechten ist es doch, die Arbeit und Innovationskraft des Urhebers entsprechend zu honorieren. Und Rabenaas hat eingestanden, dass er zwar dagegen ist, wie es jetzt ist, aber auch kein "Patentrezept" ;) für die Lösung hat.

So gesehen gehts nach wie vor um DRM, was nichts Anderes als der Überbegriff für den Schutz dieser Rechte im digitalen Bereich gegen unrechtmäßige Nutzung ist. Dass die bisherigen Systeme schlecht sind, weil sie legitime Kunden teils massiv in ihrer legalen Nutzung einschränken und/oder keinerlei ausreichenden Schutz gegen besagte unrechtmäßige Nutzung bieten haben wir gemeinsam festgestellt und auch darüber sind wir uns einig. Nach wie vor ändert das für mich aber nichts an der Existenzberechtigung sowohl der rechtlichen Grundlage als auch entsprechender - wenngleich wesentlich höheren und bisher unerfüllten Standards nachkommender - Systeme.
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#72
(22.04.2013, 17:24)chrisfirefox schrieb: Nein, finde ich eigentlich gar nicht Zurgrimm - es geht nach wie vor um die Argumentation, dass die "Schutzrechte für geistiges Eigentum", sei das jetzt Patentrecht, Urheberrecht oder Software-Lizenzrecht, laut Rabenaas' ursprünglicher Andeutung über das Video in Zeiten von verlustfreier digitaler Kopie keinerlei Existenzberechtigung mehr haben,
Ich meinte auch eher die Diskussion zwischen Rabenaas und mir bzgl. der Patente von Pharmakonzernen. Die Frage, ob ein efektiver Patentschutz und damit höhere Forschungsanreize oder die breite Zulassung von Generika zur direkten Teilhabe der Allgemeinheit besser sind, hat mit DRM für Computerprogramme nur noch sehr begrenzt zu tun, soweit ich sehe.

(22.04.2013, 17:24)chrisfirefox schrieb: So gesehen gehts nach wie vor um DRM, was nichts Anderes als der Überbegriff für den Schutz dieser Rechte im digitalen Bereich gegen unrechtmäßige Nutzung ist.
Naja, "für den Schutz dieser Rechte" dürfte zu eng sein. DRM kann nämlich auch Schutz von Produkten herbeiführen, die rechtlich nicht oder nicht so weitgehend geschützt sind. Wenn DRM nur genau den Bereich absichern würde, der auch gesetzlich dem Urheber vorbehalten ist, wäre das Ganze vielleicht weniger problematisch. Tatsächlich greifen diese Maßnahmen aber vielfach darüber hinaus, etwa indem die rechtlich zulässige Nutzung von Urheberrechtsschranken behindert oder vereitelt wird oder indem die Nutzung des erworbenen Produkts von weiteren Bedingungen (Datenpreisgabe an einen Dritten) abhängig gemacht wird. DRM dienen insofern nicht nur dem Schutz des Urheberrechts, sondern der Begrenzung der Benutzung auf das vom Hersteller gewünschte Maß zu den von ihm gewünschten Bedingungen.
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#73
Nunja, es gibt ja schon Lösungsansätze, wie man es machen könnte - ob die praktikable und "gerecht" sind ist halt ne andere Sache.

Vom Grundsatz gefiel mir die Idee ganz gut, dass jeder Internetnutzer - ähnlich wie bei der GEZ - eine Gebühr zahlt und dafür die ganzen kopier- und vervielfältigungsrestriktionen wegfallen. Dieses Geld geht dann z. B. an Musik, Film. und Spieleindustrie, deren Produkte im Internet vervielfältigt werden.

Leider krankt so ein System an allen Ecken und enden. Es fängt schon damit an, dass man wohl keinen Verteilerschlüssel hinbekommt, bzw. dieser verdammt schwer zu ermitteln ist: Denn die Frage "Wer bekommt wieviel aus dem Pott" lässt sich bei der Vielzahl der möglichen Rechteinhabern nicht wirklich ermitteln. Ein Anhaltspunkt könnte z. B. eine Downloadzahl sein - aber wie ermitteln?

Eine weitere Geschichte ist, dass ja nicht alle Internetnutzer sich Musik, Spiele etc. aus dem Internet laden (oder zumindest nicht in einem Umfang, der die "Gebühr" rechtfertigt) wollen. Man wird dann, ähnlich wie bei der GEZ zum zahlen gezwungen, obwohl man die "Leistung" vielleicht nicht in Anspruch nimmt.

Als nächstes ist kommt dann hinzu, dass es ja nur um Anbieter aus Deutschland handeln kann, Anbieter aus dem Ausland müssten weiterhin DRM Maßnahmen ergreifen.

