13.12.2011, 09:15
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Allerdings ist eine um sich greifende Uniformierung von Arbeitnehmern (wie sie derzeit im Gange ist)Woher kommt diese Annahme? Ich habe eher den Eindruck, das die Kleidungsvorschriften mit der Zeit immer lascher gehandhabt werden. So auf Konferenzen/Meetings ist im Gegensatz zu vor 10 Jahren kaum noch formelle Kleidung nötig. Selbst im Labor (wo ich es nicht gutheiße) sieht man über die eine oder andere unbedeckte Wade/Dekolletee hinweg ...
Also wenn Du da ein paar konkrete Beispiele hättest, wo das "um sich greift".
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: der äußere Ausdruck einer subtilen Verschiebung hin zu einem autoritären Verhältnis gegenüber den Angestellten in Branchen, in denen das früher unüblich war.Wenn Deine erste Annahme zutrifft, ist das eine mögliche Erklärung, eine andere wäre die um sich greifende Notwendigkeit, sich gegen alle Eventualitäten abzusichern; Gründe dafür hatte ich im letzten Post genannt.
Auch hier wäre ich für Beispiele dankbar, welche Branchen Du konkret meinst.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Mein Gedankengang war folgender: Wenn die Angestellten haarklein vorgeschrieben bekommen, wo der Rocksaum zu enden hat, wie viel eigene Meinung dürfen sie sich dann in wirklich wichtigen Belangen herausnehmen?Auch hier gilt, diese Schlussfolgerung kann so zutreffen, muss aber nicht. In einem Kontrollbereich mit heißen Zellen wird Dir haarklein vorgeschrieben, welche Kleidung Du zu tragen hast, bis hin zu gelben/orangenen Socken, trotzdem wird dort bei jeder Problemstellung auf die Meinung derer, die viel Erfahrung haben, großen Wert gelegt. Egal ob Techniker oder Gruppenleiter. Und das kann genauso für nicht sicherheitsrelevante Bereiche gelten. Von einem rigiden Dresscode auf eine Unterdrückung zu schließen, halte ich, ohne weitere Indizien, für voreilig.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb:Hmm, also Kantel wollte aufregen, damit man sich zunächst mit der Sache auseinandersetzt, dann feststellt, dass Kantel hier weit übers Ziel hinaus geschossen ist (um nicht zu sagen völlig daneben lag), und sich dann auf die Seite der Kirche stellt, um Kantel in die Schranken zu weisen.(12.12.2011, 06:10)Wolverine schrieb: Ähh, wo habe ich das ?Du schriebst: "Solange jemand sachliche Meinungen äußert [...] muss ich mich allerdings nicht empören.“ Das ist seit Jahren die Methode, der sich Kardinal Meisner bedient. Mit wohlgewählten Worten Nadelstiche setzen, und von den heiklen Themen ablenken. Und keiner hat sich aufgeregt.
Aber Kantel hat einige Leute dazu gebracht, über das Thema nachzudenken und Stellung zu beziehen. Du schriebst ja auch "sobald sich einer von denen auf das Niveau von Kantel begibt [...] bin ich zur Stelle."
Ob das kalkuliert war oder ein Ausraster, lässt sich wohl nicht mehr feststellen.
Interessante Sichtweise!
Dann ist Kantel dafür verantwortlich, dass ich hier die rkK verteidigen muss. Da hasse ich diesen Mann jetzt noch ein bisschen mehr für.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Wer Verbrechen wie Kindesmissbrauch, die ihm bekannt werden, nicht zur Anzeige bringt, ja nicht einmal verhindert, dass die Täter weiterhin mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, wer versteckt und verschleiert, den trifft eine Mitschuld.An dieser Stelle der Diskussion waren wir schonmal!
1. Ist Meisner direkt oder indirekt an den Missbräuchen beteiligt? Soweit ich weis: Nein
2. Trifft ihn dann eine Mitschuld? Nein
3. Darf er sich dann zu anderen Themen äußern, ohne dass man ihm übers Maul fährt und vorwirft, er würde ablenken? In meinen Augen: Ja
4. Darf er überspitzt formulieren, Nadelstiche setzen, den Fokus auf Sichtweisen über Dinge lenken, den ein (großer) Teil der Bevölkerung anders sieht? Warum nicht!
Wenn Du Deine Logik auf die Odenwaldschule anwendest, müsstest Du die gesammte Reformpädagogik in Bausch und Bogen verdammen. Denn es ist aufgrund der Durchdringung kaum vorstellbar, dass es dort Lehrer, Angestellte oder ältere Schüler gab, die nicht zumindest von den Vorgängen etwas mitbekommen haben. Haben diese etwas gemeldet? Verhindert, dass es weiter passiert? Jahrzehntelang?
