10.08.2023, 12:05
(10.08.2023, 11:10)aeyol schrieb: Ich hab schon den Eindruck, dass die globale Relevanz der deutschen Sprache da ein wenig überschätzt wird.Die deutsche Sprache hat global gesehen in der Tat nur geringe Bedeutung, wenn man auf die Zahl der Muttersprachler oder der Staaten, die sie als Amts- bzw. Arbeitssprache verwenden, schaut. In der EU ist Deutsch zwar Amts- aber in den Institutionen faktisch (leider) nicht Arbeitssprache. Das sind nur Englisch und Französisch.
In wirtschaftlicher Hinsicht ist das aber anders, weil Deutsche tendenziell finanzkräftig sind bzw. viel Geld für Freizeitgestaltung ausgeben. Deshalb ist im Tourismusbereich und eben auch im Bereich der Unterhaltungselektronik Deutsch eine bedeutende Sprache. Das liegt wohl auch ein Bißchen daran, dass es immerhin eine so große Gemeinschaft von Muttersprachlern gibt, dass sie eine Kommunikation in ihrer Sprache ein Stück weit erwarten und dies zum Bestandteil ihrer Kaufentscheidung machen. Die hiesige Diskussion zeigt das. Wer in einer sehr kleinen Sprachgemeinschaft aufwächst, lernt viel schneller, dass er außerhalb des engsten Familien- und Freundeskreises auf eine "größere Sprache" - meist Englisch oder Französisch - umsteigen muss. Dort entsteht gar nicht erst die Erwartung einer Vertonung in der Muttersprache.
So habe ich gehört, dass in Skandinavien englischsprachige Spielfilme nur selten synchronisiert werden sollen. Man liest dort allenfalls Untertitel mit (was natürlich eher anstrengend ist).
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."