24.03.2012, 09:58
(24.03.2012, 09:14)Malefitzfetz schrieb: Dieses Argument Rechtfertigt die Selbstjustiz natürlich auch nicht, allerdings versäumt es der Gesetzgeber auch ganz klar, hier sozial gerechtfertigte Regelungen mit denen beide Seiten leben können zu etablieren.Dem kann ich nur zustimmen, unser Urheberrecht ist auf das Internetzeitalter einfach nicht mehr zugeschnitten und die Schritte in diese Richtung fallen sehr einseitig zu Lasten der Benutzer und zu Gunsten der Verwerter aus. Die faktische Abschaffung des Rechts auf Privatkopie durch Ausschluß von Internetveröffentlichungen und Schutz von Kopiervorrichtungen ist ein Beispiel dafür. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb die Piratenpartei diesen kaum vorstellbaren Sprung über die 5%-Hürde zu nehmen scheint.
(24.03.2012, 09:14)Malefitzfetz schrieb: Wenn es alternative Angebote im Netz gäbe würde die Quote auch deutlich sinken. Auf Kassetten und CD/DVD-Rohlinge bezahle ich eine Abgabe die die Rechteverwerter bekommen.Da wäre ich allerdings nicht ganz so optimistisch. Im Internet für etwas bezahlen zu müssen, ist noch nicht hinreichend akzeptiert und etabliert in Konsumentenkreisen. Wenn es kostenlose illegale und kostenpflichtige legale Angebote nebeneinander gibt, dann wird ein ganz großer Teil nicht den Idealismus aufbringen, in den Geldbeutel zu greifen, solange für die andere Option keine Konsequenzen drohen. - Daher meine ich auch, daß das letztlich nur sinnvoll über eine Pauschalabgabe geregelt werden kann. Das klassiche Verbietungsrecht des Berechtigten wird dadurch natürlich eingeschränkt, aber das ist eine Entwicklung unserer Zeit, die man nicht aufhalten kann und sollte. Wer nicht will, daß sein Werk im und über das Internet verbreitet wird, der sollte keine digitale Version davon in die Welt setzen. Das mag hart klingen, aber das ist die Realität des 21. Jahrhunderts und da mit gesetzlichen Keulen (wie der ACTA-Spitzelei und Internetsperren) gegenanzukämpfen, ist der falsche Weg, weil die Kollateralschäden - um mal das Unwort des Jahres 1999 zu gebrauchen - einfach immens sind.
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und sollte es auch nicht sein. Aber das Recht des Internets muß sich dessen Strukturen und Philosophie sinnvoll anpassen und kann nicht Vorstellungen aus der Prä-Internetzeit unverändert in dieses hineintragen. Sonst geht viel von dem Nutzem dieser Errungenschaft wieder verloren.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."