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Geistliche genießen immer ein besonderes Vertrauen durch ihr Amt, und dieses wird von ihrer Kirche verliehen bzw. entzogen. Sollten einzelne Straftäter dieses Vertrauen missbrauchen, geht das automatisch auch die Kirche an.Dito für Lehrer. Nach dieser Überlegung müsste jetzt auch die Reformpädagogik schweren Schaden genommen haben.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb:Dass seine Außenwirkung deutlich größer ist, als bei einem reinen Netzwerkadmin, der in irgendeinem Keller haust. Was seine Ausraster im Hinblick auf das MPI problematischer macht.(12.12.2011, 06:10)Wolverine schrieb: Doch, doch.Und was hat das jetzt für Konsequenzen bezogen auf Kantel?
Die Mitarbeit in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung (MPI, Helmholtz, DKFZ) ist vor allem für langfristig Beschäftigte häufig mit einer Lehrtätigkeit an einer Hochschule verbunden.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb:Naja, zwischen jemandem, der sich seine Promotion zusammenklaut und Berlusconi, der die halben Medien kontrolliert, auf sich maßgeschneiderte Gesetze erlässt, und noch so manch anderes auf dem kerbholz hat ist dann doch noch in gutes Stück Luft. Da hätte ich jetzt noch keine Bedenken.(12.12.2011, 06:10)Wolverine schrieb: Also die politischen Gegner von von und zu Guttenberg müssen ja immer noch eine panische Angst vor ihm haben, wenn sie schonmal prophylaktisch bei jeder Gelegenheit auf ihn eindreschen.Natürlich habe ich Angst. (Ob das jetzt politisch motiviert ist, sei mal dahin gestellt.) Vor einer Berlusconisierung der Politik sind wir auch nicht gefeit. I
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: ích habe das deutliche Gefühl, dass ich für saudumm verkauft werden soll.Jetzt erst bei Guttenberg? Dieses Gefühl hatte ich schon, als die Grünen in Gestalt von Fischer, kaum 1998 an der Macht, den ersten Angriffskrieg seit dem WWII befohlen haben. Ohne Un-Mandat, ohne Bündnisfall etc. .Womit ich nicht sagen will, dass die Beteilung am Einsatz falsch war. Nur haben sie mit dieser Aktion die gesamte Friedensbewegung in Deutschland vernichtet, von der sie zum großen Teil gerade gewählt wurden. Damals wurde ich für so saudumm verkauft, dass ich seitdem nicht mehr verkauft werden kann.
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Außerdem habe ich starke Zweifel, dass die Freiheit im Internet ausgerechnet bei ihm gut aufgehoben ist.Weil? Also ich wüsste jetzt nicht, dass er Versuche unternommen hätte, die Freiheit im Internet irgendwie zu beschränken. Seine Frau vielleicht, aber er?
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Über Ströbele kann ich mich jetzt nicht wirklich aufregen.Bei Guttenberg in beratender Tätigkeit zur Freiheit des Internets hast Du Bedenken, aber wenn ein verurteilter Unterstützer von Terrororganisationen unsere Geheimdienste kontrollieren soll, ist das kein Problem?
(12.12.2011, 15:45)Rabenaas schrieb: Ich finde, er hat sich den Blagen gegenüber noch ziemlich zivilisiert benommen.Wie er sich den Blagen gegenüber benommen hat, war für einen selbsternannten Diskussionsexperten und Pazifisten einfach nur peinlich, mehr aber auch nicht. Kommt halt vor, wenn man in Rage gerät.
Viel schlimmer war seine Reaktion auf den Blog, in dem lediglich die von der Staatsanwaltschaft übernommene Fehlinformation, wer konkret die Anzeige erstattet hat, zu beanstanden war. Obwohl im Original-Blog stand, dass man Ströbele kontaktiert hat, er sich aber noch nicht geäußert hat, und man seine Sicht der Dinge sofort nachtragen würde, hatte er nichts besseres zu tun, als sofort zum Abmahnanwalt zu rennen, eine Abmahnung gegen einen relativ kleinen Blog mit beschränkten Mitteln zu verlangen samt >500 Euro Rechnung. Dafür hatte er Zeit, aber für eine kurze Mail mit der Bitte um Richtigstellung offenbar nicht.
Das zeigt mir seinen Charakter, und der ist unterirdisch.
Und so jemand hat in der Politik nichts verloren. Noch weniger als Guttenberg.
Wie oft wurde Kohl von der Titanic aufs heftigste rangenommen? Hat er halt einfach hingenommen ... .