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Finsterkopp[en]binge
#1
Hesinde zum Gruße, verehrte Abenteurer-Kollegen,

Mir ist noch etwas unklar zur Nomenklatur der Zwergenbinge. Ich habe jetzt etwas im Wiki Aventurica recherchiert, und soweit ich das jetzt verstanden habe, ist die Sachlage folgendermaßen:

Finsterkamm ist der Name des gesamten Gebirgsmassives. Einer der höchsten (?) Gipfel darin ist der Finsterkopp. Dort befindet sich nun die uns wohlbekannte Zwergenstadt Finsterkoppen, die teils oberirdisch, aber größtenteils unterirdisch erbaut ist. Tiefer in den Berg hinein gibt es die uns ebenfalls wohlbekannte Binge, die im Computerspiel als "Finsterkoppbinge" bezeichnet wird. Nun will mir dieser Name aber gar nicht so recht über die Lippen rollen - für mich hieß sie, heißt sie, wird für immer heißen: "Finsterkoppenbinge". Ist das jetzt Ingerimm- oder gar Hesinde-lästerlich von mir? Weiß jemand, der mit dem pen&paper-Rollenspiel-Materialien vertraut ist, vielleicht mehr dazu, wie der kanonische Name der besagten Binge korrekt lautet?

Neugierige Grüße von Eurem Frudelfius
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#2
(24.02.2015, 19:58)Frudelfius schrieb: Weiß jemand, der mit dem pen&paper-Rollenspiel-Materialien vertraut ist, vielleicht mehr dazu, wie der kanonische Name der besagten Binge korrekt lautet?

Neugierige Grüße von Eurem Frudelfius

Den Zwölfen zum Gruße, Frudelfius,

danke für diesen Gedankengang. Mir selbst widerstrebt es auch, diese unsägliche und gewissermaßen unbeholfen ausgefallene Benennung auszusprechen.

Leider ist es nach aktuellem Stand tatsächlich so festgelegt.

Ich habe hierzu rasch den aktuellen, kanonischen Regionalband zu Rate gezogen: Reich des Roten Mondes. Das Orkland und das Land am Svellt. 2. Aufl. 2012. Dort heißt es in dem einschlägigen Artikel zum Finsterkamm auf Seite 52 leider in der Tat Finsterkoppbinge (so auch als der Titel des dazugehörigen Unterkapitels).

Es tut mir aufrichtig leid, keine andere Auskunft geben zu können. Interessant wäre noch lediglich zu recherchieren, ob die Benennung vor der Ulisses-Zeit, bzw. zur Zeit der Programmierung des Spiels, anders gewesen ist.

Ave,
Boronar
Svellttaler Geschichten
Geschichten und Abenteuer aus dem Svelltland und den Schildlanden
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#3
Interessante Frage :lol:
Wir haben halb 3, ergo rein in die Recherche und ab in meine DSA Bibliothek :silly:

Das älteste Werk, was wahrscheinlich Finsterkoppen als Bestandteil haben könnte, wäre das Traumlabyrinth aus dem Jahr 1990. Dort ist aber nicht die Rede davon. Dieses Abenteuer ist allerdings noch sehr oldschoolig, weshalb ich bezweifle, dass die beiden Autoren ihr Werk schon 100% in den Hintergrund eingebettet hatten.
Alleine die Idee, ein Abenteuer durch einen Traum zu bestreiten war neu und blieb eine Seltenheit, cooles Stück DSA Geschichte jedenfalls.

Laut Lexikon des schwarzen Auges (sozusagen die Wiki-aventurica vor dem Internet, 1995), gibt es den Finsterkamm (ganzes Gebirge) darinnen enthalten sind die Schwarzkuppen, der nördliche Teil. Pässe gibt es namentlich: Ní´rrnstieg, Schattenpaß und Saljethweg. Von Finsterkoppen oder ähnlichen Lemmata, keine Spur.

Im Almanach (eine Erweiterung zum Lexikon, 1999) befindet sich ebenfalls keine weitere Erwähnung diesbezüglich unter Finsterkoppen.

Es wäre noch interessant was sich dazu in der alten Zwergenbox finden lässt. Meine Vermutung, nichts bis nicht viel.
Bezüglich reich des roten Mondes hast du ja schon eine Aussage.

Witzig, im aktuellsten Zwergenbuch Angroschs Kinder (2008), wird Finsterkoppen als Lemma im Index nicht erwähnt. Es handelt sich um Finsterzwerge, aus dem Finsterkamm. Konservative Erzzwerge, die von Garbalon regiert werden.

Es wird noch besser. 2010 erschien die dunkle Zeiten Box. Hier fällt tatsächlich der Name Finsterkoppen, welcher wohl der zwergische Namen für Tenebrae sei. Der eigentliche Namen des Gebirges. Hier wird dann auch das Szepter der Stärke beschrieben, welches wiederum im Traumlabyrinth vorkommt und sich in der Finsterkoppbinge befindet, der Kreis schließt sich also wieder.

