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DSA Romane (Diskussion, Kritik, Empfehlungen)
(06.05.2022, 23:52)Alpha Zen schrieb: Der Part wurde ja von Hennen geschrieben und nach allem, was ich bisher so erfahren und gehört habe, macht er sich besonders bei so schwierigen Themen durchaus Gedanken.

Hat man dem Abschnitt nicht angemerkt. Das war noch vor dem Erscheinen des ersten Bandes, deswegen erinnere ich mich nicht mehr an Details, aber durchaus an den Eindruck, dass es schlecht geschrieben war, was in der Kombination - schwieriges Thema, das eine besondere Verantwortung bringt, komplett inkompatibel mit den aventurischen Setzungen über die thorwal'sche Gesellschaft - halt dazu geführt hat, dass ich mir gesagt habe, ich hab am Rest des Romans kein Interesse. Da war dann schon egal, ob die Stelle als repräsentativ für den Roman ausgewählt worden war, oder ob man sich als Verlag Skandalisierung und dadurch PR erhofft hat.

Am Ende des Tages ist es eine Verlagsentscheidung, in welchem Umfang und auf welche Art welche Themen beschrieben werden sollen.
Wenn ich die zu treffen hätte, würde ich anders entscheiden - schon weil ich davon ausgehe, dass Rollenspiel-Romane (auch) ganz wesentlich auf ein jugendliches Publikum zielen.
Die verantwortlichen Verlage haben das immer anders gemacht - auch in den Romanen von Barbara Büchner hat sexualisierte Gewalt - auch gegen Kinder, die dann wieder zu Tätern werden - eine große Rolle gespielt und auch das war damals nicht so differenziert geschrieben, das ich sagen würde: "Hier wird ein schwieriges Thema so behandelt, dass es zu weiterem Nachdenken über sexualisierte Gewalt anregt.", sondern der Eindruck eher war, da schreibt eine Autorin etwas runter, was sie selbst unterhaltsam findet.
Der Unterschied ist halt das gesellschaftliche Umfeld. In den 90ern war die Pädophilen-Szene stärker als Lobbygruppe sichtbar, hatte sich in politischen Parteien, in einigen Internaten und regional in sozialräumlichen Netzwerken etabliert. Seitdem ist das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein zum Glück gewachsen, sexualisierte Gewalt gegen Kinder konsequenter kriminalisiert und die Strukturen ins Internet und damit in die Unsichtbarkeit abgewandert.
Dass trotz dieser Unterschiede zwei verschiedene Verlage mit 20 Jahren Unterschied denselben Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder wählen, ja sogar der jüngere diese zu einem Werbe-Vehikel macht, finde ich bemerkenswert, weil es gegen diesen gesamtgesellschaftlichen Trend geht.
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RE: DSA Romane (Diskussion, Kritik, Empfehlungen) - von Alrik Normalpaktierer - 07.05.2022, 09:43



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