Schließlich fällt für die Erhebung, Einziehung und Verteilung einer solchen Gebühr zu einem hohen finanziellen Aufwand (hallo GEZ), so dass der Kuchen schon mal ne Ecke kleiner wird.

Wie gesagt, vom Gedankenkonstrukt finde ich es nicht schlecht, dürfte aber kaum umzusetzen zu sein.
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#74
Ja, die Kulturflatrate, die vor etwa 10 Jahren mal diskutiert wurde, hat mir eigentlich gut gefallen. Wenn da nicht das Problem mit dem Verteilerschlüssel wäre - auf beiden Seiten. Zum einen wird es sicherlich Bedarf nach verschiedenen Preisklassen geben. Der Hartz4-Empfänger, der mit dem werbefinanzierten TV und einem gelegentlichen (ebenfalls werbefinanzierten) Browsergame zufrieden ist, möchte sicher nicht so viel zahlen müssen wie der gut situierte Kulturenthusiast, der Arthouse-Kino, öffentliche Sender, Orchestralmusik und Vollpreis-Games konsumiert. Da man aber gerade nicht überwachen will, wer wieviel konsumiert, ist so eine Differenzierung unmöglich (was zu ähnlichem Unmut führen wird wie bei der GEZ).
Der Verteilerschlüssel auf der Produzentenseite ist noch viel hässlicher. Wo viel Geld zu holen ist, werden Leute ... kreativ, oft genug ganz ohne Unrechtsbewusstsein. Es wäre jedenfalls zu erwarten, dass Kriminelle, halbseidene "Verteilungsschüssel-Optimierer", Produzenten (auf die wird man trotzdem nicht verzichten können) und Kulturschaffende sich einen Kampf um die Verteilungsschlüssel liefern. Und der würde auf allen Ebenen ausgetragen, mit politischem Druck, Kungelei, H*cking, juristischen Spiegelfechtereien u.s.w.
Im Kleinen funktionieren solche Systeme natürlich prima: Flattr z.B. scheint ganz gut zu funktionieren. Das liegt aber m.E. auch daran, dass dort nicht so viel zu holen ist.
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
I'm a roleplayer. My dice are like my relationships: platonic and unlucky.
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#75
(23.04.2013, 10:29)Hendrik schrieb: Der Hartz4-Empfänger, der mit dem werbefinanzierten TV und einem gelegentlichen (ebenfalls werbefinanzierten) Browsergame zufrieden ist,
Ich wette einiges, dass Hartz-4-Empfänger für sehr viel mehr Umsatz bei Computerspielen sorgen als Bildungsbürger.
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#76
Die DRM Problematik, hat zwei recht große Probleme:

1. Unrechtmäßiges Kopieren ist kein technisches Problem, sondern ein gesellschaftliches. Das heißt DRM ist keine wirksame Lösung für die Urheberrechtsverstoßproblematik. Alle existierenden DRM-System können ausgehebelt werden, egal wie tiefgreifend und/oder technisch imposant diese Systeme auch sein mögen.

2. DRM ist mitlerweile so tiefgreifend in Produkte integiert, das es schon negativen Einfluss auf Produklebenszeit haben kann (Beispiel: Die Schicksalsklinge ist von 1992, dieses Forum zeigt dass die Produktlebenszeit im Jahr 2013, also nach 21 Jahren, noch nicht beendet ist, während z.B. der DRM in der Gold Edition von Drakensang das sich eine DVD oder ein ISO-Image dieser Version da er sich so tief in das Windows-Hostsystem in absehbarer Zeit nicht mehr ausführen lassen wird) und somit zu einem Interessenkonflikt zwischen Content-Anbietern und Content-Konsumenten führt: Content-Anbieter intessieren sich nicht für die Produktlebenszeit sondern nur für die Zeit in der durch das Angebot des Produktes Geld machen lässt (shelf-life). DRM ist dazu gedacht die Investion der Content-Anbieter (bzw. deren Investoren) zu schützen. Dabei wird leicht übersehen das DRM das die Produktlebenszeit beeinträchtigt nun einmal negative Auswirkungen auf die Kosten-Nutzen-Abwägung bei der Investion des Content-Konsumenten hat.
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#77
(23.04.2013, 18:40)Rabenaas schrieb:
(23.04.2013, 10:29)Hendrik schrieb: Der Hartz4-Empfänger, der mit dem werbefinanzierten TV und einem gelegentlichen (ebenfalls werbefinanzierten) Browsergame zufrieden ist,
Ich wette einiges, dass Hartz-4-Empfänger für sehr viel mehr Umsatz bei Computerspielen sorgen als Bildungsbürger.