Habe ich schon mal gesagt, dass die dunkle Zeiten Box eine der besten DSA Publikationen ist ;)

Ich vermute, wie bei so vielen Dingen in DSA, wurden zunächst in Abenteuern erstmal wilde Dinge behauptet. Dann hat das jemand vergessen und schließlich wurde neues erfunden und mit dem alten, wieder gefundenen kombiniert. Anschließend hat man alles passend zurechtgebogen und nun haben wir was zu diskutieren :grin:
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#4
Finsterkoppbinge oder Finsterkoppenbinge... :think: - ehrlich gesagt halte ich beides für richtig. Die Binge im/unterm Finsterkopp; die Binge Finsterkoppens. Dürfte, oder besser gesagt: sollte auch beides kanonisch sein. Das eine im Sprachgebrauch der Angroschim (stelle ich mir gerade vor), das andere in dessen unbedarfter Menschlinge. :P ;)

Dennoch interessant, zweifellos. :)
Habe auch mal ein bisschen gestöbert, ein paar alte Schriften überflogen (hoffe, ich habe nichts übersehen)...

In der Orklandbox von 1991 gibt es noch überhaupt keinen Artikel, der sich explizit mit dem Finsterkamm beschäftigt; er wird lediglich ein paar Mal im Text erwähnt. Finsterkopp/-en: scheinbar Fehlanzeige. Habe zumindest nichts entdeckt.
[ist aber schön, mal wieder darin zu schmökern - "Steineichenwald, Fauna: ...die Schreckkatze, ein sehr kurzlebiges Raubtier... so häßlich, daß es vor Scham stirbt, wenn es beim Trinken sein Spiegelbild im Wasser erblickt." :D]

In der Box Dunkle Städte, lichte Wälder (bzw. Die Zwerge Aventuriens daraus) aus 1993 konnte ich auch nur zwei Bezugnahmen auf die Völker des Finsterkamms ausmachen, als Abkömmlinge der Amboßzwerge (S. 29 und 47). Ebenfalls ohne Nennung von Finsterkopp/-en.
Ein Absatz beschreibt den "erwähnenswerten Brauch" des Finsterkammvolkes, einen König und obersten Richter nur in Zeiten höchster Not zu wählen; und dann einem "komplizierten, höchst amboßzwergischen Ritus" folgend, "der unter anderem das Schmieden eines Zepters durch den Thronanwärter selbst erfordert. Erst letztens haben sich diese Zwerge wieder einen solchen "Hochkönig" [...] erwählt, wobei dieses Mal sogar fahrende Abenteurer aus dem Menschenvolk geholfen haben."

In Das Herzogtum Weiden aus 1997 (zweite Auflage) ist immerhin dann schon von den "Bingen im Finsterkamme" die Rede, bzw. von der "Finsterkamm-Binge" [in der der neue Hochkönig Garbalon und die Seinen hausen]; auch hier ist mir der Begriff Finsterkopp/-en nicht aufgefallen.

Es scheint mir fast so, als ob in den "ancient scrolls" des letzten Jahrhunderts Finsterkopp, Finsterkoppen und/oder die -Binge noch keine Erwähnung fanden. Könnte, ähnlich Hendriks Anmerkung zu Blackguards betreffs Haus Costermana an anderer Stelle, eine Kreation der NLT-Autoren sein. Schön "im Nichts" angesiedelt, wenn ich mir die Karte des Svellttals von damals so anschaue.
Was bedeuten würde: das Spiel hat recht.
Andererseits würde ich auch weiter 'Finsterkoppenbinge' sagen und dem Spiel (und jedem Kanon-Gläubigen) seinen Glauben lassen. ;) :)
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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#5
Vielen Dank für euer zahlreich präsentiertes Wissen, liebe Freunde; aber wenn noch weitere Hintergrundinformationen folgen würden, würde das mein Herz noch höher schlagen lassen! :respect:

Hesindianische Grüße von eurem viel zu wenig belesenem Gelehrten Frudelfius :ok:

PS: Wie man auf Bosparano eventuell sagen könnte: "Scio nescio." ;)
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#6
Was genau interessiert dich denn? Welche Bücher hast du?
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#7
(25.02.2015, 16:48)Fulger schrieb: Was genau interessiert dich denn? Welche Bücher hast du?
Ich habe leider überhaupt kein DSA-pen&paper-Rollenspielmaterial mehr. :( Ist bei diversen Umzügen verloren gegangen. Was ich allerdings - Hesinde sei Dank - noch habe, ist eine beträchtliche Sammlung von DSA-Romanen. Besonders die vom Übermeister Ulrich Kiesow haben es mir angetan: für mich ist er ein wesentlich besserer Erzähler als J. R. R. Tolkien. "Der Scharlatan" ist IMHO so, wie "Der kleine Hobbit" sein sollte, und ebenso sehe ich das Verhältnis zwischen dem "Zerbrochenem Rad" und "Der Herr der Ringe". Ich weiß, viele hier werden mich für diese meine Meinung hassen, aber die Charaktere in den Büchern von U.K. haben etwas, was ich bei denen von J.R.R.T. schmerzlich vermisse: nämlich einen echten Charakter...
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