(24.07.2011, 15:22)Boneman schrieb:Genauso übrigens die Sache in Norwegen: Ich höre wieder viel zu oft, wie unbegreiflich, nicht zu fassen, mit rationalen Mitteln nicht zu erklären diese Tat sei. Ich finde sie überhaupt nicht unerklärlich. Ein Mensch definiert sich zum größten Teil aus den Erfahrungen in seiner Vergangenheit, maßgeblich in seiner Kindheit. Das macht uns alle zu dem, was wir sind. Nur wenigen gelingt es, diese Strukturen - wenn nötig - später aufzubrechen, denn das bedeutet wirklich Arbeit und vor allem Schmerzen (und noch viel wichtiger: zunächst einmal die Einsicht, dass es da etwas zu überdenken gibt).(24.07.2011, 06:46)cheshire schrieb: Ansonsten kann ich nur sagen das es mich wundert das sie überhaupt so lange durchgehalten hat. Ich würde ja gerne mal wissen wieso so sowas überhaupt nötig hatte, aber das wird wohl ihr Geheimnis bleiben - für immer (bis zur ersten Biographie ;>)Da verweise ich doch gerne noch einmal auf diese Bücher. Dort findest du die Antwort auf deine Frage.
Man braucht sich nur den Menschen anzusehen, seine Vergangenheit, seine Persönlichkeit, wie mit ihm umgegangen wurde, wie er mit anderen umging. Wenn man das gründlich genug tut und die Augen vor der Wahrheit nicht verschließt, wird man die entscheidenden Faktoren finden, wie es dazu kommen konnte.
(Ausgenommen die wenigen Fälle, in denen mangelnde Empathiefähigkeit auf einem Fehler im Gehirn beruht, der schon bei der Geburt bestand. Die Betonung liegt auf "schon bei der Geburt", denn in der Regel ist mangelnde Empathiefähigkeit ein Produkt der Erziehung. Noch vor zwei Generationen war es sogar die volle Absicht, Kindern diese Fähigkeit abzuerziehen, damit sie zu willenslosen Mitläufern werden. Und wie gesagt: Das wieder loszuwerden, erfordert Arbeit. Wer glaubt, das könnte man durch das Errichten von Mahnmälern erledigen, wird da wenig Erfolg haben. Genauso wer glaubt, er würde seinen Kindern davon nichts mitgeben, wenn er einfach so tut, als wäre nichts passiert. "Am Anfang war Erziehung.")
Great people care.