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Linearität - eine Bilanz
#3
Vorab: Nein, unsere Vorstellungen von Linearität sind, soweit ich das sehe, eigentlich gar nicht so verschieden, wie du meinst. Letztendlich ist der einzige Punkt dabei, wie geradlinig die Hauptquest verläuft. Die optionalen Quests, die ich hier mithinein genommen habe, sind ein weitere Punkt, sollten aber nicht in direktem Zusammenhang mit der Hauptquest-Linearität stehen. Dass es in Riva so wenig optionales gibt, wurde auch schon sehr oft erwähnt (insbesondere von anderen, dein primärer Kritikpunkt war das nie, soweit ich weiß). Daher wollte ich das in diesem Zusammenhang mit aufführen. Davon bitte nicht in die Irre leiten lassen, unsere Definitionen von Linearität sind die gleichen (zumindest nahezu).

Zurgrimm schrieb:Manche Informanten verweisen zwingend auf andere, manche verweisen aber auch auf zufällige andere. Z.B. Isleif Olgardsson, Olvir Gundridsson (den zu finden ja ohnehin Zufall ist) und der Monolith am Einsiedlersee geben zufällige Informationen preis. Daher besteht in der Reihenfolge, in der man die Namen genannt bekommt, tatsächlich keine Linearität.

Nein, das ist natürlich richtig. Aber man hat in jedem Spieldurchlauf eine feste Reihenfolge, welche Informationen man bei welchen Informanten erhält. Die Tatsache, dass dies bei verschiedenen Spieldurchläufen (stark) variieren kann, hat aber ja nichts mit der Linearität eines einzelnen Spieldurchlaufs zu tun. Es erhöht vielleicht den Wiederspielwert. Aber aus der Sicht eines Spielers, der das Spiel nur ein einziges Mal durchspielt, ist die Tatsache, dass die Informanten in ihren Informationen variieren, völlig unerheblich. Und aus eben dieser Sparte möchte ich es betrachten, und nicht aus unserer, die wir das Spiel schon dutzende Male gespielt haben. Das gestaltet sich nur in manchen Punkten leider etwas schwierig.

Zurgrimm schrieb:Die Bestandteile der Hauptqueste muß ich irgendwann abklappern, aber wann ich das tue, wieviel Zeit ich mir lasse, bleibt meine Entscheidung. Ich kann in Schweif erstmal eine ausgedehnte Tour durch den Thasch machen, bevor ich einen Fuß nach Gashok setze. Ich kann aber auch gleich nach Sternenschweif suchen und wenn ich keine Lust mehr habe, dann lasse ich eben Lowangen aus. In Schick bin ich ohnehin frei, wann ich einen Informanten aufsuche. Ansatzpunkte hat man ja genug, da man neben Isleif Olgardsson auch ohne weiteres noch von Asgrimm Thurboldsson, Eliane Windenbek, dem Einhorn und dem tipgebenden Monolithen erfahren kann. Wenn ich Lust auf eine Inselbesichtigung auf Runin habe, kann ich die Insel umrunden, wann immer ich will. Wenn ich noch ein paar Kräuter am Einsiedlersee suchen möchte, ist der Sumpf der einzige, der mich davon abhält.

Und genau das ist der Kern, an dem ich in Riva anknüpfen wollte (und hier sind auch unsere Vorstellungen von Linearität absolut dieselben). Denn auch in Riva finde ich, dass eine solche Freiheit vorherrscht, wie du sie in den Vorgängern gelobt hast. Durch das Reisesystem dehnt sich dies nicht auf so viele Ortschaften aus, aber es gibt doch so unendlich viel zu tun und zu entdecken, wenn man sich noch nicht sofort in die Hauptquest stürzen möchte. Ausgedehnte Toruen durch Gebirgskandshaften sind natürlich nicht möglich, aber dafür hat man eine große und ausgearbeitete Stadt, die man erkunden kann. Und da gibt es einiges zu entdecken, nicht nur die Quests an sich. Desweiteren steht anfangs auch das Umland als solches zur Verfügung. Da findet genausogut Begegnungen und Kleinkram statt wie im Thasch. Beim Herumreisen durch das Svellttal passiert doch meiner Meinung nach nicht sonderlich viel mehr, da irrt man oft tagelang herum und das einzige was man macht, ist Schlafen, Laufen, Rasten und Jagen.

Zurgrimm schrieb:Dazu kommt, daß es - es trifft auf Schweif und Riva gleichermaßen zu - keine "belanglosen" Nebenquests gibt. Alles ist in eine Story eingebunden. Man entdeckt nichts zufällig (von Kleinigkeiten auf Reisen mal abgesehen). Was dort ist, hat immer auch einen Zweck im Spiel oder eine eigene Geschichte.

