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Bedingungsloses Grundeinkommen
(21.02.2009, 20:13)Wolverine schrieb: Wenn Du wirklich glaubst, dass sich Faulenzer (der Begriff stammt jetzt nicht von mir) ihr BGE auch nur teilweise (gegenseitig) selbst bezahlen, dann mal ein kleiner Hinweis von mir:
Das wollte ich damit nicht sagen. Es ging mir lediglich darum, den Unterschied zum einkommenssteuerbasierten Sozialsystem von heute deutlich zu machen.

Wenn alle Bürger sich mit ihren 1000 Euro Grundeinkommen begnügen, das komplett ausgeben, davon also 500 Euro wieder zurück an den Staat gehen und der wieder 1000 Euro pro Kopf auszahlt, klappt das natürlich nicht. ;)

Im Prinzip läuft es also auch da wieder genauso wie heute (etwaige Vereinfachungen möge man mir verzeihen, ich bin wie gesagt kein Profi): Tragen tun das Grundeinkommen diejenigen, die viel Geld ausgeben. Wenn ich 1000 Euro BGE bekomme und auf alle Waren 50% Konsumsteuer kommt, dann zahle ich ja erst dann wirklich Steuern, wenn ich mehr als 2000 Euro ausgebe. Analog dazu heute: Ich zahle erst dann Steuern, wenn mein Einkommen über dem Freibetrag liegt und auch nur der Teil wird versteuert. Der Unterschied liegt darin, dass der Maßstab nicht mehr das verdiente, sondern das ausgegebene Geld ist. (Das vereinfacht auch die Entscheidung, Geld zu verdienen.)
Das heißt also, dass es sehr wichtig ist, dass - Vorsicht, Übertreibung ;) - die Reicheren auch künftig nicht auf ihren Kaviar verzichten.

Es läuft mit Konsumsteuer nicht wirklich anders, es sieht nur anders aus. Der logische Schluss dieser Gedankenkette ist die Frage, was dann mit dem Steuerfreibetrag passiert? Der muss dann eben direkt ausgezahlt werden - als Grundeinkommen (wie im Film erklärt).

Zitat:Wenn ich
(19.02.2009, 19:20)Boneman schrieb: Denn man muss von seiner Arbeit leben können.[...]. Deshalb heißt es ja: Von der Arbeit befreien heißt auch, zur Arbeit befreien.
höre, klingelts mir in den Ohren, und ich muss unwilkürlich an Honecker und Konsorten denken.
(was bitte nicht falsch zu verstehen ist: es erinnert mich daran, was nicht heisst, das es 1zu1 das gleiche ist.)
Deine Bedenken darfst du haben, gar kein Problem. Aber, ohne dir zu nahe treten zu wollen: Gründe deine Argumentation nicht darauf. Wenn deine Ablehnung des BGEs nur auf diesen Befürchtungen basiert, ist das, naja, schlecht. :)
Ich weiß nicht, ob Honecker und Co. das so gesagt haben. Aber selbst wenn, das macht die Aussage per se nicht falsch. Man darf sie halt nicht im alten Kontext sehen, sondern muss den gedanklichen Transfer in den neuen Kontext schaffen, in dem sie jetzt genannt wird.
(Sorry, falls ich dir hier etwas Unzutreffendes unterstelle, aber du hast, abgesehen davon, deine Kritikpunkte noch nicht klar geäußert... (oder ich hab sie übersehen?))
Das soll natürlich auch nicht heißen, dass du deine Bedenken ignorieren und dich blind der Idee hingeben sollst. ;) Wenn irgendwann mal jemand das BGE umsetzen will, dahinter aber tatsächlich nur einen irgendwie gearteten, neuen Sozialismus versteckt, wäre es sehr gut, wenn jemand laut "Nein!" ruft.

Das Bedingungslose Grundeinkommen kann nur funktionieren, wenn es gewisse Kriterien erfüllt. Deshalb sollte man sich auch möglichst von Modellen fernhalten, solange man die Idee nicht durch und durch verstanden hat! Denn Modelle beinhalten immer Kompromisse und die Idee des BGE enthält ein paar Aspekte, die unter keinen Umständen "kompromittiert" werden dürfen, sonst funktioniert es nicht.
Dass diese Herren damals ein paar hässliche Hintergedanken hatten, ist ja heute jedem klar. Das liegt aber daran, dass sie ein System einführen wollten. Die Idee an sich kann sehr viel besser sein, als das, was manche daraus machen (Marx wird dieser Tage wieder viel gelesen, habe ich gehört). Und dafür zu sorgen, dass eben nicht irgendjemand daherkommt und irgendetwas damit macht, ist Bürgerpflicht. Das sollten gerade die Deutschen mittlerweile gelernt haben.

Deshalb: Aufklären und darüber reden. Und das versuch ich hier (leider die meiste Zeit über in einem Monolog ;)).
Dabei geht es gerade darum, zu verhindern, dass die Diskussion nur in einer Elite geführt wird, die dann ein Konzept ausarbeitet, das die Idee missbraucht und so doch wieder nur dieser Elite etwas bringt. Das war in der Vergangenheit auch immer wieder so und ist ja auch deine Befürchtung. Und genau deshalb ist es wichtig, die Diskussion zu den "einfachen Leuten" zu tragen. Aber die müssen das auch annehmen und darüber reden und nicht das Ganze von sich weisen als Humbug oder Spinnerei. Das ist die emanzipatorische Aufgabe des Grundeinkommens.

Wie schon erwähnt: Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass das Grundeinkommen definitiv kommen wird. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und vor allem wie.
Great people care.
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Bedingungsloses Grundeinkommen - von Boneman - 18.06.2007, 21:56
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