Gut möglich! Ich vergleiche das nur mit dem, was man immer wieder zur GEZ gehört hat. "Nee, das öffentlich-rechtliche Programm find ich sowieso doof, da will ich nicht für zahlen, ich bin nur 'n armer Student, ich guck ja nur ganz selten, die GEZ sind prinzipiell alles Gauner, und überhaupt Datenschutz und so, und was soll denn so ein armer Hartz4-Empfänger sagen, etc."
Ich hatte ehrlich gesagt immer den Eindruck, die Leute wollen sich nur um den unangenehmen Betrag drücken und sich dabei moralisch noch gut fühlen; denn wenn man sich mit ihnen unterhalten hat (waren in meinem Fall ausschließlich Studenten), konnte man feststellen, dass die meisten doch ganz gerne mal einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender im Radio gehört, in der Mediathek gestöbert oder die Tagesschau geguckt haben. Insofern finde ich den einheitlichen Betrag auch gut - selbst wenn der mir als jahrelangem Radio-Zahler ohne Fernseher höhere Gebühren beschert.
Und dann gab es auch immer das Argument, dass Firma XY ja GEZ-Gebühren zahlen muss, weil da Rechner stehen, und dass das ja gar nicht ginge, weil man ja überhaupt keine Medien konsumiere, sondern arbeite (haha, wenn der Chef wüsste ...), u.s.w. Schon richtig, aber ich möchte nicht wissen, wieviel Verwaltungsaufwand so eine Prüfung kosten würde. Wegen letzterem wäre ich bei einer Kulturflatrate für einen Betrag für alle (so simpel wie möglich), gejammert wird sowieso immer. Alles andere führt zu enormem und ständig steigenden Verwaltungsaufwand und obendrein zu neuem DRM (damit man z.B. nachprüfen kann, ob Firma XY nun wirklich nicht Medien konsumiert).
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
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#78
Zur GEZ nur so viel: Wieso nicht einfach vom Amt als Rundfunksteuer (die sie ja ist) einziehen lassen und wieso konzentrieren sich die ÖR nicht auf ihren Informations- und Bildungsauftrag? Sind Wetten dass...?, Tatort und Musikantenstadl wirklich einen Zwanziger im Monat wert? €5,- wären angemessen und ausreichend.
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#79
(23.04.2013, 22:59)Rabenaas schrieb: ... und wieso konzentrieren sich die ÖR nicht auf ihren Informations- und Bildungsauftrag? Sind Wetten dass...?, Tatort und Musikantenstadl wirklich einen Zwanziger im Monat wert? €5,- wären angemessen und ausreichend.
hast du dir mal die ÖR überhaupt genauer angeschaut? Sie erfüllen ihren Bildungsauftrag um längen besser als die meisten anderen Sender! (mal abgesehen davon das Bildung im Fernsehen sowieso kaum noch zu finden ist)
Bei den Hohen kosten allerdings gebe ich dir Recht, wenn man sich mal anschaut was mit dem Geld gemacht wird (das ist ja alles offen gelegt), dann wird einem ganz schlecht.
Was ich aber unverschämmt finde sind ihre ständigen Versuche zu prüfen ob ich mich nicht doch anmelden muss obwohl doch meine Freundin angemeldet ist. Da können sie echt hartnäckig sein, Post von der GEZ beantworte ich auch in der Regel schon garnicht mehr, da sie die Kosten für eine Rückantwort nicht übernehmen wollen und doch des öfteren mal nachgefragt haben ob ich nicht doch zahlen möchte.
Aber seit der Umstellung des GEZ Tarifes habe ich das Gefühl das sie netter geworden sind, da ja jetzt nur 1x je Haushalt abkassiert werden muss und dadurch nicht mehr soviel geprüft werden muss.
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#80
Naja das Problem das ich sehe ist, dass der Bildungsauftrag nicht wirklich definiert wird:
a) Was gehört zur Bildung?
b) Wieviel darf maximal dafür ausgegeben werden?
c) Wie messen wir die Qualität wie der Bildungsauftrag erfüllt wird?

Derzeit werden einfach nur die Gebühren immer weiter erhöht oder versucht die Anzahl der Gebührenzahler zu erhöhen, so ist es zumindest in Österreich, ich denke mal die Situation in Deutschland wird wohl ähnlich sein.

Zurück zum DRM Thema - DRM hält niemanden davon ab, es sei denn man verwendet extreme Systeme wie in Diablo 3 oder SimCity 4, die aber an sich keine offline-Spiele mehr sind. Allerdings führen diese Systeme bei mir dazu diese Unternehmen generell abzulehnen. Ich sehe mir bei besagten Spielen vielleicht noch ein Let's Play auf Youtube an, aber kaufen würde ich da nichts. Spiele die nicht zumindest eine Art von Offline-Modus beinhalten, z.B. Steam fallen bei mir komplett durch.
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