Ist das ein Nachteil? Hätte ich jetzt nicht vermutet. Es ist doch schön, wenn für alles auch eine kleine Geschichte hinzuerfunden wird. Es wäre also für dich besser gewesen, wenn man dem Auftrag auf dem Boronsacker keinerlei Geschichte oder Hinweise gegeben hätte sondern nur ganz zufällig drauf hätte stoßen können? Dafür, dass es in Schick quantitativ alles etwas mehr war, wurde speziell in Riva an der bloßen Anzahl etwas gespart, zugunsten der Ausarbeitung. Letztendlich dann wohl eine Geschmacksfrage. Ich persönlich finde das sogar besser, da es dadurch spannender und intensiver wird. Wobei es natürlich auch seine Reize hat, wenn man irgendetwas vollkommen zusammenhangloes wie die Wolfshöhle findet, dein Standpunkt ist durchaus verständlich. Aber Kritik an der Ausarbeitung von Hintergrundgeschichten finde ich jetzt etwas überraschend, ehrlich gesagt.

Zurgrimm schrieb:Die Frage, die sich eher stellt ist, inwieweit ich genötigt werde, diese Hauptqueste am Stück der Reihe nach abzuklappern oder wie frei ich in der Gestaltung des Spielablaufes (von der Reihenfolge der Tätigkeiten her) bin.

Und genau diese Freiheit ist zumindest in Schweif, was die Reihenfolge angeht, kein bißchen ausgedehnter als in Riva. In Schick etwas mehr, weil man bei den Informanten ja zwischenzeitlich auch mehrere Adressen genannt bekommt, dessen Abarbeitung freigestellt ist. Und zudem - wie gesagt - die Orkhöhle. Sowas gibt es in Riva nicht, das stimmt. Aber auch innerhalb der Geschichte um Riva gibt es Freiheiten. Es ist einem z.B. freigestellt, ob man zuerst die Quest um Adran Seehoff angeht, oder ob man erst den Magierturm aufsucht. Sowas gibt es auch in DSA3 durchaus.

Zurgrimm schrieb:Das wohl auch nicht. Ich will es jetzt nicht heraussuchen, aber mir schwebt noch eine Äußerung vor, daß es jemandem frustrierend schien, mit seinen Helden in Thorwal zu stehen und erstmal nicht zu wissen, wohin er soll.

In dem Zusammenhang kann man nur auf's Handbuch verweisen. Dem kann man allerlei Hinweise entnehmen, auch dass Tavernen für Informationen sehr geeignet sind. Das ist z.B. ein Wink mit dem Zaunpfahl, den man benötigt. Aber wer sich, ohne auch nur ein einziges Mal in's Handbuch zu schauen, in ein Spiel stürzt, muss sich doch nun wirklich nicht wundern, wenn er (mal mehr, mal weniger) stecken bleibt. Der Anfang ist etwas fies, ja. Aber durchaus zu bewältigen. Aber darum geht es hier in der Tat nicht.

Zurgrimm schrieb:Ja, nur während man in Riva auf fast alles (der alte Wachturm ist hier eine Ausnahme) mit der Nase gestoßen wird, ist es in Schick rein zufällig, ob man beim 1. Mal auch alles findet. Das erhöht den Wiederspielwert.

Solange man noch nicht sicher ist, alles zu kennen, ist das natürlich ein Argument, stimmt. Übrigens: Auch den Wachturm würde ich ruhig mit aufführen, denn nahezu jeder zweite Bürger der Stadt verweist darauf, dass es dort spuken kann. Dass man dann natürlich nachts hingehen sollte, ist relativ einsichtig. Nur ein zweites Mal hinzugehen, wird einem nicht sofort klar, höchstens insofern fällt es ein wenig aus der Reihe.
In Ordnung, als Fazit kann man getrost festhalten, dass dem Spieler in Riva mehr geholfen wird als in Schick. Aber auch die Fülle der Informationen, die man bekommt, hat meiner Meinung nach nur mittelbar etwas mit der Linearität zu tun. Linearität ist für mich nur, ob einem in der Reihenfolge frei gestellt wird, welche notwendigen Quests man früher erfüllt und welche später. Und da kommt Riva meines Erachtens bei manchen Fazits einfach zu schlecht weg.
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Linearität - eine Bilanz - von Pergor - 26.02.2008, 16:03
RE: Linearität - eine Bilanz - von Zurgrimm - 26.02.2008, 17:08
RE: Linearität - eine Bilanz - von Pergor - 26.02.2008, 17:52
RE: Linearität - eine Bilanz - von Zurgrimm - 26.02.2008, 18:52
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RE: Linearität - eine Bilanz - von Calesca - 28.02.2008, 16:02
RE: Linearität - eine Bilanz - von Kunar - 16.03.2008, 04:52



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