Also heute habe ich meine erste Session online rumgebracht und das lief besser als gedacht. Wir hatten nur einen technischen Ausfall währendessen, den ich unbeabsichtigt verursacht habe, weil ich ausversehen den Tab schloss. Ich lese zur Zeit viel von den Gebrüdern Strugatzki: Gasthaus zum verunglückten Bergsteiger, Die Schnecke am Hang, Picknick am Wegesrand und aktuell Das Experiment. Picknich am Wegesrand ist ja die Vorlage zum Film Stalker und damit sozusgaen (Groß)Vater von Stalker dem Spiel. Basierend auf dem Buch und thematisch ähnlichen Büchern wie der Southern-Reach-Trilogie habe ich ein Setting geschrieben.
Es ist das Jahr 1999 in einer Alternate-History. Das wiedervereinigte Deutschland ist Teil der Europäischen Förderation, der aktuell einzigen Großmacht des Planeten, nachdem sich die USA und die in Auflösung begriffene Sowjet Union mit Nuklearwaffen teilzerstör haben. Auslöser des Schlagabtauschs war das als Erstschlag fehlinterpretierte Ereignis des "Besuchs". Als an einigen Orten der Welt Außeridrische auftauchten und ganze Regionen verwüsteten, nur um diese entvölkert wieder zurückzulassen und zu verschwinden.
Diese Zonen beherbergen wertvolle Artefakte, sie ohne Genehmigung zu bereisen ist I**egal, aber Stalker genannte Schatzsucher haben es sich zu ihrem Beruf gemacht, die Artefakte der Zone zu entreißen. Die Spielergruppe mimt eine solche Truppe Stalker, die an den Grenzern von Euroforce vorbei, hinein in die Zone will, um dort ihr Glück zu machen. Spielort ist eine dieser schwer gesicherten Zonen innerhalb einer fiktiven Region Mitteldeutschlands.
Das Personal:
Ich– als Spielleiter
Oskar „Doktor Oz“ Ziegler - als der Hinterhofarzt
Fedor ? (Mortis) - als der Kriminelle
Michael Werner - als der Akademiker
Das Abenteuer
Prolog (nur erzählt, von den Spielern)
Die SCs lernten sich im Zug kennen als der Dieb Fedor versuchte den Akademiker Michael Werner zu bestehlen. Herr Werner gab dem Taugenichts eins auf die Nase und Dr. Oz versorgte die Wunden des Gebeutelten. So lernten die drei Figuren kennen und lernten voneinander, dass sie auf dem Weg in die Zone waren. Sie beschlossen zusammen zu gehen.
Herr Werner ist ein 54 jähriger Akademiker, der sich selbst für eine wissenschaftliche Autorität im Thema „Zone“ hält und darüber einst ein Buch verfasste. Sein Buch beruht allerdings vollständig auf Hören – Sagen, bis zum heutigen Tag, war er nie selbst dort. Jetzt ist es an der Zeit hineinzugehen, so viele Artefakte wie möglich in den Händen zu halten und zu untersuchen. Michael Werners Drang nach Wissen über die Zone, trennte ihn von seiner Familie und seinem Heim, jetzt hat er nur noch die Zone selbst als Lebensinhalt.
Oskar Ziegler begann seine Laufbahn als Tiermediziner. Doch mehr als ein Ganove nahm seine Dienste als Hinterhofarzt in Anspruch. Heute weiß Ziegler ungefähr so viel über Humanmedizin, wie über sein Kerngebiet. Der 42 jährige „Doktor“ hat einen 24 jährigen Sohn, der vor einiger Zeit in der Zone verloren gegangen ist. Obwohl Dr. Oz kurzsichtig und von pazifistischer Natur ist, machte er sich auf den beschwerlichen Weg, seinen Sohn wiederzufinden.
Fedor Mortis ist auf der Flucht vor der Mafia. Seine Gier hat den Dieb in große Schwierigkeiten gebracht, jetzt ist das organisierte Verbrechen an seinen Fersen. Die Not brachte ihn dazu seinen Nachnamen abzulegen und in die Zone einzudringen. Hier hofft er, wertvolle Artefakte zu finden, die nicht nur seine Schulden tilgen, sondern aus ihm einen gemachten Mann machen. Sein Ziel ist es aus der Zone zurückzukehren, um schließlich ein bürgerliches Leben führen zu können.
Spiel
Am Bahnhof angekommen besprachen die vier Stalker ihr weiteres Vorgehen. Das Problem war klar, sie musste die Grenze zur Zone nahe der Stadt passieren. Fedors Schnapsidee ein gepanzertes Fahrzeug zu entführen und einfach durch die Grenze zu brechen, wurde in den Wind geschlagen. Stattdessen suchten die drei Abenteurer einen nahen Kiosk auf, um sich mit Proviant einzudecken. Während sich Oskar und die Ladeninhaberin „Tante Helga“ ihre Herzen ausschütteten, stahl Fedor Konserven. Weil der Arzt einen Draht zu Verkäuferin fand, da beide geliebte Menschen in der Zone vermissten, erklärte sich diese bereit, ihnen einen Weg zu zeigen. Während des Intermezzos im Laden, fand draußen in der Stadt ein Schusswechsel statt. Die Grenzer von Euroforce nahmen eine Bar „Zugezogener“ aufs Korn.
