15.11.2011, 01:27
(15.11.2011, 00:25)Rabenaas schrieb:Allerdings war nach meiner Wahrnehmung der Umgang der Partei mit ihrer Vergangenheit vor Gründung/Fusion der WASG auch kein bisschen anders. Man hätte der Partei wohl keinen größeren Gefallen tun können, als sie 1990 zu verbieten und zu einem kompletten Neustart zu zwingen.(14.11.2011, 23:09)Edvard schrieb: Außerdem ist es recht wahrscheinlich, dass sich in ihren Reihen einige Leute befinden, die für die SED oder gar die Stasi tätig waren. Trotzdem wage ich ganz stark zu bezweifeln, dass das auf den Großteil der Partei zutrifft, bzw der Großteil der Partei sich damit indentifizieren möchte.Schönes Beispiel. Dass die Partei es krampfhaft vermeidet, sich nicht mit der SED-Vergangenheit auseinanderzusetzen, sagt in der Tat etwas über die Partei aus. Man muss natürlich verschiedene Faktoren, wie die Verschmelzung mit der WASG, berücksichtigen.
(15.11.2011, 00:25)Rabenaas schrieb:Musst Du nicht, kannst Du aber: Auch wenn ich mich allmählich gefährlich nahe dem Rand der Forenlegalität nähere: Dieses s/w- Denken kennzeichnet vorallem (nicht nur und nicht immer) monotheistische Religionen: Wenn es nur einen Gott gibt, sollte der quasi immer recht haben und unfehlbar sein. Sonst wäre das irgendwie merkwürdig. Daraus leiten dann seine Anhänger gerne auch ein absolutes richtig/falsch für alle Fragen des Lebens ab. Denn ihr einziger Gott kann dazu ja auch nur eine einzige Ansicht haben. Und die muss richtig sein. Polytheistische Religionen und andere Religionen brauchen das (meistens aber nicht immer) nicht so digital zu sehen. Mehrere Götter können mehrere (verschiedene) Antworten auf Fragen des Lebens geben ...(14.11.2011, 23:09)Edvard schrieb: Hm versteh ich nicht ganz, denn dieser Verein ist doch ein Beispiel dafür wie unzeitgemäß (um nicht zu sagen offensichtlich hirnrissig) Einheitsdenken ist...Ich wollte eigentlich sagen, dass s/w-Denken in Religionen allgemein weit verbreitet ist. (Liegt das in der Natur der Sache? Muss ich drüber nachdenken.)
(15.11.2011, 00:25)Rabenaas schrieb:Und das sagt man dem armen Kerl in seinem Glashaus, indem man ihn mit Felsbrocken bombardiert?(14.11.2011, 23:15)Wolverine schrieb: Jemand, der mit dem größtmöglich vorstellbarem Holzhammer auf eine Glaubensgemeinschaft eindrischt, bedient sich eines Gleichnisses ausgerechnet aus deren religiösem Hauptwerk? Kommt mir seeeeehr weit hergeholt vor.Natürlich nur die Idee dahinter. Noch ein Bild: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen.
(15.11.2011, 00:25)Rabenaas schrieb:Das die Offiziellen da sehr einsilbig waren, wundert doch nicht wirklich! Wer spricht schon gerne über "eigene" Fehler, vor allem, wenn er noch nicht einmal persönlich damit zutun hatte. Vor allem, so lange man das ganze noch nicht überblicken kann, und mit jeder Äußerung durch ein Minenfeld tanzt.(14.11.2011, 23:15)Wolverine schrieb: So klingt das für mich so, als wolle Kanter ihm untersagen, sich zu solchen Themen wie Abtreibung und Atomkraft zu äußern, solange es in seiner Organisation soetwas wie Kindesmissbrauch gibt.Abtreibung und Atomkraft wurden gegen einander aufgerechnet. Die in moralischen Fragen immer sehr lautstarken Offiziellen waren beim Thema auf einmal sehr einsilbig. Ich nehme an, dass hat Kantel zu seiner Äußerung verleitet.
Aber ist ihnen deswegen jetzt verboten, sich zu anderen Themen zu äußern ?
Sicher, man kann das alles kritisieren. Kantel hätte das alles sachlich und leicht überspitzt anprangern können. Aber in der Form hätte es dann vermutlich keinen interessiert. So kann er sich als das arme Opfer einer "großen heiligen Inquisition" hochsterilisieren.