Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
DSA Romane (Diskussion, Kritik, Empfehlungen)
An dieser Stelle eine Kurzbesprechung des Büchleins

Das Heldenbrevier der Streitenden Königreiche
Reiseberichte aus Nostria und Andergast

Die weitaus meisten DSA-Buchwächter werden im ersten Punkt mit mir in der Scheu einig sein, wenn ich behaupte, dass selbst ein kleinformatiges Büchlein von 149 (darstellenden!) Seiten seine knapp 15 Euronen ohne Abstriche Wert sein kann. :grin:

Ich rücke prinzipiell ab von dem DSA-Hartkern-Konsumenten-Gesocks, welches Buchpreise ernsthaft zum ausschlaggebenden Bewertungsmaßstab in Anbetracht des bloßen Umfangs erhoben hat. Wirklich besonnene, bildhafte Literatur tritt immer weiter zurück hinter dem übel riechenden Vertriebs-Weihrauch hektisch platzierter Abenteuerbände oder allzu rasch gezimmerter HD-Bildgewalten ... :evil:

Meine persönliche, erst skeptische Wahl traf voll ins Ziel bei o.g. Titel und das wie ein Breitspitzenpfeil, der auf 50 Schritt einen mageren Holzscheit in der Mitte spaltet (selbst schon gesehen).

Die Erzählweise begeistert schon im Vorfeld, erinnert sie doch an frühe Zeiten der DSA-Rollenspielprodukte, in denen sparsam gestreute Erzählsequenzen um Helden und deren Reisen in die Welt von Aventurien mehr eintauchen ließen als Regelbeschreibungen, Tabellen und Kalkulationen.
Eintauchen - Erleben: ging es nicht ursprünglich darum??

Es geht um farbige Fetzen aus dem Leben eher unscheinbarer Aventurierer; es geht um schillernde Schlaglichter zweier Reisender unterschiedlicher gesellschaftlicher Abstammung aus Nostria und Andergast - geradezu in diametraler Bewegung - durch den Norden Aventuriens. Es geht darum, in überschaubaren Zeilen den Duft von entlegenden Landen zu atmen und dabei die zwei Protagonisten wechselnd zu verfolgen. Ja, wie in den hiesigen Berichten zur Nordlandtrilogie in unserem Drachenhort gleich, richtet sich der Fokus der Erzählung auf die Sorgen, Nöte und Zwänge jener kleinen, aber mutigen Weltenwandeler zwischen Andergast und Nostria. Dabei kann man als fantasievoller Leser durchaus den Eindruck bekommen, mitzureisen und mitzustreiten. Zwar mag man sich an den wechselnden Fokus zwischen den beiden Protagonisten erst einmal gewöhnen - aber letztlich ist es eine Wohltat, dieses kleine Büchlein zur Kurzweil oder zur Vertiefung in die "Landschaft" von DSA im kleinen Jacken-Täschlein mitzuführen.:ok:

Nicht zu empfehlen ist dieser Streifzug durch die Lande Aventuriens all jenen, die als Leser grundsätzlich tiefenpsychologische Studien an Hand von Belletristik betreiben wollen - in Erwartung hochgeschickter Spannungsbögen und wechselvoller Charakterprofile ... die dürfen gerne ihre 15 Euro anderweitig investieren.;)
Svellttaler Geschichten
Geschichten und Abenteuer aus dem Svelltland und den Schildlanden
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: DSA Romane (Diskussion, Kritik, Empfehlungen) - von Boronar - 01.11.2016, 21:58



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 11 Gast/Gäste