Zwischen Lobitz und der Grenze im Norden, findet sich der alte Stadtfriedhof. Hier arbeitete einst Bernd, Tante Helgas Mann. An der örtlichen Leichenhalle befand sich ein angeschlossenes Krematorium, welches später entfernt wurde. Doch durch den noch vorhandenen Schacht des Krematoriumofens gelangt man in einen Stalker-Tunnel und hinein in die Zone. Tante Helga brachte die Truppe im Dunkel der Nacht zum Friedhof. Als sie sich der Leichenhalle näherten tauchte ein LKW von Euroforce auf und zwei Soldaten begannen damit Leichen in eine frisch ausgehobene Grube zu laden.
Die Gruppe gelangte durch den geheimen Stalker Tunnel in die Zone und verbarg den Tunnel zumindest „zonenseitig“ wieder vor vermeintlichen Blicken (die Klappe in der Leichenhalle ließen sie offen stehen).
Bei sternenklarer Sommernacht auf der anderen Seite, schlugen sich die frischgebackenen Stalker zu einem nahen Waldstück durch und machte dort eine kurze Rast um Nahrung & Wasser zu sich zu nehmen. In der Ferne hörten sie eine Stimme mit sich selbst sprechen. Fedor schlich durch den Wald und fand eine unbekannte Person kopfüber von einem Baum hängend, gefangen in einer Fußschlinge. Die Gruppe befreite den Fremden, ließ ihn aber über ihre Absichten im Unklaren. Jener Fremde stellte sich als Ronald „Der Floh“ vor.
Fedor schüchterte den Floh ein und verlangte eine Belohnung für die Rettung, unter vorgehaltener Waffe. Wahrscheinlich hatte es der Dieb auf den Rucksack des Flohs abgesehen, aber die Gruppe erhielt nur ein Einmachglas voller vom Floh gepflückter Bären (zwei unterschiedliche Arten). Der Floh sagte, dass er nach Norden ziehen wollte, es sich aber wegen der Gefahr anders überlegt hätte und dann hier im Wald, in der Falle geendet war. Auf seine Bitte hin versorgten die Stalker ihren neuen Bekannten mit Schnaps und einer Zigarette. Sie fragten den Floh über die Gegend aus. Dr. Oz tat dies in der Hoffnung etwas über seinen Sohn Lukas oder wenigstens Anatoli, den Schwiegersohn Tante Helgas in Erfahrung zu bringen. Der Floh berichtete, dass weiter im Westen mehr Menschen zu treffen seien, aber es im Süden das alte Institut gebe, einen Rastplatz für Durchreisende verschiedenster Natur. Als der Floh um weiteres Essen bat und mehr über das Ziel der Reisenden wissen wollte, wurde er den Stalkern unangenehm. Sie trennten sich vom Floh und gingen nach Süden, um das Institut aufzusuchen. Der Floh machte sich in die Gegenrichtung auf den Weg.
Wie der morgen graute, suchten die Stalker am Waldrand Zuflucht in einer von Bäumen und Reißig überdachten Mulde. Der zur Wache abgestellte Fedor schlief ein. Nichts erwähnenswertes passierte die Nacht über. Der Arzt erwachte als erster, ging pinkeln und fand auf dem Rückweg einige süße, essbare Bären, von geringem Nährwert. Michael Werner erwachte ebenfalls, weckte Fedor und ging dann auch Bärenpflücken. Zu dritt begaben sie sich erholt zum alten Institut. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude war Musik zu hören. Der Dieb schlich hinein und hielt inne, als er eine tote, ausgeblutete Ziege im Flur fand. Seine Begleiter schlossen auf und rekonstruierten, dass die Ziege von einer Salve Kugeln aus dem dahinterliegenden Raum getötet worden sein musste. Das Ereignis war allerdings schon länger her. Sie fassten sich ein Herz und traten durch die Tür, in den Hauptraum des noch stehenden Institutsgebäudes. Die zum Force-Außenposten umfunktionierte Sporthallte war voller Leichen.
Ein gutes Dutzend toter Forcesoldaten lagen im Raum, bereits geplündert. Eine einzelne Kuttengestalt lag ebenfalls hier. In der Mitte des Raums befand sich ein leeres Einmachglas. Fedor plünderte die Toten gründlicher als es ein Geier gekonnt hätte. Sie fanden ein seltsames Amulett bei der Kuttengestalt, ein Walky-Talky, ein Überlebensmesser, einen Erste Hilfe Kasten, die Möglichkeit ihre Wasservorräte aufzufüllen und eine Spur von Anatoli. Dieser hatte seinen Namen auf einer Klotür im Gebäude hinterlassen, die offenbar als Gästebuch diente, zu seiner Zeit befand sich auch ein Bär genannter Stalker vor Ort. Die Gruppe verschwendete keine Zeit darauf, zu versuchen zu rekonstruieren, was sich hier zugetragen hatte und verließ das Gebäude. Michael Werner war nachhaltig beunruhig, durch das Gesehene. Auf dem Parkplatz des alten Instituts stiegen sie in einen zurückgelassenen Trabi, der wie durch ein Wunder ansprang.
Hier endete Runde 1.