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Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern
#4
Wie es weiter ging...

Die letzten beiden Tage haben sich für mich wie Wochen angefühlt. Stunden voller Angst und Trauer aber auch voller Hoffnung und Mut! Wir sind in die Zwingfeste hinabgestiegen und ich war so schnell nüchtern, wie ein Zwerg nach einem Schluck Ziegenmilch. Nach nur wenigen Schritten wurden wir von zwei Räubern angegriffen und irgendwie wurde mir in diesem Moment klar, dass das hier alles kein Spiel ist, sondern purer Ernst. Die Zwingfeste, Thorwal, das Svelttal, Aventurien...das alles war mehr als ein friedliches Umherstreifen, Kräutersammeln und Faulenzen. Von diesem Moment an ging es nur noch ums Überleben und diese Erkenntnis versetzte mir einen wirklich schweren Schlag. Während des Kampfes stand ich nur da und konnte nichts tun, ich war wie gelähmt und sah zu, wie sich Florin und Timerion den Feinden entgegenstürzten. Larena und Meliniel griffen zu ihren Bögen und konnten die Räuber schnell in die Flucht schlagen, aber so recht freuen konnte ich mich darüber nicht. Ich hatte mein friedliches Thorwal verloren und das betrübte mein Herz viel stärker...

Die Feste war größer als ich dachte. Zahlreiche Lagerräume, die teilweise hinter Geheimwänden versteckt lagen, erstreckten sich unter der Stadt. Florin entwendete einige Dukaten aus einem Opferstock, was mir doch sehr mißfiel, aber ich war darauf bedacht, erst einmal keinen Unfug anzustellen und der Gruppe zu folgen. Nachdem Larena etwas tollpatschig einen Alarm ausglöst hatte, kam es zu einem größeren Kampf, den wir allerdings auch sehr schnell für uns gewinnen entscheiden konnten. Im hinteren Teil der großen Halle führte eine Treppe weiter hinab und wir folgten ihr tiefer in das Gewölbe hinab. Die untere Etage brachte uns neue Erkenntnisse in Form einer sanften Prise Seeluft und einiger Piraten. Was genau hatte es mit dieser Zwingfeste auf sich? Irgendetwas stimmte nicht, das spürte ich genau!

Hinter einer stabilen Tür lag ein großer Raum, in dem sich uns neben einem fetten, über dem Feuer drehenden Hasen auch ein etwas unangenehmerer Anblick bot. Mehr als ein halbes Dutzend Räuber schien uns bereits zu erwarten. Sie waren mit Schwertern, Rapieren und Bögen bewaffnet, wünschten uns zum Teufel, spuckten und keiften was das Zeug hält und stürmten wild gröhlend auf uns zu. Jetzt war ich gefragt! Bislang konnte ich mich hinter unseren Nahkämpfern zurückhalten, doch bei der großen Zahl an Gegnern, konnte ich mich garnicht so schnell umschauen, wie plötzlich ein Räuber vor mir stand. Ich schaute ihn wohl so entsetzt an, dass er noch Zeit für dumme Sprüche parat hatte: "Na, haben wir uns verlaufen? Wenig Kräuter hier unten, wie? Vielleicht solltest du mit deinem Wickelrock lieber wieder ins Kinderbettchen gehn!". So stand ich da, ließ mich beschimpfen und blickte verzweifelt um mich, während meine Kumpanen tapfer gegen die Räuber kämpften. Ich wurde wütend, richtig wütend, auf die Zwingfeste, auf mich selbst aber vor allem auf diesen stinkenden Räuber vor mir. Er schnitt mir grade eine fiese Grimasse, als ich plötzlich vor lauter Wut die Hände bewegte und wie aus einem Reflex heraus einen "Bösen Blick" auf ihn zauberte. Der Zauber hatte noch nie geklappt...wie auch? Ich hatte noch nie die Gelegenheit, ihn auszuprobieren...

Der Räuber schüttelte sich kurz, schaute mich verblüfft an, schüttelte mir die Hand und lachte wieder: "Haha, Zeit für eine richtige Keilerei!". Mit einem wilden und extrem dämlichen Kampfschrei fuhr er plötzlich herum und stürzte sich neben Timerion mitten in die Schlacht gegen die anderen Räuber. Ich hatte es geschafft und freute mich wie ein Thorwaler nach einem gewonnenen Immanspiel! Die Räuber verloren mehr und mehr die Oberhand, einer fiel nach dem anderen den heftigen Schlägen zum Opfer, bis schließlich nur noch der verzauberte Schurke dastand. Ich wollte grade hingehen und ihm irgendetwas sagen, als es in seinen Augen blitzte. Er schrie auf, wirbelte sein Schwert durch die Luft und schlug auf Florin ein, der mit dem Rücken zu ihm stand. Der kleine Zwerg brach sofort zusammen! Die Wirkung des Zaubers hatte nachgelassen und der Räuber wohl endgültig seinen Verstand verloren. Timerion stürzte auf ihn zu, jedoch so ungeschickt, dass auch er einen Schlag abbekam und zu Boden taumelte. Ich stand direkt vor dem blutüberlaufenen Schurken, der in seiner Raserei mich zu seinem nächsten Opfer erkoren hatte. "Auf Wiedersehen, Aventurien! Das wars für Sasaron, den Druiden", flüsterte ich vor mich hin, doch plötzlich riss der Räuber die Augen auf, brabbelte irgendwas vor sich hin und brach schließlich vor meinen Füßen zusammen. Erst jetzt konnte ich den Pfeil in seinem Rücken sehen und Meliniel, die mit ihrem typischen, gefühlskalten Gesichtsausdruck den Bogen in der Hand hielt und so tat, als sei es das selbsverständlichste auf der Welt gewesen, diesen Mann zu erschießen. "Danke", rief ich, aber die kleine Waldelfin lief direkt zu den beiden bewusstlosen Kämpfern. "Wir müssen sie hier raus bringen", rief Baradur und ohne die weiteren Räume zu erkunden, schleppten wir die beiden Verletzten nach oben und aus der Zwingfeste heraus. Die Pause war dringend nötig, denn auch Larena blutete aus mehreren Wunden, hielt sich aber keuchend auf den Beinen. Wir gingen in die erstbeste Herberge, nahmen uns ein Zimmer und ich schlief auf der Stelle ein...


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RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - von Nimeros - 27.06.2007, 11:50



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